Einst stand er vor dem Feuerberg, die Axt weiß vom Knochenmehl der Feinde, die aus der Feste des Einen strömten. Das goldene Siegel, die Axt, die den Horwah von seinen Fesseln befreien sollte, er war einer jener, die bei ihrer Auffindung halfen. Und so half er auch an jenem Tage die letzte Zitadelle des Feindes in den tiefen des Feuerberges auszuräuchern und den Horwah zu befreien, der von Telkos in Ketten gelegt war. Eine Tat, die nicht bloss Telkos vernichtete, sondern auch Merros, die größte Schande des Volkes der Dwarschim, für immer von Tare bannte. Einst stand er in der Einöde des Talkessels, der Heute den Dwarschim ein Zuhause ist. Es waren seine Hände die Stein auf Stein schichteten, die Dachziegel trugen, die mit mächtigen Hieben Tunnel in den Fels des Klenrocks gruben und so das Ahrpet und die Binge erbauten. Einst stand er im Kampfring des Nordtals, der letzte, der seine Axt noch erhoben hatte, alle anderen im ehrbaren Zweikampf bezwungen, im ersten Turnier zu Ehren der Amroscha des neuen Tales. Einst stand er stolz und aufrecht, als der Kan'thrag schon gebrochen ward von einem flammenden Stein aus dem Himmel, herbeigerufen von einem der furchtbaren Schamanen des Orkstammes, dessen Einschlag nicht nur den Kan`thrag zu Boden warf und schwer verletzte, sondern auch den Ritter Caeden vom seinem Pferd riss und dieses zu Asche verbrannte. Auch Traim war vom unseeligen Zauber getroffen, doch wie ein Klenrock blieb er standhaft, unerschütterbar. Und so auch die Schlacht verloren war, durch die Gefangennahme eines Ritters, so war es am Ende doch Traim, der gleich 3 Rhazza in jener Schlacht zu Boden schickte, während der Kan'thrag fast seinen Wunden erlag. Einst stand er vor dem Inselrat, als einziger seines Volkes, obwohl die Dwarschim am Meisten unter den neuen Aufständen der Orken zu leiden hatten, und organisierte die Schlacht, die den Kaz`la Stamm endgültig aus Lilienwall vertreiben sollte. Es war sein Plan den Klenrock über dem Lager der Orken zu sprengen und er selbst sorgte dafür, dass die explosiven Mischungen in ausreichender Zahl genügend verteilt um die hohe Klippe angebracht wurden. Die Schlacht verloren die Ritter abermals, doch das Lager der Kaz`la ward begraben unter einem mächtigen Steinschlag. Es war Traim, der einen Berg verrückt hat, um den Feind der Dwarschim von ihrem Land zu vertreiben. Daraufhin war es erneut Traim, der vor dem Inselrat stand und als einziger Dwarschim die Verhandlungen für den Frieden mit den Orken führte. Es war sein Blutpackt mit dem Choharar, der den Krieg gegen die Dwarschim ein Ende machte und dem Tal wieder Frieden brachte. Einst stand er in den Tiefen der Ruinen der Feste am Feuerberg, um ihn herum getürmt die grotesken Leiber toter Riesenspinnen. Den Schwarm vernichtet...aus dem heiligen Tal der Amroscha vertrieben...auch das war einer seiner Verdienste für das Volk. Einst stand er am Fuße des großen Felsen, unter dem das alte Lager der Rhazza begraben lag. Den Pestdämon vor sich, eine Armee aus den fähigsten Streitern der Insel um sich gesammelt, war es Traim, der die Schlacht führte, den Pestdämon vernichtete und die unheilige Krankheit des Einen aufhielt. Einst war es Traim, der die Heerscharen der Insel um sich sammelte, um die frevlerischen Jünger des Merros, Pervertierungen der Dwarschim, die sich selbst Terra`Dorotor nannten, den vernichtenden Schlag zu setzen, die Insel von der Geißel Merros zu befreien und die unseeligen Terra`Dorotor, die lange schon keine Dwarschim mehr waren, aus dem Tal der Amroscha direkt in die Niederhöllen Mandors zu verbannen. Einst war es Traim, der das Kriegsrecht ausrufen liess und die unseelige Hexerei der Sammler, die über das Dunkeltief hinaus Felas Licht vom Himmel gebannt hatte, aufzuheben, Vänskap von den Sammlern zu reinigen und schliesslich auch das besetzte Falkensee, Angamonis, wie die Besatzer es nannten, aus dem eisernen Griff von Schwarzhexern und Tardukai zu befreien.
Es waren all jene Taten zusammen genommen, die ihm das Recht auf das Führen von Fethril gaben, die höchste Ehre, die ein Krieger der Dwarschim zu lebzeiten erlangen kann.
Und Gnargor nahm sie ihn. Dafür, dass er 3 Khaela durch 20 Schritt Tunnel ohne Augenbinde gehen liess. Ein unsinniger Befehl, ein unbedeutender Befehl, eigentlich nur ein Beweis für die Dummheit und Tugendlosigkeit des Kurzbartes Gnargor. Hatten doch eben jene 3 Khaela direkt zuvor nicht nur eine magische Barriere des Feindes studiert um einen Weg für einen Angriff zu finden, sondern auch den Dwarschim im Kampf gegen einen mächtigen Lichfürsten, den wohl stärksten Untoten im Heer des Einen, beigestanden. Ein Kampf, von dem Gnargor fern blieb, wie auch von der Verteidigung des Tales, als auch seiner Rückeroberung. Und dieser eine Befehl soll also soviel wiegen, wie all die Taten, die Traim vollbracht hatte? Er sollte gar wichtiger sein? Er soll es rechtfertigen die höchste aller Ehren ausgerechnet Traim zu nehmen? Das war nicht Recht. Das war nicht Ordnung. Das war nicht Tradition. Das war nicht gottgefällig. Es war eine Beleidigung. Eine Beleidigung der Gesetze der Klamm. Eine Beleidigung der Traditionen des Volkes und eine Beleidigung der Götter und Amroscha, in deren Namen Traim stets seine Taten vollbracht hatte. Doch keiner wagte es gegen Gnargor sich zu erheben. Seine übrige Führung im Tale, die selbst mit bestem Wohlwollen nur als Tyrannei bezeichnet werden kann, führte zur Abwanderung von fast einem Dreiviertel des Volkes, nur die pflichtbewusstesten Krieger der Bragarim bleiben in der Klamm, und das nicht weil sie Gnargor achteten, sondern weil sie nicht bereit waren ihre Heimat wegen eines dummen Despoten aufzugeben. Doch Traim war noch nie jemand, der schweigend solchen Irrsinn mit ansah und sich fügte. Er würde nicht akzeptieren, dass das heilige Fethril, das Geschenk Arkadons an sein Volk, derart beschmutzt wird. Seine Rüstung hatte er unter höchstem Respekt dem Dharkep überantwortet...und dieser, schien es, hatte es verschlampt. Nicht nur, dass das Recht auf Fethril, die höchste Ehre eines Bartes, nun also von einem beleidigten Kurzbart aus ehrlosen Gründen entzogen wird, nein, auch das heilige Metall selbst, das höchste Gut der Dwarschim, wird von eben diesem Kurzbart verlegt, als wäre es billiger Tand. Ein jeder Dwarschim würde für derart ehrlose Unachtsamkeit seinen Bart verlieren. Ein jeder Dwarschim würde seine Ehre vor den Göttern neu verdienen müssen nach solch einem Frevel. Doch der Dharkep bildete sich ein, weil sie bunte Stickereien auf ihren Umhängen haben und große, schwere Ketten um den Nacken trugen, dürften sie mit allem davonkommen, was für Untaten sie auch immer begehen. Aber nicht mit Traim. Er würde den Dharkep höchst eigenhändig auf die rechte Bartlänge stutzen, wenn sie nicht Abstand nehmen von Dekadenz, Selbstgefälligkeit und Häresie. Das Gesetz der Dwarschim gilt für alle Bärte und Zöpfe gleichermaßen. Traim würde es nicht dulden, dass da einer denkt, er wäre gleicher, als die anderen...
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