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 Betreff des Beitrags: Briefe an die Heimat
BeitragVerfasst: 12.12.11, 13:45 
Festlandbewohner
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*Von Siebenwind aus sticht ein Schiff in See, Richtung Papin, an Bord zwei Briefe, die es abliefern soll. Beide sind versiegelt mit rotem Siegelwachs, der eine Brief recht lang, der andere etwas kürzer. Der längere Brief ist adressiert an Hochmaga Lavrial an der Anstalt für ozeanische Thaumaturgie zu Swa, ihm liegen genug Dukaten bei für eine Postkutsche nach Swa, der kürzere Brief an den Direktor der königlichen Magierakademie zu Papin-Stadt. Dem Seemann wurden genug Dukaten übergeben, um ihn für die Mühe zu entschädigen, und beiläufig wurde erwähnt, dass es nicht klug wäre, die Absenderin des Briefes, immerhin eine Erzmagierin, übers Ohr hauen zu wollen. Nicht, dass der Seemann das wirklich probieren würde, nicht wahr?*

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Nithavela, Hohepriesterin Xans
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 Betreff des Beitrags: Re: Briefe an die Heimat
BeitragVerfasst: 12.12.11, 15:13 
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- Königliche Magierakademie zu Papin-Stadt, Anfang Oner -

Erzmagier Thurden Malgiv war kein junger Mann, und seit einem Anfall im vergangenen Astrael ging er schwer gestützt auf einen Gehstock. Seine beige Robe bedeckte einen vom Alter gebeugten Körper, seinen Kopf zierte eine Halbglatze, im Gegensatz zu vielen anderen älteren Magiern trimmte er seinen Bart sorgfältig. Trotz der Schwäche seiner Beine hatte er jedoch wenig von einem Scharfsinn, seinen Erinnerungen und seinen magischen Kenntnissen eingebüßt. Seit mehr als einem Jahrzehnt stand er der Magierakademie als Direktor und grauer Erzmagier vor, und er hatte viele Schüler unterrichtet und in die Welt entlassen, viele wichtige Personen beraten und auch keinen unbedeutenden Beitrag in den magischen Forschungen und Geschehnissen Papins gespielt. Von allen Dingen auf der Welt liebte er jedoch am meisten die frühen Morgenstunden, in denen er bei einer Tasse schwachem, schwarzem Tee und einem kargen Frühstück seinen Papierkram erledigte, ohne dass ihn jemand störte, sei es ein Magierschüler oder einer seiner Magister. Mit einem leisen Ächzen ließ er sich auf seinen bequemen Sessel nieder, legte sein taubes Bein auf einen Schemel und trank von seinem noch dampfenden Tee, während seine alten, faltigen Finger über die Schriftrollen und Pergamente glitten, die seine Sekretärin säuberlich für ihn aufgestapelt hatte. Er griff die oberste Schriftrolle und betrachtete einen Moment etwas verwundert das ihm unbekannte Siegel, welches einen Schmetterling zeigte. Eine angeheftete Notiz teilte ihm mit, dass es per Schiff eingetroffen war von der Insel Siebenwind, am gestrigen Abend.

Siebenwind... er hatte diese Insel einmal besucht, kurz nachdem sie entdeckt worden war. Es gab dort nichts, was ihn sonderlich interessiert hatte, und noch bevor die ersten großen Pilgerströme dorthin aufbrachen, hatte es ihn zurück ans Festland gezogen. Seitdem hatten ein paar seiner Schüler sich auf den Weg dorthin gemacht. Von keinem von ihnen hatte er jemals wieder etwas gehört außer Berichte über sein Ableben, und so hatte er es sich zur Gewohnheit gemacht, seine Schüler vor einer Reise zu dieser Insel der Toten zu warnen und ihnen eine vernünftigere Lebensbahn zu raten.
Nun, nicht allen. Jetzt fiel es ihm wieder ein. Vor einigen Jahren hatte eine Schülerin an der Schule graduiert, die er dazu überlistet hatte, dorthin zu reisen. Sie und ihre Schwester waren eine Schande für die Magierschaft, in seinen Augen. Unüberlegt, verlogen und sittenlos. Nie hatten sie richtigen Respekt gezeigt, es verging damals kaum ein Mond, in dem sie sich nicht in irgendwelche Hafenkneipen schlichen und am nächsten Morgen ihren Rausch in der Unterrichtsstunde ausschliefen, Unfug anstellten oder einem älteren Schüler den Kopf verdrehten. Schlagen konnte man sie nicht, denn ihre Mutter war eine Hochmagierin, und sie schien dieses Verhalten sogar eher mit Amüsiertheit zur Kenntnis zu nehmen und insgeheim zu unterstützen. Sie waren der Fluch seines Direktorendaseins gewesen.
Sogar bei ihrer Abschlussprüfung hatte eine von ihnen ihm mit ihrer Frechheit die Worte verschlagen. Es war üblich, die Schüler zu fragen, ob sie sich für bereit hielten, in den Stand des Novizen einzutreten. Antworteten sie zu schnell mit ja, rief man sie auf, mehr Demut zu zeigen, antworteten sie zögerlich, so ermahnte man sie zu mehr Selbstvertrauen und Entschlossenheit. Es war keine Prüfung, es war eine Lektion in dem rechten Denken eines Magiers. Doch dieses Mädchen hatte seine Worte einfach ihm im Mund herum gedreht und dann auch noch die Frechheit gehabt, zu Grinsen, als hätte sie etwas geniales gesagt. Dass sie nicht klug war, hatte sich sogleich gezeigt, denn sie war auf seinen Rat sogleich angesprungen und hatte ihre Sachen gepackt, um nach Siebenwind zu reisen, ihrem sicheren Tod entgegen. Sicherlich, er hatte nichts von ihr gehört, aber das was ihm auch nur recht. Das würde es also sein, der Bericht von ihrem Ableben. Sie hatte sich länger gehalten, als er gedacht hatte, vielleicht war sie doch nicht ganz so unbegabt. Wer weiß, vielleicht hatte sie es bis zur Magistra geschafft, oder war sogar bei etwas nützlichem gestorben.
Mit einem knappen Befehlswort sprengte er das Siegel der Schriftrolle, entrollte sie und begann zu lesen. Während er las, wurde seine Miene zunehmend entgeistert, während er immer wieder leise Worte murmelte. "Dank für die Ausbildung... große Erfolge... Respekt... Magister... grauer Pfad... Erzmagier?!" Er sprang auf und fing mit zunehmend roter werdendem Kopf an zu schreien, während die Schriftrolle in Flammen aufging und das Teeservice explodierte. "LAVRIAL! ERZMAGIER! SIEBENWIND! LAVRIAL! GRAUER ERZMAGIER! LAVR.."

Obwohl seine Tirade abbrach und aus dem Zimmer des Direktors nur Stille drang, wagte es seine Sekretärin erst nach einem halben Zyklus, vorsichtig die Tür zu öffnen und in den Raum zu blicken. Magnifizenz Malgiv lag mit totenblassem Gesicht in seinem Sessel und atmete nicht mehr. Ein rasch herbeigerufener Weißmagier konnte nur noch seinen Tod feststellen, die Ursache war ein zweiter, wohl durch großen Zorn hervorgerufener Anfall. Ob dieser Zorn durch Magie oder etwas mundanes erzeugt wurde, konnte nicht festgestellt werden, denn die scheinbare Ursache des Wutanfalls, ein Brief oder eine Schriftrolle, war vollkommen unleserlich und verbrannt, das Siegelwachs verdampft.

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