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 Betreff des Beitrags: Auf den Spuren des Bruders
BeitragVerfasst: 7.12.11, 12:20 
Edelbürger
Edelbürger
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Registriert: 11.09.07, 21:37
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Wohnort: Bayreuth
Langsam blickte er über das was sich vor ihm auf tat, als er das Schiff, die „Eiserne Jungfrau“, verließ und die Planken des Hafenkais betrat. Er hatte sich schon gedacht, dass der nahende Morsan das Land trostlos erscheinen ließe, aber so trostlos? Wo waren die Menschen, die ihre Häuser ausbesserten, ihre Vorräte einlagerten und die letzten kleinen Vorbereitungen für den ersten Schneefall tätigten? Lediglich ein sichtlich betrunkener Seeman der vor sich hin brabbelte, ein scheinbarer Händler der sich einen Thron aus seinen Kisten gebaut hatte und lauthals in den leeren Hafen brüllte sowie zwei Soldaten der Malthuster waren zu sehen. Ansonsten nichts, die Häuser sahen verlassen aus. In den meisten brannte kein Licht, von jedem der umliegenden Gebäude bröckelte der Putz und selbst das Gebälg schien schon die erste Fäulnis anzusetzen. „Das ist sie nun die berühmte Hafenstadt Brandenstein….“ Etwas sarkastisch fast klangen die leisen Worte aus seinem Mund. Nach einigen Momenten des stillen dahin Starrens dann setzte er seinen Weg fort, direkt auf eine der Wachen zu. Er erkundigte sich freundlich nach der nächsten Taverne und fragte ebenso sachte nach dem verbleib der Bürger. Mit ernster Miene gab man ihm zu verstehen, dass der Krieg gegen die Schergen des Einen wohl seine Opfer forderte und der Nachschub an frischen Siedlern und Kriegern vom Festland immer spärlicher wurde. Letztlich verwies man ihn zur Gaststätte „Zur roten Seeschlange“, er solle dort sein Glück versuchen.
An eben dieser angekommen, trat er in den dunklen Schankraum ein und sah sich einen Moment um. Keine Menschenseele war zu erkennen also erhob er das Wort „Seiner Majestät zum Grüße, ist jemand anwesend?“ doch nichts rührte sich. Mit gesenkten Schultern machte er kehrt und verließ das Gebäude wieder gegen Wache. Kurz erkundigte er sich nach dem weg zur Burg Schwingenwacht, welcher ihm mit einem abschließendem matten lächeln erläutert wurde. So setzte er seinen weg durch die leergefegten Gassen fort, bis er zum Rand der Siedlung kam und durch ein großes Tor den ersten Schritt in die Wildnis Siebenwinds setzte. Genau in diesem Moment begann es leicht zu tröpfeln und nach nur einigen Schritten ergoss sich die gesamte Uhrgewalt über ihn herein. Blitze zuckten und Donner erfüllte die heulenden Lüfte um ihn herum. Schwerlich setzte er einen fuß vor den anderen, den Mantel eng um sich geschlossen. Wie Eiswasser rann es ihm über den Körper und lies diesen zittern. Immer weiter bahnte er sich seinen Weg in das graue nichts des Regens. Nur ab und an konnte man Bäume am Wegesrand ausmachen. Er rutschte durch den aufgeweichten Schlamm der wohl einst einmal die Straße gewesen sein mag. Groß umsehen konnte er sich nicht, denn das Wasser peitschte ihm wie Nadelstiche ins Gesicht sobald er den Kopf hob. Doch war da nicht ein Geräusch? Ein Grunzen und ein knacken? Erst dachte er habe es sich nur eingebildet, doch dann hörte er es wieder. Langsam sah er sich um, die Schritte verlangsamend, als plötzlich etwas zu seiner Linken aus dem Gebüsch brach. Er konnte es nicht rechtzeitig erkennen, nur ein grünes Etwas das sich grunzend auf ihn zu bewegte. Die Hand glitt wie automatisch zum Schwertgriff. Diesen fest umschließend zog er die Klinge aus der einfachen ledernen Scheide frei, doch da war es schon zu späht. Ein deftiger Hieb in die Magengegend stoppte seinen Abwehrmechanismus und schleuderte ihn in die kalte, matschige Brühe zu seinen Füßen. Keuchend vernahm er nur so etwas wie ein lachendes Grunzen, als ihn schon der nächste Schlag, dieses mal gegen den Kopf, erwischte. Im Affekt fuchtelte er mit der Klinge um sich. Sein Schädel brummte und er war wohl am Rade der Bewusstlosigkeit, als er irgendetwas traf. Ein Heulen dröhnte in seinem Kopf. Erst jetzt nahm er seine Umgebung wieder klarer war und so sah er in die Richtung des Heulers. Eine kleine grüne Kreatur sprang neben ihm herum. Rotes Blut rann ihr von der Brust, tropfte zu Boden und vermengte sich zu einer rotbraunen Pampe. Der Goblin knurrte auf und hielt mit seinem Schmerzenstanz inne, seine Fratze sprühte vor Zorn, die gelblichen Augen auf ihn gerichtet und so setze er an sich auf ihn zu stürzen. Die Schwerthand zuckte in Richtung des heran stürmenden Goblins und noch bevor dieser reagieren konnte grub sie sich mit dem Schwung des Wesens tief in dessen Magengegend. Ein markerschütternder Schrei, ein kurzes Röcheln, dann erschlaffte der Goblin und sackte mitsamt der Klinge in den Morast des Weges. Einige Zeit verstrich bis er realisieren konnte, was genau eben vorgefallen war, die Kopfschmerzen spielten dabei ihren Teil mit. Nachdem er sich aufgerappelt hatte, zog er die Klinge langsam aus dem leblosen Körper und ließ sie vom Regen säubern, ehe er sie wieder in der Scheide verbarg. Seine Lippen formten ein Gebet als er den Schwertanhänger, den er am Hals trug küsste und sich zu guter letzt berautete.
Humpelnd setzte er seinen sturen Marsch fort, bis er vor einem Tor, eingelassen in ein Felsmassiv, zum stehen kam. Der verwitterte Wegweiser neben diesen ließ nur noch die Buchstaben „Se.b..g“ erkennen. „Das muss es sein“ meinte er leise zu sich, ehe er langsam weiterging und dem Weg folgte. Dieser führte ihn durch das Tor vorbei am Felsmassiv richtung Osten. Die Straße wurde ab hier besser, ein paar Steine waren in die Erde eingebettet worden, wodurch sich seine Geschwindigkeit sich merklich erhöhte. Auf seinem Weg meinte er auf der rechten Seite so etwas wie Zelte gesehen zu haben, doch war er sich durch die Wand aus Regen nicht ganz sicher gewesen. Das Gatter zur Linken allerdings konnte er nicht übersehen. Die vielen Tiere darin drückten sich in eine Ecke der Umzäunung um sich vor Regen und Kälte so gut es ging zu schützen. Lautstark blägten die Schafe ihren Unmut zu ihm herüber. „Es gibt also doch ein paar Bewohner auf der Insel“ murmelte er leise und mit einem kurzen lächeln vor sich hin. Es dauerte nicht lange und vor ihm bauten sich eine gigantische Maueranlage auf über der, hoch im Gipfel des Berges eine Festung lag. Bedrohlich wirkte das Bollwerk, ebenso wie ehrfürchtig. „Das muss es sein, Seeberg“.
Drei Männer standen am Tor zwei in der Uniform der Königstruppen und einer dessen Uniform er nicht einschätzen konnte. Mit einem zackigen Salut grüßte er das Trio, „Ehre seiner hochheiligen Majestät, sagt bin ich hier richtig in Seeberg?“ mit einem nickenden Brummen des Andersuniformirten wurde seine Frage beantwortet. „Hab dank, ich darf doch passieren, oder? “Nach selbigem Nicken schritt er durch das Tor. Sein weg führte ihn vorbei an Gebäuden, die wenn es besseres Wetter gewesen währe, voll Anmut in das Massiv eingearbeitet waren. Die Architektur dieser Gebäude stellte die in seiner Heimatstadt bei weiten in den Schatten. Doch darauf achtete er nicht. Der weg hinauf zur Burg war beschwerlich da die Steine des Pflasters glitschig waren und ihm Sturzbäche von Wasser gegen die Füße drückten. Nach minutenlanger Quälerei dann stand er endlich im Hof der Anlage. Just in diesem Moment verschwand der Regen so schnell wie er gekommen war. Mit einem Brummen und einem vorwurfsvollem Blick gegen Himmel quittierte er das Ereignis. Nun ließ er den Blick langsam umherschweifen, begutachtete jedes einzelne Gebäude für einen kurzen Augenblick. Recht späht erst vielen ihm die zwei Kronsoldaten an den Ställen auf. Diesen nickte er freundlich zu und setzte sich dann auch schon in deren Richtung in Bewegung. „Ehr seiner Majestät die Herren, dürfte ich etwas fragen?“ „Nur zu“ antwortete der eine. Wo finde ich das Gebäude der Ritterschaft? Ein Fingerdeut verriet ihm sein Ziel. „Danke, die Viere mit euch“ An der Tür des Gebäudes angelangt klopfte er dreimal laut an dieser. Einen Schritt zurück tretend begann sein Atem zu beschleunigen. In diesem Moment vergaß er sogar die Kälte die ihn umhüllte, so nervös war er. Doch es tat sich nichts. Wieder klopfte und wartete er. „Niemand anwesend?“ Enttäuschten Blickes sah er das Anschlagbrett zu seiner Linken und den dort befindlichem Kohlestift. Mit einem Seufzen verfasste er eine Nachricht die er mit einer schwungvollen Unterschrift unterzeichnete.

„Das ist also Siebenwind, die Insel auf dem sich die Zukunft entscheidet, meine Zukunft entscheidet. Hoffen wir, dass die kommenden Tage besser verlaufen als der heutige…….“

_________________
Celian Steinbach
Gefreiter des II. Lehnsbanner zu Siebenwind

Kassandra Tiefenstein
Schmiedegeselle

Vanth Durenald
Freier


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