Im Archiv des Torfelder Astraelitenstifts lag eines der Bücher auf dem Boden. Komisch, dachte der alte Curator, und hob es auf, es scheint alt zu sein, und es hatte keine Registratur. Langsam schob er sich die Brille richtig auf die Nase, und begann, im schimmerndem Licht der Kerze zu lesen.
“Wie ich mein Missionsjahr verbrachte.
verfasst von:
M.P.
Vorwort: Ich möchte , so dies in den Archieven des Ordens der schwarzen Schwinge aufgenommen wird, den personen Danken, die es mir erlaubt haben, mein Missionsjahr so entfernt zu verbringen. Das wären Meister Wu, der jüngst zum Schatzmeister des Ordens ernannt wurde, meinem Meister, der mich auf die Möglichkeit hinweis, und dem Kaufmann Hassaman Saccaras Turkan, dessen Verehrung Morsans ich es zu verdanken hatte, dass er für mich weitere Ausgaben auslegte, und mir mit den Papieren für meine Reise half, die in Astraelsgefälliger Bürokratie für einen Uneingeweihten nicht sehr leicht zu erlangen sind. Des weiteren ist meiner Vermieterin auf Hügelau zu danken, Frau Petunia Mik, und ihrer Tochter, Frau Franziska Mik, deren beider Großmut und Kochküste ihre geringe körperliche Größe meist mehr als wettmachen, und deren Weisheiten mich vieles gelehrt haben, was mir durch meine von der Torfelder Tradition geprägte Aufzucht sonst verborgen blieb.
Morsan: Seker: Traditionen der Gastlichkeit Ein Gast der Hobbits zu sein ist bei weitem eine der angenehmsten Sachen die einem Reisendem passieren können. Ich bin , nach einem zwei Tagesmarsch vom Hafen der Ankunft, bei einem Bauern eingekehrt. Es hat mich herzlich berühgrt, wie die Hobbits mich als Gast empfangen haben. Mir wurde ein Platz an der höchsten Stelle des Smials bestellt, mein Teller wurde so gehäuft, dass mir fast schwindlig wurde, und selbst die Kinder boten ihre Dienste an. Hierzu muss gesagt werden, dass dies nicht alltäglich ist. Seitdem die Insel von den Truppen des Königs befriedet wurde, hat es viel Streit zwischen Menschen und Hobbits gegeben. Wo der starke Arm des Königs nicht ist, regieren Stadthalter, die anstatt an die Gesetze der Moral und der Freundlichkeit an die Gesetze des Kommerz gebunden sind. Jedoch ist hier ein Umdenken angebracht: Wieso führt man tausende fremder Söldner ein, wenn sich das Volk der Hobbits zum großem Teil selbst regiert? Wie jeder Botaniker weiß, gedeien nur die wenigsten Pflanzen unter strenger Aufsicht. Als Beispiel hierfür sind die Schwarz und Braun zu nennen, wie meine Gastgeber die Lokalen Wachen und Hüter des Gesetzes auf der Insel nennen. Sie sind es, die sich annehmend, dass es sich bei Gastfreundlichkeit in solchem Übermaße wie sie bei den Hobbits üblich ist nur um Schwäche und Unterwürfigkeit handeln kann alles herrausnehmen. Übergriffe auf die Zivilbevölkerung, Händel, Zurechtweisung.... Meinen Gastgeber traf ich durch genau so einen Zufall. als ich, in morsansgefälliger Schweigsamheit den Weg entlang ging, sah ich dass drei Wachen um einen älteren Hobbit und eine junge Hobbit standen, und recht agressiv waren. Als ich mich vorstellte, und auf meinem Status als Geweihter pochend die Wachen nach dem Vergehen fragte, wurde mir folgendes zugetragen:
Die Wachen hatten sich in der Dorfkneipe betrunken, und wollten ihren Pferden die Gelegenheit gönnen, sich einmal richtig auszulaufen. Im Schnee wohl vom Weg abgekommen, ritten sie die Haustochter um, eine recht nette junge Hobbit, die mit ihren Schmerzensschreien den Vater anlockte. Hier sei ein Dank an Vater Mielke angebracht, der mich damals in den Stunden im Kloster in der Kunst der Astraelsgefälligen Rechtsauslegung unterrichtete. Die Wachen bestanden darauf, sie hätten keine Fehl begangen, und das Mädchen hätte sich aufständisch benommen. Der Vater wollte sie mit dem Dreschflegel durchprügeln. Und das alles wo die Kleine noch blutend und schwankend hinter ihm stand....
Ich regelte die Sache, in dem ich mich auf meinen Status als Geweihter berief, und versprach, hier in Abwesenheit eines Richters für Ordnung zu sorgen. Der Tradition des endophalischen Bakschisch folgend, gab ich dem Wächter einen der Dukaten aus meiner Reisekasse, um damit etwaige erlittene Schäden für sein Pferd auszugleichen. Dem Vater bot ich, unter dem Gelächter der abziehenden Wachen, an dass er mich an der Wachen statt verprügeln dürfe, nachdem ich mich um das Mädchen gekümmert hatte.
Nur zwei Tage später war ich für eine Woche Gast im Haus der Bauern. Die Narbe an der Stirn des Mädchens hatte sich nach einer antiseptischen Salbe und etwas Ruhe prächtig geheilt, und so saßen wir um den Tisch. Aufgrund der Spezialität des Falles sei hier angemerkt, dass die Gast-lichkeit, wie meine Gastgeber mir mit meinem begrentztem Wortschatz zu übersetzen halfen, ein spezielles Konzept sei, das den Hobbits viel gälte.
In den Grundzügen sieht jene so aus. Nimmt ein Hobbit einen anderen, wobei hier nicht spezialisiert sei welcher Rasse er angehöre, bei sich als Gast auf, ist dies mit einer temporären Adoption zu vergleichen. Der Gast wird damit zu einem erweitertem teil der Familie des Gastgebers, vergleichbar mit einem Neffen. In der lokalen Rechtssprechung ist sogar davon auszugehen, dass ein Gastgeber für eventuelle Übertretungen eines Gastes gerade zu stehen habe. Dem Gast steht damit der Stand eines Kindes offen, wobei man hier sagen muss, dass Kinder hier alle Hobbits sind, die noch nicht das Elterliche Smial verlassen haben, was manches mal bis weit ins 50. Lebensjahr hinein sein kann. Sie werden hierbei in einer Art und Weise verhätschelt, wie man es in den Grundzügen von der endophalischen Liebe für den erstgeborenen männlichen Stammhalter kennt. Vom Gast wird indess nur erwartet, dass er sich Gastlich verhält. Er hat die, die sich gegenüber der Dorfgemeinschaft für ihn verbürgt haben, so zu ehren wie er es mit seinen eigenen Eltern tun würde. Eventuelle Auslagen, wie Essen, Kleidung, Schuhe und Genussmittel, sind hierbei eine Sache der Selbstverständlichkeit, und als einziges wird erwartet, dass sollte der Gast einmal in den Besitz eines eigenen Smials kommen, er die Traditionen der gastlichkeit fortführe. Gerne wird es auch gesehen, wenn sich der Gast nützlich macht, so gut er kann, oder sich mit kleinen und großen Geschenken bei der Familie bedankt. Hierbei ist jedoch weniger der Wert der tat entscheidend, als der Gedanke. Ich durfte dies am eigenem Leib feststellen, als ich mich bei dem Gastvater dafür bedanken wollte, dass ich bei ihm zu Gast war. Aufgrund meiner Unkenntnis der Lokalen Ökonomie hielt ich es für angebracht, ihm ein Goldstück zu schenken, was meinen Vorrat auf etwa 40 schmälerte. Er lächelte, und meinte, es sei ein schöner Untersetzer für die Teetassen der Puppen seiner Tochter, die dank mir wieder schön und in einem Stück sei. Er versprach mir jedoch, mich zu einem der weniger bekannten Gasthäuser zu bringen, sobald sich der Schnee weit genug legen würde. Es sollte in Mikstadt sein.
Oner: Leben unter Hobbits
Nun lebe ich schon einen Monat hier. Hier, das ist im Gastssmial Galadonenkopf, im Nordflügel von Mikstadt, im Miktal, an den Ufern des Mikflusses. Meine Gastgeberin gab mir schon am ersten Tag zu verstehen, dass mein Gold für sie nicht interessant sei, und sie es lieber hätte, ich würde mich mit einem Besen nützlich machen, und im Haushalt mithelfen. Nun, bis jetz habe ich es recht gut getan. Unter den Hobbits habe ich einen Spitznamen erhalten, Dackelkatz. Auf Nachfrage erzählte man mir, dass dies das lokale Wort für Frettchen sei, und dass die wahre Bedeutung wohl nur einem Einheimischem bekannt sei, und dass sie bei Übersetzung verloren ginge. Nun, zur Referenzführung, ein kurzer Abriss meines Tagesablaufs. Meist werde ich früh geweckt, und das nur durch das Geklapper der Töpfe der Gastgeberin, die in der Küche eine der weiteren Mahlzeiten vorbereitet. Hierbei sei gesagt, dass ein geregelter Tagesablauf wie meiner eine rechte Sonderheit zu sein scheint. Wer hier wann zu Bett geht, und wann aufsteht, wird wohl noch am ehesten durch die Arbeit entschieden. Essen gibt es je nachdem was man fragt. Dann, nach dem erstem Essen, welches beeindruckende Mengen an Fett enthält, ein kleiner Spaziergang. Seit kurzem wieder mit der Gastgeberin, die sagt, es sei um mich vor Dummheiten zu bewahren. Zuerst hatte ich gedacht, mein Wissen in der Botanik würde sie beeindrucken.
Dackelkatz, wie die Einheimischen sagen.
Als ich beim dritten gemeinsamen Morgenspaziergang wieder anfing, die Astaelischen Eigenschaften einer jeden mir bekannten Pflanze, die wir am Wegesrand sahen, aufzuzählen, schnautzte sie mich recht rüde an, dass sie das nicht sehr interessiere. Wenn ich hier überleben wollte, müsste ich lernen, mit dem Koppf nicht zwischen Büchern sondern im jetzt zu stecken. Nach dem Spaziergang kommt im nächstem Hell die Reinigung der Zimmer. meist wird hierbei mein Tun von der Gastgeberin betrachtet, die rauchend am Eingang steht, und mich gnadenlos darauf hinweist, wenn ich etwas falsch mache. Mit der Grazie eines Generals steht sie da, und kommandiert nicht nur mich, sondern auch einige andere junge Mädchen des Mik-Klans, die sie zu ordentlichen Hausfrauen ausbilden will. Ich hatte schon früher gelernt, Angriffe auf meine Männlichkeit mit Humor zu nehmen, also leidet meine Arbeit nicht darunter.
Mir passieren weniger und weniger Fehler. Frau Mik meint, ich mache mit dem Besen Fortschritte, und lässt mich etwas mehr kehren als sonst. Dann, nach dem zweitem Frühstück und dem aufs putzen folgende Häppchen, ist meine freie Zeit. In dieser steht es mir frei, für ein Hell zu tun und zu lassen, was ich will. Meistens verbringe ich es damit, mir die Leute anzusehen, denn reden wollen sie mit mir noch nicht. Zu tief sitzen Vorbehalte, und ein gewisses Misstraun gegenüber meiner Kutte, die hier mit freuden Kleid genannt wird. Dann kommt das Mittagessen, zu dem sich die meisten der Hausgäste Frau Miks einfinden. Hierbei werden regelmäßig gewaltige Berge von Essen verschlungen, und ein jedes Mal leide ich grässlich, da man von mir verlangt, alles aber auch alles zu kosten, und mir beim geringstem Zeichen von Genuss noch einmal das Doppelte aufgetan wird. Wenn man mir erzählt hätte, ich würde hier zu Tode gemästet, würde man es sicherlich weniger grausam als diese realität beschreiben. Ich bin mir mittlerweilen im Klarem, wieso die meisten Hobbits die Form einer Kugel zu haben scheinen, und ihre Türen rund sind. Dann, in der Nachmittagszeit, folgen neben Jause, Tee und Brotzeit, wie die nahrhaften Mahlzeiten heißen, die Gartenarbeiten. Hier ist die einzige zeit des tages, in der ich nicht von einer Schaar kichernder, hüfthoher Hobbitlan umgeben bin. Aufgrund meines Wissens in der Botanik wurde ich für den Garten eingeteilt, und um meine Beschämung noch komplett zu machen betrachten mich dabei meist einige der jungen Hobbitlan aus sicherer Entfernung, mit unverholen vitamagefälliger Neugier, und kichern. Ich darf die Bäume versorgen, die Bienenkästen vorbereiten, die Blumenbete umgraben, die Felder und das Feuerholz hacken, kurzerhand alles was den Einsatz von Muskeln erfordert. Wohl Aufgrund der reichhaltigen Aufgaben habe ich gefühlte 15 Stein zugenommen, welche sich hauptsächlich in neuen Muskeln niedergelassen haben.
Frau Mik meinte, ich sähe jetzt halbwegs aktzeptabler aus, und würde schon Schmuck sein. In diesem Zusammenhang kommentierte sie auch die Festigkeit meiner Wadeln. womit sie wohl die Beinmuskulatur meinte. Sollte ich vitamagefällige Begierden in einer Hobbitlan erregt haben, die alt genug war meine eigene Großmutter zu sein? Sind meine Arbeiten für den Tag erledigt, kehre ich zum Abendessen wieder in den Gastsmial ein. danach verbringe ich einiges an Zeit mit der Haustochter, Franziska. Sie hält mich für einen Pompösen Idioten, jedoch hat ihre Mutter bestimmt, dass sie die Sprache Galadons lernen sollte, die hier meist nur Handelsmund gerufen wird. Meist verbringe ich so das Dunkel und das Hell bis zum Nachtmahl, wo ich wieder einen Berg essen muss, und dann schlafen darf.
Sehr merkwürdig, aber wie mein Meister mir beibrachte, ora et labora. bete und arbeite.
Onar: Traditionen des Essens. Ich habe den alten Vater Goldfuß kennengelernt. Hauptsächlich da sich dieser in der Pflege der Frau Mik befand, seitdem er im hohem Alter von 90 Jahren von seinem Bierkutscherpony gefallen war, und sich den Fuß gebrochen hatte. Hierbei sei angemerkt, dass dies auch eine weit verbreitete Form der Tradition sei. Wird ein Hobbit krank, oder verletzt er sich so sehr, dass er seinen Pflichten im Haushalt nicht nachgehen kann, wird er kurzerhand in das Gastsmial umquartiert. Die betreffenden Familien danken es meist der Hausherrin, in dem sie ihre Töchter und Söhne, von denen es dank der geburtenreichen Natur der Hobbits viele gibt, entgeltlos bei ihnen einstellen, oder besser gesagt in Ausbildung geben. Dies scheint den Wert eines Hobbits für eine Heirat, oder eine spätere Karriere zu steigern, da er so zeigt, dass er arbeiten kann. Dank Vater Goldfuß habe ich auch einige Feinheiten der Traditiionen des Essens mitbekommen. Ein Halbling, nach seinen Worten, ist ohne weiteres in der Lage, am Tag sein Körpergewicht in Nahrung zu vertilgen. Aus diesem Grund sind die Köche stehst bemüht, möglichst viel auf den Tisch zu bringen, den sollte ein Hobbit hungrig ausgehen, wird er leicht grummelig. Die wohl froheste Botschaft, die er mir sagen konnte, war dass die Begrüßung “ Du Hunger? “ keineswegs ehrlich gemeint war. Hiermit stellt der Gastgeber lediglich sicher, dass der Hobbit genug zu essen zu sich genommen hat, um gesellschaftsfähig zu sein. Beim Essen nun ist es etwas Trick reich, Köche sehen es gerne, wenn jede ihrer Speisen gelobt wird, und für gut befunden. Jedoch wird nicht erwartet, dass man alles aufisst. Es ist durchaus alktzeptabel, von einer Schüssel Salat nur ein paar Blätter zu probieren, wenn man sich den Rest einpacken lässt, für später. Ich erfuhr des weiteren, dass es genau aus diesem Grund sehr viele Schweine gab. Miks, die hier dominanten Hobbits, hätten seit Jahren Essen mit Liebe gleichgesetzt, und somit eine Kultur geschaffen, in der Fettleibigkeit ein wohl notwendiges Übel war, wollte man keine Köchin kränken. Die meisten von ihnen verdauten es jedoch recht gut durch die anschließende meist schwere körperliche Arbeit. Die wenigen, die nicht so glücklich waren, luden entweder weitere Hobbits mit den Resten zu einem Picknick ein, und beseitigten so die Reste, oder man schlich sich zu den zahlreichen Schweinegattern, und gab den Schweinen eben diese. Hierbei muss bemerkt werden, dass die Schweine aus Miktal bemerkenswerte Kreaturen sind. Scheinbar Kreuzungen zwischen Wildschweinen und Ponys, reichen diese selbst mir bis zur Hüfte. Die Mikstädter Oinker, wie sie oft liebevoll genannt werden, haben rein gar nichts mit den Kreaturen aus Torfeld zu tun, die ich als vage rosa, recht liebenswert, und kleinlich in Erinnerung hatte. In ihren kleinen, gemeinen Augen sehe ich eine Bosheit und Wildheit, und so sie zu füttern sind gehen selbst erfahrene Miks nur mit schwerer Lederkleidung zu werke, und haben immer einen Hammer dabei um zu angriffslustigen Schweinen damit auf den Schädel zu hauen. .
Sie teilen im übrigen den Appetit der Hobbits...
Vitama: Duler: Zeitrechnung
Mittlerweilen habe ich mich daran gewöhnt, dass das Leben hier anders verläuft. Jeder Hobbit scheint seinen eigenen Arbeitsablauf zu haben, und den Tag danach auszurichten. Die Nase und die Augen werden zur wichtigsten Orientierungshilfe. Riecht es frisch und nach Würstchen und Speck? Dann ist es Frühstück, was da auf dem Herd steht. Riecht es leicht verbrannt? Dann ist man zu spät für eine Mahlzeit, und darf sich vermutlich eine Standpauke anhören. Verlaufen? Einmal die Nase in den Wind, und man findet den Weg zum nächstem Essen.
Mit der Zeit scheinen die wenigsten Probleme zu sein. Beim Wechsel von Hell zu Dunkelzyklus wird erwartet, dass man sich einfindet, und das bestellt, was zu großem Teil die Mahlzeit ausmacht. Hierbei ist nichts unmögklich.
Ein besonders feister Hobbit nahm diese Sache einmal zu wörtlich, und bestellte sich einen halben Ochsen. Zur Häfte der Dunkelzeit hatte er ihn auf dem Teller, und Frau Mik persönlich überwachte, ob er ihn aufaß. Mit Knochen und den angemachten Innereien und Hirn. Nichterfüllung hätte vermutlich bedeutet, dass es die nächsten paar Tage für diesen Hobbit wohl die kleinste Portion von allen gegeben hätte, noch kleiner als die der Smialskatze, was allgemein nur durch ausreichende Geschenke wiedergutzumachen ist.
Zeiträume werden weniger im astraelsgefälligen Takt angegeben, als vielmehr in comparativen Dauern. Wie lang dauert es ein Ei zu kochen? So lang wie einmal bis zum Schweinegatter und zurück. Die kleinste Zeiteinheit die die Hobbits zu kennen scheinen ist das Dunkel.
Dular: Glauben und Recht
Ich habe den ersten Fehler meines Aufenthalts gemacht.
Als ich dem altem Vater Goldfuß zu einem Picknick half, wurde ich eingeladen, mich mit dazu zu setzen. Anfangs ging es ganz possierlich, bis die Frage aufkam, was ich den gelernt hätte. Ich, mich meines Lebens nicht schämend, beschrieb ihnen was ein Geweihter war, und erntete dafür nur Unverständnis. Götter seien ihnen nicht bekannt, bräuchten sie auch nicht, und sich helfen würden sie wohl gegenseitig. Ich versuchte es mit personifizierung, und beschrieb ihnen die Vier als Gastgeber, die es besonders gerne sehen würden, wenn man bestimmte Sachen machen würde. Wieder Unverständnis. Wo würden die herkommen? Wer hätte sie gemacht? Würde ich das ernsthaft glauben?
Vieleicht mag es der gute Humpen Butterbier gewesen sein, vieleicht auch jugendlicher Übermut, aber ich meinte unvorsichtigerweise, sie würden mit etwas Ehrerbietung vor den Vieren nicht falsch liegen können, Traditionen hin oder her.
Als ich mich, von vier der kräftigen Hobbits durchgeprügelt, mit dem Kopf zuerst im Schweinegehege wiederfand, musste ich unwillkürlich beten. Vater Goldfuß schritt herrein, als die ersten der Eber herrangerast kamen, und zog mich zurück. Er erklährte mir, dass sie im Jahr vor meiner Ankunft eine Missionsschule der Astraeliten im Ort gehabt hatten. Ein etwas älterer Astraelit, der die Kinder das Galadonische lehrte. wohl etwas zu sehr im Wahn der Segnungen des Reiches verfallen, hatte er angefangen, körperliche Bestrafung anzuwenden, wenn Kinder seiner Ansicht nach nicht schnell genug lernten.
Hier erfuhr ich zum ersten mal von der etwas ungastlicheren Seite der Hobbits. Scheinbar verbirgt sich hinter dem romantisiertem Bild der Bauern und Agrargeselltschaft, das uns auf dem Festland geläufig ist, eine Art Tarnung. Wer würde gewinnen, fragte mich der alte Vater Goldfuß lächelnd, ein gerüsteter Ritter mit Schild und Schwert, oder drei Hobbits die Bierkutscher waren? Er demonstrierte mir dann, recht eindrucksvoll, dass drei knapp hüfthohe Gestalten einen Ritter durchaus niederschubbsen konnten, in dem sie ihm in die kniehehlen schlugen, sie dann mit ihrem Körpergewicht die Arme des Ritters blockieren konnten, und der Dritte mit dem Dolch unter den Helm kommen könnte.
Ich wagte kaum zu fragen was sie mit dem Astraeliten gemacht hatten. Mir wurde nur zugetragen, dass er angeblich immernoch im Hospitz der Stadt liegen würde, sein Leben lang nicht mehr ohne Schmerzen sitzen, und keinen Federkiel mehr halten. Ich fragte, ob das nicht etwas zu viel wäre, und ob es hier kein Recht geben würde. Daraufhin erhielt ich zur Antwort, die Eltern hätten gefordert ihn zu oinkern, und nur Frau Mik hätte Gnade vor recht ergehen lassen, und ihn persöhnlich so zugerichtet. Auf die Frage danach was oinkern sei, zeigten sie auf die blutrünstigen Schweine, und teilten mir freudestrahlend mit, dass sie immer hungrig sein, und dass man deswegen wenig Körper finden würde.
Ich muss einige Ereignisse überdenken. Meine Ankunft hier.... ich erzählte es dem altem Vater Goldfuß, und meinte dass ich damals sorge um den Hobbit gehabt hatte. Er lachte nur, und berichtete mir, dass durch die Familie dieses Hobbits, der in mehreren Generationen mit den Miks verwand war, schon mehr schwarz und braune Wachsoldaten, die sich “ ungastlich” verhalten hatten, verschwunden wären als er zählen könnte. Ich hätte damit nicht das Leben des Hobbits, sondern die Leben von drei Wachsoldaten und ihren Pferden gerettet.
Randnotiz: Vater Goldfuß fragte mich, ob ich wüsste wie man in Mikstadt zu Pferden sagen würde. Als ich verneinte, fuhr er fort, Mittagessen für vier Hobbits.
Muss mein Verhalten gegenüber den Hobbits, und gewisse Vorurteile noch einmal überdenken. Bei dem Gerücht, Hobbits seien friedlebend, handelt es sich vermutlich um die gleichen Astraeliten, die behaupteten, Schweine seien Rosa, sauber, und würden oink machen.
Es stimmt, Hobbits haben kein stehendes Heer. Hobbits haben Familien. Greift man einen Hobbit an, hat man, so es bekannt wird, die gesammte Sippe, inklusive aller Neffen und Nichten und Famlienfreunde / Geschäftspartner, angegriffen, und es sich mit ihnen verschertzt. Insgesammt, so erfuhr ich von Vater Goldfuß, hätte recht drei Stufen, zu mindest in Mikstadt. Zuerst das was man liebevoll Klopperei nennen würde. Man treffe sich an einem Platz, und jeder der Beklagten bringt seinen Vater als Schiedsrichter mit, und so viele Freunde und Willige wie man auftreiben könne. Dann begänne ein purer Kampf, nicht aus dem Willen herraus zu verletzen, sondern um das eigene Recht zu beweisen, in dem man den anderen zum Schweigen bringt. Ohrfeigen werden verteilt, Bierkrüge fliegen, und so weiter. Sollte einer der Väter einen Gegenstand sehen, der dazu geeignet wäre, sich ernsthaft wehzutun, pfeift er, und beide Gesellschafften müssten sich voneinander entfernen, und der Gegenstand würde entfernt. Gleiches gilt für am Boden liegende Verletzte. Am Ende gewinnt nicht etwa der Sieger des Kampfes. Nein, der Kampf diente nur dazu, dass man sich austobe, und in Form bleibe. Ist nach dem Kampf der Streit noch nicht aus der Welt geschafft, gehen die beteiligten Parteien in ein Wirtshaus, oft auch Pub genannt, und trinken dort, um somit symbolisch den Streit für beendet zu erklären. In der zweiten Phase würden nun die jeweils ältesten lebenden Verwandten miteinander reden, und den Fall begutachten. Jeder würde den eigenen Verwandten unterstützen, und für ihn sprechen. Hierbei wird meist schon die Einigung gefunden, denn die Worte der Alten sind bindend für die jeweiligen Seiten. Kommt auch hier keine Einigung zu Stande, geht es zur dritten Instanz, dem Bürgermeister. Dieser hört sich , während ausgiebiger Bewirtung durch die jeweiligen Parteien, deren Standpunkte an. dann bedenkt er für eine Zeit, die er braucht um einen guten Verdauungsschlaf zu halten. Man sagt auch, er spricht mit den Ahnen. Wacht er auf, spricht er sein Urteil über den Fall. Sein Wort ist absolut bindend, und Verstoß dagegen kann schwer bestraft werden.
Trier: Sprache
Ich mache Fortschritte im Hobbitischem, genauso wie Franziska im galadonischem. Einige Besonderheiten, die dem geneigtem Leser helfen könnten.
Will man einen Satz übersetzen, gehe man wie folgt vor. Als Beispiel nehme man, “ich will in das Wirtshaus ein Butterbier trinken, möchtest du mitkommen?” Zuerst streiche man das Ich. Derjenige, der es sagt, meint es auch. Es gibt kein Wort für du, oder ihr, an erster Stelle, sondern immer nur ich, falls man für sich alleine spreche, oder wir, jedoch per allgemeiner Tradition immer in der Form des ersten Wortes als Endung beigefühgt, vergleichbar mit dem Torfeldschem Bin’ni oder Sam’ma. Somit wird vermieden, allgemeingültige oder befehlende Aussagen aufzustellen, oder jemand anderem etwas zu befehlen, was man nicht selbst erledigen möchte. Dann streiche man persönliche Modularwörter, wie etwa will, und möchte. Dies lenkt vom wesentlichem ab, und zu mindest in Miktal wird ers nicht gern gesehen, wenn man zu viel spricht.
Der Satz würde also jetzt lauten: Ins Wirtshaus ein Butterbier trinken, du mit?
Dann gehe man den Satz nach Höflichkeit durch. Bestehen einschränkende Passagen? Weg damit! Im Falle des Satzes das ein, zum Beispiel. und das Wirtshaus. Wieso ein Butterbier, wenn man vieleicht einen Grund finden kann zwei oder drei zu trinken? Und wieso ins Wirtshaus, würde man etwa einen Krug Butterbier des Nachbarn ausschlagen wollen? Und nur den angesprochenen einzuladen würde nicht dem Gebot der Gastlichkeit entsprechen, ebenso wie ihn auf Butterbier zu beschränken.
Aus dem Satz wird also “ trinken, mit?”, vergleichbar mit dem Torfeldschem “Sauffi, auffi?”
Meist wird das begleitet von entsprechenden Handbewegungen. Sollte ein interesse an dem Wohin, was oder warum bestehen, so der grundlegende Gedanke, würde man schon nachfragen, was einem etwas zeit vertreiben könnte.
Dann kann es passieren, dass man gewisse Worte nicht weiß, wie etwa “trinken”. Hierbei sei es absolut zugelassen, auf das abgeleitete Wort auszuweichen.
Um beim Beispiel zu bleiben. Ein Wort besteht grundsätzlich aus der Silbe des ausführenden Körperteils, und einem Nachsatz, welcher den beabsichtigten Zweck angibt. So lautet das Wort für Essen folglich vor der Übersetzung im Galadonischen Mund Hunger, und für Trinken Mund Durst. Probleme kann es dem nicht nativem Sprecher auch bereiten, wenn er nicht in der Lage ist Mund- Hunger, Mund Durst, Mund Geschichte und andere gleichlautende Wörter zu unterscheiden. Ich erntete einmal am Speisetisch lautes Gelächter, als ich wollte, dass meine Gastgeberin einen ihrer köstlichen Witze erzählt. Erst später erfuhr ich, dass ich anstatt des Wortes für Witz, Mund lachen, das generelle Wort Spass verwendet hatte, was umgangssprachlich bedeutete, dass ich meine Gastgeberin zu Oralverkehr einlud. Zum Glück quittierte sie es nur in dem sie meinte, wenn ich aufhören würde Kleider zu tragen ( Roben sind größtenteils unbekannt), würde sie darüber nachdenken. Es stimmte mich jedoch bedenklich, dass es an den folgenden Tagen Austern Mören Pastete gab. Möhren, um im Dunkeln zu sehen, und Austern, nunja, damit es etwas vitamagefälliges zu sehen gab. Habe angefangen, sehr viel mehr kalt zu baden.
Astrael: Triar: Familie Ich habe heute eine kurze Einführung in die Chronik der Miks bekommen, als ich gefragt wurde, ob ich nicht etwas lesen wolle.
Jetzt wird mir etwas klarer.
Die Familie ist bei den Hobbits folgendermaßen aufgebaut.
Generell bilden die unterste, und zahlreichste Stufe die Kinder. Vier bis zehn Kinder ist nicht unnormal unter den Hobbits, denn sie leben meist recht monogam. Sie sind die um die sich nach der Arbeit alles dreht. Sind sie zu klein, um selbst mit anzufassen, werden sie auf dem Rücken mit herrumgetragen. Sind sie größer, arbeiten sie meist direkt zu. Dann kommen die Jugendlichen. Dies sind Hobbits, die nicht längere im elterlichem Smial wohnen, und vieleicht sogar einen Eigenen haben. Hierbei ist die Altersklasse nicht begrentzt. Es hat durchaus auch 90 Jährige jugendliche gegeben, die man bei uns wohl eher Junggesellen und Gesellinen nennen würde. Dann kommen die Paare, was eine Art eheähnlicher Bund ist. Finden sich zwei Hobbits, und ziehen beide in ein gemeinsames Smial, so wird dies offiziell anerkannt, und meist auch entsprechend gefeiert. Jeder bringt essen, und es gilt als Schande, wenn man nicht einmal sein eigenes Körpergewicht in Essen vorbeibringen kann. Danach steigt das Paar in den ersten Kreis der Gesellschaft auf. Der Mann kann offiziell mit den anderen Männern sitzen, und mit ihnen rauchen, die Frau kann ohne Ansehensverlust alleine durch die Gegend gehen. Rechtlich gesehen haben sie jetzt im Vergleich zu uns in etwa die Stufe von Lehrlingen. Paare werden jetzt aufgestuft, in dem man die von ihnen gezeugten Kinder zählt. Dies geschieht offiziell, in dem man sagt, der und der ist ein 2 paar, was bedeutet dass dieses paar zwei Kinder gehabt hat. Je mehr Kinder, als desdo erfahrener und weltgewandter gelten beide. Auch werden ihre Portionen entsprechend größer, und sie werden im Wirtshaus schneller bedient. Sollte jetzt das große Wunder eintreten, und eines der Kinder selbst Kinder bekommen, erlebt der Hobbit den Zenit seiner gesellschaftlichen Karriere. Ab jetzt ist er Opa, oder Oma, und verliert im allgemeinem Sprachgebrauch seinen Vornamen. Dies ist, wie alle Ereignisse, nicht alltäglich, und wird meist mit einer großen Feier, und einem mehrere Dunkel dauerndem Festmahl begangen. Hierbei ruht alle Arbeit, da jeder eingeladen ist. Aus der Mitte der Omas und Opas kann man sicherlich Verwechslungsschwierigkeiten herraussehen. Spricht zum beispiel meine Vermieterin von “ Opa Mik”, kann ich beim bestem Willen nicht absehen, ob es einer der derzeit lebenden 20 ist, die diese Position Innehaben, oder ob er schon unter den verblichenen weilt. Hier ist es allerdings, wie immer in der Sprache, erlaubt nachzufragen. Nachfragen zeigt Interesse, und wenn man genügend gegessen hat, gibt es nichts unterhaltsameres, als nachzufragen, welchen Opa Mik sie denn meine. Es wird generell angenommen, dass man versiert genug in der Geschichte ist, um es zu kennen, und wenn nicht, wird ausführlich erklärt, angefangen in Relation zur eigenen Person des Erzählers, wie der erwähnte Opa Mik zu diesem stehe, und durch was er sich im Leben ausgezeichnet habe.
Doch man sei gewarnt. Einmal machte ich den Fehler, und fragte sie wer Opa Mik war. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie den Gründer von Mikstadt meinte. Also fing sie erst an den Stammbaum aufzuzählen, der immerhin volle 24 Generationen zurückgeht, um dann die Taten Opa Miks zu beschreiben. Nach fünfeinhalb Dunkelzyklen, in denen weder Essen, Geschenke, gut zureden, noch Freigetränke ihren Redefluss gestoppt hatten, endete sie, und erlaubte mir müde, aber informiert, ins Bett zu fallen.
Querler: Ehe
Nun, in der heißen Jahreszeit, merke ich es selbst. Es liegt etwas in der Luft. Von meiner Vermieterin habe ich die erste eigene Lederhose angepasst bekommen, eine Schweinslederne, wie sie sie nannte, die erste und die letzte Hose die ich jemals bräuchte. Jetzt, da es die Zeit des Schwimmens, des in der Sonne liegens, und der Gartenarbeit ist, kann man mir deutlich ansehen, dass ich in der Gunst der Mikstädter gestiegen bin. Oft heißt es sogar, man solle mich holen, wenn etwas sehr Hohes bewältigt werden muss, oder wenn viel weibliche Hobbits zugegen sind. Ich muss zugestehen, in solchen Situationen sind die Schweinsledernen unersetzlich. Wenn die sonne heiß herniederbrennt, und ich schon von etwas Kleidung in Schweiß ausbreche, ziehe ich oft die Robe aus, und behalte nur die Schweinslederne an, einen Brauch den ich mir von anderen jungen Hobbits abgeschaut habe. Wenn es dann noch heißt, ich soll für die Außenbewirtung von den freundinen meiner Gastgeberin ein Fass Brandy, oder Butterbier aus dem Keller holen, und ich komme aus der wohligen Kälte des Kellers hoch in die brütende Hitze, etwas verschwitzt von der Anstrengung der Temperatur, kann ich nicht anders als für diese einmalige Konstruktion aus Leder und Stoff zu danken.
Meine Robe wäre bei den Blicken, die mir einige der älteren Hobbit Damen zu werfen, sicher schon in Flammen aufgegangen.
Um wenigstens etwas meine kulturelle Identität zu wahren, habe ich mir von meiner Vermieterin die Kapuze meiner Robe abtrennen lassen, und trage sie manchmal zu der Schweinsledernen.
Oft war in den letzten Wochen gerede von der Tochter meiner Vermieterin, und jetzt, da die Hochzeit etwas näher stand, gab es da natürlich viel zu bereden.
Das ganze fing so an.
Die Mutter des Dorfschmieds, Frau Finkelblum, sah die Tochter meiner Vermieterin, Franziska, und einen Jungen namens Roland, recht oft kichernd im hohem Gras verschwinden, was die Umgebung des Miktals verziehrt. Also hielt sie es für nötig, die Mutter von Roland darauf anzusprechen, und meine Vermieterin. Wie ich in der selben Nacht durch die Anwesenheit der anderen männlichen involvierten Partien im Wirtshaus feststellen dürfte, scheint es zu einem gewaltigem Krach geführt zu haben, da meine Vermieterin ihre Franziska, die einmal das Gasthaus erben würde, als zu gut für den jungen Roland empfand, dessen Vater eine Falbhaut ( anderer Familienclan der Hobbits) und ein Jäger war. Nachdem man sich, in weiteren Nächten, die ich mit den Männern im Wirtshaus verbrachte, nicht einig wurde, beschloss man, dass sich die beiden erst kennen lernen müssten.
Hier sei gesagt, kennen lernen kann man mit einer wilden Ehe vergleichen. Es geht darum, dass die beiden mindestens fünf Monate zusammenleben, wenn möglich in eigenen Gemächern, ohne Hilfe der Eltern, um zu sehen wie die beiden Hobbits miteinander auskämen. Franziska zog mich hier oftmals als Vertrauensmann her, da ich offenbar der einzige Mann war, der nicht fluchtartig das weite suchte, und befragte mich zu bestimmten Vorkommnissen.
Wenn sie Kekse machte, und ihr Roland keine aß, hatte er dann eine andere? Kannte ich etwa den Namen der Anderen? Wenn er sich krampfhaft an der decke festhielt, obwohl ihr kalt war, bedeutete es dass er sie nicht liebte? Im Gasthaus, in das sich Roland nun länger zurückzog, da er in Ermangelung eines eigenen Smials Franziska im Haus ihrer Mutter kennenlernen musste, erfuhr ich in trauter Männerrunde, dass die Familie Mik dafür berüchtigt sei, Dachsinnen hervorzubringen. Hierbei sei gesagt, bei dem Dachs handelt es sich um ein den Hobbits weit vertrautes und sehr beliebtes Tier. Eine Dachsin ist also eine Hobbit Frau, die die dominante Rolle in der Partnerschaft übernahm, jedoch meist durch etwas was ich in Ermangelung besserer Worte emotionalen Terror nennen muss. Sehr vergleichbar mit dem Ausdruck des Hausdrachen aus dem malthustschem... Die einzige Möglichkeit einer Dachsin zu begegnen wäre wie bei einem Bären. Nicht direkt in die Augen schauen, nicht größer machen als man ist, und versuchen Seele und Kopf intakt zu halten und so gut es geht zu schützen. Scherhaft wurde auf meine Nachfrage wie es um häusliche Gewalt stehe zur Antwort gegeben, wenn dann sollte man besser sicherstellen sie sei sofort tot, weil eine zweite Möglichkeit würde man in diesem Leben nicht bekommen. Ich musste an einige Männer von Dachsinnen denken, die oft sehr sehr lange die Schweinegatter beobachtet hatten.
Nach knapp fünf Wochen war es dann so weit. Unter der Führung von Franziska inspizierten die teils vom anderm Ende der Insel angereisten Verwandten beider Hobbits die gemeintschaftliche Wohnung. Dann wurde alles gepackt, und nach Geschlechtern getrennt setze man sich zusammen, um es zu bereden. Zuerst verfluchte ich mich, nicht schnellgenug mit Roland mitgegangen zu sein, dann jedoch öffnete sich für mich eine neue Welt, als mir Frau Mik, meine Vermieterin, auftrug, für Getränke zu sorgen. Sie unterhielten sich über alles. Wie weit hätte sie ihn an der Leine? Wie würde er sich verhalten? Wäre er reinlich? Hätte sie ihn schon zum weinen bringen können? Hatte sie schon dieses und jenes ausprobiert?
Ich erfuhr, dass der Test auch darin bestand, auf Seiten der Frau sich so hässlich und grausam wie möglich zu zeigen. Es war, wie es gesagt wurde, ein Austesten der Grenzen. Wie weit war der andere bereit zu gehen? Offensichtlich hatte der junge Roland alle Tests mit Bravour bestanden, auch wenn mir auffiel, dass einige Ecken über die ich schon manche schlaflose Nacht neben einer heulenden Franziska verbracht hatte , welche immer hin 7 Jahre älter war als ich, weggebügelt wurden. Sie stellte ihm ein Zeugnis aus, welches besser nicht hätte sein können. Leidfähig, fähig “ von dunkel bis dunkel” mit der jungen Mik Vitama zu opfern, und auch körperlich entsprechend gut ausgestattet. In totalis muss ich sagen, früher schauderte ich wenn mir endophalische Händler davon berichteten welche Qualen ein junger Mann vor der Heirat in bestimmten Teilen des Wüstenreiches eingehen musste, und regelmäßig errötete ich bei anatomischen exkursionen der Heiler. Heute, nachdem ich nach den Erläuterungen der Hobbit Frauen knapp eine woche mit knallrotem Kopf herrumlief, bin ich dagegen gefeit, und habe größten Respekt für jeden Mik der verheiratet ist.
Randnotiz. Ich habe erfahren, dass die beiden jetzt ein Paar sind. Jedoch nicht für immer, sondern nur für fünf Jahre. Danach können sie beim Bürgermeister ankommen, und beantragen, für fünf weitere Jahre ein Paar zu sein. Sollte in dieser Zeit ein Kind entstehen, ist ihm die Liebe einer Mutter sicher, die einen Bären einst mit dem Nudelholz zurück in den Wald getrieben hat. Sollte das Paar sein nicht verlängert werden, behalten beide ihren Status, können sich neue Partner suchen, und das Kind wird von beiden Familien aufgezogen. Etwas befremdlich, aber durchaus nicht falsch.
Querlar: Weisheit: Im Quelar ist es auf Hügelau, insbesondere im Miktal, fast unerträglich heiß. Etwas kommt mir zu gute, dass ich durch meine Torfelder Heimat Temperaturen gewohnt bin, die etwas weiter über das normale Maß herrausgehen. In solchen Tagen ist es so, dass man während der brütenden Hellzyklen fast nicht das Haus verlässt, oder sich irgendwo in den Schatten eines der vielen Bäume legt. Auf Nachfrage, ob man sich vor Ungeziefer zu fürchten hätte, erklährte mir meine Vermieterin hingebungsvoll, dass die Hobbits für jede mir bekannte Art von Ungeziefer mehrere dutzend Rezepte hätten, die alle in ein oder mehreren Mahlzeiten enden würden. Insgesammt muss ich sagen, es ist wirklich erstaunlich. Das Leben hier ist so vollkommen anders als in Galadon. Kein Gold, keinerlei Bezahlung, sondern ein System von Gefallen und Gegengefallen, welches meiner Torfelder Händlernatur nicht sehr gut liegt. Streitereien werden wie ich es schon beschrieben hatte auf Basis einer Art Faustrecht geregelt, und der gewählte Vertreter des Volkes ( sehr befremdliche Sache, diese Demokratie) hat nicht mehr zu tun als aufzutauchen, ein paar Worte zu sagen, und gut zu essen, fast so als wolle man den Hobbit dazu bringen, die weiten Gewänder seines Vorgängers besser auszufüllen. Hierbei muss ich einen Exkurs zur Weisheit der Hobbits machen.
Viel wurde schon über diese geschrieben, jedoch wurde selten aus dem Blickwinkel eines eingebetteten Beobachters. Es stimmt, die Regeln der Hobbits sind einfach, jedoch nicht uneffektiv. Autorität ist nicht gerade sehr verbreitet. Es gilt das Gastrecht, und dies beinhaltet immer dass man dem Wort des Gastgebers einiges an Gewicht zumisst, selbst wenn dieser sagt der Himmel ist grün. Ein Beispiel davon ist erst vor einigen Tagen geschehen, als sich der Bürgermeister Mikstadts dazu herrabließ, die bei meiner Vermieterin einquartierte Schwiegertochter zu besuchen. Bei seinem Besuch wurde er etwas , vermutlich ob der Hitze, zu offen, und machte eine Bemerkung über den Staub im Zimmer, welches Frau Mik vor Ankunft des Besuchs für 2 Stunden peinlich genau gereinigt hatte. Nachdem uns Frau Mik herrausbefahl, sah ich sie noch ihre Pfeife aus dem Mund nehmen, und ihre Hände knacksen. Wenig später, als die Geräusche im Raum aufhörten, kam Frau Mik herraus, und zog den Bürgermeister am Kittel.
Vor der Tür setze sie ihn ab, und erklährte ihm, dass er aufgrund des Kommentars Hausverbot habe, und sie zwar seine Schwiegertochter, die über fünf Ecken mit dem Zweig der Familie Mik verwand war, noch pflegen würde, aber danach niemanden mehr. In Galadon hätte es hier sofort geheißen, Aufstand, und weiteres, doch hier war es deutlich anders. Keine Gewalt, kein Militär, nur am nächstem Tag kam der Sekretär des Bürgermeisters, ein geborener Mik der mit dem Zweig meiner Vermieterin auf gutem Fuß steht, mit einem großem Korb voller Lebensmittel und Blumen an. Ich wurde, ob des Effektes wohl, und da man mir eine gewisse Gewandheit in juristischen Dingen nachsagte, hinzugerufen, um zu sehen, wie man es nach Art der Miks machen würde. Der Sekretär, als Unterhändler recht passabel, überreichte mit großer Geste den gut siebzehn Stein schweren Korb, und erklärte, es würde dem Bürgermeister sehr leid tun, dass ihm die Zunge ausgerutscht sei, und er hoffe dass Frau Mik es in ihrem Herzen finden könnte ihm zu verzeihen, jedoch wäre die Prügelei etwas zu viel gewesen. Nach einem Diskurs von sieben Stunden, in dem mehr gesagt wurde als ich hier niederschreiben kann, ward man sich einig. Frau Mik nahm die Entschuldigung an, und rehabilierte die Familie des Bürgermeisters vom Hausverbot. Sie würde jedoch auf keinen Fall eine Strafe annehmen, da “ eine Mik weder kuscht noch knickst”, und das würde sie auch weitererzählen. Sähe der Bürgermeister sich hingegen im Stande, sie für einige Tage auf seine Kosten als Gast zu bewirten, bei entsprechenden Besuchsrechten, würde sie nicht dagegen sagen. Und so kam es dass meine Vermieterin für fünf Tage ins Gefängnis ging, die Ehre des Bürgermeisters wiederhergestellt wurde, und die gesamte Belegschaft des Galadonenkopfes, inklusive mir, für einige Tage etwas mehr Ruhe hatte.
Geneigter Leser, lasst euch versichert sein, die Weisheit bewirkt mehr als nur die einfache Art der Bauern, wie sie immer in den Berichten der Astraeli dargestellt wird. Meditation ist ihnen völlig unbekannt, jedoch sah ich mehrmals alle Anzeichen davon bei den sogenannten “Verdauungs Schläfchen”, oder bei dem was die Hobbits “ Gute Arbeiter” nennen. Autorität wird nicht anerkannt, so sie sich nicht den lokalen Traditionen unterwirft, jedoch regelt die Gastlichkeit sämtliches Mitteinander, wo das Sinken in den Augen der anderen zu einem viel wirkungsvollerem Instrument der Strafe wird als alles andere. Anmerkung: Auf meine naive frage was sie von Königen hielten antworteten sie, das sei etwas für Entings wie mich. Amüsiert sei hier der Ausspruch des alten Vater Goldfuß anzubringen, wenn der König nach Mikstadt käme, und dort ein Butterbier trinken würde und eine Rübe essen, dass könne man weitersehen. Strafen generell sind hier fast immer nicht mit Bestrafung, sondern mit einer Rehabilitation, und einem Sinn verbunden. Ich habe sogar einige kleine Wurzeln von einer Art Ahnenverehrung entdeckt. Eines Nachtmahls deckte meine Vermieterin für 25, obwohl die gesamte Belegschaft nur 24 Köpfe zählte.
Auf Nachfrage stellte sich herraus, vor einigen Jahren sei an diesem Tag ein Jugendfreund von Ihr gestorben, und nach alter Sitte würde so für ihn gekocht, und wenn er nicht käme um sein essen abzuholen, würden es am nächstem Morgen die Schweine bekommen. Interessiert, und mit einer Vermutung von freien spiritii Loci, wachte ich die Nacht durch, jedoch verbarg Lifna etwaige Entdeckungen vor meinen Blicken. Am Morgen war tatsächlich der Teller leer, und es schien als allgemeines Zeichen guten Glücks gesehen zu werden. Meine sanften Hinweise, dass die Katze fast komatös und rund aussah als ob sie schwanger sei wurden damit bestraft, dass ich zum Tee nur ein einziges Plätzchen bekam, welches noch nicht einmal Marmelade enthielt. Insgesamt kann man sagen, dass wenn es auf dieser Welt eine Gesellschaft gibt, die so absolut keine Regeln braucht, weil sie keine will, sind es die Hobbits. Sie regieren sich praktisch selbst, und auch wenn ihnen Prunk und Protz verpöhnt ist, sind sie doch mehr als bereit für alles nötige zu sorgen, wenn es nötig wird. Gegen Steuern und Zölle wehren sie sich als wäre es der Eine selbst, aber würde der König bei ihnen zu Gast sein und hätte auch nur das kleinste Bedürfnis würden sich alle Anwesenden Hobbits vermutlich selbst den Fuß ausreißen um ihn zufriedenzustellen. ich als treuer Monarchist kann mir nur Träumerisch vorstellen, was passieren würde sollte der König, möge er lange Leben und der Name Patrick für alle Zeiten mit Wohlstand und Glückseeligkeit verbunden sein, eines Tages auf seine joviale Art einen Geschmack für Butterbier und ein Ohr für die Sprache der Halblinge entwickeln. Treuere Untertanen würde er nie bekommen, sähe man von den Torfeldern ab...
Bellum: Carmer: Geschenke Aus gegebenem Anlass kann ich über die Sitten der Geschenkgabe schreiben. Mittlerweilen schon länger hier, hatte ich wohl einmal fallenlassen, dass ich im Carmer meinen Geburtstag feiern würde, da die wahre Zeit meiner Geburt durch den Umstand meines Fundes vor dem Tempelportal wohl etwas schwer zu bestimmen sei. Die Hobbits ließen es sich nicht nehmen, obwohl ich ihnen keinerlei Geschenke gemacht hatte aus fast brennender Unwissenheit, mich mit Geschenken zu überhäufen. Vom Bürgermeister bekam ich eine Namenspfeife. Eine sehr große Ehre, die sonst nur Hobbits zu teil wird, die bereits einen eigenen Smial haben, oder in den Augen der Gemeinschaft volljährig sind.
Die Pfeife, obwohl sie ein recht dereliktes Teil ist, ist aus poliertem Nussbaumholz gefertigt, und hat auf dem großem Kopf die Gravur meiner Wenigkeit, wie ich in Schweinsledernen und Kaputze vor dem Galadonenkopf fege. Der Grund dahinter ist folgender, wie ich auf Nachfrage in meinem schon recht gutem halblingisch erfuhr. Zieht ein Hobbit neu in eine Stadt, oder ein Dorf, sucht man die Konversation mit ihm, jedoch hindert einen die Gastlichkeit daran, einfach so auf ihn zuzugehen. Also beobachtet man ihn erst einige Weile, befragt unter dem Mantel der Verschwiegenheit die anderen Hobbits, und findet so herraus, was für eine Art Hobbit er sei. Ist es dann soweit, dass die getroffenen Erkenntnisse zu einer Abschätzuing des Charakters führen, fängt man an, eine Pfeife in Auftrag zu geben, auf der festgehalten wird, nicht wie der Name des Betreffenden ist, sondern was man im Betreffenden für positive Charakterzüge sieht, und in wie weit man diese gefördert sehen möchte. Bei jedem rauchen der Pfeife soll der Betreffende nun daran erinnert werden, und dadurch die Charakterzüge stärker zum Vorschein kommen
Vom Gesangsverein Mikstadt wurde mir ein Krug geschenkt. Man sagt, jeder erwachsene männliche Hobbit habe einen Krug in jedem Wirtshaus, was er häufiger frequentiere. In gewisser Weise eine Art “ Wirf einen Dukaten in den Brunnen von Torfeld und du wirst nach Torfeld zurückkommen” Sache, jedoch wirklich rührend.
Frau Mik, der ich etwas von meiner Jugend in Torfeld erzählt hatte, schenkte mir wortlos einen Reisigbesen, damit ích nicht andauernd ihre herrunterwirtschaften würde. Ich sah durch die Einfachkeit des Geschenks, und erinnerte mich, wie sie fasziniert den Geschichten von den Fegern des Klosters, und den vielen Späßen, die ich mit ihnen hatte, lauschte. Obzwar sie immer noch die grummelige alte strenge Vermieterin spielte, konnte ich erkennen, dass sie als einzige mein Heimweh und meine Wanderlust erkannt hatte. Als ich die Frau hochhob und zum dank an meine Brust drücke, wurde mein Verdacht bestätigt, denn die zu erwartenden Schläge blieben aus, und sie meinte nur, damit du nie wirklich weit weg bist von da wo du herkommst, und nie vergisst wo es ist. Franziska überraschte mich am meisten. Sie schenkte mir das Recht an einem Eber der Mikstädter Zucht Oinker, was sie sogar im Grundbuch von Mikstadt vermerken ließ.
Hierbei muss etwas Erklährung notwendig sein. Das Recht an einem Eber bedeutete, sie würde ihn durchfüttern, zur Zucht freigeben, und sich um alles weitere kümmern, jedoch würde von jedem Nachkommen den dieser Eber zeugte mir ein Viertel gehören. Somit war ich, kaum ein Mann in den Augen der Hobbits, schon Eberbesitzer in Mikstadt. Würde ich In späteren Jahren zurück nach Mikstadt kommen, würde eine Anzahl Schweine auf mich warten, die mir zu mindest ein gutes Auskommen sichern würden. Über das Geschenk des alten Vater Goldfuß schweige ich. Ich will hier nur feststellen, dass es recht nett war, recht exotisch, und sicherlich mehr als vitamagefällig. Er meinte, es würde dazu gehören, ein Mann zu werden, und ich konnte dem ganzem schlecht wiedersprechen. Wenn in Mikstadt, mach es wie die Mikstädter, wie man auf Hügelau sagt.
Carmar: Tauschhandel
Ich schreibe dies in Trauer, da mir im Moment das Herz schwer ist. Viel habe ich seit meiner ankunft hier auf Hügelau erlebt, und es wird wohl noch mehr werden. Es ist allgemein bekannt, dass sich mein Jahr hier dem Ende zuneigt, und es scheint den Hobbits auf das Gemüt zu schlagen. Ich merke es manches Mal, wenn mich einer der kleinen Miks um die Hüften hertzt, ohne dass es einen wirklichen Grund dazu gäbe. Frau Mik ist etwas grantiger als gewöhnlich, und schimpft mich recht doll, auch bei den kleinesten Fehlern, jedoch scheint ihren Drohungen das gewohnte Feuer zu fehlen. . Mein Absatz diesen Monats ist über den Tauschhandel, eine weitere Besonderheit von Hügelau. Gold ist hier fast keines im Handel, und man benutzt es nur, wenn es um außergewöhnlich große Summen geht, oder man keine passende Tauschware auftreiben kann, was sich sehr ungut auf den gesellschaftlichen Stand des Tauschers auswirkt. Sollte man tauschen wollen, so ist es ein recht langwieriger Prozess, für den man besser einiges an Zeit einplane.
Meist beginnt er damit, dass man zu einem der niedergelassenen Tauscher geht, und mit diesem das Wirtshaus aufsucht, auf eigene Kosten, versteht sich. Dann bespricht man, was man haben will, und was man anbieten kann. Ich für meinen Teil plante, für die Rückreise etwas Kraut zu ertauschen, ein bisschen Proviant, etwas Handwerkszeug, und eine gute schwarze Robe. Der Tauscher schreibt sich alles auf, und verspricht einem, so bald es geht zurückzukommen. Jetzt geht eine Arbeit los, die fast Astraelsgefälliger nicht sein könnte. Nicht umsonst heißt es, man erkennt einen guten Tauscher an den Hornhäuten an Fuß und Fingern. Der Tauscher selbst geht in seinen Smial, und wältzt dort die Bücher, in denen verzeichnet ist, wer welches Handwerk betreibt, und wer was anbietet. In meinem Fall also knappe 700 Krautanbauer, 1500 Köche, 20 Schneider, 40 Werkzeugmacher, und die üblichen Verdächtigen, natürlich alle nicht weiter als einen Spaziergang vom Haus des Tauschers entfernt. Jetzt geht der Tauscher los, und stellt sich bei jedem der Handwerker vor, und holt Angebote ein. Die Reinfolge hierbei ist verschieden, basiert aber meistens auf dem Geschmack des Tauschers, nebst gewissen anderen Faktoren wie Qualität der Bewirtung, Strecke bis zum Smial des Tauschers, und Gewinn bei den letzten Unternehmungen. Der Tauscher versucht etwas zu erreichen, was er als Weg der Hände bezeichnet. Um beim Kraut zu bleiben, besucht er jetzt seine vier Nachbarn, von denen zwei so viel Kraut anbauen, dass es in kleinen Fässern nach der Trocknung gelagert wird. Von denen holt er an, gegen was sie gerne tauschen möchten. Einmal gegen Wohnung streichen, und ein andermal gegen Äpfel. Dann sucht er die Obstbauern der Gegend ab, bis er jemanden hat, der ihm nicht nur Provianbt, sondern auch die Äpfel zusammenstellen kann. Hierbei engt sich der Weg ein bis nur noch ein Tauschgut dasteht, was der auftraggeber des Tauschers selbst erbringen kann.
In meinem Falle Feuerholz spalten, in was ich mittlerweilen einige Übung habe.
Jetzt wird das ganze als ein Weg bezeichnet, und er geht noch einmal zurück, und beginnt, die Formalitäten auszuhandeln. Ich wollte ein Fass Tabak, also fragt er wie viel zwei Fässer kosten würden. Als Antwort erhält er 8 Kisten Äpfel. Beim Bauern fragt er jetzt, was dieser für 8 Kisten Äpfel und den Proviant wolle, und erhält als Antwort, so und so viel Holz spalten. Jetzt kehrt der Tauscher zurück, und berichtet mir, was ich zu tun hätte.
Ich muss also zuerst das Holz beim Bauern spalten, wofür mich dieser wie es Tradition ist bewirtschaftet. Dann trage ich die 8 Kisten Äpfel, und das große Paket Proviant, zum Tauscher, damit er sich aus dem Ganzem seinen Anteil herrausnehmen kann, und trage es weiter zum Krautanbauer, der mir freudig die zwei Fässer Kraut gibt, von denen jetzt eines dem Tauscher gehört, und ich trage es zu ihmn. Anschließend läd der Tauscher alle Beteiligten des Handels auf eigene Kosten zu einem Umtrunk in die Dorfkneipe ein.
Keine einzige Dukate vertauscht, und alles in bester Ordnung. Trotz der vagen Trauer könnte es schlechter sein.
Seker: Reisen
Ich schreibe dies am Hafen, schon auf dem Schiff. Nie hat mich ein Abschied so geschmertzt wie dieser. Es gab zu meinen Ehren eine kleine Feier, für die sich sogar Frau Mik bereit erklährte, ein paar Worte zu sagen. Allgemein wurde gesagt, ich sei ein für einen Enting ganz anständiger, und es wäre schwer mich so in die Welt zu entlassen, wenn man mich jetzt bis auf die Größe schon fast nicht mehr von einem Hobbit unterscheiden könne. Von allen Seiten hagelte es Geschenke, und einen kleinen Leiterwagen, um sie alle zu tragen.
Randnotiz: Einer der rührenderen Bräuche ist das was die Halblinge Band nennen. Geht einer auf eine längere Reise, nimmt jeder Hobbit von seiner Kleidung einen Losen faden, und bindet ihn an die Reisekleidung des Reisenden, als zeichen dafür dass man ihn nicht vergisst, und dass man sich wünscht ihn bald wieder zu sehen. Man kann sich den Kloß in meinem Hals vorstellen, als meine Reisekutte danach wie das Fell eines Bären aussah, der von einem irrem Maler attakiert wurde.
Viele Tränen wurden vergossen, und es wurde mir mindestens ein dutzend mal versichert, wenn ich bleiben wollte würde man mich verteidigen, und es so aussehen lassen als sei ich den Schweinen zum Opfer gefallen. Ich konnte nur müde lächeln, welche schritte meine Hoibbits bereit waren zu unternehmen, die mich vor einem Jahr noch nicht einmal gekannt hatten. Ich habe ein letztes mal den Smial durchgeputzt, die Wege vom Schnee gefegt, und die Bäume abgebunden. Jeder Schritt brachte mir Erinnerungen nahe, was ich gelernt hatte, wie es mir ergangen war, und welche Freuden ich mit den Hobbits erlebt hatte. Auch wenn ich in zwei Monaten vieleicht mich durch meinen handgemachten Leiterwagen und dessen mehr als nahrhaften Inhalt gefressen habe, das Kraut aufgeraucht, und vermutlich ausgeraubt worden bin, werde ich die Hobbits aus Miktal nie vergessen. Sie haben mir so vieles gezeigt, und in Herzensgüte so viele Male vergessen, wenn ich eine ihrer Traditionen übertreten hatte. Ich bin zu ihnen als fremder junge gekommen, als Parasit und Spion. Ich verlasse sie als reicher Mann, einer von ihnen, als Eberbesitzer, und als Wahlhobbit.
Als die Kutsche oben am Smial vorbeizog, mit mir in meiner neuen Robe auf dem Bock, untrendrunter die Schweinslederne die ich noch immer für fast unzerstörbar halte, sah ich Frau Mik und Franziska oben vor dem Smial stehen. Frau Mik, die für mich im letztem Jahr zu mehr als einer Mutter wurde, schwor mir von Tränen überströmt, zu jedem Nachtmahl würde sie einen Teller für mich aufstellen, und wann immer es mir in der großen weiten Welt zu viel würde, könnte ich so lange ich wollte hier leben. Dann gab sie mir einen großen Beutel voller Kräuter, die sie für mich gesammelt hatte, und ein Büchlein in dem die ihr bekannten Wirkungen von ihnen abgefasst waren. Franziska... Sie stimmte mich etwas seltsam. Für jemanden, der wie ich als Waise aufgewachsen war, war sie für ein Jahr etwas wie eine ältere Schwester für mich gewesen. Sie drückte mich, und flüsterte mir ins Ohr, dass sie seit der Woche vor meinem Abreisetermin auf ihren Blutmond warten würde. Ich war zu überrascht, um mehr zu sagen als ihr alles Glück der Welt zu wünschen. Sie erwiederte scheu, sie würde , wenn es ein Junge wäre, ihn nach mir benennen.
Hier auf dem Schiff sitzend, fällt es mir schwer in Worte zu fassen, was ich fühle. Der ordo lehrt uns, ohne Gedanken an Belohnung, Reichtum, Status oder Ansehen zu dienen. Das Leben lehrt einen Waisen, dass er auf sich alleine gestellt ist, sein Leben lang, und es vermutlich so bleiben wird. Hier, auf Hügelau, dem unwirklichstem aller Orte für einen Torfelder Diener Morsans, habe ich die Familie gefunden, die ich nie hatte. Ich weiß nicht, wohin mich mein weiterer Weg führen wird, aber in meinem Herzen wird immer ein Platz für die Hobbits von Hügelau sein, und in meinen Gebeten werden sie immer eine Erwähnung finden.
Und wer weiß, vieleicht kehre ich zurück? Ich, der ich mir angefangen habe, den Bart nach Art der Hobbits stehen zu lassen. Irgendwann, in ferner Zukunft, werde ich noch einmal die grünen Felder und Wälder Hügelaus sehen. Die Miks wiedersehen.
Und vieleicht, eines Tages, unangeküpndigt die alte Straße entlanggehen, mit nichts weiter als dem altem Besen auf dem Rücken, und in dem gutem Gewissen, dass im Galadonenkopf meine Familie auf mich wartet. Franziska, Roland, die Oma Mik, und vermutlich ein Kleiner Mik, der genauso heißt wie ich. Malachai Mik. “
Der Alte krator schüttelte sich. Zeitgetreu war es, aber wahrlich, nicht einmal ansatzweise richtig eingeordnet, oder gar Informativ. ganz zu schweigen davon, dass es völlig falsche Vorstellungen vermittelte. Wo war das Sendungsbewusstsein? Wo der glühende Ehrgeitz, das Wort der Götter zu verbreiten? Er seuftze, und ließ es in den Papierkorb fallen. So würde es vermutlich keine Novizen dazu verführen, gefühlsduselig zu werden, und ihr Missionsjahr zu vergeuden.
Als er weiter ging, war es schön spät, und er gähnte. Morgen würde er weiter machen.
Er sah nicht, wie der alte, hunzelige Kehrer hinter ihm an den Müllkorb trat, und das Buch herraushob. langsam wurde es abgewischt, und mit fast heiliger Andacht weitergetragen. Danbn fand es, im Schein einer einzigen Kerze, einen sicheren Platz. Der gang hier war staubiger, und weitaus weniger besucht. Das kleine Büchlein stand, sehr unauffällig, zwischen “ Chroniken astraelsgefälliker Buchhalter und Steuereintreiber, Bant dreizehn”, und der “ Abhandlung zum Wesen der interpunktion in den regularien zum Reinheitsgebot von Torfeld” Es war nicht versteckt, dachte der Alte, als er sich vor dem Buch verbeugte, sondern geschützt vor Leuten die nicht verstanden. Nicht jede Schrift eines großen Lehrers war zugänglich für alle. Bei manchen musste man zwischen den Zeilen lesen können.
Als er schließlich das Librarium verließ, kicherte er etwas. Wenn jemand den Spuren folgen würde, wie damals er selbst, würde er ihn auf den Richtigen Pfad bringen.
Denn immer noch kamen sie. …
_________________ Ehemalige Chars: Anton Silberhand, Emo-Magier (Tod durch Dolch) Taitla Brijt, Geburtshelferin, Köchin, Gartenpflegerin, Jägerin, Extremköchin, Schamanin und Taitla extraordinaire (Tod durch Succubus) Derzeitige (aktive)Chars Malachai Praeverros
"Mein Schicksal ist es, lässig loszutrollen..." Jack Beauregard
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