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 Betreff des Beitrags: Geblieben...
BeitragVerfasst: 12.12.11, 04:01 
Einsiedler
Einsiedler

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Ein Geräusch...
Ein höhenlastiges knacken wie das aufeinanderschlagen zweier Steine...
Feuersteine.
Es funkt, Es springt über, entfacht und brennt...
Brennt lange, hoch und heiß ...doch es brennt auch aus.
Lediglich ein glimmen bleibt, die Asche und der Geruch des verbrannten Holzes.

Nach einem Brand blieb nie mehr als das...Diesmal war Er geblieben.
Und zum ersten mal in seinem Leben betrachtete Er noch am nächsten Tag die Glut, wie sie sanft in der durchwühlten Asche glomm.
War dies das Feuer gewesen, welches so heiß, so schweißtreibend gewesen war, ihn einhüllte und versengte?
Waren das die Flammen gewesen, die gierig an seinem Leib leckten?
Er hatte sich eine solche Frage noch nie zuvor gestellt, noch nie einen Blick über die Schulter in die Asche geworfen.
Immer nur zur Tür heraus...

Aber Jetzt tat er es...und er legte sich wieder hin, in den Aschehaufen mit weit aufgerissenen Augen.
Schlaflos, Rastlos, Ratlos, Haltlos...hungrig...

Und Er schürte die Glut wieder an...


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 Betreff des Beitrags: Re: Geblieben...
BeitragVerfasst: 14.12.11, 04:02 
Einsiedler
Einsiedler

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Blaue Flecken
Listen:South - Paint the Silence


Dumpf schlugen die Ellbögen auf den hölzernen Untergrund, als er sich nach hinten fallen ließ.
Kein Schmerz der bleiben würde, nichts erwähnenswertes aber trotzdem ein Teil des Ganzen, welches sich, Stück für Stück, wie ein skurilles Puzzle zusammensetzte.
Er wälzte sich umher...

Kopf.

Stuhlbein!

Neuerlicher Schmerz und ein Schadenfrohes, helles Gelächter, welches jedoch sogleich verstummte.
Es gab keinen Grund zum lachen.
Wenngleich alles um ihn herum wunderschön und angenehm war, so war das hier nicht nur ein Spiel.
Es war Hingabe, das stillen eines Hungers, der drohte, ihn selbst zu fressen.

Das Messer drückte in seinen Steiß hinein.
Wenn er nur rankäme, es herausziehen könnte...
Aber er hatte keine Chance mehr, sich zu wehren.
Wozu auch? Es war das Unvermeidbare!
Das Gefängnis, die Gier, der Schmerz und Der Durst und...


am Ende?
Blaue Flecken.
Schweißperlen auf der Brust.
Überlebt aber nicht gewonnen.
Und am Ende?

Erlösung!


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 Betreff des Beitrags: Re: Geblieben...
BeitragVerfasst: 14.12.11, 18:18 
Einsiedler
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I
Ungewissheit die Erste


Er erwachte in einem der frühen Dunkelzyklen. Die Bauchdecke der Gestalt in seinen Armen hob und senkte sich gleichmäßig, ruhig und friedlich.
Er hielt die Luft an...
Doch wie sehr er sich bemühte, beider Atmungen blieben synchron.
Über Nacht noch ein Stück näher gekommen... Er erschauderte.

Es war eine wohlige Wärme unter der Decke. Kein Grund fürs schwitzen, keiner fürs frieren. Es war einer jener Momente, in denen man wach wird und sich wohl fühlt, wohl wissend,dass man noch weiterschlafen kann.

Zärtlich strich er ihr ein paar Haarsträhnen hinter ihr Ohr, beugte sich herab und küsste ihre Wange worunter er raunte
"Es tut mir leid...",
schwang sich aus dem Bett und ging...

Doch Er kam nicht weit.
Das Gesicht in den Händen gebettet, ließ er einen halben Zyklus am Küchentisch verstreichen.
Grübelnd...zweifelnd.
"Was ist los, Oldecia? Ganz einfache Kiste! Hemd an,Tür auf und weg!"
murmelte erst zu sich selbst.
"Tausendfach geübt und Sie täte das gleiche!"

Doch er schnaubte nur amüsiert, hob den Blick und schlenderte in die Küche.

"Du bist zu schade für nur eine frau!"

Protestierte sein Gewissen.
"Und sie ist zu Schade dafür,nur Brot essen zu müssen"
Konterte Er lachend, als erst die Pfanne für das spiegelei auf den Herd wanderte, danach Tomaten liebevoll auf einem Teller, nebst Brot und Wurst platz fanden.
Den Monolog führte Er noch lange weiter...In seinen Gedanken.


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 Betreff des Beitrags: Re: Geblieben...
BeitragVerfasst: 14.12.11, 22:43 
Einsiedler
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Ein großes Fragezeichen.


Sie lag schon eine kleine Weile lang wach, doch war nicht gerade erpicht darauf, die immernoch erschöpften Glieder auch nur ansatzweise zu regen. Feste, starke Arme waren um ihren Leib gelegt und gewährten ihr ein schon fast vergessenes Gefühl von Sicherheit.
- Oder genoss sie etwa die Nähe?

Er regte sich.. Sie spürte seine Blicke, die auf ihr lagen und sie hätte die Augen nur öffnen müssen, um ihm direkt entgegen zu sehen. Doch zog sie es vor, weiter die Schlafende zu miemen in der stillen Hoffnung, er würde wenigstens diesesmal den Rückzug antreten.
- Wollte sie das wirklich?

Leisere Worte nahe ihres Ohres. Lippen, die sich auf ihre Haut herabsenkten. Ein Körper, der sich mit schleichender Vorsicht von ihr entfernte. Für einen Moment war sie erleichtert, nutzte die Gelegenheit den frei gewordenen Platz mehr für sich zu beanspruchen und breitete sich augenscheinlich weiterschlafend aus. Ihr Leben, ihr Heim, ihr Bett. Niemand, der sich dazwischendrängen konnte und ihre erst wieder gefundene alte Haut abzuziehen drohte. Und doch vermisste sie das Gefühl von Nacktheit das sie hatte, wenn er sie angesehen hat. Er, der ihr diesen angeschlagenen Mantel Stück für Stück abnahm und ihr Inneres freigelegt hatte.
- War er etwa dabei, selbiges bei ihr zu tun?

Ein leichtes, angenehmes Schaudern durchfuhr sie, als sie die Schritte wahrnahm, die die Treppe hinab führten.
- Erleichterung? Oder die Freunde über die anbahnende Gewissheit, dass er selbst damit zu kämpfen hatte?

Sie waren wie zwei Welten mit dem gleichen Inhalt, welche aufeinanderprallten und sich doch nicht zu einem zusammenschlossen, weil die harte Hülle jenes nicht zulies. Doch diese begann unweigerlich sich aneinander aufzureiben und sie spürte schon, wie die ersten Risse etwas von ihr entweichen liesen. Es widerte sie an. Es konnte keinen mehr geben, der sich dazugesellte. Ihre Tochter und sie selbst. Das war der eng gezogene Kreis. Gedanken über Gedanken, die ihre Aufmerksamkeit vernachlässigten.
- Hatte sie etwa die Haustür noch nicht gehört?

Leises Geklappere von unten.. Eindeutig, jemand war in der Küche und.. kochte? Ein Wechselbad aus aufkeimender Wut, Unsicherheit und etwas undefinierbar Anderem bewegte sie dazu, sich aus der Bettstatt zu erheben. Sie wand das Laken um ihren Körper und machte sich auf leisen Sohlen auf den Weg nach unten, den Geräuschen folgend. Und in der Küche.. da stand er. Bemerkte zunächst nicht, wie sie ihn ungläubig mit dem Ausdruck der Verwunderung einfach nur ansah..

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 Betreff des Beitrags: Re: Geblieben...
BeitragVerfasst: 15.12.11, 13:52 
Einsiedler
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Ungewissheit die zweite


Der süßliche Duft von angeschwenkten Zwiebeln erfüllte bereits die untere Etage, als er die Eier wenig Fachmännisch in die andere Pfanne gleiten ließ.
EIn kurzes Fluchen, als eines der Dotter aus dem dünnen Membran glitt und einen gelben Kreis ums stockene Eiweiß zog.

"Tja, das ist wohl meines."

Stellte Er mit einem seufzer fest und betrachtete sein Werk, während er den Monolog mit seinem unangenenehmen Gesprächspartner, sich selbst, wieder aufnahm.

"Wofür das Alles? Du hast schon mehr als das, was du von ihr wolltet. Sie hat sich entblöst, war dir gefällig geworden, Ihr habt angenehme Dialoge auf einem Niveau geführt, welches du schon längst für verloren gehalten hast und duldet sogar deinen momentanen Hang, zärtlichkeit über den Akt hinaus austauschen zu wollen.
Friss und geh, Oldecia, bevor Sie erwacht, du Sahorverlassener Idiot! Wie denkst du, wird Sie reagieren? Mit "Oh, Darius! Wie aufmerksam von euch! Setzt euch doch und wir verbringen den Tag im Bett, wo wir doch gestern noch die Gemeinsamkeit entdeckten, dass uns die Nähe zu anderen Personen nicht wirklich liegt" ?! Ja, wahrscheinlich würde sie genau so reagieren! Mit dem selben, spöttischen Unterton!"

Er erstarrte. Das Ei in der Pfanne war fertig, die Teller standne hinter ihm auf der Theke, nur das Ei fehlte noch auf jedem. Plötzlich widerte er sich selbst an.
Wie die Made im Speck bediente er sich an ihren Vorräten, schlief in ihrem Bett, wo er selbst Ihre Möbel unter eigenem Dach beherbergte, bediente sich an ihrem Wissen und das, ihrer Freunde.
Bediente sich an ihrem Körper...
Wäre alles andersherum, Er hätte sie rausgeschmissen, verflucht und damit verle...
Nein, Er könnte sie nicht verletzen. Sie würde es gar nicht zulassen und Sie selbst wäre auch nie so dämlich sich so zu bemühen, nachdem man, kaum missverständlich erläutert hat, worum Es beiden bei der ganzen Sache geht.
Er würde ihr das Frühstück ans Bett stellen und seines Mitnehmen beschloss er beim umwenden um Ei und Schmorzwiebeln auf den Teller zu bringen, als er sie erblickte...

Einen schier endloslangen Augenblick übte er sich im starren. Die Gestalt, die soeben seinen Plan zunichte machte, tat ihm gleich bis er seine Stimme erhob
und ungewohnt dümmlich sagte:

"Ich wollte gerade gehen...!"


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 Betreff des Beitrags: Re: Geblieben...
BeitragVerfasst: 18.12.11, 10:39 
Einsiedler
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Mit dem Schnee fiel die Maske...


Tage nach dem Eskapado mit dem Frühstücksei verfolgte ihn immernoch die innerlich Scham vor der eigenen Dreistigkeit.

Gedanken überschlugen sich, fesselten ihn und hielten ihn am ganz tiefen Boden der Tatsachen.
Es war wie ein Hahn, der zu spät krähte, man Felas Aufgang verschlief und den ganzen Tag das Gefühl hatte, etwas nachholen zu müssen mit dem Hintergedanken, Es doch nicht zu schaffen...

Was wäre wenn...?

Es galt viel zu tun. Die Garde war mehr schlecht als Recht vorbereitet, von der Stadt ganz zu schweigen. Hier und dort gab es immer wieder Übergriffe des Viertels auf die Städter,
Orks wurden zu einer richtigen Plage und die jüngsten Rekruten des Waibels entpuppten sich als unberechenbare Fahnenflüchtige.

Was wäre wenn...?

Es wurde eisig. Sein erwachen war kein friedvolles. Der harte Holzboden zog seinen Rücken in Mitleidenschaft und sein Arm schlang sich um die Leere.
Er war froh, gar glücklich, als sie geklopft hatte. Er selbst hatte innere Angst, aufdringlich zu wirken, wenn er es täte aber das musste er nicht, denn Sie suchte ihn auf...

Was wäre wenn...?


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 Betreff des Beitrags: Re: Geblieben...
BeitragVerfasst: 21.12.11, 13:23 
Einsiedler
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Es muss geregnet haben.
Das Allgegenwärtige Weiß, welches die Straßen bedeckte verwandelte sich über Nacht in einen grauen, halbfesten Matsch.
"Wird es schon Vitama?"
Fragte er sich, als er durch den ehemaligen Schnee stapfte, wobei er bemerkte, dass sein Atem nicht mehr im geringsten kondensierte.
Die Straße vor dem Rathaus war Menschenleer. Eben wie der Markt, dessen aufgeweichter Boden im einsetzenden Nieselregen ein trauriges Bild abgab.
Er war allein dort, fühlte sich auch so. Die Wache, die er dort hat hinbefohlen war auch nicht da.
Aufkeimende Wut!
Entschlossenen Schrittes stiefelte der Mann nach Osten, gen Gardeturm als eine vertraute Stimme erklang.
"Warum so eilig?"
Er fuhr fast erschrocken herum ob des neckenden Tones und sucht den Markt nach jemandem ab.
Erst nach mehrmaligen blinzeln vernahm er die Gestalt, die seitlich an einem Pfahl der Stände lehnte, die Kapuze über die Augen gezogen, sodass nur ihr süffisantes lächeln zu sehen war.
Verhältnismäßig klein, schlank und in edel verarbeitete Felle gehüllt, verschränkte die Person die Arme und musterte den Gardisten.
"Deine Wohnung wirkt ohne dich gar nicht mehr so einladend, von deinem Bett ganz zu schweigen, Darius!"
Und es klang wie eine beschwerde, als die Gestalt sich vom Stand abdrückte und auf ihn zu schritt. Es war wie ein schweben, so sicher und grazil waren ihre Schritte über den matschigen Schnee.
Ihm wurde warm.
Der kitzelnde Schauer, der in der Magengrube seinen Ursprung hatte und im gesamten Körper seine Heimstatt fand, war ihm immer noch ein unbekanntes, aber angenehmes Gefühl.
Sacht griffen ihre behandschuhten Hände die seinen und zogen ihn mit sich.
Die Wut verflog, eben wie der Gedanke an die verschwundene Wache.
Unbedacht setzte er seinen Schritte durch den Matsch, doch da war kein Matsch und als sie sich, kurz vor seiner Haustür, umdrehte und die leisen Worte sprach, wobei sie ihre Kapuze in den Nacken schluck und ihn aus ihren mossgrünen Augen anstarrte, ging Fela auf.

"Ich liebe dich..."

Und er erwachte.
Ein harter Boden, lediglich ein paar Felle und die Frau seines Traums in den Armen.
Eine tiefe Scham überkam ihn, als er zu ihr herabblickte und der Gedanke, sie wegzustoßen schwirrte ihm lange im Kopf herum...
Er konnte es doch nicht.

War es also das, was er wollte?


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BeitragVerfasst: 21.12.11, 17:03 
Einsiedler
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Würfelspiel

Dieser versonnene Blick.. dieses schmeichelnde Lächeln.. Ja, sie wusste, dass er sie begehrte. Mehr, als er zuzugeben wagte. Nahezu jedes Wort, jede Geste flüsterte es ihr zu. Manchmal kam es ihr so vor, als wäre er ein offenes Buch in dem sie frei lesen konnte. Lediglich der harte Einband erwies sich anfänglich als Widerstand. Wollte sie weiterlesen als bis zum ersten Kapitel?

Lächerlich!

Wie er sich mühte um eine nette Geste von ihr.. Stets war er auf der Suche nach Anerkennung für seine Verdienste, immer voller Tatendrang und Überschwang dabei von seinem Tun für die Garde und Stadt zu erzählen. Geduldig hörte sie sich alles an, gab hier und da mal ein zusprechendes Wort. Es konnte nie verkehrt sein, jemand aus "mächtigeren" Kreisen auf seiner Seite zu wissen, vor allem nicht zum nahenden Dunkel. Aber wie er sie in den Arm nahm.. So vorsichtig, dass es für sie nur eine emotiongeladene Geste war.

Lächerlich!

Nach einigen Tagen hatte sich die Situation deutlich geändert. Er wurde weich.. Wollte wissen und mühte sich doch darum, es nicht offen kund zu tun. Wollte mehr fühlen, doch wagte nicht die Hände auch ohne Begierde nach ihr auszustrecken. Eigentlich widerte sie jenes an, setzte Ziegel um Ziegel auf die Mauer der Abneigung.. Viel zu sehr erinnerte sie sich an ihre eigenen Träume, denen sie sich noch vor wenigen Monden und Götterläufen hingegeben hatte. Alles Staub, alles Schatten.

Lächerlich!

Froh war sie, als sie die eisige Luft wieder in die Nase sog. Sie liebte diesen kühlen, klaren und belebenden Duft nach Schnee. Die Kälte trieb ihr jugendhaftes Rot auf die blassen Wangen, als sie das Nordtor zur Stadt hinaus passierte. Leise knatschten ihre Stiefel unter der zusammensinkenden Decke gefrorenen Wassers, als sie darauf trat. Viel zu verräterisch war ihre dunkle Kleidung, hob sie sich doch mehr als deutlich von dem Weiß, das das Land bedeckte ab. Doch nicht lange, und sie verschmolz mit den kargen und trüben Farben der Ödnis. Viel gab es noch zu erledigen.. Das Grab hatte sie schon vor Längerem ausgehoben. Alles vorbereitet.. Eines fehlte noch.
Es war an der Zeit.
Ganz und gar nicht lächerlich.

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 Betreff des Beitrags: Re: Geblieben...
BeitragVerfasst: 22.12.11, 14:01 
Einsiedler
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Hingabe...
Ein vollkommener Moment der Extase.
Gedanken- und Sorgenfrei. Das Gefühl von Geborgenheit, Zweisamkeit.

Er richtete seinen Blick auf ihren baren Körper hinab, studierte jenen Anblick wie schon dutzende male zuvor, verrichtete sein Werk.
Es war längst nicht mehr nur seine eigene Befriedigung. Er zögerte es heraus, provozierte mehr als schweres atmen, machte Pausen, wand sich herum.

Ein Werkzeug...?

Der Gedanke klebte inmitten des Netzes, welches sich in seinem Kopf verwoben, sein Denken verklebt und seine Sicht getrübt hatte.
Er fühlte sich Gefangen, wie eine Option, nicht wie eine Priorität.
Etwas, dass Sie aufgreifen und fallen lassen konnte, ohne dass es Ihr aus ihrem Netz entglitt...

Die blaue Witwe...

Ein gefallener Soldat des Feindes.
Einer jener Dummköpfe, die Familie und Heim zurückließen wegen läppischen Heldentaten.
Wie viele Kameraden hatte Er selbst schon verloren, weil sie glaubten etwas Bewegen zu müssen? Es war immer das gleiche.
Doch woher kam nun dieser Gedanke? Störte er sich etwa daran, dass Er Malthuster gewesen ist? Oder dass Er
Sie im Stich ließ? Oder war es doch der Gedanke der Eifersucht, dass Er all das bekommen hatte, was Er selbst sich nun am sehnlichsten wünschte...

Sein Geist war Gegenwärtig. Wenngleich Sie wenig über ihn sprach war Er noch immer da.

Er warf seinen Kopf in den Nacken, genoss den Augenblick des Hochgefühls mit halbem Herzen und ließ sich zur Seite wegrollen.

Dann war da noch dieser andere Mann...

Zweifelsohne, Er wusste was er wollte...
Aber mit einem male war er sich nicht einmal mehr sicher, ob es Sie war, von welcher er dies wollte.

"Fahrt doch alle in die Niederhöllen!"


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 Betreff des Beitrags: Re: Geblieben...
BeitragVerfasst: 24.12.11, 18:09 
Einsiedler
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Weil Zweisam meistens Einsam ist...
Ton-Ich bin bereit


Die Fußspuren im Schnee vor seiner Tür waren nur seine eigenen.
Die ihren waren von neuem Schnee bedeckt.
Was sie wohl trieb?
Ob sie auch an ihn dachte?
Ob es wohl aufdringlich wirken würde, wenn er sie wieder besuchte?

Vor Tagen war Sie gekommen, hatte essen mitgebracht, sogar selbst gekocht.
brachte ihm Getränke, Geschirr und ein bißchen Glück in seine Wohnung durch ihre bloße Anwesenheit.
Für nicht wenige Augenblicke verflogen die Zweifel der vorherigen Nacht.
Unaufgefordert nahm sie auf seinem Schoß Platz und ließ ihre FIngerspitzen sacht durch sein Haar fahren.
Tänzelnd liebkosten eben jene seinen Nacken nur um dann von ihren Lippen abgelöst zu werden.
Ihre Lippen...auf ihrem blassen Gesicht kämpften ihre roten Lippen gegen das grün ihrer Augen um den Titel des wahren Blickfanges.
Er liebte beides...

Kurz drifteten seine Gedanken ab, gaben sich Ihren zärtlichkeiten hin und blockierten das Pflichtgefühl, welches dieser Tage umso stärker sein sollte.

Sie tat es schon wieder!

Sie wollte ihn an sich binden!

Aber dieses mal nicht. Diesesmal stand sie auf und machte Anstalten zu gehen.
Er atmete erleichtert auf, nur um im selben Moment schon aufkeimende enttäuschung zu verspüren.

Seitdem hatte er sie nicht mehr gesehen.

Und stand wartend am Fenster, Schneeflocken zählend.

Ja, Lächerlich...


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 Betreff des Beitrags: Re: Geblieben...
BeitragVerfasst: 25.12.11, 18:27 
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Einkehrende Dunkelheit


So viel gab es noch zu erledigen dieser Tage, bevor die länger währende Finsterniss über Tare hereinbrach.
Immer wieder polierte sie ihr kleines Waffenarsenal auf Hochglanz, richtete es fein säuberlich an und ölte das Leder ihrer Messerhalteriemen. Sie putzte und wusch, übte mit ihrer Tochter die ersten Handgriffe, sollte es an eine Flucht nach Seeberg gehen und machte die Sättel der Pferde bereit mit Proviant und anderen kleinen, wichtigen Dingen.

Sie spürte, dass etwas in der Luft lag. Eine gewisse Anspannung, ungewöhnlicher als in den letzten Jahren, wenn es an die Tage des Einen ging. Ja, diesmal würden die Ketzer die volle Wucht erleben, Rückschläge erleiden und die alles überziehenden Schatten einem kleinen Lichtblick weichen. Wenn sie nur selbst in die Schlacht treten könnte..

Ein Seufzen glitt ihr über die Lippen, als sie den letzten, scharf geschliffenen Dolch an ihrem Gurt versenkte. Die Möglichkeit dafür fehlte.. Wer würde über ihre Tochter wachen? Was wäre, wenn sie in Hand der Ketzer fiel, man sie als Druckmittel einsetzte, oder gar ermordete? Noch jemand, den sie beklagen müsste..

Es jährte sich. Immer näher kam der Tag, an welchem es sie nieder gerissen hatte. Und immer mehr häuften sich die lang verdrängten Erinnerungen. Sie wollte niemanden daran teilhaben lassen, aber dieses Gefühl erdrückte sie schier nach all der Zeit. Er war eine Zuflucht, ein kleiner Hort der Ruhe geworden und doch..

Ungewissheit

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 Betreff des Beitrags: Re: Geblieben...
BeitragVerfasst: 26.12.11, 16:40 
Einsiedler
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Strandgut

Wie die Überreste eines Schiffes trieb er Jahre lang auf hoher See.
Hier und dort verschluckten ihn die Wellen, nur um ihn an einem anderen Ort wieder auszuspucken.
Nur der Wandel hat bestand.
Vorbeifahrende Schiffe sahen ihn, zeigten darauf...Doch keines nahm ihn mit.
Wollte Er je mit?
Riffe, Felsen, Brandungen.
Aufgeschürfte Knie, tiefe Wunden. Der Stein war hart doch kein Stein ist so hart wie das Leben selbst.
Er überwand die Brandungen und kam an einem wunderschönen Strand zum erliegen.
Er liebte den kühlen Wind, der den Sand über seinen Körper wischte, ihn sanft streichelte.
Liebte Fela, die doch teilweise unbarmherzig auf ihn herab schien.
Liebte die Ruhe...
Aber er hasste es dort nur zu liegen. Er wollte aufgehoben werden.
Wollte mehr!
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Nach Tagen in seiner Wohnung trieb es ihn endlich wieder raus.
An eben jenen Tag war es mild - der Schnee leicht matschig.
Der Weg zum Rathaus verlief Gut - ohne Zwischenfälle.
Der Markt war leer - wie immer.
Er warf einen Blick auf die welligen Aushänge am Anschlagbrett, als er die andere Person bemerkte.
Klein, in dunkle Felle und Leder gehüllt und starrte eben so desinteressiert auf die Anschläge wie er selbst.
Ihre Blicke trafen sich.
Unwillkürlich begann er zu lächeln - Sie auch!
Könnte es vielleicht sein dass...?
Oder war es doch nur ein...?
Wenn er doch nur wüsste ob das alles...?
Aber es fühlt sich Gut an!
Richtig oder Falsch?
Es wurde mehr, intensiver!
Egal?
Wahrscheinlich!
Doch was bleibt?
Ja, Ungewissheit.


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 Betreff des Beitrags: Re: Geblieben...
BeitragVerfasst: 28.12.11, 14:34 
Einsiedler
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Beiträge: 80
Was sie sehen, was Sie sieht und was Ich sehe...
Bild


Der Blick in ihr Gesicht löste jedes mal einen Feuersturm in ihm aus.
Nicht etwa, weil sie ihm so sehr gefiel. Auch nicht, weil sie ihn so ansah, wie sie ihn eben ansah. Nein, das war es alles nicht.
Es war einzig und allein der Tatsache zu verdanken, dass Ihr Gesicht immer ein anderes war.
Mal freundlich lächelnd, quitschfidel und munter, mal nachdenklick, resigniert und erschöpft, dann verächtlich, missbilligend und finster.
Das alles in tausenden Variationen, sodass es auf ihn nie so wirkte, als würde sie immer das identische Level an freude, hass und trauer verspüren.

Heute war es ein ganz besonderer Gesichtsausdruck.
Sanftmütig, so warm und liebevoll wie sie ihn noch nie angesehen hatte.
Doch auch heute, galt dieser Blick nicht Ihm.
Er galt ihrer eigenen Tochter.
Seiner Tochter

Es war nicht schwer zu erkennen, was sie in diesem Augenblick dachte.
Wie das Glück ihre Züge dominierte, sie unwillkürlich in die höhe trieb und aus ihrem Gesicht den Inbegriff von Mutterliebe machte.

"Bäh, ist deeer hässlich!"

Sprach die kleine. Das Fellknäuel, so dick eingepackt, dass die sowieso schon ungelenken Bewegungen des Kindes wirklich tollpatschig und steif wirkten.

Die nüchterne Festellung der jungen Dame galt dem Objekt, welches sich vor ihr auftat.
Ein Ork.
Aus Schnee.

Er hatte ihnen geholfen, ihn zu bauen.
Hatte helfen dürfen.
Durfte Teilhaben an dem kurz währenden Moment des Glückes des Mutter/Kind Paares.

Im nächsten Moment packte ihn jedoch wieder das Pflichtgefühl.
Er musste schleunigst die Vorbereitungen vorantreiben. Dem Wohle der Bürgerschaft zugunsten...Ihrem Wohl zugunsten!

"Sehen wir uns nachher?"

Fragte Sie...Und er nickte.

"Wenn Ich nur den Mund aufbringen könnte, ihr zu sagen, was ich fühle. Wenn die Zeit eine andere wäre...Oldecia du bist ein Vollidiot! Ein feiger Vollidiot! Wo sind deine Zweifel? Unter den Röcken anderer Frauen verborgen, denen du noch immer hinterherschaust? Treue sollte dir doch ein Begriff sein...oder nicht?"


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 Betreff des Beitrags: Re: Geblieben...
BeitragVerfasst: 30.12.11, 02:20 
Einsiedler
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Beiträge: 80
Vom Monolog und der Krise



Was hast du denn jetzt gemacht?

Es lief Hervorragend! Was, du dämlicher Idiot, WAS hat dir dieses mal nicht gepasst?

Kehrst du ihr jetzt auch den Rücken zu wie tausend anderen zuvor?

Dir wird es zu Ernst? Du hast das Feuer geschürt also halte es auch am brennen, sonst fressen dich die Flammen.

Du bist so weit gekommen, willst du jetzt alles wieder von dir wiesen?

Warum, Warum konntest du nicht ein einziges mal deinen Mund an der richtigen Stelle aufreißen? Du hast nicht deinen Abend versaut, Darius. Ihren auch. EUREN Abend.

Sie ließ dir eine Chance...Eine weitere sogar und alles was du daraus gemacht hast war eine wirklich schlecht durchdachte Flucht.

Eine Flucht in dein kümmerliches, halbherzig eingerichtetes Heim.

Eine Flucht ins Glas.

Seit wann trinkst du?

Und seit wann hast du kurze Haare...und warum?

Steh auf...Wer liegen bleibt liegt falsch.

Gerade du solltest das wissen!


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 Betreff des Beitrags: Bitte.. Kein Liebesgeständnis
BeitragVerfasst: 2.01.12, 15:45 
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Bitte.. kein Liebesgeständnis



"Du erinnerst mich an die Freiheit.. an den Hafen.."

Sie sah in diesem Moment zu ihm auf.. musterte sein Gesicht und wollte ihm schon in's Wort fallen, dieses Gebabbel stoppen doch.. war es schon zu spät und er fuhr in seiner offenen kleinen Rede weiter fort. Wollte sie es hören? Nein, eigentlich nicht. Es war doch gut so, wie es ist. Oder etwa nicht?

"Alles vermittelt mir eine gewisse Geborgenheit.."

Geborgenheit? Bei ihr? Sie hätte schon fast gelacht, doch mühte sie sich weiterhin um eine ernste Mimik. Soetwas hatte sie in ihrem Leben nur ein, vielleicht zweimal gehört und konnte es doch nicht so recht glauben. Sonst warf man ihr immer vor, sie wäre so kalt und viel zu eigensinnig. Einerseits schmeichelte es ihr doch ein wenig.

"Frei von meinen Pflichten zu sein.. und einfach mal Etikette fallen zu lassen."

Auch das ein Kompliment? Sie konnte es kaum glauben was ihm da über die Lippen kam. Ihre offene und zumeist doch recht ehrliche Art kam ihr nicht bei allen zu Gute. Vor allem nicht dort, wo sie es eigentlich gehofft hatte. Ihre Gedanken schweiften für einen Moment ab, zurück auf den Marktplatz einige Tage zuvor. Stille, keine Menschenseele rings herum. Nur sie und er, als..

Er sah sie an. Abwartend? Wie lange schwelgte sie schon in der Analyse des Gesagten und Erinnerungen? Zu lange? Schnell fand sie einige Worte, untermalte sie mit dem üblichen, fast spöttischem Ton. Ihre Unaufmerksamkeit überspielte sie gekonnt wie schon viele Male zuvor mit nicht für jedermann verträglichen Charme. Lieber nicht auf sein Gebabbel eingehen, nicht darüber nachdenken. Das Thema beunruhigte sie und möglichst schnell wurde es beiseite geschoben. Jedoch war ihr die Lust auf die eigentlich geplante Aktivität redlich vergangen.

Zwar wollte sie nicht das er geht, war seine Gesellschaft doch jedesmal erbaulich, weitestgehend unkompliziert und war von angenehmen Wohlgefühl behaftet.. Allerdings wollte sie die Situation tunlichst abkühlen. Es gab doch wesentlich Wichtigeres als Zweisamkeit und Wortgefechte, auch wenn seine Worte ihr doch.. schmeichelten. Wenigstens ein Mann, der annähernd sagen kann was er denkt, will und ihr auch noch furchtbar ähnelte. Wahrscheinlich genau der Grund, weshalb sie ihm weiterhin mit Vorsicht begegnete. Nur einer wusste viel. Nicht alles, aber viel. Und konnte mit dem Wissen rein gar nichts anfangen. Nochmal wollte sie nicht in so ein Fettnäpfchen treten...

.. Und schon wieder drifteten ihre Gedanken ab.
"Sevilla, reiß dich zusammen! Du weißt was es noch alles für die Dunkelheit vorzubereiten gilt. Wirf ihn raus und mach dich ran! Särge setzen sich nicht von Zauberhand zusammen, schließlich bist du keine verkorkste Magierin."
Rauswerfen.. Richtig, die Tür! Er wünschte ihr Glück für die Dunkelheit, sie sollte aufpassen. Und er? Sie betete, dass er es wenigstens einigermaßen heil diese Tage überlebt. Egal ob die Stadt fällt oder nicht, wiedersehen wollte sie ihn.. Vielleicht. Möglicherweise. Ach.. Ja, wollte sie.
Eventuell!


"Ich weiß das ich ein Miststück bin. Und das finde ich gut so."

Ja, das war es auch.

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"Woran du hängst, das ist dein Galgen."


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 Betreff des Beitrags: Re: Geblieben...
BeitragVerfasst: 7.01.12, 11:10 
Einsiedler
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Das Dunkel
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Es war der zweite Tag des Dunkeltiefs, den Falkensee überlebt hat.
Bisher war es Glück. Die wenigen Angriffe waren gut zurückzutreiben und die Stimmung auf den Straßen war, nebst der üblichen Nervosität, auch recht ruhig.
Aber so sehr seine Gedanken auch über die Dächer und mauern sprangen, die Straßen überblickten und sich um die Bürger sorgten...
Galt doch der Rest des sonst so geordneten Kopfes jemand anderem...

"Kann Es sein, dass Ich Luft für dich bin sobald du die Uniform an hast?"

Die Frage kam nicht nur unerwartet, Sie schlug ein wie ein Felssturz und ließ in gedanklich straucheln.
Es war keine Unwahrheit, dass er sich anders benahm, sobald er auf den Straßen war. Schließlich hatte er einen, bisher, recht guten Ruf zu verlieren und musste sich so geben....
Aber das war es nicht, warum er Ihr so wenig Beachtung schenkte.

"Ich wollte Ja nichts offizielles, aber ignorieren sollst du mich auch nicht!"

Ja, das war Es. Er hielt sich im Zaum weil Sie es nicht wollte.
Wie gern´ hätte er auf dem Markt das Ein oder Andere mal Ihre Hand gehalten, Ihr von Hinten die Augen zugehalten, wenn Sie an einem der Stände stand oder sie einfach geküsst, wenn sie sich trafen.
Doch so wird es nie werden...Und was anderes wollte Er nicht, darum schwieg Er.
Sie senkte den Blick, sagte etwas dummes...Er wurde einen wirklich winzigen Augenblick aus seiner Besonnenheit gerissen um nicht zu sagen, Er wurde zornig.

"Ich habe nichts zu verbergen!.."

Fuhr er Sie an und wollte den Satz mit den Worten "und wenn Ersont mir vorschreiben will, mit dem Ich zusammen sein soll, dann gebe Ich jedes einzelne Abzeichen freiwillig wieder ab!"
doch sie Schnitt ihm das Wort ab

"Ich aber..."

Und selbst als er Ihren Blick fangen wollte, Ihre Kapuze etwas zu lüften ersuchte, wandt Sie ihren Blick ab.

Das war der Moment, in dem Er zum ersten mal glaubte, eine Schwäche in Ihr zu sehen.
Der erste Moment, indem Er gerne versucht hätte, Ihr Gesicht mit beiden Händen zu erfassen und endlich die Worte auszusprechen, die ihm die Zunge mittweile versengt hatten.

"Ich liebe dich, Sevilla...Ich habe nichts zu verbergen!"

Aber das Gebölk der Zwerge und der Ausruf seiner Hochwürden ließen ihn zaudern.

"Na los, rette deine Leute!"

Und Er ging...Sie ging...
Er dachte...


Sorgte Sie sich wirklich um seinen Ruf? - Es gab dutzende, zwielichtigere Gestalten mit dem Er das Lager teilte!
Oder wollte Sie sich bestätigung einholen, dass dem nicht so ist? - Das hätte Sie einfacher haben können!
Aber was wäre wenn...?

Es bleibt Bestehen...



Und was dachte Sie..?


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 Betreff des Beitrags: Re: Geblieben...
BeitragVerfasst: 21.01.12, 13:59 
Einsiedler
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Das Dunkel zog vorbei, viel war zu tun.
Die Notunterkünfte quollen über, die Malthuster Armee hatte sich zu einem Teil in Ersont niedergelassen. Die Ritterschaft beriefen sich selbst zur Befehlsgewalt und eine ganze Stadt stand Kopf. War Ersont denn wirklich als einziges dazu in der Lage, seinen Lehensgrund zu behalten? Ein kurzer Anflug von Stolz überkam ihm, wenngleich er nicht einmal wusste, warum.

Es war bereits wieder einige Tage her, dass Er Sie zum letzten mal gesehen hat. Insgeheimen wartete Er auf ihren Besuch, wollte sich Rar und damit vielleicht interessanter machen. Was für ein närrischer Gedanke.
Er zog die Uniform nicht einmal mehr aus, wenn er Dienstfrei seine Privatbesuche tätigte und so stapfte Er auch dieses mal los, hielt vor Ihrer Türe inne und zögerte zu klopfen. Das Klopfen wäre auch nicht nötig gewesen, zog die kleine Gestalt, in Fellen gehüllt, die Türe schon von alleine auf und blickte verdutzt am Mann hinauf.

Na sieh mal einer an!

War das etwa ein vorwurfsvoller Ton? Ein Schauer des schlechten Gewissens durchfuhr seinen Körper und mit einem mal wusste Er nicht einmal mehr, was er sagen sollte.

Wieder mal im Dienst?

Sie missbilligte Es meist, wenn Er Sie in Uniform besuchte. Erst finden sie deine Uniform attraktiv, du darfst sie gar nicht mehr ausziehen, dann hassen Sie sie und betrachten dich als anderen Menschen, wenn du sie trägst. Frauen.

Nein, soeben nicht mehr. Ich wollte mal nachsehen, wie Es dir geht aber wie es scheint, halte Ich dich von etwas ab?

Mir geht es gut. Ja, Ich wollte gerade gehen.

Gewohnt Taktlos, überhaupt nicht zuvorkommend, kühl und trocken. Ob Er ihr jemals eine Offenbarung ihrer Gefühle entlocken könnte?

Dann will Ich dich mal nicht aufhalten.

Etwas enttäuscht trat er aus dem Weg, lupfte dabei sein Barret und versuchte sein möglichstes, sich nichts anmerken zu lassen.

Ich wäre sowieso nur herumgestromert.

Und sie trat aus dem Weg. Eine gewisse Erleichterung brach in ihm aus, er lächelte auf und trat hinein.
Der gemeinsame Abend begann mit Floskelhaften, distanzierten Gesprächen über dieses und jenes. Belangloses, vergangenes.
Themen, welche den anderen genauso wenig interessiert, wie die Themen des anderen einen selbst.
Er war sich ziemlich sicher, dass sie das beide wussten.
Nur wusste Er mit einem mal nicht mehr weiter.

Er saß dort, Sie saß da
Keinen Armlang weit weg, doch so fern, unnahbar.
Und man redete und lachte,
schwieg und dacht nach.
Auch wenn alles nichts brachte,
So sehnte man sich doch danach.
Nur wonach war nie Sicher
Seelenverwandtschaft?
Ein Blick in den Becher,
Eine karge Landschaft.
Kein Anfang, kein Ende
Kein Vor, kein zurück.
Zeit, die man verschwendet.
Und am Ende?
Glück?!


"Wenn man mit einer Frau in den Armen einschläft obgleich man zuvor Enthaltsamkeit übte, Immer wieder Ihre Nähe und Gesellschaft sucht, an sie denkt, sich sorgt und kümmert. Man Sie vermisst und sich freut, sie zu sehen, Sie in seine Gebete einschließt, Selbstlos zu handeln vermag und Zyklen am Fenster steht um in den Schnee zu blicken, abwägend ob man nun selbst gehen oder hoffen soll. Enttäuscht ist, wenn Sie nicht kommt, Enttäuscht ist, wenn sie geht...

Dann ist man verliebt, oder Oldecia?"


Sein imaginärer Gesprächspartner hauchte ihm jene Worte in sein Ohr. Er nickte, schloss die arme noch etwas fester um Sie und versank in tiefem, unbekümmerten Schlaf.


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 Betreff des Beitrags: Re: Geblieben...
BeitragVerfasst: 9.02.12, 00:07 
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Nur Elf Zeichen...
Immer auf der Suche


Zweisamkeit...
Ein Wort, Elf Zeichen.
Ein Sinn doch tausend Leichen.
All die Opfer, wenn das Wort zerbricht weil "Zweisam" plötzlich "Einsam" ist...


In all den Jahren seines kurzen Lebens waren ihm Familie, friedliches Miteinander, Kameradschaftliche Gesellschaft und Frauenzimmer zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Alle Vorzüge dieser Privilegien waren ein fester Bestandteil seines Lebens und Er dachte stets, dass es ihm an nichts mangeln würde. Nun sind beide Elternteile tot. Der letzte Verwandte ein Vetter, der den Namen Oldecia ob seiner Unfähigkeit nicht einmal verdient hätte.
Noch immer genießt er Respekt und Kameradschaft doch in das Puzzle seiner inneren Zufriedenheit sind noch ein paar Teile einzusetzen...

Geborgenheit
Zeichen setzen für eine Zukunft.
Zeigen dass man jemanden mag
Gegen jegliche Vernunft.


Eigentlich war es wirklich gut so wie es war und doch ging seine Sinnsuche für das "Warum und Wieso" auf den Pfaden des Lebens weiter.
Er hatte so viel zu geben, zu verschenken...
Wollte soviel geben und schenken und tun und machen...

Für Sie...Für beide. Für ein "Wir", welches auch jenseits der eigenen Wände durchscheint.
Er würde so gerne Mit Stolz sagen...
Und sich mit Herzblut, Passion und Inbrunst kümmern...
Beschützen, verteidigen, vertrauen...lieben

Was wäre wenn...

Doch es wird nie sein. Nicht solange sie es nicht brauchen oder wollen würde.


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 Betreff des Beitrags: Re: Geblieben...
BeitragVerfasst: 24.02.12, 14:05 
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Zeit zu gehen



Sie sah ihre geballte Faust geradewegs auf sein Gesicht zufliegen. Langsam, wie in Zeitlupe. Jede kleinste Regung seines Gesichtes, gerade noch dabei dieses verheerende, alles zerstörende Wort auszusprechen, brannte sich ihr bis ins Mark.

"Halt den Mund! Halt einfach dein dreckiges Scheißmaul!"

Doch egal wie lautstark und wütend sie auf ihn einschrie, er stoppte nicht. Umso unaufhaltsamer und wuchtiger war ihr Schlag, als dieser auf seiner Wange aufkam und die Haut dort schlackerte, der Kopf beim Aufprall zur Seite gedrückt wurde. Seine Lippe sprang auf, als ihre Hand weiterschlitterte und über jene striff. Blut spritzte zu den Seiten weg. Viel zu viel Blut für so eine kleine Wunde. Warm landete es auf ihrer Haut, benetzte die Wand, ihn selbst und auch den Boden. Überraschung stand ihm im Gesicht, nicht begreifend was ihm gerade wiederfuhr und danach kam der Schmerz. Einer, welcher bald mit einem anderen in seiner Magengegend getauscht wurde, die sie sich als nächstes vornahm.

"Ich habe dir gesagt ich will es nicht hören! Ich will es nicht wissen!"

Sie musste ihn mundtod machen. Schlimmer konnte es ohnehin nichtmehr werden.




"Wie ich dir am Besten sagen kann das ich dich liebe.. Ohne das du davon gleich Herpes bekommst."


Sie blinzelte. War das ein Tagtraum? Offenbar, denn er stand unversehrt und in voller Größe dort. Sagte, was er zu sagen hatte. Unaufhaltsam. Hatte er überhaupt eine Ahnung, dass er damit gerade alles was in den letzten Monden zustande kam, über Bord warf? Hatte er nicht zugehört, wenn sie sagte was sie erwartet und vor allem.. nicht erwartet?
Eine Welle von Wut und überkam sie, welche rasch und seltsamerweise mit Bedauern tauschte. Und etwas anderem. Dem Gefühl von Verlust.


"Geh nicht.. Bleib.. Bitte.."

Doch drang kein Laut über ihre Lippen, als er sich umwandte und sie seine schweren Schritte die Treppe herab wahrnahm; die Tür, welche sich hinter ihm Schloss. Es wirkte so furchtbar endgültig. War das die Sicherheit, über welche sie sich noch gerade eben unterhielten? War es das, worauf sie trotz Allem schon von Anfang an hinarbeitete? Und wenn ja, warum?
Sie wusste es. Seit Langem.

"Sentimentaler Schwachkopf!"

Doch auch ihren Anfall aus Wut und Zweifel hörte er längst nichtmehr. Er war fort.

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"Woran du hängst, das ist dein Galgen."


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 Betreff des Beitrags: Re: Geblieben...
BeitragVerfasst: 24.02.12, 14:47 
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Zeit zu verstehen
Porcupine Tree-Lazarus


Der unerwartete Schub von Euphorie riss ihn förmlich aus den Stiefeln. Die Endorphine tanzten Ringelreihen und trieben ihm das Rot auf die Wangen als er die Treppe herunter stolzierte. Er war so unendlich erleichtert, es endlich gesagt zu haben, dass ihm für den Moment keine Konsequenzen erschlossen.
Er griff nach der Türklinke und verließ ihr Haus mit einem lächeln doch kaum hatte er das Holzwerk ins Schloss fallen lassen, traf ihn die bittere Erkenntnis wie ein Faustschlag ins Gesicht und in den Magen.

"Wenn du jetzt gehst..."

Ja, was dann? Alles war wie ein kleines Lebewohl. Ein stiller Abschied, nachdem man doch klar gemacht hat, dass man gar keinen Abschied will sondern viel mehr das Gegenteil.
Langsam bewegte er sich von ihrer Türe weg. Schaute zurück, blickte hoch zu ihrem Fenster.

"Die Tür ist nicht verriegelt!"

Und selbst wenn sie offen stehen würde, er würde nicht mehr zurückgehen.
Was er gesagt hatte sollte sie berühren, sie zum nachdenken anregen in stiller Hoffnung, dass sie erkennt und versteht.

Der Weg zu seiner Wohnung zog sich wie ein Marsch durch eine verregnete Allee. Drinnen angekommen schälte er sich aus seiner Kleidung, warf alles Achtlos auf den Tisch und hielt ein Trinkhorn unter das Fass, welches er in wenigen, kräftigen Zügen leerte.

"Und selbst wenn sie sich nun umbringt! Du hast Stärke bewiesen!"

Redete er sich ein.
Ja, unglaubliche Stärke. Ihr zu sagen, dass Er sie liebte nur um dann zu gehen ohne eine Reaktion abzuwarten.

"Und Sie wird kommen!"

Er setzte sich an den vollgepackten Tisch und blickt zur Türe.
Der Stand der Flüssigkeit im Schnapsfass nahm immer weiter ab. Kongruent dazu senkte er sein Haupt, bis er schließlich auf einem Kleiderhaufen, sitzend am Tisch, in einen Schlaf versetzt wurde.

Nach gefühlten Zwanzig malen des Aufwachens drückte er sich auf, setzte sich an seinen Schreibpult, uniformierte sich und trat hinaus in die Dunkelheit. Sein Ziel: Ein kleiner Briefkasten.

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 Betreff des Beitrags: Re: Geblieben...
BeitragVerfasst: 7.03.12, 15:16 
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Zwischen zwei Welten
Listen.


Sie kam nicht...Nicht am Tag darauf und auch nicht zwei.

Aber er ging zu Ihr

Und Er blieb.

Und Sie blieb.

Doch wenngleich sich alles zum positiven gewendet hatte, kämpfte Er noch immer mit dem Wunsch, mehr zu wollen. Das, was er geben wollte, wollte sie nicht tragen. Nicht noch einmal. Er suchte Sie, verbrachte Zeit mit ihr doch...

In den letzten Nächten blieb Er nicht.

Nicht bei Ihr....


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 Betreff des Beitrags: Re: Geblieben...
BeitragVerfasst: 26.04.12, 00:17 
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"Verlangt dafür ihr Herz...Ihr offenes Herz"

Einen Augenblick lang spannte sich jede Faser seines Körpers an.
Das zerknüllte Pergament unter seinem Fuß raschelte leise, als er es noch weiter von sich schob.
Bilder kamen in ihm hoch. Bilder eines eiskalten Körpers, unter ihm. Ein verzweifelter Blick, ringend nach Luft. Vergeblich. Unterwasser.
Bilder des selbigen Körper. Der Rücken schamlos durchgedrückt, der Kopf hingebungsvoll beiseite geworfen, bedeckt von wallendem Haar.
Wie ein Tier, dass sich dem ältesten Trieb hingab, neben dem Trieb zum töten.

Aber er sah es aus der falschen Perspektive.

"...dass sie euch hineinsehen lässt! Warum es schlägt und handelt, wie es das tut!"

Fremd und fern klang die Stimme einer Frau an sein Ohr. Suchte eindringlich Einlass. So fremd, so fern und doch hatte sie einen passenden Schlüssel für seine Welt.
Für ihre gemeinsame Welt.
Er spürte ihre Präsenz, wie sie neben ihm kniete.
Spürte ihren Blick, wie er versuchte, den seinen zu erhaschen.
Sein Zorn zog sich zurück, seine Glieder erschlafften und das Pergament wanderte vom Boden auf den Tisch.
Erst, als er die Zeilen ein weiteres mal las, blickte er beiseite.

"Im süden vor Falkensee..ist das Grab eines ritters...
der starb durch die hand seiner eigenen Frau... er glaubte bis zum letzten Moment, dass ihre liebe obsiegt..."


Sie machte eine kurze Pause

"War er nun ein narr oder ein Vorbild?"

"Er war blind. Blind wie Sie auch."

"Und was...wenn sein Tod sie rettete? Wenn es Sie abweichen lies vom verblendeten pfad?"

Er schloss seine Augen, antwortete nicht. Am liebsten hätte er sie fortgeschoben. Sie ausgeblendet, wie jegliches Gefühl von Reue. Wie jeden Anflug von Angst. Die nächsten Worte hallten nur dumpf und hohl in seinem Kopf. Er verstand sie nicht...

"Aber wenn ihr hilfe braucht, werde ich für euch da sein"

Sie erhob sich. Eine anmutige Gestalt. Zuvor nie als solche betrachtet. Der dunkle Hautton widerte ihn an. Oder war er es, der sich selbst anwiderte?
Rief die Verbundenheit, die er in diesem Augenblick fühle diesen Ekel hervor?
Oder war der bittere Geschmack doch nur entstanden, weil er einsah, dass es keinen Grund gab, sie zu verachten?

Sandfresser! Ehrlose Beutelschneider! Dirnen und Gaukler!
Der Feind! Die Fremden! Endophali!

Es platzten abertausend Gedankenblasen in seinem Kopf. Hunderte Prinzipien, dutzende Vorurteile, Errinerungen, Lügen, die nie als solche erkannt werden wollten.
Blinder patriotismus. Hass. Unergründete Feindschaft.

Wie vor einem imaginären Schreibtisch stapelte sich alles. Bräuche, die ihn anwiderten, Farben, die er hasste, Klänge, die ihm Kopfschmerzen verursachten, Gerichte, die ihm nicht schmeckten.

Er heuchelte Höflichkeit vor und wurde dabei erwischt.
Wollte einen Nutzen aus ihr ziehen und belastete sich selbst.
Probierte Masken und verlor sie alle.
Kein ganzer Zyklus verging und er schob die vermeintlichen Akten auf dem Schreibtisch energisch beiseite...

...und aus einem profanen Gespräch wurde wohl der Grundstein für ein anderes Leben.
Er sah ihr lange nach. Der dunkelhäutigen Schönheit.
Doch alles, was seine Lippen formten war ein lautloses

"Danke"

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 Betreff des Beitrags: Re: Geblieben...
BeitragVerfasst: 27.02.13, 09:31 
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Knisternd loderte das kleine Feuer am Strand.
Am Horizont? das Leben, weit entfernte Welten, die Gesellschaft, das Chaos und all die Sorgen.
Ein abgegriffenes Stück Papier ruhte in seinen rauen Händen. Es war wellig an den Rändern und an unregelmäßigen Stellen feucht geworden.
Er könnte es rückwärts lesen und könnte es dabei vorwärts aufsagen, so oft hat er die Zeilen gelesen.
Die Schrift war die Seine, adressiert war das Schriftstück an jemand anderen...

"Es tut mir Leid"

raunte er sich selbst zu und bedeckte das Stück Papier mir einem Kuss von spröden Lippen ehe er es zusammenrollte und seinen Siegelring über die Papierrolle schob.

"Tuam malam fortunam doleo... Res mihi curae est..."

Exsolutio


Wie fremdgesteuert schlendert er am Feuer vorbei und wirft die Papierrolle hinein. Es beginnt zu regnen und trotzdem züngelnd die Flammen empor und greifen gierig nach dem Schriftstück, zerren es hinunter und vertilgen es wie eine lang ersehnte Mahlzeit.
Bis zu den Knien steht er bereits im Wasser als es hinterm ihm knallt und knackt.

"Das Feuer hat den Ast gebrochen.."

Er bekommt unendlichen Durst, beginnt zu schwitzen und dennoch zu frieren.
Mit entschlossenem Schritt taumelt er weiter ins Wasser, lässt sich vornüber fallen und trinkt... schluckt den flüssigen Tod in vollsten Zügen.
Weit aufgerissene Augen treffen auf das brennende Meerwasser und eine protestierende Lunge versucht als Herd dem Rest seines Seins zum erbrechen aufzufordern.

Es schneit... Umgeben von Xans Reich und der dunklen Stille fallen leise Schneeflocken von der Wasseroberfläche bis zum Grund... Dann geht Fela auf und vertreibt die Dunkelheit.

"Ich liebe dich..."

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 Betreff des Beitrags: Re: Geblieben...
BeitragVerfasst: 2.03.13, 03:31 
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Geblieben...


Nichts wäre so gewesen, wäre alles so gewesen, wie es normalerweise gewesen wäre. Wär nichts so gewesen, wie es normalerweise gewesen wäre, wäre er nicht auf die Idee gekommen, nicht das zu tun, was er normalerweise auch nicht getan hätte. Oder doch?

Eine Schicksalsbegegnung.

Der Schnee fällt auf einen leblosen Leib... Oder ist das der Regen? Oder nur Sand, vom Wind aufgewühlt?

Warum fühlt der leblose Leib das Leben des Fallenden?

Salzverkrustete Lider brechen mit einem kaum hörbaren Krachen auseinander...

"Er lebt! Vater, kommt herüber! Er lebt!"

Als wären die Gelenke verrostet, klammern sich seine Finger zaghaft um das Fernglas an seinem Gürtel.

Wenn wir zwei uns gegenüber stehen ist es so, als würde man mit einem Fernglas in den Spiegel sehen

Fela, Dunkel, Fela, Dunkel, Fela

"Sevilla..."

Dunkel...

Fortsetzung folgt...

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