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 Betreff des Beitrags: Lifnas Knecht
BeitragVerfasst: 16.10.10, 10:37 
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Er saß ruhig da, und starrte auf den kleinen Wurm.
Er hatte ihn dick in eines der großen, weichen Grizzlyfelle eingewickelt, dann noch in das gute sacktuch, das Tischtuch, und die weichen Bandagen. Jeder heiler hätte einen festen Aufschrei getan,m und ihm erklährt dass man ein Kind von dem durchmesser eines Laib brotes nicht wie einen kasten Sprengsilber einwickeln sollte. Er hätte ihm etwas davon erzählt, dass man das Kind bei der Mutter schlafenn und trinken sollte, und dass es möglichst nackt und immer an der haut getragen werden sollte.
Er seuftzte.
Der Wurm würde nicht sterben. Dafür hatte er gesorgt. Er hatte es so gelagert dass ein Ritter hätte drauftrappen müssen um es auch nur zu drücken. Mehrere Tiere und ein sehr überraschter Waldelf hatten sich mit der Hobbitschleuder verschossene Brennkastanien eingefangen, eine art magischer hybrid aus kastanie und brennessel, deren stacheln stabiler waren. Er schmunzelte, als er daran dachte, dass er dem Elfen beim Entfernen der Kastanie hatte helfen müssen. Währe er knapp 50 Jahre jünger gewesen, hätte er ernsthaft bedacht, dass dort ein wenigbekleidetes gut durchtrainiertes Wesen stand, mit dem man sich bestimmt ganz angenehm hätte die Zeit vertreiben können... Aber jetzt? Er hatte die Muskeln gesehn, die nackte Haut, die unter seinen alten Fingern zuckte, und das "Kneten" der Finger.... Es war schon komisch dass er dieses Wesen mehr als Katze gesehen hatte, die zwar schön war, aber sonst keine besonderen Attribute hatte.
"Vermutlich das Alter, haja"
Ja... Für manche war es ein Fluch, dass im Alter nichts mehr funktionierte, oder wie früher war. Für ihn war es ein Segen.
Er atmete nochmals durch, und lehnte sich zurück, gegen den Stamm, um etwas mehr Feuerholz aufzuschichten. SIE ließ sich erstaunlich viel zeit.
Es war damals auch einer der Gründe gewesen, wieso er aufgebrochen war, und sich hatte überreden lassen. Lea. Damals hatte er sie im Torfledschen während dem heumachen kennengelernt, und sie war einfach hinreißend gewesen... Neunzehn, gerade erblüht, das fesche Mädel... Trinkfest, und des abends auch sehr daran interessiert zu zeigen wie sehr sie ein Interesse an älteren Männern hatte....Natürlich gab es für einen Geweihten immer Möglichkeiten, sich mit Mitgliedern der Gemeinde zu treffen, und wie man es im Torfeldschen sagte, der Vitamabund war eine wichtige sache, deshalb sollte man vorher gründlich geübt haben..., aber in diesem Fall...
Es hätte klappen können, sagte er sich, und seuftzte. Wer hätte wissen können dass die Kleine, fesche Lea mit der leicht endophalisch braunen Haut die Tochter von Yolanda vom Berg war, einer Frau die bereits in Jungen Jahren gestorben war am Blauem Husten, jedoch als Mutter eine gewisse Ingrid Butterblum gehabt hatte, und dass deren Geburtstag verdächtig nah an das letzte mal grenzte, als er hier in den Landen verweilt hatte, und beim Heumachen aushalf. Und mit jemandem im Heu landete der in seinen gedanken Ingrid hieß. Er hatte es ihr natürlich nicht erzählt.
Amazonen? Hatte er verkraftet. Es gab nur so viel was sie einem Mann antun konnten.
Orkinnen? Einen Winter lang in Gefangenschaft eines Stammes, da war es dumm zu denken dass sie die Orkin nicht auspacken würden.
Dieses eine mal mit der Dwarschim-matrone...
All das hatte verblasst gegen die Möglichkeit dass Vitama ihm so sehr im Buckel gesessen hatte dass er ihr mit seiner eigenen Enkelin....
Er seuftzte. Vermutlich war es wirklich das beste so. Sie würde das Ganze überleben, und sich vermutlich die zeit mit jemandem vertreiben der für sie dasein konnte, und der ihr Kinder schenken würde. Er würde verblassen, und vergessen werden, bis er nur noch eine phantasie war. Und in seinem Alter ein Kind zu zeugen.... Er schüttelte den Kopf.
"Vermutlich hast du recht. Auch wenn du etwas groß für ein Kind bist. "
Er bewegte sich nicht mehr, da SIE endlich da war. Er öffnete nur vorsichtig den Mund, und meinte:
"Morgen. "
Er konnte sie hinter sich spüren. Den Schlanken, wohlkbekurvten Körper, der leicht nach Vanille und Orange roch, und nach vorwitzig blühendem Waldmeister... Das streichen von schwarzer seide auf frischgewaschener haut...Ihre Finger strichen über sein Haar, und es kamm ihm vor wie Magierblitze. Er hatte Mühe stillzuhalten, und vertiefte seinen Körper in Meditationsübungen. Nur nicht dem Impuls folgen und sich umdrehen... Nur nicht umdrehen...
"Du weißtr wieso ich hierbin?"
"Ja. Das Würmchen"
Er nickte, und ließ die Augen zum schlafenden Bündel wandern. SIE hatte ihre Wege, das war sicher.
Ihre Hand fuhr verspielt weiter an seinem Körper herrum, und jeder fingerbreit Bewegung brachte neue Sensationen. Mal fühlte es sich an als wäre es sengendes Metall. Mal als wäre es ewiges Eis. Er jedoch hatte damit gerechnet. Sie würde ihn nicht aufwecken.
"Du bist stark geworden. Sag mir, wieso sollte ich dich respektieren?"
Er lächelte schmal.
"Ich lebe um dir zu dienen. Nun, nicht dir, sondern eher IHM, IHR und dem RABEN. Aber du verstehst das Prinzip, oder?"
"Ja. Dienst durch Vertretung. Dienst durch Unterwerfung. "
"Nein. Dienst kommt von Liebe. Kannst du dich noch erinnern wie es war, als du noch menschlich warst? Türknäufe? Der Geruch von frisch gemachtem Heu?"
"Ich sehe nicht wie dies relevant ist, aber als ich in IHREN Dienst trat, ließ ich mit meiner sterblichen Hülle auch die Erinnerungen die diese gesammelt hatte zurück. Dies ist dir bekannt, oder?"
Er lächhelte, immer noch seelig zu frieden.
"Ja. ER hat es mir angeboten. Als Schwert, kannst du es dir vorstellen?"
Für einen Moment spührte er eine gewisse Überraschung, und die Tortur seines Körpers ließ nach. Sie schien verwirrt zu sein.
"Als Schwert? Du? Aber... An Seiner Seite... WIESO NICHT??"
Er musste lächeln... noch etwas mehr....
"Du bist Tempelgeweihte gewesen, oder? Vermutlich eine von diesen magersüchtigen Dingern die nie herrausgehen, und ihr ganzes leben damit zubringen wie sie sich führ ihn aufheben können, während sie dunkle poesie über den Gärtner malen und an selerie knabbern...Nur körperliche ertüchtigung, und meditation...."
Er durfte sich nichts anmerken lassen. Es war alles verloren wenn sie auch nur ahnte was er vorhatte...
"Meister hat mir gesagt, wir nennen uns Diener, weil wir dienen. Es ist wie mit dem Ritter und den Bauern. Wenn man es nicht kennt, scheint es klar, dass der Ritter vielweit wichtiger ist als der Bauer, und auch viel mächtiger. Was aber keiner in Betracht zieht, der Bauer kann auch jeder Zeit ohne Ritter auskommen, wie wir in Vandrien gesehen haben. "
Schweigen von hinter ihm. Es war schwierig menschlicher Logik zu folgen, besonders als nichtmenschliches Wesen. Und dann auch noch menschliche Unlogik...Nur noch wenige sekunden...
"Was das grundsätzliche ist... ihr dient, in dem ihr seine Götzen seid. Ihr setzt euch in die Tempel, und lasst euch anbeten, bis eure Egos groß sind wie die Goldkammern. Ihr nehmt und nehmt, und wenig wird weitergegeben, und noch weniger zurückgegeben...."
Ärgerniss... Verletztheit... und er konnte seinen Arm etwas bewegen... nicht viel, aber auch wenig würde genügen.
"Du beleidigst meinen Dienst an IHM? Du fällst über MICH urteil?"
"Nicht ganz. Wir können auch sagen dass dadurch dass du mir unterstellst über mich Urteil zu fällen du schlechtes Urteil über mich fällst, und du weißt dass ER es so nicht gern hat. Aber lassen wir es mal, und bleiben bei dem wieso ich jetzt kein Schwert bin.
Stell dir einen Krieger vor, am vorabend der Schlacht. Er packt alles zusammen, und weiß, dass er morgen vieleicht sterben wird. Deshalb will er den letzten Tag geltend machen. Er hat alle Waffen die er führen kann vor sich ausgebreitet, und will eine für die schlacht wählen. Wie wird er wählen mit den Waffen zu verfahren?"
Stille. Und er spürte kälte... einen leichten wind.... ein fast ausgegangenes Feuer.... Leichter Raureif auf dem Körper... Sie verlohr ihren vorteil.
"Die Waffe mit der er am besten zu kämpfen weiß?"
Der Alte lächelte, und griff zu. Mit einem mal hatte sich das Bild geändert. vorher war es noch knapper Abend gewesen, in den letzten warmen Strahlen der Sonne... jetzt war es frühmorgens, mit Feldtau.... er selbst war bis auf die Knochen verschwitzt, und dampfte vor sich hin in Schweiß der sich auf einmal auf der Haut zeigfte, als der Frost schwand.
Und in seiner hand... Eine kleine, Silberige langbeinige spinne, die mandibeln etwas blutig.
Er hob sie vor seine augen, sah sie an, und lächelte.
"Sag ihr, die richtige Antwort wäre gewesen, es tut fast keinen unterschied welche Waffe er wählt. Wichtig ist, ob er die Waffen die er nicht einsetzen kann, die die er nicht tragen kann, und die die er zu leicht findet unter denen verteilt die keine waffe haben, oder waffen minderer Qualität. Denn die Waffen und Rüstkammer von ihm kann einen Krieger Königlich, oder ein ganzes heer von bauern halbwegs ausrüsten. Begreife das, und du weißt wieso ich seinem Ruf nicht gefolgt bin. Und noch etwas..."
Er lächelte, als das Kind im Schlaf schmatzte, und sich unter den warmen fellen etwas drehte. Die Nacht auf dem Boden hatte ihn anscheinend nicht weiter berührt.
"SIE hatte ihre Chance. Ich habe mich dagegegngestellt. ich habe das gesetzt was ich hatte, und sie hat verloren. Also bleibt es hier, und es wird nichts versucht, oder ich gehe direkt zu IHM, verstanden?"
"..." machte die kleine, silbereige Spinne, und krabbelte in einem halbkreis auf der Hand umher.
Der Alte nickte, und setzte die spinne vorsichtig herrunter auf den Boden. Als er aufsah, saß auf dem Baum ein dicker, schwarzer Rabe. Er schmunzelte, und nickte ihm zu.
"Krah", sagte er zum Raben, und lächelte.
"kwah", kam es aus dem Bündel, und das kleine Würmchen sah zum Raben.
Der Rabe legte den Kopf schief.
"Habs nicht so gemeint. SIE war übermütig, und es war an der grenze. Ich hätte verlieren können.."
Der Rabe griff stärker zu, und die krallen gruben sich etwas tiefer in den ast.
"Hey, du weißt wenigstens wann du kommen musst. und keine sorge, Dienst ist dienst. Nur Zieh SIE nicht zu sehr damit auf, ja? ich meine, sie hat ihr bestes gegeben, aber SIE hat sie geschickt, und alles. War es wirklich nötig mir frischfleisch vorzusetzen?"
Der Rabe blinzelte, und legte den Kopf schief.
"Sag IHR, wenn sie dass nächste mal eine ihrer Lieblinge schickt, soll sie mich nicht wieder als Bestrafungsobjekt verwenden. "
Der Rabe breitete plötzlich die Flügel aus, und erhob sich in die Lüfte. zwei seiner federn segelten, als er krächtzend vorbeiflog, nach unten, und blieben liegen.
Der Alte schmunzelte, und steckte sich eine an den bart, die andere in die hand des würmchens. keiner hatte eine ahnung was er tat. Keiner würde jemals den vollen umfang verstehen. Sie sahen einen ab und an etwas zotigen alten, der komischerweise immer da war, wenn sie sich selbst halfen. Niemand sagte danke. Niemand führte es auf ihn zurück. Er konnte im schatten stehen, wärend andere das licht einheimsten, die nur einen kleinen schups gebraucht hatten.
Es war wie mit ihnen. Sie waren nach kalahandrien aufgetaucht. Als er das erste mal tot war. Jetzt sah er sie öfters. Waren sie das wofür er sie hielt? waren sie überhaupt das was sie vorgaben? ER, ŚIE und der RABE hatten nie etwas gegen sie gesagt, also aktzeptierte er sie. Sie waren seltsam, aber sie halfen. naja, manchmal...

Er würde sich auf einige miserable Träume einlassen müssen, und vermutlich die nächste Woche lang nicht richtig schlafen oder meditieren können,. aber es war es wert gewesen. Ein alter Mann hat eine ruhelose und schmerzhafte Woche. Ein junges Kind überlebt. Gerechter Tausch.

_________________
Ehemalige Chars:
Anton Silberhand, Emo-Magier (Tod durch Dolch)
Taitla Brijt, Geburtshelferin, Köchin, Gartenpflegerin, Jägerin, Extremköchin, Schamanin und Taitla extraordinaire (Tod durch Succubus)
Derzeitige (aktive)Chars
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"Mein Schicksal ist es, lässig loszutrollen..."
Jack Beauregard


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 Betreff des Beitrags: Re: Lifnas Knecht
BeitragVerfasst: 18.10.10, 02:19 
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Er stand draußen vor der Stadt, im Wald.

Die Trolle und Oger hatten gelernt, dass mit ihm nicht gut krischen essen war. Viele machten den Fehler, die giganten zu töten. Dies half nie.
Er hatte seine lektion gelernt, als er klein war, auf einem der unzähligen Bauernhöfe. Er war klein gewesen, nach eigener Einschätzung ungefähr 5 oder 6. Der Meister war innen gewesen, und hatte bei der Geburt geholfen, und er musste draußen warten.
Ihm war es schon früh aufgefallen, dass viele der Höfe die Schwarzen Schattenwäldler hatten. Der Meister hatte ihm erklährt, dass dies ein Ort im Vandrischen war, in dem ein Werwolf gewühtet hatte. Der örtliche Morsanit, ein uhrgestein, war zurückgedrängt worden, weil man es auf die richtige Weise machen wollte, voll von neuer Zeit, und mit Magie und Wissenschaft. Bis die ersten vier Banner aufgerieben wurden, und man ihn den Loup du Noir nannte, den Nachtwolf, den unbesiegbaren.
Dem Altem ruf folgend hatte der Alte Morsanit seinen Besen genommen, und war losgezogen, in die große Stadt. Für die Hälfte seiner Tempelkasse hatte er sich die schwarzen, bösen Hunde aus den dortigen Tierkampfstuben kommen lassen, halbe Kälber, mit Zähnen die wie Kinderfinger aussahen.
Nachdem er die Hunde mehrere Tage hatte aushungern lassen, und mit gewissen Tränken und Kräutern gefüttert hatte, war er in sein Haus gegangen, als der volle Mond am Himmel stand, und hatte mit derr Schnur den Zwinger geöffnet. Und einfach nur noch gewartet...

Ein Regiment aus 50 jungen, frisch eingezogenen Städtern, in Wäldern die sie nicht kannten, mit Ausrüstung die sie nicht kannten, und die beim Gehen blinkte und klimperte gegen eine Kreatur die das schlimmste eines tollwütigen Wolfs mit dem Kampfgewicht von vier Kühen verband war eine sache....
Die selbe Kreatur gegen 5 Hunde, denen von Welpenbeinen an beigebracht wurde zu töten, zu verletzen, zu beißen und zu reißen war eine andere. Ein solcher Hund, mit dem Saft der Tollkirsche im Fell, so dass jeder Biss zu einem Risiko wurde... Ein solcher Hund, der es gewohnt war, dass seine Gegner groß und exotisch waren, und der gelobt wurde wenn sein Gegner exotisch starb.... Ein solcher Hund war überlegen.

Diese Hunde wurden nach der Besiegung des Loup du Noir gern Schattenwälder genannt, und waren bei den Bauern der Umgebung gerngesehene Hofhunde. Nur dieser eine Hof hatte keinen dieser Hunde gehabt...
Nur einen Kater. Besser gesagt einen halb blinden kater, der so aussah als hätte man ihn einmal quer durch den Reißwolf gezogen, und den Rest mit Pech übergossen und in Brand gesteckt. Knapp ein Drittel der Haut war mit Narben bedeckt. Der Rest litt unter Fellausfall, und Räude.
Als der Streunernde Hund angekommen war, hatte er verstanden. Die Katze hatte sich nicht beeindrucken lassen vom Schaum vor dem Maul. Oder vom größenunterschied. Oder von dem Fakt dass der Hund die Leftzen gezogen hatte.
Sie war stehengeblieben. Pure, schwarze, uhrwütende fast dreißig Stein gegen ein Bündel von knapp sieben, wenn es nass war.
Er hatte den Kampf genossen. Da war es gewesen, dass der Meister blutüberströhmt herrausgetreten war, und sich neben ihn gestellt hatte. Er hatte ihm die alte, runzelige Hand hingelegt, und beide hatten sie zugeguckt, wie der Kater den Hund außeinandernahm. Als dem Hund beide Ohren fehlten, und der Kater dabei war, sicherzustellen, dass sich der Hund nicht weiter fortpflanzen konnte, hatte der Meister ihm gesagt:
"Schau ihn dir an. Der Große kämpft um sich gut zu fühlen. Er kämpft weil er eine Wut hat. Beim hinrasen hat er diese Wut verbraucht.
Der Kleine ist ein Scheißer. Er weiß, ein Biss, und er ist tot. Er hat sich nie an die Hunderegeln gehalten. Er hat nie gelernt, dass es ungerecht ist, auf die Augen und die Schnauze zu gehen, oder nach den Weichteilen. Er weiß nur dass wenn er es nicht tut, wird der Große weitermorden.
In den meisten deiner Kämpfe wirst du wie der Kater sein. Älter, gegen jüngere Gegner, und so weiter. Vielen Kämpfen wirst du wie ein Kater aus dem Weg gehen können, in dem du dich nicht um jeden scheiß kümmerst.
In den fällen wo es nötig ist, kämpfe wie der Kater. Du bist Morsans Hand auf erden. Zu dir werden sie aufsehen, wenn die Nebel kommen, und sie sich in ihren Hütten verstecken. Du wirst das letzte sein, was zwischen ihnen steht, und dem Verlust ihrer Leben an die Kreaturen die den einen im Herzen tragen.
Sie werden dir erzählen, es ist nicht Morsans Weg zu kämpfen. Kannst du drauf scheißen. Morsan kämpft nicht, genausowenig wie dieser Kater kämpft, oder wie ein Bellumnit kämpft. Morsan beendet Kämpfe. Und überleg dir, einen kampf durch tot zu beenden ist Verschwendung eines Lebewesens für das die Vier noch einen Plan gehabt haben können. Einen Kampf jedoch so zu beenden wie der Kater hier ist das pure Werk Morsan. Er kämpft nur wenn es wirklich nicht mehr anders geht, und richtet seinen Gegner so zu, dass dieser sein Lebtag nicht vergisst, was es heißt wenn ein Kämpfer schon die Angst vor Galtor überwunden hat.
Verstümmele einen Gegner um tausend zu entmutigen.
Der Hund hat alles zu verlieren. Der Kater hat sich schon damit abgefunden, alles verloren zu haben, und macht trotzdem weiter. Dieser Kater ist näher an Morsan als wir beide es jemals sein werden. "

Der Alte schmunzelte, als die Bilder verblassten, und er sich bewusst wurde, dass der Nebel aufzog. Es fing an.

Zuerst kamen die weichen Schwaden, die den Boden in ein milchiges Licht tauchten, herrunter von den Bergen. Er konnte in ihnen einiges an Bewegung erkennen. Schon das Getier floh vor dem, was im Nebel kam. Alle wussten es.
Er legte vorsichtig die Kaputze ab, und enthüllte sein kahles Haupt, für eine sekunde das Liebgewonnene Gewicht des Würmchens missend. Er hatte es beim Alten Hurziger gelassen, einem gläubigem Mann. Er saß jetzt in dem Keller der Malthuster Burg, eine Repetierarmbrust voller geweihter Pfeile aus Zwergenstahl auf die einzige Tür gerichtet, den Abzug angespannt. Die Wände waren mit den alten Zeichen bedeckt, so dass es höchst unwarscheinlich war, dass SIE zu ihm kommen würden.

Er nahm den alten Besen von der Schulter, und prüfte das Gewicht, als er erste Konturen ausmachen konnte. Schwankende, zitterige Gestalten. Und die Kleine, weiße gestalt vorneweg, mit dem rotem Käppchen, und der Knochenflöte. Wussten sie nicht um die bedeutung von Knochenflöten? Hörten sie nie den Barden zu, wenn diese von den alten Tagen erzählten, und den Dingen die in der Nacht umhergingen?
Einfach zu denken, jemand könnte aus Knochen eine Flöte schnitzen, und es würde niemandem auffallen.
Er schnaubte, halb um das Lachen zu unterdrücken, halb um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Die kleine Prozession hielt an, und richtete die halbblinden Augen auf ihn. Halbblind, da Tote nicht mehr weinten. Wo immer sie herwaren, sie hatten es geschafft, sich durchzuschlagen. Er zählte knappe 20 Köpfe. Nicht alles Augen...
Auch leere Höhlen, halb ausgefüllt vom dumpfen Licht der Wandler. Die Augen milchig klahr, da sie von fliegendem Staub zerkratzt wurden. Und alle in perfekter Ordnung.

Also war es ein echter Pfeifer. Er hatte von Fällen gehört, in denen sie ganze Regimenter niederrissen. Nur durch ihre Macht, die Untoten zu leiten, und ihnen einen einzigen Verstand zu geben. Wenn man sich einem Untoten gegenübersah, war der größte Gedanke dass sie vorhersehbar waren. Arme nach vorne, vieleicht etwas Magie im Spiel, aber dass sie Waffen benutzen würden... schilde....
Wenige konnten sich darauf einstellen. Noch weniger konnten damit umgehen. Und keiner kam auf die Idee zu fragen....
Der Pfeifer war eine traurige Gestalt. Hager, dürr, und mit eingefallenen Wangen, selbst noch im Tod zu einem Grummeln verzerrt.
"Halt"
Eine Vorstellung war nicht notwendig. Sie wusste was er war. Er wusste was sie waren. Selbst das kleine Wort klang im Nebel ausreichend weit, und dumpf. Er wusste dass sich alleine für diese Situation einige Zuschauer gelohnt hätten. Natürlich war es nie verkehrt, wenn keine Unbeteiligten verletzt wurden, und die Bewunderung wäre ihm später sicher zu Kopf gestiegen... Aber verflucht, wenn man Heldentaten vollbrachte, sollte man sich auch manchmal als Held fühlen dürfen.
Die kleine Gestalt grinste auf, und entblößte eine reihe voll halbverfauelter gelbschwärzlicher Stummelzähne. Als ob ihn das noch schocken können würde....
"Du hälst uns? Wir kommen um uns das zurückzuholen was sie uns gestohlen haben. "
Er nickte bloß, als die Gestalt anklagend den Armstumpf hob. Er seuftze auf, diesmal vor Mitleid. Er hätte es wissen müssen. Ein Pfeifer, die Flöte in der rechten haltend... der längliche Hals....
"Du weißt, wir könnten es auch wie vernünftige lösen? Du sagst mir wo sie ist, und ich hole sie dir zurück. Gerechtes Angebot."
Die Gestalt zeigte keinerlei Anzeichen von Gefühl.
"Er hat gestohlen, ich darrf es wiederhohlen. "
Der Alte seuftzte. Ein Reimer...
"Also, wir können es auf zwei Arten machen. Art Eins, wir bleiben hier stehen bis der Blutmond vergeht, du zurück an deinen Ort gerufen wirst, und fertig. Wir wissen, selbst du must deinen Regeln folgen. Art zwei ist, du fragst mich höflich ob ich sie dir zurückbringe, ich sage höflich ja, ich habe ein höfliches Gespräch, und lasse die Hand und die Kerze an einem Ort deiner Wahl, eingelegt in ein kleines Fässchen voller Kuhmilch. Und vertrau mir, ich bin durchsetzungsfähig. Anschließend segne ich dich und jeden einzelnen deiner Freunde aus, und wir rufen den Raben, damit er euch rüberbringt. "
Jetzt stand etwas komisches auf dem Gesicht des Pfeifers. War es etwas wie Wut?
"Und was ist mit wir gehen, du unterliegst, wir hohlen zurück was gestohlen, und gehen?"
Der Alte lächelte. Es zeichnete sich ab was dort war. Und das Bild gefiehl ihm.
"Also keine Sorge um das Wohlergehen deiner Freunde? Selbst nicht dass ihr wirklich Ruhe findet?"
"Freunde? Sie sind nichts weiter als Hilfsmittel..."
Der Alte nickte, und schob einen Fuß zurück. Er hatte es sich fast gedacht... Dies war kein Pfeifer der Rache, ein Geist von dem aus dem Grab Teile gestohlen wurden. Es war auch kein freier Pfeifer, der sich zusammenschloss, und sich erhoffte unrecht ungeschehen zu machen. Es war ein schwarzer Pfeifer, eine Seele so verdorben, dass sie ihre verderbnis über die anderen leichen hinweg ansteckte, und mit ihrer musik weiterverbreitete. Er verdarb SEINE Toten....
Der alte schloss die augen, und spürte, wie sich die zeit verlangsamte. Oder wie er sich verschnellte.
"Dies sind die geheimen Künste des Galtor, des ersten der unsterblichen Betrunkenen. "
Stimmen in seinem Kopf. Erinnerungen. Bewegungen, die mehr Teil von ihm waren als sein Kopf. Jahrelanges Training, übung, und dass egal bei welchem wetter. Und über allem immer wieder sein Meister, mit der Rute...
Er fühlte wie es schnell ging. Galtors Schwingenschlag, die dritte Form. Seine Robe bauschte sich im entstehendem Wind der Bewegung auf, um mithalten zu können. Zwei der Untoten waren beim erstem Anzeichen von Gefahr vor den Pfeifer getreten, wie um ihn zu schützen, und die anderen begannen auszufächern.
Er fiel tiefer in die Leere.
Weg waren die Gefühle.

Weg die Bewegungen.


Er sah nur noch den Weg.



Er war eins.

Er spürte es nicht mehr, als seine Rechte den Brustkorb durchschlug, und auf der anderen Seite wieder austrat, in einem Schauer aus schwarzem, feinem Staub. Er selbst tauchte ab, unter dem arm vorbei. Und hatte Glück.
Es war noch kein alter Pfeifer. Und er hatte noch genügend sterbliche Reflexe in sich, dass er nicht auswich, sondern sich zurückbeugte. Zurück vor der in schwarzen Flammen brennenden Hand des Alten, die zurückkam, während der Wind die Staubteilchen unnachgiebig weitertrieb.

Und dabei die Flöte fallenlies.

In die Hand des Alten. Er spürte für einen Moment unvorbereitet die Verderbnis. Und was schlimmer war, er sah sich selbst. Sah sich, was er hätte erreichen können. Sah sich als Meister über tausende Schüler, alle mit dem Besen in der Hand, auf einem großem platz. Sah sich als lebender Gott verehrt in den dunklen Ruinen im Dschungel von Mahad, umgeben von hunderten willig-wollüstiger Jungfrauen. Sah sich in einer Feldjurte der Nortraven, auf einem Schädelthron, das Fell des Wolfs um seine Schultern. Sah sich im Torfeldschen, an einer Hütte...
Er schien Energie zu verliehren... es war zu passend, und er hatte es zu wenig erwartet....
Sah sich im kreis einer großen Familie. Malachai, der vielfache kriegsheld. Malachai, der große Lehrer. Alchemist sondersgleichen... Sah eine Elfin, in der tracht der torfeldschen Frauen, ein großes Blech Kuchen herraustragen... Seine kinder, seine enkel...
Er musste schlucken, und konnte spüren, wie seine Hand tauber wurde. Das Feuer war fast erloschen, doch er nahm es noch wahr. Immer stärker wurden die Bilder. Er, wie er einem der Kinder vorlas. Kinder, die wie er aussahen. Der vollgedeckte Tisch, mit den ganzen leckerreien...


Und er sah den Fehler.
Für eine winzige sekunde sah er den Fehler. Und er merkte es. Er stand da, der Untote zur Seite gekippt, der Körper sich immer weiter auflösend. Er sah seine Hand, das Fleisch schon grau, und die Adern sich vor Schwärze zusammenziehend. Sah den Pfeifer, das verzerrte Gesicht von Furcht zu Begierde gewechselt, als er vernahm was da möglichwar, und jetzt die Anzeichen erkannte. Und er konnte lächeln.


"Kein einziges Mettbrötchen. "


Die Hand flammte auf, und er drückte zu. Als die knöcherne Flöte zersprang, veränderte sich auch das Bild. Jetzt, da die letzten Reste der Fantasie wichen, nahm er die Umgebung deutlicher war. Die Untoten, vom schwarzem Sand angesteckt, in verschiedenen Stadien des Zerfalls. Seine Hand, blutend da sich Splitter der Knochenflöte hindurchgebohrt hatten, aber zugleich auch nicht mehr taub, sondern voller vollkommenem, heißem Schmerz. Und den Pfeifer.
Er war ein Kreischer. Als die Flöte splitterte, war es sichtbar, wie es zusammenhing. Alles war in ihm verankert. Die Kontrolle, die Energien.... Alles, ein einziges Bauwerk. Errichtet um zu bestehen. Er schrieh, und wehrte sich dagegen, aber durch die Zerstörung der Flöte war er nicht mehr immun.
Der Alte zog die schmerzende hand zusammen, und zurück, als der ehemalige Pfeifer die pure Wirkung von Galtors Wind zu spüren bekam. Galtors Wind, der so viele die um seine Bedeutung gewusst hatten inspiriert hatte. Nichts was nicht lebte hatte vor ihm bestand. Alles wurde zerlegt.
Die letzten Körner wurden zerblasen, und der Wind legte sich wieder. Zurück blieb der Alte, mit der schmerzenden Hand. Vorsichtig zog er die Hand zurück, und die längeren Splitter herraus.
Doch es waren nur noch Splitter. Kein Funken Verderbnis mehr, keine böse Magie.
Er hob mit der anderen Hand eine Bandage aus der Tasche, und wickelte sich diese darum, dann hob er den Besen auf. Wenig später war er auf dem Weg zurück nach Brandenstein. Die Heiler würden wieder ein Geschrei machen, und fragen wie ein Knochen so splittern könnte, oder ob er seine Hand durch solche Unfälle verlieren wollte....
Er musste schmunzeln. Sie waren es wert, dass er es weitermachte... Jeder einzelne, selbst die Elfen und die Heidenkindlein.
Ohne sie....

Ohne sie würde es irgendwann Mettbrötchen geben.

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 Betreff des Beitrags: Re: Lifnas Knecht
BeitragVerfasst: 28.11.10, 16:10 
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Der Alte seuftzte, und bließ den Löschsand vom Papier. Wie recht hatte der herr Tintin gehabt, als er gesagt hatte Papier würde nicht auf Bäumen wachsen.
Es war an der Zeit...

Vieles entfiehl ihm einfach. Nichts war mehr mit der jugendlichen Fülle von Gedanken und Erinnerungen, die ihm früher zur Verfügung gestanden hatten. Alles zerfiel, und wurde undeutlicher, so als hätte sich Galtors Nebel schon über die Erinnerungen gelegt, um ihm zu sagen dass er von dieser Welt langsam Abschied nehmen sollte.

Er sah auf die Zettel vor sich, und begann, den ersten zu lesen. Viel war es nicht, aber es war ein Anfang. Die Anderen hatten diese Möglichkeiten schon seit längerem gehabt, und hatten sie eingesetzt. Sie würden untergehen, wenn sie nicht irgendwie davon erführen. Wenn er stürbe, würde all dieses wissen untergehen, und keiner hätte mehr etwas davon.
Also hatte er begonnen, sich hinzusetzen, und die Geschichten zusammenzuschreiben. Der nette junge Panscher würde sich sicher des ganzen Annehmen, und es rein schreiben, nachdem er sich eine Kopie davon gemacht hätte.

"Ersonter Geschichte:
Vom Kupfersarg.

Es begab sich zu der Zeit von Patrick, als der Meister und Ich uns dem Rufe des Königs nach begaben, um uns den Expeditionsakademien anzuschließen. Damals, als der morsan herreinbrach, befanden wir uns in einem größerem Dorf bei Ersonts End. Meister hatte sich den Fuß verstaucht, und die dortigen Schwestern der Vitama waren trotz ihrer Macht so alt, dass sie es vorzugen, einen stattlichen Morsaniten den Morsan über dazubehalten, da sie um die Bedeutung des Wegs des Besens wussten, und ihnen der letzte Morsanit weggestorben war.
Aus dieser Zeit sind mir an den Umständen viel im Gedächtnis, der Meister wie er angetrunken auf einer Bank saß, und ich nur im dürren Hemd das Grab ausheben musste, während er mir von der Liebenswürdigkeit und ganz besonderen nächtlichen Gastfreundschaft einiger Schwestern erzählte, die alt genug waren meine Urgroßmütter zu sein. Die Verpflegung dieser Tage war für den Meister gut und für mich fast nicht vorhanden, da die Schwestern darauf bestanden, immer ihn mit Likörchen und Schnäppslein ruhigzubeduseln, so dass er wenn er nach Hause kam in die Kate neben dem Acker, meist sofort schlief, und seinen Scham darüber bei all der Völlerei nicht an mich gedacht zu haben, damit überspielte dass es meine Aufgabe sei auch mal für mich sorgen zu können.
So kam es also, dass während mein Meister jeden Tag von Küchlein und Stockente mit Nüssen schmauste, ich glücklich war, wenn eine der Handwerkertöchter die im Liebeskummer zur Frau Lifna beteten mir etwas von ihrer Jause abgab, oder einen Kanten Brot vorbeibrachte. Viel hab ich damals geflucht, aber es war im nachhinein ein gutes Ding, dass es passiert ist. Es hat mich gelehrt, glücklich zu sein mit dem was ich hab, und nicht anderen zu neiden was sie sich durch spitzbübisches Handeln erholt haben.

Was mir schlecht im Auge der Erinnerung blieb war eines der bösartigsten Anderen, die ich jemals erlebt hatte.
Es war ein regnerischer Tag, als ich mit dem Meister auf der Bank vor der Kate unterm Dach saß, und ihm eines der Heftchen vorlesen musste, die man zu einem Groschen erstand, und die für die Maiden Geschichten von glutäugigen Endophali enthielten, die einfache Bauerstöchter mit in ferne Länder namen, und für die Burschen gar grausigste Geschichten von Mord und Totschlag, an denen sich nur der erfreuen konnte, der so gesegnet war, mit so etwas nicht in regelmäßigem Abstand zusammenzustoßen.

Es war also in solcher Situation dass wir das Totenglöcklein hörten.

Hierzu muss man sagen, dass in den Jahren nach Patrick es viel in Mode war, in diesen erwähnten Schundromanen auch anderes zu lesen, von den Missetaten mancher Pfleger des Ackers, nicht gut auszusegnen, zu lange leichen an zu kleine Särge mit der Säg anzupassen, und noch Lebende in dem Acker zu begraben. Dies machte nicht nur uns das Leben schwer, sondern auch den eierköpfigen Astraelis den Säckel reich. Sie die oftmals mit den Handwerkern zusammenarbeiteten brachten auf der einen Seite mit Sicherheit einige der Schundheftchen herraus, und auf anderer Seite boten sie auch Konstruktionspläne an, für Särge die nichts mehr mit dem morsansgefälligem Eichen oder Birkenholz zu tun hatten sondern alles hatten von Samtpolsterung über Luftröhren bis hin zu Totenglöckchen, die man wenn man im Grab aufwache von innen läuten konnte, so dass der fehler bemerkt würde.
Nur viel damals das Ganze recht teuer aus, und manch einer der ehrlicheren und robusten Bauern bat oft darum, mit Dolch und Brechstange begraben zu werden, für den Fall dass er sich den Weg herrausgraben müsste.

Wir gingen also hin, und sahen nach, ob es wirklich eines unserer Totenglöcklein war, oder ein rotpickelgesichtiges Kind der Pfeffersäcke, die sich damals häufig einen Spass daraus machten eines der Glöcklein zu läuten, und uns rennen zu sehen.
Als die üblichen Anzeichen hierfür ausblieben, schnappte ich mir Spitzhacke und Klappspaten, und ging mit dem Meister herraus, um das Grab des Unglücklichen aufzusuchen.
Doch vor dem Grab hielt mich der Meister zurück. Es war eines der bessergestellten, und deutlich gutbezahlteren, mit einem bronzenem Glöcklein, noch von unserem Vorgänger. Er bedeutete mir leis zu sein, und trat vor, an die grenze vom Grab, und redete herrunter, dabei auf den Stein sehend, der etwas überwachsen und im Dunkel schwer zu erkennen war.
"Bist dus die klingelt hat?" fragte er, die Stimme voll des ruhigen Tons den sie nur an nahm, wenn etwas falsch war, und er noch nicht wusste was.
"Ja, ich bins", drang die Stimm herrauf, gedämpft, ängstlich, und es packte mich selbst das kalte Grausen, als ich mir die leidende Frau von knapp meinem Alter vorstellte, und sofort wollt ich die Hacke ansetzen um die Erde zu bewegen und die Siegel zu zerschlagen, doch der Meister hob die Hand, und gebot mich keinen Mucks zu machen.
"Bist die Sarah Baumgärtner, geboren am im Jahr 75 des Königs Stephan I. Ap Arbam, und gestorben am 18. Carmer im Jahre 89 des Königs Patrick VI. Ap Arbam?" fragte er, und hielt die Hand immer noch erhoben.
"Jaja, die bin ich, und ich bin nicht tot, also holts mich bitte herraus, grabt mich aus, lasst mich frei, ich hab eine solche Angst!"
Der Meister lächelte, und griff in die Tasche, von woher er sein Messer holte, und einen Beutel mit geweihter Erde.
"Weißt du, " sprach er, und schnitt das Seil von der Glocke durch, so dass sie das Rohr herruntersauste, und er die geweihte, sähmig feuchte Erde ins Rohr stopfte, "Mir tuts leid, aber wir ham Sekar. Was immer du da unten bist, Lebendig bist nicht mehr, und du kommst mir auch garantiert nicht mehr hoch. Morsans friede deinen Knochen. "
Und die Erde hat gebebt, so wütend ist das was da unten war worn, aber wir haben gebetet, und ich hatte noch nicht die Siegel verletzt, und die Erde hat es aufgehalten, und drinnengelassen. Vier Tag haben wir gebraucht um es mit kochendem heiligem Öl durchs Loch auszusegnen, und selbst danach wars so schwarzbös, dass wir die Stelle nach dem altem Ritus neu segnen mussten. Und die ganze Zeit hats gschrien und gekratzt, und wir ham Krallen gekört wie sie ein Tiger aus dem Zirkus nicht hat, aber gegen den Sarg, der von einem Gläugigem gesegnen wird nach alter Art, hat selbst der schrecklichste Untote keine Macht.

Deshalb merke, Leser, vertrau nicht auf das was die Astraeliten dir sagen dass sie es besser wissen obwohl es nicht ihr Bereich ist, kauf das auf was du dich verlassen musst nur bei Gläubigen Männern und Frauen, und sorg dafür dass den Acker gut aussieht und leicht zu handhaben ist, denn ein verwachsenes Datum hätte uns damals fast vor der Zeit zu Morsan gebracht. "

Der Alte nickte, faltete das Papier, und legte es zur Seite, in die kleine Tabakskiste.
Es war ein Anfang.
Ein grausiger vieleicht, aber er könnte leben retten. Irgendwann, wenn er es veröffentlichte...

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 Betreff des Beitrags: Re: Lifnas Knecht
BeitragVerfasst: 28.11.10, 19:29 
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*wieder landet ein dick beschriebener Zettel auf der Kiste, zur Prüfung durch den leicht zerzaust wirkenden Diener*
"Vandrische und der Heilige Baron.
Es war in den letzten tagen von König Levara XII. Ahm Arbams Herrschaft, als ich das Vandrische betrat, in einer Grauverwaschenen Kutte, und mit einem neuverkleidetem Besen. Viel war damals geschehen, und ich war am ende meiner wilden tage, obwohl in meinem Alter viele schon freiwillig am stock verdorrten, oder in den heimen für Veteranen oder alternde geweihte sitzenblieben. Es tat mir gut, das Land weniger unterdrückt zu sehen. Die Schlafenden raben waren immer noch nicht vergessen, und manch ein Gutsherr erinnerte sich an die Bauern, die damals unter der Führung von guten Männern und frauen auszogen, um das land und die gemeinden zu schützen, vor den seelenvernichtenden Horden des Schwarzen Fürsten wie vor dem fernen Herren die unter dem schutzmantel eines schlechtinfoprmierten Königs alles pressten was keine kurzen Hosen mehr trug.
In Vidorsgrund fand ich mich auf dem berg wieder, der vor so langer zeit mir im rücken gelegen war. In der ferne konnte ich trotz des alters und mit der macht meiner erinnerung die Scharlachburg sehen, wie sie düster übers land ragte.
Damals war es einer der ersten größeren aufstände gewesen. Während die Truppen des schwarzen fürsten gegen die Verbände der Göttertreuen zogen, hatten sich unsere Plänkler zusammenbgescharrt, und wollten die Burg stürmen. Den gesammten Morsan hatten die Schergen des Burggrafen schon die umliegenden Länderreien terrorisiert, und die bevölkerung ausgeblutet.
Es gab damals erschreckend wenig wiederstand unter der bevölkerung, da ravinsburg noch nicht gefallen war, und das Volk und die bauern noch nicht gesehen hatten, was die Götter auf ihrer seite bedeuten konnten.
Damals kämpfte auch ein junger Baron auf unserer Seite, Herr Rudolph von Richten. ich War damals, in meinen Jungen jahren, noch mit dem meister unterwegs, und obzwar meine Kampfeslust mich schon aufs feld geführt hätte, hieß er mich in den gräben bleiben, als hätte er etwas geahnt.
Blutpressenschlacht, hieß man damals die schlacht.

Was wir übersehen hatten war dass in der Scharlachburg zwar nur wenige menschen, aber mehrere dutzend zauberer, Dämonen, und anderes getier zu finden war. Die Graben retteten uns damals das leben. Sprengtränke, Feuerbälle, und säureschwaden trieben mit uns ihr spiel, und wir konnten uns sicher sein, ein jeder der fiel würde uns sobald die nächste Nacht herreinbrach als Wandelnder Toter gegenüberstehen.
Wir hatten uns damals zu dritt um den Abschnitt vier der Gräben zu kümmern, in denen sich die gewöhnlichen kauerten, wenn katapultsbrocken flogen, geflügelte echsische bestien den Himmel in schwärmen verdunkelten, und Pfeile und zaubersprüche in gleicher anzahl übers niemandsland flogen.

Es war da inb einer der schlimmsten nächte, dass es mir beschienen war, das Lifnawunder wahrzunehmen. Es war selbst jetzt so arg, dass viele meinen berichten nicht trauen mögen, aber so sei es.
nach vier tagen gegen eine weitaus überlegene streitmacht waren die Vorräte des feldlazarettes für den Abschnitt vier fast aufgebraucht. So viel richteten die Dunklen mit ihren waffen ann, dass sogar die heiler sich die kleider in streifen reißen mussten,. um die wunden der sterbenden und toten zu verbinden, und die Toten wurden entkleidet um die Lebenden länger am leben zu halten.
Wir waren schon seit knappen vierzehn dunkeln auf den beinen, als mich der Baron zu sich rief. neben ihm stand eine sehr schöne, nach art der endophalis in dunklem blau verschleierte dame, die mich mit durchdringendem blick ansah. rauh fuhr mich der baron an, was für vorräte wir noch hätten, und ich musste ihm alles aufzählen, während er sich um einen Soldaten kümmerte, dem ein skelett eines Hundes die Kniesehnen zerfetzt hatte.
Selbst heute kann ich mich nicht der tränen erwehren, wenn ich daran denken muss, dass ich damals das viel zu große Hemd auszog, das ich trug, und es ihm wortlos reichte. So schämte ich mich dafür, dass ich hemmungslos weinte, ob des schmerzes den ich nicht mehr heilen können würde, und die menschen die sterben würden nur weil ich nicht genug aufgepasst hatte, und nicht nur das nötigste gemacht hatte.
Der Baron stoppte, und sah mich an, während er blind den verband verknotete. In seinen augen...
Ich weiß nicht als was ich es beschreiben soll. Er hatte niemals kinder gehabt, da er selbst nichts erben würde. Alles was ihm jemals geblieben war um sich selbst zu versorgen war die Medizin gewesen, um sich über wasser zu halten. Nie hatte er die vorzüge kosten dürfen, und nie sich ausruhen.
ich erinnere mich heute noch wie er mich damals zur seite nahm, das hemd voll von fremdem Blut, im Mund einen Stendel nachtschatten, und aus seinem Hosenbund eine kleine flasche nahm.
"Hier, trink, und dann hau dich aufs ohr. Und gib mir dein messer und deine nadeln, ich werd für dich weitermachen. "
ich muss damals komisch ausgesehen haben, als ich fast schon die flöasche verweigerte, und immer wieder auf die blaugewandete Frau starrte, die hinter ihm stand.
"Und mit was?", sagte ich trotzig, und deutete umher, "Die Schlacht ist verloren. Wenn das nächste hell kommt, werden wir eh alle vor morsan treten. "
Der baron grinste, dass ihm das Blutr krustig um die mundwinkel wurde, und da bemerkte ich schon dass ich schläfrig wurde.
"Merks dir. Ein Von Richten hat immer etwas im ärmel. "
Er bettete mich auf eine der erdhöhen, und da schlug auch schon der Zauber ein, der mir das bewusstsein rauben sollte.

Ich erwachte wieder, als das nächste Hell über den berg sah, und bemerkte voller schrecken die stille rund um mich. Alles war voller Schlafender, die sich langsam erhoben. Dann vernahm ich die ersten schreie.
Es hatte sich viel getan. Alle die mit wunden daniedergelagen waren waren genesen. Verbunden gewesen noch in der nacht als ich schon schlief, von einem in die vor blut dunkle heilerrobe gehülltem baron.

Nur fand man ihn am berg, auf einem stuhlartigem Stein.

Er hatte gegen ende nichts mehr sauberes gehabt, womit er verbinden konnte. Unter seiner Robe entdeckte man, dass ihm große stücke haut fehlten, gedärm ebenso.... Gegen ende hatte er alles genommen was er zur hand hatte, um die schmerzen zu stillen, und die die noch durchkommen konnten zu heilen. Muskeln, sehnen...
Man hat ihn so wie man ihn gefunden hat begraben. aufgeschnitten wie einer eine wurst aufschneidet, mit fehlenden sachen übberall. Im sitzen, in der rechten sein treues Skalpell, und in der Linken seine nadel, noch auf die eigenen abgetrennten gedärme aufgefädelt.

Viele Überlebende der schlacht konnten danach Körperteile vorweisen, die auf fast magische weise geheilt waren. Füße, deren farbe nicht zusammen passte, herrausgeschossene und wiedereingesetzte augen, die die gleiche farbe hatten wie die welche dem baron fehlten...
Später, als es sich die astraelis ansahen, wurde gemutmaßt, dass die schlacht gar nicht so stark stattgefunden hatte, und die anzahl der verletzungen bedeutend geringer gewesen war als angenommen. Dass man Fremdes fleisch auf einen anderen körper nähen konnte wie einer ein löcheriges hemd flickt ist immer noch umstritten, und insbesondere die menge.

Fest steht fgür mich nur, dass baron Rudolph von Richten damals sein leben gab, um eine ganze kompanie am leben zu erhalten. So sehr versunken war er in den Dienst an seiner Gemeinde, dass die Frau Lifna es selbst war, die ihm gegen ende zur hand ging.
Fest steht auch, entgegen aller lügnerischen behauptungen von eierköpfigen Mathematikern, astraeliten, oder tempelfurzern die ein wundern nicht erklennen wenn es nackt vor ihn en tantzt und singt "Oh ein wunder bin ich!", dass es noch heute die gibt im Vandrischen, die nicht das Mahl des schlafenden Raben tragen, sondern einen daumen, ein stück haar, oder einen Zeh der nicht so aussieht wie ihr restlicher körper. Diese alten männer und frauen werden im Volksmund Rudolphs streiter genannt, und ein jeder von ihnen hat sich nach dieser schlacht großen erfolges und eines hohen alters erfreut.

Noch heute hingegen steht die alte Stammtaverne des Barons. den gerüchten der gegend folgend, lenkten mich meine schritte dort herrein, wo ich nur einen alten wirt antraf. ich grüßte ihn im Namen morsans, und bestellte ein Bier, und eines Für den baron. der wirt zuckte mit den achseln, mich für einen seltsamen alten kautz haltend, und stellte das erste bier vor mich, das andere neben mich auf den hocker an der theke.
Plötzlich war ich nicht mehr in der lage meinen kopf zu bewegen, und ich fühlte die typische kühle vonb Galtors zinne, als ich das aufgehen der tür neben mir vernahm. ich konnte aus den augenwinkeln einen man in der Blutigen heilerrobe sehen, wie er herrunterschritt, majestätisch anzusehen, und sich ohne ein wort zu sagen neben mich setzte. Er hob seinb Bier, und ich tat stumm, wie von unsichtbaren händen geführt, das gleiche.
als ich einen schluck genommen hatte, sagte die figur: "hab nicht viel zeit. hab auf dich gewartet, um es dir wiederzugeben. "
ich spürte ein kleines Bündel in meinem schoß, und musste blinzeln.

Als die augen wieder offen waren, war alles normal, und wir hatten Galtors zinne verlassen. Nur drei dinge erinnerten an den fremden, den keiner gesehen hatte. Sein Bier war leer, und auf meinem Schoß lag ein Bündel aus einem Hemd, frisch gewaschen udn mit raureif behangen, einber leeren Flachmannflasche, und einem kleinem Skalpell.
Den sachen, mit denen man den baron begraben hatte.

Deshalb merke, leser, nicht jedes wunder ist so wie du es dir vorstellst. ein wunder ist nicht das was du willst, oder das was sich gut anhört. Ein wunder ist das was du brauchst. Genauso verhält es sich mit geistern. Mir ist zu ohren gekommen dass ein übermütiger weißmagier elf, der den baron vor meiner abreise bannen wollte, von den dorfbewohnern an ein scheunentor genagelt wurde mit über 80 Nägeln im Körper.

deshalb Merke: Wenn du einen geist hast, gehe von seiner vergangenheit aus. Ein genius loci wird nicht von seinem Platz wollen, und wird ihn schützen wollen. Entferne den schutz, und sei bereit den schutz ersetzen zu müssen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Lifnas Knecht
BeitragVerfasst: 3.12.10, 17:16 
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Ein frischer Papierbogen wird in die Kiste gelegt.

"Von der Wittwe Luise und den Schattenfeen.
Es wird seit einer Weile schon erzählt von Dingen, die unsere spitzbeohrten Mitbürger verbergen wollen. Als Beispiel seien hier die Schattenfeen genannt, auf deren Spur ich nur durch puren Zufall stieß, durch die sich aber viel erklähren lässt.
Vielfach liegen die Thesen im Dunkeln. In den heutigen Zeiten, wo es keine Seltenheit ist, einen Langohrigen in der Stadt gar zu sehen, scheint es undenkbar, aber in früheren Zeiten war der Begriff der Fey, wie sie sich selbst nennen, mit bitter Vorurteil behaftet, und niemand hätte solch Benannte für edel gehalten.
Geschichten von Wechselbälgern, meist hervorgerufen durch Generationen voller Innzucht in einsamen Bergdörfern, waren Grund und Boden für die Thesis, dass aus gesunder Verbindung zweier junger Leut ein Kind hervorgehen sollte was zu schwach war zum Leben, oder schwach im Geiste, und immer von Gestalt der Fey, lange glieder, hageres, karges Gesicht, und ab und an weitere Anlehnungen.
Doch einige weitere Male gab es andere Andeutungen.
Über den Uhrsprung ist wenig bekannt, jedoch kann gemutmaßt werden. Wenn es sich mit den fey genauso verhält wie mit den Menschen, wäre ein Produkt von Generationen voller Inzucht denkbar, ausgestattet mit der Fähigkeit in der Magie seiner Eltern, aber nicht dem Verstand und der Güte diese eiinzusetzen.

Als ich auf der Drachenschwinge meinen Winter mit einem Stamm von Fey Ziehmül verbrachte, war ich geehrt, den alten Geschichten des Stammes zuzuhören, und die alten Geschichten zu hören, die sie über diese Wesen erzählen.
Es heißt, wie es das Land der Apfelbäume gibt, diese Insel im Meer, wohin ein jeder Elf zurückkommen wird, wenn er nicht mehr an die Begrenzungen des Körpers gebunden, so soll es auch eine Insel im Nebel geben, so versteckt und heimlich dass sie nur unter dem bösem Monde sichtbar in unserer Welt, und nur an verschiedensten Orten, losgelöst von einer Bindung an Raum und Zeit. Es wurde erzählt, wie es einen Hof im Lichte gebe, gefüllt mit weisen, gutmütigen Elfen, so gebe es einen Hof der Schatten, gefüllt mit Fey die es verlernt hätten, im mysteriösem "Lied" das Licht zu sehen, oder eren Lied korrumpiert ward. Diese Fey seien von verzerrtem Geist und ab und zu verzerrter gestalt.
Auffällig war, dass die Fey ziehmühl die Rotkappen als Flüchtlinge von dieser Insel bezeichneten, knapp fingergroße humanoide welche mit zähnen wie fleischwölfe ausgestattet mit vorliebe gutgerüstete Oder Waffenstarre (minderwertigkeitskomplex?)anfallen würden, sich unter die haut fressen, und dann im Herzblute der Opfer ihre Kappen rot färben, obzwar so etwas für mich eher in den Grund der Legenden gehört, da sie bisher zwar als gefährlich galten, aber nicht als mehr als die natter im Laubhaufen.
*Hier ist etwas mit Bleistift eingefügt, scheinbar eilig. Die Worte sind nur schräg lesbar"Rotkappen sollen vom Idol Ameise abstammen, und aus dem Süden der Schatten kommen. Dies würde erklähren, wieso sie sich so schnell vermehren, jedoch nicht wieso sie von Normaler Gestalt. Und wo würde dann Mütterchen Spinne stehen?"*
Auf jeden Fall würde dies einige Berichte von Transhumanoiden erklähren. Die Djinni altendophalischer Geschichten, die die Wünsche ihrer Opfer verdrehen, um es so ins Unglück zu stürtzen, und ihm letztendlich die Seel zu rauben. Die Wechselbalgträger, die die Kinder von Humanoiden ins Reich der Schatten entführen, um zu sehen dass sie an ihnen Spass haben, während sie eines ihrer Kinder, an stelle des Geraubten, zurücklassen, auf dass es die nötige Boshaftigkeit und härte entwickele durch das aufwachsen in fremder Umgebung und unter anderen als seinen Eltern. So etwas würde mann, wenn man sich jahrhunderte lang für das beste nach geschnittenem Brot ausgeben würde, nicht gern als Verwandten erklähren müssen, warlich nicht.

Die eigentliche Geschichte ist eine die unter den Bereich der Gnade Morsans fällt. Auf meinen Wanderungen auf dem Weg von Kalahandrien wurde ich gebeten, als ich in einem Dorf wachte, zu einer Außengelegenen Hütte zu kommen, da die Bewohnerin gern mit mir sprechen würde.
Der Name der Frau schockierte mich in meiner Jugend etwas, denn ich hatte ihn schon auf dem Acker auf einem Stein gelesen, der dort seit zweihundert Jahren stand.
Oben angekommen, fand ich ein altes Mütterchen vor (vermutete Tochter DER Mutter), welches mich einlud mit ihr zu sitzen. Sie berichtete mir, dass sie eine selbige war, und gut gelebt hatte, von Vitama gesegnet mit einem Liebhaber, einem Jäger. Eines Nachts zogen als er herraus war um nach alter art sein Wild zu jagen, Nebel auf, und sie sah ihn niemals wieder. 13 jahre saß sie Nacht um Nacht am Fenster, und verprasste ihr Vermögen für Hinweise auf die Natur der Nebel. Eines abends, als sie von Tränen übermannt darniederlag, sah sie auf und merkte eine gar komische Gestalt, einen Jüngling von der größe eines Kurzen, aber mit dem sauber gestutztem bartwuchs eines kleinen Meisters. Er fragte wieso sie weine, und sie beichtete ihm das schicksal.
Er nickte, und erläuterte, dass er den Jüngling kenne, und er ihr deswegen einen Wunsch erfüllen würde. Er begründete dies in höchst seltsamer Weise, dass der Jüngling zu einer "Jagd" (Hier ist mit Bleistift eingefügt "Wilde Jagd? Schattenjagd?") abberufen sei, und deshalb nicht kommen könne. Sie, nicht uneinfallsreich, wünschte sich dass sich die Geselllschaft der Jäger so lang um sie kümmern sollte, bis ihr Jüngling wieder zurückkehre.
Die Jahre vergingn, und sie wurde älter, doch etwas wurde offensichtlich. Sie starb nicht. Sie brach sich Knochen, wurde alt, und die Jugend wich von ihrer Haut, doch immer älter wurde sie, und nicht einmal ihre Kräfte konnten es ändern. So war sie verblieben, knapp 200 jahre lang, bis ich eintraf.
Sie sprach dass sie versucht hätte sich sellbst das Leben zu nehmen, und dass die Magie der Schattenfeen jedes Mal sie errettet hatte. Wilde Tiere wurden zahm, Waffen verschwanden, Stürze wurden abgefangen....
Dies wurde so unheimlich, dass die Dorfbewohner angefangen hatten, sie zu meiden. Und als im Alter ihre Magie Stück wie Stück ging, war sie alleine. Wo früher beeindruckender Busen in jugendlicher Sträffe, war jetzt ausgetrocknetes, lederiges Fleisch. Brüche wurden vom Heiler nicht behandelt, da man sie für verflucht hielt. So zerfiel Stück für Stück ihr Leben, doich immer hielten sie die Feen. Essen ward ihr auf die Hände gelegt, als sie blind ward, und sie berichtete von kleinen Gestalten, die durchs haus huschten, und wacht und Sauberkeit hielten.

Als sie mich bat sie auszusegnen war ich darauf vorbereitet. Ich öffnete den Weg, und er war breiter als vorgesehen. Auf Galtrors Klippe sah ich die ganze Hütte im dortigem Licht, und sie...
Zu ihrer Jugend musste ihre Schönheit beträchtlich gewesen sein, wenn selbst auf galtors Klippe so viel davon zu sehen war. Ich nahm die andere Seite wahr, und rief IHN, und ER kam, einen auf seinem Rücken tragend, den sie erkannte. Ich schwieg, und ging, mich auf bloßem Waldboden wiederfindend. Nichts war da, keine Hütte, kein Anzeichen, nur die letzten Reste von Nebel. (Hier ist das Wort Oubliette eingefügt, wieder mit Bleistift, was einem Kenner des Vandrischem als "versteckter Platz" einem Kenner der Ersonter Gebräuche als "geheimer Platz" aus anderen Geschichten im sinn sein könnte)
Aus dem nebel trat ein Fey, die Augen nicht mit Äpfeln, sondern mit glühend roten Kohlen gefüllt, und die Haut schwarz wie ein Wilder von den Mahads, jedoch unzweifelhaft ein Spitzohr. Er verlangte zu wissen wieso ich ihn an der Ausführung seines Schwurs gehindert hätte, und wo sie sei. Ich erklährte ihm, ass sie dort sei wo er nie folgen könnte, und dies erzürnte ihn so dass er kämpfte, mit einer Klinge die wie er aus Nebel zu bestehen schien. Ich trug viele Wunden, doch das kalte Eisen im Besen traf, einen Spaltbreit nur, ein Kratzer an der Wange. Es schien als sei er mit Salzsäure begssen, und die Haut warf Blasen und nekrotisierte, in dicken Schwären abfallend, Er verschwand bevor ich mit ihm fertig war, und noch heute habe ich das Gefühl, er betrachtet mich aus den Schatten, nach einem Moment suchend wo ich meine Wehr niederlasse.
Als Lehre bleibt zu sagen, dass man mit Wünschen vorsichtig sein sollte, und ebenso mit Elfen und allem was sich Fey heißt.
Der der hat, hat, und braucht nicht mehr. Denn wer den Wunsch ausspricht rufet sie, und wer sie rufet sollte sie besser entlassen können, oder eine Waffe von Eisen haben welches niemals das Feuer sah, sondern nur von roher Kraft in Form gehauen wurde, hat er dies nicht, oder ist es eine andere Situation, sei wenigstens vorsichtig was du dir wünscht, denn es könnte in Erfüllung gehen. "

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 Betreff des Beitrags: Re: Lifnas Knecht
BeitragVerfasst: 13.12.10, 13:42 
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*Man kann ab und an den Alten sehen, wie er mit einer Laute auf der Seite sitzt, und immer wieder die gleiche Melodie vor sich hinsummt. Ab und zu mag man ihn auch dazu singen hören, jedoch mag die seltsame, fast banjoartige Stimmung der Laute einigen Zweifel an seinen Fähigkeiten lassen. *

**OOC: Nach Johnny Cash: Highwaymen zu singen**

"Ich diente Galtor. Viele Straßen zog ich lang,
Dank meines Glaubens niemals Bang
Viele Untote hab ich zurückgeschickt.
Oftmals in Dämonenfratzen reingeblickt.
Die Ketzer warfen mich hinein ins schwarze Loch
Doch ich lebe noch....

Ich diente Morsan, Abenteuer wollt ich nur.
zu den Mahads ich dann fuhr.
Oh die Menschen dort warn alle schön und wahr,
Machten blind mich für jede Gefahr.
Als das Schiff gestürmt von Zombies übern Pier,
überlebte keiner außer mir.

Ich diente Vermis. All mein Geist zerrüttet war,
Grau undd schüttern nun mein Haar,
In Luth Malith lag ich lang im Hospital.
Bis die stadt erschüttert Kriegstrompetenschall.
Als der Stein das Hospiz traf warn viele Leben aus.
Doch ich kam raus.... kam raus, kam raus....

Jetzt dien ich Lifna, Nur vergessen ist mein Ziel.
Denn ich erlebte viel zu viel zu viel...
Vieleicht in Vidor kommt mein Geist einmal zur Ruh.
vieleicht sagt mir dann auch ein neuer Dienst schon zu.
Oder ich weiger mich und fang zu leben an....
Das sehn wir dann, wir dann, wir dann....."

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 Betreff des Beitrags: Der Mann mit dem Sarg ist da
BeitragVerfasst: 27.12.10, 03:33 
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Video zum Geschehnis: http://www.youtube.com/watch?v=Y0x2iwK0BKM
*Spät in der Nacht kann man in Brandenstein kaum seinen Ohren trauen. Was ist dieses Schleifen, und dieses Schnaufen?
Man sieht es, als man aus dem Fenster schaut, und den Alten betrachtet. Von Kopf bis fuß schwarz eingepackt, stapft der Alte durch die Gassen.

Hinter sich, an einem dickem Strick um den mageren Bauch geknotet, kann man einen alten, recht abgewetzt wirkenden Eichensarg sehen. Hinten etwas angeschlagen, scheint eine schwarze, recht merkwürdige Mischung aus dem Sarg zu rieseln. schwarze Erde, dick und staubtrocken, mit Meersalz vermischt, und etwas Asche. Auf dem Sarg selbst sieht man nur in bronzener Auslegung die Vier symbole Morsans, insgesamt eine Sanduhr. Den Hirtenstab, die Augen, die Federn und die linie eines Wurms.

Schweigend, auf den Besen gestützt, mag der Alte die Stadt durchqueren. Während der Wind das Totenglöcklein leise schaukelt, mag immer mehr Schnee auf die Gestalt fallen, die sich einsam weiter bewegt, die Straße zum Morsansacker entlang. In das Seil gelegt, mag sie den knirschenden und mitgenommenen Sarg fast mit letzter Kraft ziehen.

Lange ist ihm die Lust ausgegangen. Schwer scheint es ihn mitzunehmen, und hochrot ist der Kopf unter der kaputze.
Fast verstirbt sein Tempo ganz, doch Stück für Stück stapft er weiter. In einem Kreis, einmal rund um den Kern Brandensteins. Hinter sich die Mischung aus Friedhofserde und Meersalz rieselnd.

Dann schafft es der Alte , beinahe schon auf allen vieren krabbelnd, nach vier Umrundungen der Stadt zur Kapelle der Vier. Dort angekommen, schnallt er sich den schweren Sarg von der Mitte, und entnimmt seiner Tasche ein kleines, längliches Pfeifchen.
Nachdem er den Sarg ins innere geschleift hatte, stellte er sich raus, und rauchte friedlich. *

War es wichtig dass er Litt?
Nicht wirklich.
Es war wichtig dass er gesehen wurde.
Dass die Leuite sahen, einer von der Kirche der Vier kam, einer der ältesten und weisesten.
Dass nicht jeder der Geschwister damit beschäftigt war in Falkensee die Hinternkuhle in den Schreinen auszuweiten.

Er hätte auch auf einer weißen Schindmäre einreiten können, doch das war schon einmal in die Hose gegangen.

Er hatte ihre Gesichter am fenster wargenommen, wie sie ihn anstarrten. Hoffend. Erstaunt. Irritiert.
Morgen würden sie etwas zu reden haben. Über den Morsaniten der mit seinem eigenem sarg kam, um das dunkeltief zu verbringen.

Würde er obsiegen, währe ihm ruhm gewiss. Er hatte die ausbildung, und die Kraft. Und einen Sarg voller ritualkomponenten, die ihm dabei helfen würden. Und sie hatten ihn gesehen, wie er den traditionellen Salz und heilige Erde Kreis rund um die Stadt zog. Selbst wenn er das ganze Dunkeltief keinen finger mehr rührte, würden sie sich an seinen schutz mehr erinnern als an den der Soldaten, die es zehnmal mehr verdient hatten.
Würde er verlieren, dann wäre ihm der Status einer Legende gewiss. Der Morsanit, der wusste dass er das Dunkeltief nicht überleben würde. Der Morsanit, der trotzdem kam, seinen eigenen Sarg als einziges Gepäck. Es hatte damals in Vandrien funktioniert, mit den leuten des schlafenden Raben.

Er lächelte, und ließ den Rauch ausströmen.
War es wichtig?
War es bedeutsam was passierte?
War es wichtig ob er Ruhm oder Schande erntete?
War es wichtig dass sich seine Zehen trotz der guten Sandalen anfühltren als würden sie abfallen?

Er lächelte, und klopfte die Pfeife aus.
Er fühlte fast den alten meister Neben sich stehen, herraussehend in die dunkelheit, seinen besen ebenso bereit.

"Es gibt bloß eins, was wichtig ist: dass man sterben muss."

Wie recht er damit hatte. Doch beim wie hatte er noch ein wörtchen mitzureden.

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 Betreff des Beitrags: Re: Lifnas Knecht
BeitragVerfasst: 10.01.11, 18:16 
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Viel war geschehen.
Der Alte rauchte fast. Dann musste er lachen. rauchen? Er hatte nur eine verdammte Pfeife, und ganz Brandenstein rauchte. Er beobachtete einige der Straßenkinder.
Raue Bastarde, das musste er ihnen zugestehen. Hatten miterlebt, wie ihre Stadt in Flammen aufging, und jetzt waren sie schon auf dem Weg, das beste daraus zu machen. Konnte er es ihnen übelnehmen?

Er selbst erinnerte sich an die kleine süße Wasserpriesterin, und den gemeinsamen Ausflug in die Ecclesia. Er hatte es genossen, mal ins "feindliche Terrain vorzustoßen", und zu sehen wie die Konkurrenz so lebte. Verdammt anständig, von der Kleinen, die Ressourcen der Ecclesia so bereitzustellen. Zur Verteidigung musste er sagen, dass es vielen der Tempelfurzer weitaus schwerer gefallen wär, ihre Vorräte zu teilen.
Insgesammt gefiel sie ihm ganz gut. Ihm war klar dass sie nicht so verklemmt war, wie viele der heutigen. Bisschen dürr auf den Rippen, aber das würde sich schon noch ändern. Und sie hatte einen geist, der recht viel wacher war als der der meisten. Wäre er knappe 50 Jahre jünger, hätte sie sich ernsthaft in acht nehmen müssen, und vermutlich hätte sie nach einer Flasche Torrfelder Feuer mit ihm bereitwillig im Stroh herrumgeturnt.
Doch jetzt... Er war sich sicher, dass es nichts werden würde, wenn er es auch so sehr nötig hätte. Sie weckte seine Lebensgeister doch recht deutlich, und wie sie einen immer ansah wenn man eine Wahrheit aussprach.... wie ein Käutzchen aus den nortravischen Wäldern.

Er seuftzte, und schüttelte sich etwas. Wär eine gute Geschichte geworden, Er mit einhundert und fünf, sie mit knappen siebenwundzwanzig.....

Er schüttelte den Kopf. Das war etwas anderes. Es war nicht der Fakt, dass er sich die Symbole der heiligen Viereinigkeit vom altem Küstenpfeifer in die Sohlen hatte schneiden lassen. Das war nur ein Scherz gewesen, genauso wie dieser Rintintin, wenn er behauptete Rein oder wie er ihn schimpfte sei für die Tode verantwortlich. Ein scherz für die eiingeweihten.

Seine Mine hellte sich etwas auf. Rintintin. Mistiges kleines Ekel, aber zäh, das musste er ihm lassen. Er hatte es noch gut im Kopf, wie es mit dem peitschendämon war, als er erschienen war, und dieser Windbeutel zu ihm und der Frau Nadea, oder von manchen der Zivilisten auch liebevoll Im Platt malthustschem Naddel genannt, gesagt hatte sie sollten ihren Wert beweisen, und sich hinters Tor aus der Schusslinie verzogen hatte.
Es war einer der Momente, in denen er dem altem Meister dankbar war. dankbar dafür, dass er ihn so gequält hatte, ihn immer und immer wieder die uralten segen in altLinfan hatte aufsagen lassen, nur um sicherzustellen, dass sie sich in sein Gedächtnis einbrannten.
Purer Eingebung folgend hatte er noch Am morgen vor dem zusammentreffen einen Dunkelzyklus lang damit verbracht, jeden der Gegenstände die er bei sich trug zu weihen. Selbst die ausgeborgte Rüstung, die ihm so gute dienste geleistet hatte.
GALT
ORMO
RSAN
LI'NA
Er lächelte, und betrachtete die mit geweihtem Blei ausgegossenen buchstaben in seinem Plattenhandschuh. Es war ein Segen für die verzweifelten, und die die ihr Leben dem Kampf gegen die widmeten, die unsere Späre heimsuchten. Es hatte ihn fast eine stunde gekostet, die buschstaben aus dem bronzemantel zu schhaben, und sie auszugießen, die Liturgia Combattativa Antimorsii mit ihren neunhundert strophen dabei murmelnd.
Doch es hatte sich gelohnt. Drei Buhstaben pro fingerglied, vier finger, über jedem die leicht reliefartigen heiligen Symbole der vier oben, und die Morsans und seiner drei Horwah unten. Er war sicher dass er mehr hätte tun können. Er hätte die Maske am Bruchpunkt treffen können. Er hätte den Abdruck besser machen können. Doch es war ihm vergönnt gewesen.
Noch jetzt konnte er die Fratze vor sich sehen. Bleiche, den torfeldschen Holzmasken ähnliche fratze, und dazu eine überlange Zunge.
"POW!"
Er lächelte, und bewegte seine Finger. Er konnte noch immer die Überspannung spüren. Nicht als würde er nach etwas schlagen, was Wiederstand leisten würde.
Es war, als würde der treffer versuchen, seine hand vom Arm zu ziehen. Der dämon würde eine Menge zu erklähren haben, angefangen wieso jetzt auf seiner fratze ein Abdruck der Bleischrift prangte, die segensreiche Wirkung weiter verbreitend.

Und dann der Gargoyle. Dieses mal hatte er die Mistgabel gehabt. Und wieder waren sie zurückgestanden, nicht willig den ersten Schritt zu tun. Diese Heidenkindlein!
Er schüttelte den Kopf. Er hatte es zu oft gesehen. Andere waren nicht in der lage, zu reagieren. Sie standen herrum, während Böse taten passierten. Beschmutzten ihre Seelen durch die Untätigkeit.
Selbst als sich der Ruf der Frau Marnie erhoben hatte, dass ihre kinder da drinnen waren, hatte keiner einen finger umgelegt, nicht mal die Gerüsteten. Und wieder war es an ihm gewsen, für den ausgleich zu sorgen.
Seine Mistgabel war dabei gewesen. Er hatte die mit dem Spruch seines Alten regiments der Nordvandrischen Provisionellen Armee geweiht, Sic semper tyrannis, so denen die durch Gewalt herrschen.

Es war ein garantierter Treffer gewesen. Schön in den Flügel herrein. und als die Bestie dann herrumgeschaut hatte, waren auh die anderen eingesprungen. Er war sich klar gewesen, was dies zu bedeuten hatte.
Es war wie sein Meister gesagt hatte.
"Wir Diener Morsans machen den Weg frei.
Manches mal sehen andere den Weg nicht, und wir müssen sie herraufschubbsen.
Manches mal gehen sie in die falsche Richtung, und wir müssen ihnen durch das Geräusch unserer Arbeit die Wege weisen.
Und manchmal sträuben sie sich so sehr dagegen den Weg zu gehen, dass wir sie zu ihrem Glück zwingen müssen.
Und obwohl wir den Weg öfters gegangen sind als alle andere, ist es uns nie vergönnt den Weg zu vollenden, noch den leuten beim gehen zu helfen"

Sie hatten gespottet, und selbst Frau Caoimme war von seiner Wahl der Waffen nicht beeindruckt gewesen. Jetzt war es allerdings anders.
Denn die Gabel hatte einen anderen Tyrannen gefunden. Rintintin.
Er hatte vor seinen Augen eine Entschuldigung von Frau Caoimme gewollt. Er hatte versucht sie mit einem Blitz aus dem zugegebenerweise nicht ganz heiterem Himmel einzuschüchtern. Er hatte die Gabel vorher im Feuerbecken vorgeheitzt, so dass die Zinken fast etwas . rot glühend waren. Und hatte sie geworfen.
In dem Moment war alles sehr schnell gegangen. Er hatte das blut seiner Ahnen gespürt, die er niemals gekannt hatte. Man erzählte sich, dass man sich in Torfeld diie zeit mit Volksaufstand vertrieb, weshalb schon immer eine gute Beziehung zur Mik-Familie der Hügelau insel bestand. Wurffackel und Mistgabel waren Waffen, die der Torrfeldsche Jugendliche schon im Kindesalter kennenlernte. Und dann waren da die Volkshelden, Der Schuster Seppel der mit seiner Mistgabel einen der Einzieher der Königlichen Armee am Kopf an die scheune genagelt hatte. Und William Tüll und der Meisterwurf, der sogar in der geschichte erwähnt wurde, und seinen Einzug in die Almanaache der galadonischen Länder fand.
Er wusste, die Mistgabel hätte großen Schaden anrichten können, und so wie er warf wäre ein Körpertreffer weiter oben durchaus möglich gewesen.

Doch er war nicht so ein Charakterschwein wie Rintintin. Er würde nicht Blitze aus dem Himmel herrabrufen, um die die ihm Paroli boten zu töten. Er hatte den starken Eindruck dass diesen verkappten Diener des Einen umzubringen die deutlisch falschere Methode gewesen wäre.
Was hingegen nirgendwo stand, und was regelmäßig zu verwirrungen führte, war die Gewaltlosigkeit von den Dienern.
Er hatte ihn nicht getötet. Jedoch hatte die Mistgabel ihn hübsch an seinem Hintern getroffen.
Mit etwas Glück würde die Lage Ruß und Mist und Gargoyleblut zu etwas üblem fühlen, was den Schweinepriester dazu zwingen würde die nächsten Monde nur noch mit einem weichem Kissem zu sitzen, und darüber nachzudenken wieso man eventuell vorhandene göttliche Geschenke nicht dazu verwendete, Freunde und Verbündete anzugreifen.

Er seuftze, und machte sich zurück vom Tempel. Vor ihm sah er ein vor dreck starres straßenkind, vermutlich männlichem Geschlechts, seiner Angebetetem einen schmucken Bronzering geben.
Er selbst blieb stehen, und sah seuftzend auf die beiden.
Dies war was Morsan lehrte. Man sollte den Tod weder fürchten noch herbeisehnen, sondern das Leben in Anbetracht des Todes um so mehr genießen. War nicht das Nachtschattenkraut selbst Lifna heilig? Und hatte nicht Galtor eine vorliebe für Klaren, und Morsan eine Vorliebe für trüben Alkohol?
Er lächelte, und strich sich durchs Haar.
da er gerade beim thema war.... Würde ein Ring genügen? Oder ein schöner Kuchen?
Er schüttelte den Kopf. Es hatte nicht diese persöhnliche Art. es würde etwas sein müssen, was zu ihrem Haar passte.

Er lächlte, als ihm unter dem gehen und kehren die Antwort kam.

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 Betreff des Beitrags: Re: Lifnas Knecht
BeitragVerfasst: 2.02.11, 03:02 
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*Zwei weitere Zettel wandern in die kleine, schon etwas gefülltere Kiste. Einer ist auf Notenpapier geschrieben, und scheint etwas gehörtes darzulegen, der andere auf die Rückseite eines Werbezettels der H&H. *
*Erster Zettel*
" Ich habe es von einem der Seeleute, einem jungem Vandrier. hat es gesummt, und ich fand die Melodie schmissig, bis ich vom Text erfuhr. Wollte mir einen Spass erlauben, und habe ihm gesagt, ich sei Malachai. Er hat gelacht, und hat gesagt dass ich dies sicher sei, er hätte schon von seinem Großvater auf den Knien die Geschichten gehört, und in denen sei Malachai ein junger muskelbepackter Mann mit einem wallendem schwarzem Bart, und außerdem wisse jedes Kind es hätte den Mann nie gegeben.
war schockiert, und interessiert. Wie kommt ein Vandrier dazu mir meine Existenz abzustreiten?

Auf der anderen ist es gut so. Die geschichten haben angefangen sich zu legen. Erlebtes wird gehörtes, gehörtes wird erzähltes, und erzähltes wird Legende.
Obwohl mit jeder Geschichte von früher die jemand als ein Märchen bezeichnet ein Stück von mir stirbt, ist es besser so.
Ich verstehe die Worte der Alten jetzt besser.

"Du wirst keine Ruhe finden, bevor nicht die letzte deiner Taten vergessen ist"

Hab mich an die erinnert, die gekommen sind. Junge krieger, Mönche. Wollten mich herrausfordern, und dass ich ihnen öffentlich meine Titel übertrage. Als ob es mir darum ginge!
Titel bedeuten, dass ein Mann den Titel respektiert, nicht den Träger.
Will ich das?

Musste oft an Nithavela denken. Sie könnte meine Enkelin sein, so wie ich früher lebte. Und doch reitzt mich Vitama. Hab mich an Vandrien zu erinnern versucht. Leere Zeilen auf einem Pergament, nur damit eine Dorfschönheit für mich die beine breitmacht.

Als ich in Brandenstein saß hab ich nachgedacht. Wollte ihr schreiben, ihr erklähren wieso ich hier war.
Dass ein Alter Streiter sich ab und zu danach sehnt, gebraucht zu werden, nach Aufregung und Spannung.
Dass sie sich keine Sorgen machen muss, dass ich auf mich aufzupassen weiß, und dass ich es zu einem guten Teil auch für sie tue.
Dann hat das Morsalla Reagiert, und ich habe sie gesehen. hab gesehen, dass sie mit diesem Windbeutel von Rintintin kommt, einem Taugenichts wie seinen namensvetter.
Ich hab auf den Brief gesehen, und hab gesehen dass ich noch genügend Kraut von den Hobbits hatte, und hab ihn in einer Respektablen Tüte geraucht, damit sie ihn nicht findet.
Dann hat sie mir die neue Robe gegeben. ich weiß nicht wie ich es deuten soll. So viel arbeit für etwas was ihr nicht mal gehört, nur damit es gut aussieht.
Ich weiß ich hab mit dem was ich hab zu frieden zu sein, und das was ich nicht brauche zu spenden.
Trotz alle dem finde ich die neue Robe das schönste was ich jemals besessen hab. ich weiß nicht ob sie es mit Absicht gemacht hat, aber sie hat die alte, graue, abgetragene und recht dünne Robe genommen, und so viel Aufnäher mit schwarzen rabenschatten drauf dass die Rabenaufnäher mehr die Robe zusammenhalten als der Stoff. Ob das Absicht war? Die Symbolkraft ist beträchtlich...

Bin am zweifeln. ist das alles nur ein Scherz? Ein Grausamer Streich einer Grausamen Göttin? SIE hat mich davor gewarnt, hat mir vor augen gehalten was passiert ist, wie lange es dauerte...
Ich kann jetzt noch ihre schreie hören.
Nie wieder werde ich zu schwach sein.

Ist es gerecht ihr gegenüber? Sie ist jung, reitzend, und nett, aber so weise wie lange niemand mehr. Ich denke, wenn sie über den schatten ihrer eigenen Logik springen kann, kann sie es durchschauen wie es steht, und selbst entscheiden.
So langsam habe ich das gefühl, dass da von ihrer seite mehr ist. da ist nicht so viel " malachai, ich will dies und jenes lernen" oder " malachai, wie entschwört man einen Lich?" oder " Malachai, ich wette du weißt kein Mittel um Dänonenblutspuren aus Menschenhaut zu bekommen".
Ich glaube, selbst die Geschichten würden sie langweilen.
Alles liegt in Scherben, und ich verstecke mich hinter den Fragmenten, um nicht der Sonne entgegentreten zu müssen. "

Unter dem dichtbeschriebenen Blatt ist in der Ecke eine kurze Federzeichnung von dem Altem selbst, wie er in der Nase popelt*

*Auf dem zweitem Blatt stehen die Noten für Geige, Gesang, Schellentanz und Klatsche für das Folgende stück Musik*:
"Es ging einst ein Mann
vor nicht allzulanger Zeit,
durch die Straßen Tares.
Und sein Grinsen das war breit.

Die Leute sahn ihn mit
dem Besen niemals nicht,
doch die Ketzer sahn
in ihm Morsans Strafgericht.

Seine Worte
sprachen von der Weisheit,
die die Viere ihm verliehn.
Viele Maiden, sehr von Ihm verzaubert,
alle ließ er ziehn.

Ma Ma Malachai,
seinen Besen mit dabei,
mit seinen Taten der Ketzer Hohn,
Ma Ma Malachai,
Status war ihm einerlei,
Er war ein Wahrhaf-ter Morsanssohn.

Er hatte sehr viel Macht - war stärker als der Feind
Und die Bauern, ja, die hatt' er allein geeint.
Wenn's um die Ketzer ging
Da war er unerreicht.
Als ein Kehrer da fiehl ihm das Agieren leicht

Die Rebellen von so manchem hörten
Jagten ihn garnicht davon.
Weil sie auf den Besenschwinger schwörten
Für Revolution...

Ma Ma Malachai,
seinen Besen mit dabei,
mit seinen Taten der Ketzer Hohn,
Ma Ma Malachai,
Status war ihm einerlei,
Er war ein Wahrhaf-ter Morsanssohn.

Die Männer wünschten ihn das Jucken ans Gemächt,
Von den Damen war manches Mal er sehr geschwächt
Doch ging der Wiederstand die Ketzerfeinde an
War er gleich dabei, und griff mit als Erster an.

Eines Nachts da lockten seine Feinde
Ihn in ein gewisses Haus .
Lebend - so beschloß es die Gemeinde -
Kommt der da nicht raus.

Ma Ma Malachai,
seinen Besen mit dabei,
sie hatten Gift und schenkten voll ein.
Ma Ma Malachai,
Status war ihm einerlei,
Er trank es aus und wollte mehr Wein.

Die Ketzer blieben stumm, so war es nicht gedacht
doch der Malachai hatte nur vergnügt gelacht.
Sie taten Fliegenpilz ihm in die Suppe rein,
alles aß er auf, fragte nur wann gibt es Schwein.

Doch die Ketzer waren nicht geschlagen
Wenn nicht Gift dann doch Gewalt.
Zu Acht wollten sie es mit ihm wagen,
Kampf hat es geschallt.

Ma Ma Malachai,
seinen Besen mit dabei,
Manch Schädel brach und manches Gebein
Ma Ma Malachai,
Status war ihm einerlei,
Er streckte sie hernieder allein.

Das Haus von Feinden voll, die Flucht war schnell geplant,
doch ein Heckenschütz, hatte wohl etwas geahnt.
Fast schon im Blattschuss traf der Pfeil den Kehrer dann,
und er viel herrab, in des Flusses eisig Bahn.

Ma Ma Malachai,
seinen Besen mit dabei,
Sie fanden nur die Robe am Fluss.
Ma Ma Malachai,
Status war ihm einerlei,
Man sprach dass er ertrunken sein muss.

Ma Ma Malachai,
seinen Besen mit dabei,
Doch wollte Galtor ihn dafür nicht.
Ma Ma Malachai,
Status war ihm einerlei,
Was aus ihm wurde wissen wir nicht. "
Den Text begleitet eine Federzeichnung eines Langen Mannes, dessen Hintern fast aus der Seemannsuniform herraushängt, und der sich am stoppeligem Bart kratzt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Lifnas Knecht
BeitragVerfasst: 17.02.11, 03:42 
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Himmel.

Wolken.

Er hatte noch nie bemerkt, wie schön sie eigentlich waren. Zogen über ihn hinweg, als wäre er nicht wichtig.

War er wichtig?

Er hatte es aufgegeben, neben sich zu stehen. Er musste trotz der kalten, blauen Lippen lächeln. Nithavela würde es gefallen. Sie war immer dafür aufgeschlossen gewesen, wenn er ihr etwas neues zeigte.
Doch was brachte es? Er würde nur schneller wieder hungrig. Und mehr und mehr würde er dem letztem Punkt nahekommen.
Es brachte nichts, die Fesseln weiter zu testen. Sie saßen gut, junge starke Taue.
Wenn er sich bewegte, würde er nur wieder daran erinnert, dass er gefangen war. Gefangen an einem ort, den er nie richtig gesehen hatte, festgebunden nur durch die taue.

Er zwang sich, den Gedanken zu verscheuchen.
Es würde bergauf gehen, sicher. heute war der Junge wiedergekommen, und hatte ihm Fischbrot mitgebracht. Vier von ihnen, große, gute Leiber. Er hatte sich etwas davor geekelt, das Brot in einem zu essen, aber die andere wahl wäre gewesen, es außen zu lassen. Außen, wo die Geier waren.

Er war sich nicht sicher gewesen, ob es wirklich Geier warn.
Große, Böse Vögel. Immer wieder kamen sie herran, hüpften zu ihm, sahen nach ob er noch lebte. Es hatte sie so erschreckt, dass er recht zielgerecht spucken konnte, dass es sie bis jetzt im Zaum gehalten hatte. Flüssigkeit war kein Problem, nein.

Es hatte es aufgegeben, zu frieren. Das halbherzig herrübergeworfene Fell hatte ihn vor dem schlimmstem regen bewahrt, aber der Untergrund hatte ihn die Kleider herrauflaufen lassen.
Es war eine Schande gewesen. Die Sonne kam herraus, und trocknete das fell, und wenn es wieder regnete, sorgte das Fell dafür, dass er nur einen nassen Rücken bekam.
Er hatte es so lange wie möglich ausgehalten, aber dann war es passiert. Er hatte sich, in seinem Alter, in die Hosen gemacht. Würde ihn jemand dafür anklagen? Er betzweifelte es.

Die Sache dass er nicht geflohen war schon eher. Das Schicksal war klargewesen. Er, dessen leben neunmal verschont wurde, hatte es zu weit überspannt. Er hatte Hass gegenüber einer magierin empfunden, die mit Skeletten herrumgelaufen war. Hatte sogar versucht, das ganze selbst in die hand zu nehmen.

Promt hatten sie ihn und den Jungen Balian gefunden.

Er musste lächeln, trotz seiner Lippen die sich Blau anfühlten.
Balian... Er würde es bis zum Ende seiner Tage nicht begreifen, wieso er nicht gegangen war.
War es nicht so klar?
Er, das war ein hoffnungsloser Fall. Er hatte viel zu oft von denen gehört, die ihr Glück überstrapazierten. Wenn es dann umschlug, riss es alles mit sich in den Bann.
Balian? das war ein feiner, wernn auch etwas seltsamer kerl. Aber niemand, bei dem er fühlte, dass es zeit war.
Ein alter Mann stirbt, ein junger Mann lebt.
Er hatte es sogar in der Stimme seines Meisters gehört.

Es würde nicht schnell gehen, nein.
"Ja, da hast du recht. "
Er konnte seine Augen nicht gut bewegen, deshalb nahm er mit den anderen Sinnen war. Er war so endlos müde....
warm. Der Stimme nach eine sie. Hinter ihm.
Er entspannte sich.
Du hörst meine Gedanken, ja?
"Ja, das tue ich"
Gut, denn ich mag nicht mehr sprechen.
" Du weißt, dass es zu ende geht?"
Er zögerte einen Moment.
ich habe es geahnt, ja.
"Wieso versuchst du dich nicht zu befreien?"
Ich habe mein Wort gegeben. Ohne mein Wort bin ich wertlos.
"Sturkopf!"
Er kicherte etwas. Ein rasselnder Laut, vermutlich Lungenentzündung von dem andauerndem Wind, und der Kälte.
" Du weißt, dass es zu ende geht, und doch unternimmst du nichts, um dich zu retten?"
Ich bin ein Diener Morsans. Seit Einhundert und Vier Jahren. Wenn ich den Tod fürchten würde, wäre ich nicht so lange dabeigewesen.
Stille.
" Gutes Argument. Muss ich dir lassen. "
Danke.
" Und vermutlich spürst du nicht mal Angst, oder? Wie die Helden aus der alten Zeit. ..."
Er schwieg. Selbst gedanklich. Er fühlte in sich herrein, horchte.

Doch.
Er konnte sie Lächeln fühlen. Ein warmes, weiches Lächeln, wie es selten jemand zustande brachte. Nithavelas Lächeln, als sie den Sinn von Koans erkannte.
" Viele würden dich um diese einsicht beneiden. Sie sitzen in den Tempeln, und wärmen sich jetzt den Hintern. "

Stille. Fast fürchtete er, sie sei weg.
" Du kannst fragen. Du verbirgst es gut. "
Du warst auch die anderen Male bei mir, oder? Als die Strolche mir das Langschwert ins Herz stachen, und mich verscharrten.
" Ja. "
Danke. ich weiß wenig davon.
" Es ist meine Aufgabe, bei dir zu sein. "

Ein Adler? wieso kreist er Über mir?

Kann ich dich um etwas Bitten?
" Sicher. Du hast aktzeptiert, dass du mit etwas redest, was deine Gedanken lesen kann. Du befolgst Morsans weg bis zum letztem. Wieso solltest du mich nicht um etwas Bitten können?"
Kannst du.... als Sie bei mir bleiben?
Stille. Und eine veränderung. Er war sich nicht sicher ob er es roch.

Vanille.
Der Geruch frisch gewaschener Haut.
Das leise Rascheln von Stoff, der trotz des Regens volkommen trocken war.
Der Geruch von Tee.

danke.
" Wenn es dir so leichter fällt..."

Sogar ihre Stimme. Er fühlte sich so Müde, und gleichzeitig ganz leicht und schwerelos.
Die Stricke, die ihm so lange in das Fleisch geschnitten hatten, den Besen in seinem Rücken.
Alles wie weit, weit entfernt.

Er fühlte ihre Hand, wie sie ihm leicht, und behutsam über den Kopf strich. Alles war so.... So schön.
Er wusste, er konnte sich nicht an sie schmiegen, jedoch war es fast so, als las sie seine bewegung, und strick ganz sanft die regentropfen von der Stirn.
Er schämte sich nicht mal mehr für seine Tränen.


Du weißt was ich mir wünsche, oder?
" Ja, das weiß ich. "
Wünschen es sich viele?
" Die wenigsten. "
Aber du....
" Ich werde dableiben. Bis zum ende"




Danke




Und sie sang, als der neue Regen kam.
Sang ihm von den Goldenen Gerstenfeldern seiner Kindheit in Torfeld. sang ihm die Weisen und Lider der Endophalischen Zigeuner, die er so lange nicht mehr Gehört hatte.
Sie sang in der Zunge der Elfen, bei denen er die schönste zeit seines Lebens verbracht hatte, in der er ein Mann wurde.
Selbst die Kugelnden Weisen seiner Vermieterin bei den Hobbits sang sie, sang immer weiter, sang die Lieder eines ganzen erfüllten Lebens.

Und er fühlte.
Er fühlte den Kalten Stein der Dioritplatten, mit denen Das Kloster erbaut war.
Er roch die kräftige, gute Suppe, und den leichten Pfeifengeruch, als er im Bett lag, und unten Frau Kosmopolita Mik ihren Smial in Ordnung brachte.
Er fühlte die leichte Regung der Elfin neben sich, nach einer nacht voller Liebesspiele, während draußen ein Schneesturm tobte.
Er spürte den warmen regen Vandriens, als er im Verschlag lag, und unter im das Stöhnen der anderen Verwundeten.
Er spürte das erste mal den Stolz, als er Patrick die hand schütteln durfte, am Hofe, ein wahrer schatten seiner selbst.
Er Spürte die Wärme des Lagerfeuers, gegen den eisigen schnee, als er ein letztes mal mit dem Meister am Feuer saß, vor dieser verhängnisvollen Nacht.
Er spürte Lea, wie sie sich an ihn schmiegte, das Feuer des festes sie beide mit einer Vorfreude erwärmend.
Er spürte den Wüstensand unter seinen füßen, als er sich auf die stadt zubewegte.








Immer weiter sang sie, und immer mehr seines lebens zog an ihm vorbei.....








Er fühlte nicht, wie Stück für Stück sein Körper aufgab. Wie seine rasselnden Atemzüge immer langsamer wurde.













Malachai fühle nicht, wie er Stück für Stück starb.

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 Betreff des Beitrags: Re: Lifnas Knecht
BeitragVerfasst: 19.02.11, 13:50 
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Acht kleine Tode.



Erster Tod:
Morsanslieb Friedensreich.



Das Kloster Rabenschwinge, im Torfeldschen.

Der junge Mann trat vorsichtig in die Zelle ein.
Seltsam, wie friedlich der Alte aussah. Morsanslieb hatte schon fast drei Jahre gedient, doch er konnte immer noch nicht erkennen, ob sein jetziger Meister, der ehrwürdige Großvater und Patriarchen der Morsaniten Aaron, schlief oder Tod war.

Er betrachtete den Alten eine Weile.

Ihm sah man an, was er mitgemacht hatte.
Seine fast graue, von Leberflecken übersähte Haut, die ausgefallenen Haare, und die spindeldürren Arme. Er hatte sich trotz seines Alters die den Torrfelder Landsmännern eigene Grobschlächtigkeit bewahrt, so dass er nichts mit den kleinen, schmalen Endophalis zu tun hatte, oder mit den etwas fülligeren Mischlingen.
Friedensreich schwieg.
Würde er im Alter genauso aussehen? Hilflos, die Augen erfüllt von Grauem Star, an ein karges Lager gefesselt?
“ Lass dich nicht bitten, mein Junge. Nun sag schon, wie ist es gelaufen?”
Er erschrak ob der Stimme. Der heisere Fistelton, bestimmt für die Ältesten der Alten.... und darin das leichte Keuchen der Kälte.
“Ehrwürdiger Pa...”
Weiter kam er nicht, denn der Alte unterbrach ihn, in dem er mit der Würde seines Amtes, die einem endophalischem Kaufmann gut zu Gesicht gestanden hätte, die Hand hob.
“Du weißt ich sterbe?”
Der Junge pausierte einen Moment. Es war ein heikles Thema für ihn, in dem er noch viel Erfahrung zu sammeln hatte. Normalerweise wusste man nicht, wann man starb. Jedoch war hier, im Kloster Rabenschwinge, ein seltsames Brauchtum eingetreten, als sein Meister eines Tages aufwachte, und ihm, der auf dem kleinem Feldbett am anderem Ende der Kammer schlief, Einhalt gebot. Er hatte ihm, mit ungewöhnlich fester Stimme, mitgeteilt dass er sterben würde, und gebeten es den Anderen zu sagen.

Seid diesem Tag hatten alle Morsaniten die Kapuzen hochgeschlagen. Im gesamtem Westflügel herrschte seit Tagen eiserne Stille. Selbst die Waisen, die hier untergebracht waren, störten die Stille nicht, in dem sie wie sonst mit ihren Holzschuhen auf dem Dioritboden klackerten.

Es war, als hätte jeder, ebenso wie er jetzt, Angst.
Angst, durch den Tod des Patriarchen des Klosters daran erinnert zu werden, dass man trotz des Dienstes am Herren des Friedens nicht davor gefeit war, eines Tages zu ihm abberufen zu werden.

“Ja”

Er hatte gelernt, sich kurz zu fassen. Die älteren Brüder und Schwestern mochten es.

“ Gut, “ meinte der Patriarch, und ließ die Hand sinken, “ dann verbiete ich es dir ab jetzt, in mir mehr zu sehen als deinen Bruder. Jeder Liedschlag den ich noch habe, ist mir kostbar, und nichts möchte ich lieber als zu vermeiden, ihn mit weiteren Lobliedern auf meine Weigerung zu sterben, wenn die Morsaniten sonst unter die Führung von einfälltigen Taugenichtsen und Tunichtguten fallen würden, zu füllen.
Also, berichte mir wie deinem Bruder, ohne Förmlichkeit. Wenn ich etwas nicht verstehe, werde ich fragen, und ich erwarte von dir ebenso das gleiche.
Fange ganz am Anfang an, damit mein alter Kopf aufholen kann. “

Friedensreich nickte. Er war es von den anderen hohen Dienern gewohnt, dass sie mit ihren Titeln angesprochen werden wollten, und sie oft und gerne hörten. Für ihn, dessen Haut in tiefstem blauschwartz von der endophalischen Herkunft zeugte, waren die Titel mehr als natürlich gewesen.

“ Wie ihr euch erinnert, Bruder, wurde am gestrigem Abend die Glocke des Zusammentreffens geläutet. Aufgrund eures Zustandes befahlt ihr mir, zu den anderen hohen Geschwistern zu laufen, um sie darüber zu informieren.
Bruder Phillipus war in seiner Meditation, und ich wagte es nicht, ihn zu stören, denn er hatte den Stab der Schmerzes der lehrenden Schläge in den Händen.
Schwester Anna leitete die Umtopfung des Lifnaliebnachtschattens, und drohte mir, mich von den Schwestern mit Brenesseln durchpeitschen zu lassen, wenn ich ihrem Kräutergarten auch nur auf zehn Schritt näher kommen würde.
Bruder Pterry war in einen Philosophischen Diskurs vertieft, über das Wesen einer Lotusblüte, die noch im Samen steckte. “

Der Alte kicherte, hoch, kratzend, und ungewohnt.

“Faulpelze, allesamt. Weiter”

Der Junge fuhr gehorrsam fort, nicht überrascht ob der Offenheit des Patriarchen. Er mochte im Privatem von den hohen geschwistern des Ordens viel Schlechtes denken, aber durch sein Alter hatte er sich in den Augen Morsansliebs das Recht dazu erworben. Würde auch nur ein einziger außer ihm ein schlechtes Wort an den Geschwistern lassen, so wusste er, würde der Alte dafür sorgen, dass dieser seinb lebtag nicht mehr froh würde. Wie hatte es der Alte so passend gesagt? Es mögen faule rauschkrautsüchtige Tunichtgute mit der Impulskontrolle eines Rammlers in der Paarungszeit sein, aber es sind meine Geschwister, und ich verteidige sie wie sie mich verteidigen würden. Weise Worte, wie Morsanslieb mit seinen 19 Jahren fand.

“ Als ich wieder zu euch kam, um euch zu berichten, sagtet ihr, dass ich an eurer statt gehen sollte. Ihr gabt mir für diesen Zweck den Siegelring des Raben mit, und einen gefalteten Zettel.

Ich ging also zum Ort der Versammlung, und musste dort feststellen, dass die drei Patriarchen und Matriarchen schon zusammengetroffen waren.
Sie hatten den Federnsaal gewäählt, und waren in Festtagsgewändern gekommen, neben denen meine Robe reichlich fehl am platz wirkte.”

Der Alte lächelte seelig.

“Junger Bruder, merk dir dies. Behalte es gut im Kopf. Deine Robe mag dreckig, schmutzig, und voller Flecken sein, aber sie ist deine Robe. Sie ist das Kleidungsstück, was du seit deinem Eintritt hier trägst, und sie zeigt wie du dein Leben führst. Alle anderen in diesem Saal mussten sich in Samt, Brokat und Seide hüllen, nur um zu verdecken, was sie sonst so getrieben haben, nur du hattest das reine Gewissen in deiner Alltagsrobe zu erscheinen. Dürfte deinen Status etwas gehoben haben, wenn ich es bedenke, aber da wirst du noch jahre brauchen, es ganz zu verstehen. “

Der junge Morsanslieb nickte. Sicher, es war manchmal seltsam, was der Patriarch von sich gab, aber er hatte gelernt, es sich zu merken, ohne groß Wiederworte zu geben. Die Worte hatten die beunruhigende Tendenz, sich als mehr herrauszustellen, als sie eigentlich waren. Er fuhr fort, und versuchte. sich nichts anmerken zu lassen.

“In der Mitte stand der ehrwürdige Bruder Wu, der Zeremonienmeister, und ergriff das Wort.
Er teilte uns mit, dass der junge Lobsang geprüft werden sollte, und dass der Knabe gemäß den Riten vorbereitet wurde.
Darf ich an dieser Stelle fragen, was die Riten sind?”

Der Alte lächelte, und enthüllte das lückenbehaftete, gelbliches Gebiss.

“ Gewiss. Wer geprüft wird, soll sich nicht vorbereiten. Rein soll der Geist sein, ob er nun am Tisch sitzt, oder auf dem Feld arbeitet. Deshalb holt man den Prüfling wenn es gut steht, und sagt nur, die älteren Brüder und Schwestern möchten ihn sprechen. Auf diese Weise ist er unvorbereitet, und seine Antworten können nicht mit der Tinte der Vorbereitung getrübt werden, die uns so oft den Geist verklärt. “

Der Junge nickte verstehend, und nahm das Schweigen des Alten als ein Zeichen, fortzufahren.

“Das große Dioritportal wurde geöffnet, und ein Junge wurde von zwei schweigenden Brudern herreingeführt, die Augen mit einer Binde aus schwarzem Stoff verbunden. Der Junge war mir schon vorher bekannt, ein Waisenkind, das ich oft auf dem Hof spielen sah.
Seine Haltung jedoch war bemerkenswert, wenn ich es mir erlauben darf. Kein bisschen Furcht, kein Schrecken, nichts.
Nur ehrliche Freude über eine neue Entdeckung, eine Herrausforderung, und ein Abenteuer.
Als erstes ergriff der Zeremonienmeister das Wort, und erklärte dem Jungen, er würde die Prüfung der vier Affen ablegen müssen. Ihm wurde berichtet, dass ihm von vier Personen fragen gestellt würden, und dass er sie zu beantworten hätte, nach bestem Wissen und Gewissen.
Kein Wort verlor der Junge, nur in der kurzen Tunika der Waisenkinder, und mit seinem Arbeitsbeutel am Gürtel, sondern nickte nur.

Als erstes stellte die Matriarchin der Astraelis die Frage, ob er ihr die wahre Natur von Erleuchtung nennen könne.
Der Junge überlegte knapp zwei Herzschläge, dann fragte er, ob er ihr bildlich und wortlich antworten dürfte. Sie bejahte dies.

Er griff in den Beutel an seiner Seite, und holte den Flachs daraus vor, knapp zwei handvoll. Dann sprach er, Fünf Pfund Flachs.
Dann fragte die Matriarchin, ob er noch wortlich antworten wollte.
Er bejahte dies, und begann zu erzählen.

Stellt euch einen Käfig endophalischer Machart vor, mit acht Türen an seinen Wänden. Im Innerem ist ein schlafender Affe. Der Besitzer geht jetzt umher, und ruft jedes Mal dem Affen etwas zu, jedoch antwortet der Affe nicht.
Daraufhin nickte die Matriarchin, und fragte, was passieren würde, wenn der Affe erwachen sollte.
Der Junge drehte sich ihr zu, lächelte aufrichtig und voller Freude, so wie ich es selten gesehen hatte, und sprach “ Affe, mein lieber Affe, endlich bist du aufgewacht”

Der Alte klatschte stumm Beifall. Morsanslieb war etwas verwirrt.

“Bruder, ich verstehe, dass es eine Leistung gegeben hat, jedoch nicht, in was sie bestand. “

Der Alte beruhigte sich, und sprach leise, jedoch deutlich:

“ Der Junge ist gut. Er hat begriffen, dass Erleuchtung, wie Liebe, keine Erkenntnis, sondern eine Erfahrung ist, und dass deshalb jedwede Weitergabe durch Sprache den wahren Wert schmälern würde. Er hatte jedoch die Bescheidenheit, die Matriarchin nicht für eine falsch gestellte Frage zu schelten, sondern hat ihr drei Antworten gegeben, wo der Flachs doppelt zählt.
Die erste Bedeutung des Flachs war doppelt.

Zum einem ist es etwas, womit die Kinder täglich umgehen. Sie halten es, sie ernten es, und sie tragen es zum Kloster, damit wir ihre hungrigen Mäuler mit durchfüttern.
Zum anderem war es das einzige was er zur Hand hatte, und was er entbehren konnte, ohne unsittlich Aufsehen zu erregen. Die Matriarchin fragte nach einer Erkenntnis, also setzte er ihr das einzig Stoffliche vor, was er dabeihatte, und was ihm passend erschien, um ihr so die Möglichkeit einer stofflichen Erkenntnis zu geben.

Die andere Bedeutung des Flachses war eine Zurechtweisung, wie sie einem Patriarchen würdig ist. Er hätte sie öffentlich bloßstellen können, und sie über ihren Mangel an Erkenntnis schelten, was ihm mehr als nur Schläge eingebracht hätte. Statt dessen suchte er einen erfolgreichen dritten Weg, und nahm nicht keine Antwort, sondern eine so absurde Antwort, die gleichzeitig so vielschichtig war, dass er die Matriarchin zurecht auf den Platz einer Schülerin verwies, die die Erkenntnis in den Worten des Lehrmeisters zu suchen hätte.

Die Geschichte mit dem Affen ist etwas schöner, und gut gewählt. Gespitzt setzt er an, und umfährt, dass Erwachen ein zentraler Bestandteil der Erleuchtung ist. Von außen kann der Besitzer sich nicht selbst erleuchten, sondern er muss die Geduld mitbringen, denn er kann dem Affen nicht befehlen.
Die Matriarchin, die das ganze wohl roch, spielte auf das Erwachen an, und gab ihm damit den Anstoß zu einem fiesen und gerechtfertigtem Angriff, der jedoch fast schon süß war.
Dadurch, dass er sie als einen Affen bezeichnete, stellte er herraus, dass er ihre Vorliebe für Perücken nicht teilt, jedoch ihr Wissen schätzt, und ihre Erleuchtung anerkennt, damit also Astraels Gaben und Geschenke anerkennt und wertschätzt. Dies hat den großen Vorteil, dass er sie damit vermutlich friedlich gestimmt haben dürfte, nicht?”

“ Ja, Bruder. Sie lächelte danach sogar, und setzte sich wieder auf ihr Kissen. Trägt sie wirklich eine Perücke?”

Der Alte lachte.

“ Schuppenflechte, und das recht dick. Seitdem ist sie für ihre krankhafte Neigung bekannt, immer extravagantere Perücken zu besitzen, was sie manches mal fast wie ein Löwenäffchen aussehen ließ. Kannte sie schon als sie noch ihren Spielkameradinnen an den Zöpfen gezogen hat. Jetzt ist sie was besonderes, und will nicht mehr über alte Zeiten reden. “

Er winkte, müde, ab.

“Aber lass dich nicht aufhalten. Was war die zweite Frage?”

Der Junge versteckte seine Verwunderung in dem Blättern seiner Mitschrift. So erklährt, machte es sehr viel Sinn. Etwas unheimlich war ihm das ganze schon. Hatten die Ältesten es wirklich ebenso gesehen, oder sog sich der Patriarch das nur aus den Fingern?

“Als zweites kam der Patriarch der Bellumniten.
Sein Gespräch war umso … seltsamer....
Zeige den Unterschied zwischen den Gefilden des Einen, und denen des Herren Morsan, in die wir nach unserem Tode kommen, verlangte der Patriarch.
Bruder, es mag sich seltsam anhören, aber der Junge begann, den Patriarchen aufs Übelste zu verspotten.
Er beleidigte nicht nur ihn, seine Familie, seinen Stand, und seine Beleibtheit unter den Dienern, sondern er fuhr in einer Tour fort, den Patriarchen so lächerlich zu machen, dass die Matriarchinnen, die anderen Anwesenden und ich selbst uns nur mit Mühe ein Lächeln verkneifen konnten.
Der Patriarch, in seiner vollen Rüstung, sprang knallrot auf, und lief auf den Jungen zu, als der Meister der Zeremonien wohl nicht wusste, was er tun sollte, um ihn mit einem Schlag zum Schweigen zu bringen.
Da hob der Junge an, ob der Orden der Bellumniten denn so gerne Umgang mit Schafen pflegen würde, dass er sich keine Schwerter leisten könne, sondern nur besser aussehende Schafe.
Als der Patriarch daraufhin das Schwert klirrend aus der Scheide zog, hob der Junge an zu bemerken, dass es dem Geräusch nach mehr als schartig sei, und sicher nicht taugen würde, ihm den Kopf abzuschlagen.
Der Patriarch, vom Gesicht her wie eine überreife Tomate, und außer sich vor Wut, hob das Schwert an, und da rief der Junge

HALT! Du hast dein Schwert gegen ein Kind erhoben, und damit die Tore zur Hölle des Einen aufgestoßen. Sie in dich hinein, und du wirst in die Flammen blicken können, die denen blühen, die die Gebote der Vier bewusst nicht befolgen.

Offensichtlich beeindruckt vom ganzen ließ der Patriarch sein Schwert sinken, und scheidete es verschämt, worauf der Junge sprach

Und jetzt hast du die Tore zum Reich Morsans aufgestoßen, wo du das Licht der Viere siehst.

Beeindruckt verbeugte sich der Patriarch vor dem Jungen, und setzte sich an den Tisch zurück. “

“ Sehr gut, “ antwortete der Altre, und nickte, die grauen, milchigen Augen ziellos gen der Decke gerichtet, “ Er hat die Natur der Heiligkeit erkannt. und das Prinzip des Kämpfens ohne zu Kämpfen, einer sehr alten Lehre der Bellumniten, und so ganz nebenbei ein Geschick bewiesen, den Finger in die einzig wahre Schwachstelle zu legen, den Stolz. Ich muss schon sagen, beeindruckend. Aber weiter.”

Der Junge nickte. Nebenbei schien der Bursche eine wahre Morsansnatur, die selbst den Tod nicht fürchtete, wenn es darum ging eine Lehre zu verbreiten.

“ Als sich die Versammlung wieder beruhigt hatte, klappte sich die dicke Matriarchin der Vitami ihren Fächer zusammen, und schrieb ihrem Novizem auf die Tafel, er solle der Versammlung Tee und Kuchen auftischen.
Aus der Küche wurde der Tee geholt, und die Matriarchin wartete, bis jeder ein Stück Kuchen auf dem Teller hatte. Dann hieß sie den Jungen die Augenbinde abnehmen, und sich dazusetzen. Sie nahm dann den großen Fächer, den sie von den Händlern der Endophali als Zeichen des Respekts vor ihrer Geschäftstüchtigkeit bekommen hatte, und faltete ihn geschlossen. Sie legte ihn auf den Tisch, und schob ihm dem Jungen zu. Dazu sprach ihr Novize:
“ Die Matriarchin fragt dich: Was ist das?”
Der Junge überlegte für zwei Herzschläge, hob den Fächer an, führte ihn geschlossen in seinen Tunikakragen ein, und Bruder, ich schwöre es euch, er benutzte ihn um sich damit zu kratzen!”

Der Alte kicherte.

“ Weiter, weiter....” sprach er, winkte dem jungem Bruder fortzufahren, und sah wieder gen der Decke.

Morsanslieb Friedensreich fuhr gehorsam fort:

“Dann, als er sich fertiggekratzt hatte, öffnete er ihn, schob ihn unter das Stück Nusskuchen, und präsentierte es der Matriarchin, mit der Gestik wie ein Dienstbote dem König seine Krone präsentieren würde.
Die Matriarchin nickte, und auf ihrem breitem Gesicht zeigte sich ein Lächeln. “

“Seht gut, der Kleine hat Mumm und Krisma, das muss man ihm lassen. “

“Bruder, “ meinte der Jüngere etwas verwirrt, “ meint ihr nicht Charisma? Und was hatte es mit dieser Geste auf sich?”

“ Ich sage es dir, ich sage es dir. Die Matriarchin ist stumm, schon seit langem. Sehr aufmerksam von dem Jungem, das so zu lesen, muss man ihm lassen, und es nicht auszunutzen ist ein sehr feiner Zug. Den Fächer einen Fächer zu heißen, hätte die Matriarchin als einen Torin beschimpft, die nicht weiß was sie hat.
Er hat also die Natur des Fächers begründet, in dem er aufgezeigt hat, dass er selbst gegen seine Natur verwendet werden kann, was die eigentliche Natur des Fächers um so mehr hervorhebt.
Als Rückenkratzer mag wohl etwas unsauber gewesen sein, aber vertrau mir, man wird nicht Matriarchin der Vitami, wenn man nicht etwas Schmutz abkann.
Ihr dann seinen Kuchen anzubieten, hat ihr gezeigt, ohne ein Wort zu nutzen, dass der Knabe ebenso den Geboten Vitamas wie Morsans folgt.
Demut, Demonstration, und Disziplin sind nicht nur uns Morsaniten zu eigen....
Demut, er erkennt ihren Rang an, und stellt sich absichtlich unter ihn, Demonstration, er achtet das Gastrecht nicht nur, da sie bei uns zu Gast ist hat er es sogar zelebriert, und Disziplin, nunja, er hätte das Stück auch selber fressen können, aber ich hoffe mal so weit ist es noch nicht dass wir unsere Novizen verhungern lassen.
Merke dir, die Fähigkeit, zu teilen, den Gast zu ehren, und das was man hat nach dem besten Gewissen und Wissen auszunutzen, hat bei den Vitamis immer noch einen großen Stellenwert. “

Der Junge nickte.

“ Und dann was hast du getan? Du hast doch hoffentlich gewartet bis alle gegessen hatten, um deine Frage zu stellen, oder?”, fragte der Alte, breit lächelnd.

“Ich entsann mich des Zettels, den ihr mir gegeben habt, und fand auf ihm nur Leere vor. Kein Wort, keine Hilfe, kein nichts. Darf ich fragen was das zu bedeuten hatte?”

Der Alte kicherte, fast kindisch vor Freude.

“ Wird dir bald klar werden, aber für jetzt muss dir genügen, dass es ein Test war. Was hast du ihn jetzt gefragt?”

“Ich hatte nichts, und beschloss, aufgrund der Leere grundlegend zu werden, und meinem Bauchgefühl zu folgen, wie ihr es mir beigebracht habt. Ich fragte ihn, wie er mir die wahre Natur Morsans zeigen würde.”

“ Etwas einfallslos, aber mit Potential. “ meinte der Alte, und nickte.

“ Der Junge wartete, ungefähr sieben Herzschläge lang, und das Geräusch des Regens draußen drang in den Saal. dann sprach er, und fragte mich was das Geräusch draußen sei.

Etwas verwirrt antwortete ich ihm es sei das Geräusch von fallendem Regen.

Er sprach darauf hin folgende Worte.

“ Dein Geist ist vom Kopf her getrübt und instabil.
Er hält sich mit Dingen auf, wenn er erwachen sollte. “

Ich begriff, dass er mich schalt, und erkannte meinen Fehler. Ruhe, das erste Prinzip Morsans, wäre die Lösung gewesen, denn sie hätte es ermöglicht, dass das Geräusch der Regentropfen weiter herreindringen könnte, und eine bessere Antwort geben als meine, die sich im Nachhinein betrachtet so anhörte, als würde ich annehmen er hätte noch nie Regentropfen gehört.
Ich wollte jedoch dem Kloster keine Blöße vor den anderen Hohegeschwistern geben, und fragte den Jungen, wie es mit seinem Geist sei.
Er antwortete mir darauf, er sei dem Gleichgewicht nahe gewesen, aber sein Geist hätte sich noch nicht getrübt. “

Der Alte schwieg. Lange, so schien es Morsanslieb, starrte er nur an die Decke, mit einem Hauch von Tränen in den Augen.

“ Du Holkopf. “ meinte der Patriarch dann, und lächelte, “ du grenzenloser Holkopf. “

Der junge Morsanslieb Friedensreich war verwirrt. Er hatte diesen Teil begriffen, jedoch in Anderem Zusammenhang. Meist waren es die Worte, die ein Lehrer sprach, wenn er von der Antwort eines Schülers begeistert war. Ein Hohler Kopf, das implitzierte die Abstinenz von Ideen, vorgefertigtem Glauben, und anderen, der Erleuchtung durch den Herren der Ruhe abträglichem Gedankengut.

“ Junger Bruder, ich sage dir eines. Das hast du gut getroffen, wie dir sicher bewusst sein wird. Er meinte damit auch ein anderes Geheimnis der Morsanskirche. Absolute Werte sind dem herren des Friedens vorbehalten, denn nur im Tode kann eine materia genau vermessen werden, und man kann sagen was alles in ihr steckt. Der Junge meinte also mit der Tugend der Demonstration, er sei nahe der Erleuchtung, jedoch wäre er nicht so verblendet sich selbst als erleuchteten zu loben.
Doch war es nicht der ganze Grund meiner Betroffenheit.
Hast du bemerkt, wie er sich die Spitze gegenüber dir erlaubt hat?
Das Geräusch des Baumes, der ohne einen Beobachter im Wald fällt.... meisterhaft, das muss ich sagen, so auf ein Gleichnis aus der Anfangszeit jedes Schülers zurückzugreifen. Jedes Geräusch braucht einen, der es wahrnimmt, um ein Geräusch zu sein. Somit hat er angedeutet, dass er derjenige ist, dessen Geist innen verweilt, konzentriert, während dein Geist zwar innen verweilte, aber bei der ersten Ablenkung nach draußen schwand.

Ich wette um alles was ich besitze, der alte Zeremonienmeister Wu hat auch etwas gefragt, oder?”

Der Junge runzelte die Stirn. Wie konnte der Alte das wissen? Er war sich so sicher gewesen, dass das kein Teil des Rituals gewesen war, und er war aufmerksam genug um zu wissen, dass er es nicht erwähnt hatte.

“ Ja, schon.... Er fragte den jungen Lobsang, wer seine Lehrer gewesen seien...”

Der Alte schwieg, und deutete dem jüngerem, fortzufahren

“Der Junge meinte darauf, er sei von allen hier unterrichtet worden, aber am meisten hätte ihn Malachais Lehren beeinflusst. “

“Ich wusste es!” rief der Alte, die schwache Stimme sich fast überschlagend, “ Ich erkenne den Stil tausend Schritt gegen den Wind. “

“ Malachai? Verzeiht, Bruder, aber der Name sagt mir überhauptnichts. “

“ Der Heilige Lauser? Der Held der Feger? Der Torfelder mit dem Besen? Nie gehört?”

Der Junge musste verneinen. Was hatten die Feger damit zu tun?

“ Ich erkläre es dir.
Du bist ein schlauer Junge, nicht? Hast bestimmt herrausgefunden, was die Prüfung der vier Affen soll.
Siehst du, du zum Beispiel wurdest nie so geprüft, weil deine Mutter für dich gezahlt hat. Große Spende, wie ich mich erinnere, damit du gut lesen und schreiben lernst, und ein Handwerk, und es mal zu etwas bringst, was nichts mit dem Handel zu tun hat, den manche die es nicht mit den endophalischen Sitten verstehen auch als Schmuggel oder schlimmeres bezeichnen könnten.
Die Waisen, die mir wenigstens in meinen letzten Tagen die Ruhe gönnen, sind nicht so glücklich. Sie haben niemanden, der Gold für sie übrig hat, und müssen zusätzlich zum normalem Unterricht noch auf den Feldern und den Gütern des Klosters mithelfen.
Die Prüfung dient jetzt dazu, herrauszufinden, ob wir zusätzlich bis zur Ausbildung bis ins 15. Lebensjahr, wo wir sie meist als Gesellen oder Lehrlinge bei den Handwerkern der Umgegend unterbringen können, vieleicht in den aktiven Dienst an Morsan berufen können, die Ausbildung natürlich auf Kosten des Klosterschatzes.
Wir nehmen aber nur die Besten der Besten, ohne Sicht auf ihr Alter, ihre Herkunft, und ihren Stand, die genügend Potential haben um die Dwarschimherzen der Schatzmeister zu öffnen und für sie Gold herrauszugeben.

Malachai, im übrigem ein Altersgenosse von mir und ein enger Freund, war damals so ein Waise.
Ich kam aus gutem Haus, doch als dritter Sohn konnte ich entweder zum Militär, oder hierher, und man hielt es für sicherer mich im Klerus unterzubringen, für den Fall dass einer meiner Brüder sterben würde und man einen Nachfolger brauchte. Ich habe mich gut mit ihm angefreundet, und mit ihm verstanden.
Wenn du dir heute die Kleinen ansiehst, haben sie alles, was diese verfluchten Lackaffen von Ersontern, und galadoniern, und endophalen noch dazu mitbringen.
Stolz, Erhabenheit, und kämpferisch wie sonstwas.
Wollen die Leiter herrauf, und sind sich dabei für nichts zu schade.
Sie haben niemanden, und denken sie müssten dafür wettmachen. Sie sind meist feiner als die feinsten Brüder, und hoffen darauf, in einem der gutem Kloster einen Platz zu finden, wo sie nicht mehr tun müssen, als die hahnebüchenden Idiotien der Astraelis, den Kriegswahn der Bellumniten, und den Vergnügungswahn der Vitami abzunicken. “

Morsanslieb hielt es für keine gute Idee den Brief zu erwähnen, der ihm in der Robe brannte. Ihm hatte ein gutgeführter Astraelitenstift im Ersontschem angeschrieben, dass man ihn gerne nach seinem Missionsjahr hätte, da der alte Morsanit gestorben wär. Traditionell war es, den Zögling des Klosters durch eine entsprechende Spende freizukaufen, die die Kosten seiner Ausbildung meist mehr als deckte.
Lieber hörte er dem altem Patriarchen schweigend zu.

“ Malachai war anders.
Er war zu den Kindern nicht unfreundlich, eher... fern. Hielt die Nase nicht hoch in den Wind, wie es bei den Klosterschülern gern gesehen wird.
Schon seit er alt genug war um zu lauffen hielt er den Besen, und half den Fegern.

Ja, genau, den Fegern, die hier wie der letzte Dreck behandelt werden, und den Pflanzern, und den Winzern, und den Mistkutschern....
In der Zeit wo wir anderen spielten, und Drachen steigen ließen, war er immer bei den niedrigsten der niedrigen, und dafür haben sie ihn geliebt. Wenn ich auch nur in die Nähe einer Wirtschaft kam, erstarb das Lachen, jedoch Malachai, für ihn machten sie die Tore auf, und gaben ihm Getränke aus, und lachten und scherzten mit ihm wie mit einem altem Freund.
Bei mir waren sie die Bauern, die mit den zusammengefalteten Mützen in der Hand erst ankamen, wenn die Seuche schon ausgebrochen war, bei ihm waren es seine Freunde, die ihm bereitwillig alles erzählten, ob sie nun mit der Tochter des Müllers in den Büschen gewesen waren und ihnen deshalb das Gewissen brannte, oder ob der Kuhbauer ein Schwein hatte was er absonderte, welches aussah als hätte es die Pest, aber zu fein war um Hilfe zu fragen. Und er ließ sie nie auf die Nase fallen, sondern war immer da, sprach beruhigend mit dem zukünftigem Ehemann, und bat den Schweinebauer mit genau den richtigen Worten, ob er nicht eine Behandlungsmethode für die Pest an einem seiner Schweine ausprobieren könnte, da man im Kloster nicht genug Versuchstiere für alle hatte. ....”

Der Alte lächelte.

“ Er hatte diese Art, mit den Leuten umzugehen... Bisschen schrullig, schon als Kind eine Labertasche, und er konnte saufen wie ein Loch. Zehn Minuten mit ihm, und er war der beste Freund, egal ob es ein Baron war der ihn mit dem Inhalt seiner Goldbörse bedecken konnte, oder ein Bettler an der Ecke.
Schicksal hat unsere Wege getrennt. Er hat bei der Prüfung der vier Affen genauso reagiert wie der Junge, von dem du mir erzählst. Hat die Ältesten verspottet, und vor versammelter Mannschaft vorgeführt als wären sie nichts weiter als Novizen im erstem Jahr.
Bei den Göttern, er war der Grund dafür dass das Ritual im kleinem Rahmen abläuft.
Jetzt, da ist es weniger ein Problem.....
Wie gesagt, damals schickten sie ihn mit einem Meister fort, was etwas ungewöhnlich war. Guter Mann, sein Meister, auch wenn mir der Name entfiehl.

Hab ihn vor knapp 20 Jahren wiedergetroffen. sind zusammen aus Endophal geflohen, quer durch die Wüste. Er hat es sogar noch fertiggebracht, es so hinzubiegen, dass wir als einzige Überlebende meiner Kompanie Belobigungen bekamen, und den Sold der ganzen Toten, und mir den Posten hier als Patriarch verschafft. “

Der Junge war erstaunt.

“ Aber Bruder, wie kann das sein? Der Mann müsste mindestens so alt sein wie ihr, und sicherlich schon den Ring eines Patriarchen innehaben. Und wo ist er jetzt?”

Der Alte lächelte versonnen.
“ Hab ihn vor etwas mehr als einem Jahr nach Siebenwind geschickt. Japp, auf eigenen Wunsch. Er hat seinen Anteil am Tempelschatz gestiftet, nur das Nötigste zusammengepackt, und ist nach drüben losgezogen.
Bei Andern würd ich vermuten, sie sind auf der Reise zu Galtor gegangen, oder haben sich irgendwo am Wegesrand niedergelassen, aber bei ihm...
Ihm würde ich zutrauen, dass er da drüben Unheil stiftet, ihnen den Alkohol wegtrinkt, das Rauschkraut der Insel plündert und allem Nachjagd was einen Rock und keinen zu schlimmen Bartwuchs hat. “

“Bruder, darf ich annehmen ihr sprecht im Scherz? Die Worte die ich heute vernahm, sie waren, wenn ich nur die Hälfte davon so gut verstand wie ich es wollte, von einer inneren Ruhe und Erkenntnis die bemerkenswert war. Ebenso hat dieser Mann anscheinend einen eigenen Philosophischen Stil entwickelt, von einem Weg ganz zu schweigen.
Der Mann den ihr beschreibt scheint mir eher ein Halunke und Hallodri, als ein so Heiliger wie ihr in mir schildert. Ich wüsste nicht, wie das auch nur im entferntestem mit dem Leben an Morsan zu verbinden wäre. “

Der alte Patriarch sah ihn an, mit seinen milchigen Augen, und den eingefallenen Wangen. Obwohl er wusste, dass der Alte nicht einmal mehr sah, ob es Tag oder Nacht war, hatte Morsanslieb das Gefühl, dass der Patriarch ihm bis in die Seele sah, und jede Unebenheit darin bemerkte.

“ Ich gebe dir einen Rat.... Ich weiß, du wirst es zu viel bringen, da du dich biegst, und gut buckelst, und dir das Meister und Herr sagen leichtfällt.

Es ist die Zeit der Stürme.

Geh heute hinaus in den Steingarten der Feger.
Hab keine angst, und wenn dich wer fragt, was du da willst, antworte nichts, und lass die Kaputze oben. Bleib an der Mauer, bis du einen Abdruck im Stein findest. Den Abdruck einer kleinen Kinderhand von nicht mehr als fünf Jahren.
Diesen Abdruck hat damals Malachai hinterlassen, als er meditierend da stand, hinunter ins Tal sah, und die Erleuchtung fand.
Eine Erleuchtung, die heute nur noch wenige haben.
Meditiere, und harre aus bis zum Morgen, wenn sich der Sturm legt. Findest du, was Malachai damals fand, so will ich dir als letzter Akt meines Daseins als Patriarch deine Ausbildung unterzeichnen, damit du mit Brief und Siegel abkannst, wohin auch immer deine Füße dich tragen.
Ich weiß, es sollten noch einige Jahre im gehobenem Dienst anstehen, aber ich habe dass Gefühl, dass du das gut hinbekommen wirst, wenn du es musst, und dass man dem Siegel eines Patriarchen noch immer den gebührendem Respekt zollt. “

Dann schloss der Alte die Augen, und faltete die Hände über die durch den dünnen Stoff der Kutte knochrig wirkende Brust.

“ Geh jetzt, junger Bruder Morsanslieb.
Ich werde den stürmischen Himmel nutzen, um mich noch so lange Galtors Blick zu wiedersetzen. Bis zum Morgengrauen hast du Zeit. “

Leise verließ der Junge die Kammer, die im Trakt der Waisenkinder lag, und schloss die Tür.

Es war ein lockendes Ziel.... Im Steingarten zu stehen.... Nichts weiter zu tun als die Nacht durch zu wachen..... Dann frei zu sein, sein eigener Herr, und auf zu einem Abenteuer ins galadonische Hinterland. Das Herz schlug ihm schon fast bis zum Hals.

Und doch....


Etwas verdächtiges war da.
Etwas, was mehr verhieß, als die Unterschrift des Patriarchen.
Etwas, was mehr wert war als Brief und Siegel.
Wie hatte es ihm der Patriarch eingeschärft?

Alles im Leben war ein Test, ob es nun wie einer aussah oder sich wie einer anfühlte war eine andere Sache.

Er beschloss, es ernstzunehmen.

Leise ging er durch den Kreuzgang, und hindurch ins freie, die Kapuze im gemächlichem Schreiten hochschlagend. Er ließ es sich nicht anmerken, doch er beobachtete seine Umgebung genau, auch aus den Augenwinkeln.
War es wirklich das was er dachte? Er konnte sie sehen, wie sie dastanden. Stumm, und doch von einer gewissen Abgelenktheit.
Die Nonnenschülerinnen, die sich etwas zu lange damit aufhielten, und das Eintopfen des Nachtschattens unnötig in die Länge zogen.
Die älteren Brüder, noch bis vor einem Jahr seine Freunde und vertrauten Gleichaltrigen, als er aus heiterem Himmel als Vertrauter und persöhnlicher Novize des Patriarchen abberufen wurde, jetzt abgewand dastehend, an Säulen aus dem schwarzem Diorit gelehnt, wie normalerweise versucht das Rauchen des Hobbitkrautes zu verbergen, das in einer Ecke der Klostergärten gedieh, und welches unter den Scharfen Augen der Schwester Anna stand, die jeden erwischten Krautdieb mit dem Krückstock windelweich zu prügeln pflegte. .

Und doch, sie schienen ihm alle zuzusehen. Hatten sie gelauscht? Geahnt?

Er schritt weiter, durch die großen Torbögen, hinaus ins Freie.
Hier konnte er den Stil der Klosteranlagen erkennen, die klassisch endophalisch galadonischen Rundsäulen, die weiten Mauern, die terassenartig angelegten Gartenanlagen, alles aus dem Schwarzem Gestein der Berge herrausgehauen.
Alles von schwarzem Diorit, der das Kloster Rabenschwinge so berühmt machte.
Während er die Stufen herrunterstieg, kamen ihm weitere Fakten der Geschichte des Klosters in den Sinn.
Es war noch vor nicht allzulanger Zeit ein aufgegebener Dioritsteinbruch gewesen, wegen der Einsturzgefahr, und das obwohl die Vorkommen des fast gänzlich schwarzen Steins noch lange nicht erschöpft waren.
Hatte da das Gold auf dass der Patriarch angespielt hatte, dieses Gold der Toten, eine Auswirkung gehabt?
Grübelnd schritt er weiter....



Der Alte starrte an die Decke. Er wusste, er war nicht alleine.

“ Du glaubst dass ich eine schlechte Wahl getroffen hatte?”

Der Kehrer.... er erstarrte nicht. Er war es definitiv gewohnt, leise und gut zu arbeiten, und die Räume des Patriarchen sauberzuhalten war eine gute Beschäftigung. Windstill, etwas warm,. und er konnte sich, wenn er es langsam machen würde, vor der schweren Arbeit drücken. Also war sein Gewissen rein.

“ Ähm, wofür, Herr?”, fragte er, den Besen an den Rücken hängend. Er hatte sich mit einem Dienstjahr erst die Erste der traditionellen Kerben am Besen verdient, ein recht stolzes Ereignis.

“ Nicht so wichtig. Du bist der Junge Sergey, nicht war? Ich erkenne dich am Geräusch deiner Schritte. Sag, junger Kehrer, möchtest du mir heute abend Gesellschaft leisten? Ich meine, nicht das was dein jugendlicher Geist denkt, nein.
Du solltest für mich ab und zu aus dem Fenster sehen, weil meine Augen mich verlassen haben, und zu dem Platz den die Feger “Besenschmiede” nennen. Seltsamer Name, findest du nicht auch?”

Der Junge nickte.
“ Dort hat der heilige Malachei den Weg des Besens begründet, oder? “

Der alte Patriarch kicherte.

“ Heißt er wirklich so, heutzutage? Ich bin mir sicher er würde dir das Fell kerben, wenn er das hört, und trotz dem dass ich jetzt ein gewaltloser Mann bin würde ich ihn nicht daran hindern.

Aber ja. Diese Kammer hat einen schönen Ausblick darauf, nicht? Das Fenster, so klein es auch sein mag, liegt genau so dass man darauf sehen kann. Also, sieh hinaus, und sag mir was du siehst. “

Der junge Feger spähte durch den aufkommenden Regen herraus.
“Es zieht ein Sturm auf, das sieht man am Himmel.
Die Feger sind schon seit langem in die Unterkünfte, und die Klosterbrüder sind gerade dabei, die letzten Kinder reinzutreiben.
Ganz.... Moment, ich sehe etwas....”

Der Alte lächelte still

“ Patriarch, da ist ein Bruder draußen.
Einer in der Robe eines Morsaniten, am Platz der Hand des heiligen.....
Trotz des Regens.
Es scheint fast so, als ob ein Feger gerade von ihm wegläuft, da ihn der Regen heimtreibt....
Ähm... Patriarch.....
könnt ihr mir sagen wieso er sich den Gürtel abbindet, und um den Dioritring schlingt, der dort als Geländer aus dem Fels getrieben wurde?”

Der Alte nickte.

“Weil ich die richtige Wahl getroffen habe.
Weißt du, Feger, dass es heute einen Wirbelsturm geben wird?
Früher nannten wir sie Morsansfinger.
Hier, in den Klostermauern, können sie uns wenig anhaben, das Kloster ist ja genau deswegen aus dem Stein getrieben, und bis aus einige Prunkbereiche nicht sehr angreifbar......
Aber da draußen....
Dort ist das Gestein noch warm von Felas Kuss, und wenn da der kalte Wind aus Galadon auf den warmen Wind aus Endophal trifft....
Du findest hinter dem Regal mit den Büchern eine Flasche feinstes Butterbier der Halblinge, und zwei Becher. Unten am Kopfende meiner Liege dürftest du hinter den Vorhängen mit den Bildern zwei Pfeifen finden, und einen Beutel Kraut der Halblinge.
Mach es dir bequem, schenk mir ein, und lass es uns gutgehen.....
Und keine Wiederrede, sonst hohle ich mir einen jungen Feger der nichts dagegen einzuwenden hat zu einer Vergnügung eingeladen zu werden. “

Der junge feger nickte.
Seltsam, so von nahem war der Patriarch bei weitem nicht so Respekt einflößend wie von weitem. Er musste nicht katzbuckeln, und sich verbeugfen, und gegen ein Bier, da hatte er noch nie etwas einzuwenden gehabt. Und trocken beim Luxus einer Pfeife und eines Biers hierzusitzen, und das noch vom Herren des Klosters abgesegnet.... Was sollte daran problematisch sein?
Und der Alte schien ihm nicht weiter bedrohlich als sein eigener Großvater, der vermutlich drüben in den Unterkünften der Bediensteten bei einem Dünnbier mit den anderen zusammensaß.

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Ehemalige Chars:
Anton Silberhand, Emo-Magier (Tod durch Dolch)
Taitla Brijt, Geburtshelferin, Köchin, Gartenpflegerin, Jägerin, Extremköchin, Schamanin und Taitla extraordinaire (Tod durch Succubus)
Derzeitige (aktive)Chars
Malachai Praeverros

"Mein Schicksal ist es, lässig loszutrollen..."
Jack Beauregard


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 Betreff des Beitrags: Re: Lifnas Knecht
BeitragVerfasst: 3.03.11, 02:18 
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Im Archiv des Torfelder Astraelitenstifts lag eines der Bücher auf dem Boden. Komisch, dachte der alte Curator, und hob es auf, es scheint alt zu sein, und es hatte keine Registratur.
Langsam schob er sich die Brille richtig auf die Nase, und begann, im schimmerndem Licht der Kerze zu lesen.

“Wie ich mein Missionsjahr verbrachte.

verfasst von:

M.P.

Vorwort:
Ich möchte , so dies in den Archieven des Ordens der schwarzen Schwinge aufgenommen wird, den personen Danken, die es mir erlaubt haben, mein Missionsjahr so entfernt zu verbringen.
Das wären Meister Wu, der jüngst zum Schatzmeister des Ordens ernannt wurde, meinem Meister, der mich auf die Möglichkeit hinweis, und dem Kaufmann Hassaman Saccaras Turkan, dessen Verehrung Morsans ich es zu verdanken hatte, dass er für mich weitere Ausgaben auslegte, und mir mit den Papieren für meine Reise half, die in Astraelsgefälliger Bürokratie für einen Uneingeweihten nicht sehr leicht zu erlangen sind.
Des weiteren ist meiner Vermieterin auf Hügelau zu danken, Frau Petunia Mik, und ihrer Tochter, Frau Franziska Mik, deren beider Großmut und Kochküste ihre geringe körperliche Größe meist mehr als wettmachen, und deren Weisheiten mich vieles gelehrt haben, was mir durch meine von der Torfelder Tradition geprägte Aufzucht sonst verborgen blieb.

Morsan:
Seker: Traditionen der Gastlichkeit
Ein Gast der Hobbits zu sein ist bei weitem eine der angenehmsten Sachen die einem Reisendem passieren können. Ich bin , nach einem zwei Tagesmarsch vom Hafen der Ankunft, bei einem Bauern eingekehrt.
Es hat mich herzlich berühgrt, wie die Hobbits mich als Gast empfangen haben. Mir wurde ein Platz an der höchsten Stelle des Smials bestellt, mein Teller wurde so gehäuft, dass mir fast schwindlig wurde, und selbst die Kinder boten ihre Dienste an.
Hierzu muss gesagt werden, dass dies nicht alltäglich ist. Seitdem die Insel von den Truppen des Königs befriedet wurde, hat es viel Streit zwischen Menschen und Hobbits gegeben. Wo der starke Arm des Königs nicht ist, regieren Stadthalter, die anstatt an die Gesetze der Moral und der Freundlichkeit an die Gesetze des Kommerz gebunden sind.
Jedoch ist hier ein Umdenken angebracht: Wieso führt man tausende fremder Söldner ein, wenn sich das Volk der Hobbits zum großem Teil selbst regiert? Wie jeder Botaniker weiß, gedeien nur die wenigsten Pflanzen unter strenger Aufsicht.
Als Beispiel hierfür sind die Schwarz und Braun zu nennen, wie meine Gastgeber die Lokalen Wachen und Hüter des Gesetzes auf der Insel nennen. Sie sind es, die sich annehmend, dass es sich bei Gastfreundlichkeit in solchem Übermaße wie sie bei den Hobbits üblich ist nur um Schwäche und Unterwürfigkeit handeln kann alles herrausnehmen. Übergriffe auf die Zivilbevölkerung, Händel, Zurechtweisung....
Meinen Gastgeber traf ich durch genau so einen Zufall. als ich, in morsansgefälliger Schweigsamheit den Weg entlang ging, sah ich dass drei Wachen um einen älteren Hobbit und eine junge Hobbit standen, und recht agressiv waren.
Als ich mich vorstellte, und auf meinem Status als Geweihter pochend die Wachen nach dem Vergehen fragte, wurde mir folgendes zugetragen:

Die Wachen hatten sich in der Dorfkneipe betrunken, und wollten ihren Pferden die Gelegenheit gönnen, sich einmal richtig auszulaufen. Im Schnee wohl vom Weg abgekommen, ritten sie die Haustochter um, eine recht nette junge Hobbit, die mit ihren Schmerzensschreien den Vater anlockte.
Hier sei ein Dank an Vater Mielke angebracht, der mich damals in den Stunden im Kloster in der Kunst der Astraelsgefälligen Rechtsauslegung unterrichtete.
Die Wachen bestanden darauf, sie hätten keine Fehl begangen, und das Mädchen hätte sich aufständisch benommen.
Der Vater wollte sie mit dem Dreschflegel durchprügeln.
Und das alles wo die Kleine noch blutend und schwankend hinter ihm stand....

Ich regelte die Sache, in dem ich mich auf meinen Status als Geweihter berief, und versprach, hier in Abwesenheit eines Richters für Ordnung zu sorgen. Der Tradition des endophalischen Bakschisch folgend, gab ich dem Wächter einen der Dukaten aus meiner Reisekasse, um damit etwaige erlittene Schäden für sein Pferd auszugleichen.
Dem Vater bot ich, unter dem Gelächter der abziehenden Wachen, an dass er mich an der Wachen statt verprügeln dürfe, nachdem ich mich um das Mädchen gekümmert hatte.

Nur zwei Tage später war ich für eine Woche Gast im Haus der Bauern. Die Narbe an der Stirn des Mädchens hatte sich nach einer antiseptischen Salbe und etwas Ruhe prächtig geheilt, und so saßen wir um den Tisch.
Aufgrund der Spezialität des Falles sei hier angemerkt, dass die Gast-lichkeit, wie meine Gastgeber mir mit meinem begrentztem Wortschatz zu übersetzen halfen, ein spezielles Konzept sei, das den Hobbits viel gälte.

In den Grundzügen sieht jene so aus.
Nimmt ein Hobbit einen anderen, wobei hier nicht spezialisiert sei welcher Rasse er angehöre, bei sich als Gast auf, ist dies mit einer temporären Adoption zu vergleichen.
Der Gast wird damit zu einem erweitertem teil der Familie des Gastgebers, vergleichbar mit einem Neffen. In der lokalen Rechtssprechung ist sogar davon auszugehen, dass ein Gastgeber für eventuelle Übertretungen eines Gastes gerade zu stehen habe.
Dem Gast steht damit der Stand eines Kindes offen, wobei man hier sagen muss, dass Kinder hier alle Hobbits sind, die noch nicht das Elterliche Smial verlassen haben, was manches mal bis weit ins 50. Lebensjahr hinein sein kann. Sie werden hierbei in einer Art und Weise verhätschelt, wie man es in den Grundzügen von der endophalischen Liebe für den erstgeborenen männlichen Stammhalter kennt.
Vom Gast wird indess nur erwartet, dass er sich Gastlich verhält. Er hat die, die sich gegenüber der Dorfgemeinschaft für ihn verbürgt haben, so zu ehren wie er es mit seinen eigenen Eltern tun würde. Eventuelle Auslagen, wie Essen, Kleidung, Schuhe und Genussmittel, sind hierbei eine Sache der Selbstverständlichkeit, und als einziges wird erwartet, dass sollte der Gast einmal in den Besitz eines eigenen Smials kommen, er die Traditionen der gastlichkeit fortführe.
Gerne wird es auch gesehen, wenn sich der Gast nützlich macht, so gut er kann, oder sich mit kleinen und großen Geschenken bei der Familie bedankt. Hierbei ist jedoch weniger der Wert der tat entscheidend, als der Gedanke.
Ich durfte dies am eigenem Leib feststellen, als ich mich bei dem Gastvater dafür bedanken wollte, dass ich bei ihm zu Gast war. Aufgrund meiner Unkenntnis der Lokalen Ökonomie hielt ich es für angebracht, ihm ein Goldstück zu schenken, was meinen Vorrat auf etwa 40 schmälerte. Er lächelte, und meinte, es sei ein schöner Untersetzer für die Teetassen der Puppen seiner Tochter, die dank mir wieder schön und in einem Stück sei.
Er versprach mir jedoch, mich zu einem der weniger bekannten Gasthäuser zu bringen, sobald sich der Schnee weit genug legen würde. Es sollte in Mikstadt sein.

Oner: Leben unter Hobbits

Nun lebe ich schon einen Monat hier. Hier, das ist im Gastssmial Galadonenkopf, im Nordflügel von Mikstadt, im Miktal, an den Ufern des Mikflusses.
Meine Gastgeberin gab mir schon am ersten Tag zu verstehen, dass mein Gold für sie nicht interessant sei, und sie es lieber hätte, ich würde mich mit einem Besen nützlich machen, und im Haushalt mithelfen.
Nun, bis jetz habe ich es recht gut getan. Unter den Hobbits habe ich einen Spitznamen erhalten, Dackelkatz. Auf Nachfrage erzählte man mir, dass dies das lokale Wort für Frettchen sei, und dass die wahre Bedeutung wohl nur einem Einheimischem bekannt sei, und dass sie bei Übersetzung verloren ginge.
Nun, zur Referenzführung, ein kurzer Abriss meines Tagesablaufs.
Meist werde ich früh geweckt, und das nur durch das Geklapper der Töpfe der Gastgeberin, die in der Küche eine der weiteren Mahlzeiten vorbereitet. Hierbei sei gesagt, dass ein geregelter Tagesablauf wie meiner eine rechte Sonderheit zu sein scheint. Wer hier wann zu Bett geht, und wann aufsteht, wird wohl noch am ehesten durch die Arbeit entschieden. Essen gibt es je nachdem was man fragt.
Dann, nach dem erstem Essen, welches beeindruckende Mengen an Fett enthält, ein kleiner Spaziergang. Seit kurzem wieder mit der Gastgeberin, die sagt, es sei um mich vor Dummheiten zu bewahren.
Zuerst hatte ich gedacht, mein Wissen in der Botanik würde sie beeindrucken.

Dackelkatz, wie die Einheimischen sagen.

Als ich beim dritten gemeinsamen Morgenspaziergang wieder anfing, die Astaelischen Eigenschaften einer jeden mir bekannten Pflanze, die wir am Wegesrand sahen, aufzuzählen, schnautzte sie mich recht rüde an, dass sie das nicht sehr interessiere. Wenn ich hier überleben wollte, müsste ich lernen, mit dem Koppf nicht zwischen Büchern sondern im jetzt zu stecken.
Nach dem Spaziergang kommt im nächstem Hell die Reinigung der Zimmer. meist wird hierbei mein Tun von der Gastgeberin betrachtet, die rauchend am Eingang steht, und mich gnadenlos darauf hinweist, wenn ich etwas falsch mache. Mit der Grazie eines Generals steht sie da, und kommandiert nicht nur mich, sondern auch einige andere junge Mädchen des Mik-Klans, die sie zu ordentlichen Hausfrauen ausbilden will.
Ich hatte schon früher gelernt, Angriffe auf meine Männlichkeit mit Humor zu nehmen, also leidet meine Arbeit nicht darunter.

Mir passieren weniger und weniger Fehler.
Frau Mik meint, ich mache mit dem Besen Fortschritte, und lässt mich etwas mehr kehren als sonst.
Dann, nach dem zweitem Frühstück und dem aufs putzen folgende Häppchen, ist meine freie Zeit. In dieser steht es mir frei, für ein Hell zu tun und zu lassen, was ich will.
Meistens verbringe ich es damit, mir die Leute anzusehen, denn reden wollen sie mit mir noch nicht. Zu tief sitzen Vorbehalte, und ein gewisses Misstraun gegenüber meiner Kutte, die hier mit freuden Kleid genannt wird.
Dann kommt das Mittagessen, zu dem sich die meisten der Hausgäste Frau Miks einfinden. Hierbei werden regelmäßig gewaltige Berge von Essen verschlungen, und ein jedes Mal leide ich grässlich, da man von mir verlangt, alles aber auch alles zu kosten, und mir beim geringstem Zeichen von Genuss noch einmal das Doppelte aufgetan wird. Wenn man mir erzählt hätte, ich würde hier zu Tode gemästet, würde man es sicherlich weniger grausam als diese realität beschreiben.
Ich bin mir mittlerweilen im Klarem, wieso die meisten Hobbits die Form einer Kugel zu haben scheinen, und ihre Türen rund sind.
Dann, in der Nachmittagszeit, folgen neben Jause, Tee und Brotzeit, wie die nahrhaften Mahlzeiten heißen, die Gartenarbeiten. Hier ist die einzige zeit des tages, in der ich nicht von einer Schaar kichernder, hüfthoher Hobbitlan umgeben bin.
Aufgrund meines Wissens in der Botanik wurde ich für den Garten eingeteilt, und um meine Beschämung noch komplett zu machen betrachten mich dabei meist einige der jungen Hobbitlan aus sicherer Entfernung, mit unverholen vitamagefälliger Neugier, und kichern.
Ich darf die Bäume versorgen, die Bienenkästen vorbereiten, die Blumenbete umgraben, die Felder und das Feuerholz hacken, kurzerhand alles was den Einsatz von Muskeln erfordert. Wohl Aufgrund der reichhaltigen Aufgaben habe ich gefühlte 15 Stein zugenommen, welche sich hauptsächlich in neuen Muskeln niedergelassen haben.

Frau Mik meinte, ich sähe jetzt halbwegs aktzeptabler aus, und würde schon Schmuck sein. In diesem Zusammenhang kommentierte sie auch die Festigkeit meiner Wadeln. womit sie wohl die Beinmuskulatur meinte. Sollte ich vitamagefällige Begierden in einer Hobbitlan erregt haben, die alt genug war meine eigene Großmutter zu sein?
Sind meine Arbeiten für den Tag erledigt, kehre ich zum Abendessen wieder in den Gastsmial ein.
danach verbringe ich einiges an Zeit mit der Haustochter, Franziska.
Sie hält mich für einen Pompösen Idioten, jedoch hat ihre Mutter bestimmt, dass sie die Sprache Galadons lernen sollte, die hier meist nur Handelsmund gerufen wird. Meist verbringe ich so das Dunkel und das Hell bis zum Nachtmahl, wo ich wieder einen Berg essen muss, und dann schlafen darf.

Sehr merkwürdig, aber wie mein Meister mir beibrachte, ora et labora. bete und arbeite.

Onar: Traditionen des Essens.
Ich habe den alten Vater Goldfuß kennengelernt. Hauptsächlich da sich dieser in der Pflege der Frau Mik befand, seitdem er im hohem Alter von 90 Jahren von seinem Bierkutscherpony gefallen war, und sich den Fuß gebrochen hatte.
Hierbei sei angemerkt, dass dies auch eine weit verbreitete Form der Tradition sei. Wird ein Hobbit krank, oder verletzt er sich so sehr, dass er seinen Pflichten im Haushalt nicht nachgehen kann, wird er kurzerhand in das Gastsmial umquartiert. Die betreffenden Familien danken es meist der Hausherrin, in dem sie ihre Töchter und Söhne, von denen es dank der geburtenreichen Natur der Hobbits viele gibt, entgeltlos bei ihnen einstellen, oder besser gesagt in Ausbildung geben. Dies scheint den Wert eines Hobbits für eine Heirat, oder eine spätere Karriere zu steigern, da er so zeigt, dass er arbeiten kann.
Dank Vater Goldfuß habe ich auch einige Feinheiten der Traditiionen des Essens mitbekommen.
Ein Halbling, nach seinen Worten, ist ohne weiteres in der Lage, am Tag sein Körpergewicht in Nahrung zu vertilgen. Aus diesem Grund sind die Köche stehst bemüht, möglichst viel auf den Tisch zu bringen, den sollte ein Hobbit hungrig ausgehen, wird er leicht grummelig.
Die wohl froheste Botschaft, die er mir sagen konnte, war dass die Begrüßung “ Du Hunger? “ keineswegs ehrlich gemeint war. Hiermit stellt der Gastgeber lediglich sicher, dass der Hobbit genug zu essen zu sich genommen hat, um gesellschaftsfähig zu sein.
Beim Essen nun ist es etwas Trick reich, Köche sehen es gerne, wenn jede ihrer Speisen gelobt wird, und für gut befunden. Jedoch wird nicht erwartet, dass man alles aufisst. Es ist durchaus alktzeptabel, von einer Schüssel Salat nur ein paar Blätter zu probieren, wenn man sich den Rest einpacken lässt, für später.
Ich erfuhr des weiteren, dass es genau aus diesem Grund sehr viele Schweine gab. Miks, die hier dominanten Hobbits, hätten seit Jahren Essen mit Liebe gleichgesetzt, und somit eine Kultur geschaffen, in der Fettleibigkeit ein wohl notwendiges Übel war, wollte man keine Köchin kränken. Die meisten von ihnen verdauten es jedoch recht gut durch die anschließende meist schwere körperliche Arbeit.
Die wenigen, die nicht so glücklich waren, luden entweder weitere Hobbits mit den Resten zu einem Picknick ein, und beseitigten so die Reste, oder man schlich sich zu den zahlreichen Schweinegattern, und gab den Schweinen eben diese.
Hierbei muss bemerkt werden, dass die Schweine aus Miktal bemerkenswerte Kreaturen sind. Scheinbar Kreuzungen zwischen Wildschweinen und Ponys, reichen diese selbst mir bis zur Hüfte. Die Mikstädter Oinker, wie sie oft liebevoll genannt werden, haben rein gar nichts mit den Kreaturen aus Torfeld zu tun, die ich als vage rosa, recht liebenswert, und kleinlich in Erinnerung hatte.
In ihren kleinen, gemeinen Augen sehe ich eine Bosheit und Wildheit, und so sie zu füttern sind gehen selbst erfahrene Miks nur mit schwerer Lederkleidung zu werke, und haben immer einen Hammer dabei um zu angriffslustigen Schweinen damit auf den Schädel zu hauen. .

Sie teilen im übrigen den Appetit der Hobbits...

Vitama:
Duler: Zeitrechnung

Mittlerweilen habe ich mich daran gewöhnt, dass das Leben hier anders verläuft. Jeder Hobbit scheint seinen eigenen Arbeitsablauf zu haben, und den Tag danach auszurichten. Die Nase und die Augen werden zur wichtigsten Orientierungshilfe.
Riecht es frisch und nach Würstchen und Speck? Dann ist es Frühstück, was da auf dem Herd steht.
Riecht es leicht verbrannt? Dann ist man zu spät für eine Mahlzeit, und darf sich vermutlich eine Standpauke anhören.
Verlaufen? Einmal die Nase in den Wind, und man findet den Weg zum nächstem Essen.

Mit der Zeit scheinen die wenigsten Probleme zu sein. Beim Wechsel von Hell zu Dunkelzyklus wird erwartet, dass man sich einfindet, und das bestellt, was zu großem Teil die Mahlzeit ausmacht.
Hierbei ist nichts unmögklich.

Ein besonders feister Hobbit nahm diese Sache einmal zu wörtlich, und bestellte sich einen halben Ochsen.
Zur Häfte der Dunkelzeit hatte er ihn auf dem Teller, und Frau Mik persönlich überwachte, ob er ihn aufaß. Mit Knochen und den angemachten Innereien und Hirn.
Nichterfüllung hätte vermutlich bedeutet, dass es die nächsten paar Tage für diesen Hobbit wohl die kleinste Portion von allen gegeben hätte, noch kleiner als die der Smialskatze, was allgemein nur durch ausreichende Geschenke wiedergutzumachen ist.

Zeiträume werden weniger im astraelsgefälligen Takt angegeben, als vielmehr in comparativen Dauern.
Wie lang dauert es ein Ei zu kochen? So lang wie einmal bis zum Schweinegatter und zurück.
Die kleinste Zeiteinheit die die Hobbits zu kennen scheinen ist das Dunkel.

Dular: Glauben und Recht

Ich habe den ersten Fehler meines Aufenthalts gemacht.

Als ich dem altem Vater Goldfuß zu einem Picknick half, wurde ich eingeladen, mich mit dazu zu setzen. Anfangs ging es ganz possierlich, bis die Frage aufkam, was ich den gelernt hätte.
Ich, mich meines Lebens nicht schämend, beschrieb ihnen was ein Geweihter war, und erntete dafür nur Unverständnis. Götter seien ihnen nicht bekannt, bräuchten sie auch nicht, und sich helfen würden sie wohl gegenseitig.
Ich versuchte es mit personifizierung, und beschrieb ihnen die Vier als Gastgeber, die es besonders gerne sehen würden, wenn man bestimmte Sachen machen würde.
Wieder Unverständnis.
Wo würden die herkommen?
Wer hätte sie gemacht?
Würde ich das ernsthaft glauben?

Vieleicht mag es der gute Humpen Butterbier gewesen sein, vieleicht auch jugendlicher Übermut, aber ich meinte unvorsichtigerweise, sie würden mit etwas Ehrerbietung vor den Vieren nicht falsch liegen können, Traditionen hin oder her.

Als ich mich, von vier der kräftigen Hobbits durchgeprügelt, mit dem Kopf zuerst im Schweinegehege wiederfand, musste ich unwillkürlich beten. Vater Goldfuß schritt herrein, als die ersten der Eber herrangerast kamen, und zog mich zurück.
Er erklährte mir, dass sie im Jahr vor meiner Ankunft eine Missionsschule der Astraeliten im Ort gehabt hatten. Ein etwas älterer Astraelit, der die Kinder das Galadonische lehrte. wohl etwas zu sehr im Wahn der Segnungen des Reiches verfallen, hatte er angefangen, körperliche Bestrafung anzuwenden, wenn Kinder seiner Ansicht nach nicht schnell genug lernten.

Hier erfuhr ich zum ersten mal von der etwas ungastlicheren Seite der Hobbits.
Scheinbar verbirgt sich hinter dem romantisiertem Bild der Bauern und Agrargeselltschaft, das uns auf dem Festland geläufig ist, eine Art Tarnung. Wer würde gewinnen, fragte mich der alte Vater Goldfuß lächelnd, ein gerüsteter Ritter mit Schild und Schwert, oder drei Hobbits die Bierkutscher waren?
Er demonstrierte mir dann, recht eindrucksvoll, dass drei knapp hüfthohe Gestalten einen Ritter durchaus niederschubbsen konnten, in dem sie ihm in die kniehehlen schlugen, sie dann mit ihrem Körpergewicht die Arme des Ritters blockieren konnten, und der Dritte mit dem Dolch unter den Helm kommen könnte.

Ich wagte kaum zu fragen was sie mit dem Astraeliten gemacht hatten. Mir wurde nur zugetragen, dass er angeblich immernoch im Hospitz der Stadt liegen würde, sein Leben lang nicht mehr ohne Schmerzen sitzen, und keinen Federkiel mehr halten.
Ich fragte, ob das nicht etwas zu viel wäre, und ob es hier kein Recht geben würde. Daraufhin erhielt ich zur Antwort, die Eltern hätten gefordert ihn zu oinkern, und nur Frau Mik hätte Gnade vor recht ergehen lassen, und ihn persöhnlich so zugerichtet.
Auf die Frage danach was oinkern sei, zeigten sie auf die blutrünstigen Schweine, und teilten mir freudestrahlend mit, dass sie immer hungrig sein, und dass man deswegen wenig Körper finden würde.

Ich muss einige Ereignisse überdenken. Meine Ankunft hier.... ich erzählte es dem altem Vater Goldfuß, und meinte dass ich damals sorge um den Hobbit gehabt hatte. Er lachte nur, und berichtete mir, dass durch die Familie dieses Hobbits, der in mehreren Generationen mit den Miks verwand war, schon mehr schwarz und braune Wachsoldaten, die sich “ ungastlich” verhalten hatten, verschwunden wären als er zählen könnte.
Ich hätte damit nicht das Leben des Hobbits, sondern die Leben von drei Wachsoldaten und ihren Pferden gerettet.

Randnotiz: Vater Goldfuß fragte mich, ob ich wüsste wie man in Mikstadt zu Pferden sagen würde. Als ich verneinte, fuhr er fort, Mittagessen für vier Hobbits.

Muss mein Verhalten gegenüber den Hobbits, und gewisse Vorurteile noch einmal überdenken. Bei dem Gerücht, Hobbits seien friedlebend, handelt es sich vermutlich um die gleichen Astraeliten, die behaupteten, Schweine seien Rosa, sauber, und würden oink machen.

Es stimmt, Hobbits haben kein stehendes Heer.
Hobbits haben Familien.
Greift man einen Hobbit an, hat man, so es bekannt wird, die gesammte Sippe, inklusive aller Neffen und Nichten und Famlienfreunde / Geschäftspartner, angegriffen, und es sich mit ihnen verschertzt. Insgesammt, so erfuhr ich von Vater Goldfuß, hätte recht drei Stufen, zu mindest in Mikstadt.
Zuerst das was man liebevoll Klopperei nennen würde. Man treffe sich an einem Platz, und jeder der Beklagten bringt seinen Vater als Schiedsrichter mit, und so viele Freunde und Willige wie man auftreiben könne.
Dann begänne ein purer Kampf, nicht aus dem Willen herraus zu verletzen, sondern um das eigene Recht zu beweisen, in dem man den anderen zum Schweigen bringt.
Ohrfeigen werden verteilt, Bierkrüge fliegen, und so weiter.
Sollte einer der Väter einen Gegenstand sehen, der dazu geeignet wäre, sich ernsthaft wehzutun, pfeift er, und beide Gesellschafften müssten sich voneinander entfernen, und der Gegenstand würde entfernt. Gleiches gilt für am Boden liegende Verletzte.
Am Ende gewinnt nicht etwa der Sieger des Kampfes.
Nein, der Kampf diente nur dazu, dass man sich austobe, und in Form bleibe.
Ist nach dem Kampf der Streit noch nicht aus der Welt geschafft, gehen die beteiligten Parteien in ein Wirtshaus, oft auch Pub genannt, und trinken dort, um somit symbolisch den Streit für beendet zu erklären.
In der zweiten Phase würden nun die jeweils ältesten lebenden Verwandten miteinander reden, und den Fall begutachten. Jeder würde den eigenen Verwandten unterstützen, und für ihn sprechen. Hierbei wird meist schon die Einigung gefunden, denn die Worte der Alten sind bindend für die jeweiligen Seiten.
Kommt auch hier keine Einigung zu Stande, geht es zur dritten Instanz, dem Bürgermeister. Dieser hört sich , während ausgiebiger Bewirtung durch die jeweiligen Parteien, deren Standpunkte an. dann bedenkt er für eine Zeit, die er braucht um einen guten Verdauungsschlaf zu halten. Man sagt auch, er spricht mit den Ahnen.
Wacht er auf, spricht er sein Urteil über den Fall. Sein Wort ist absolut bindend, und Verstoß dagegen kann schwer bestraft werden.

Trier: Sprache

Ich mache Fortschritte im Hobbitischem, genauso wie Franziska im galadonischem.
Einige Besonderheiten, die dem geneigtem Leser helfen könnten.

Will man einen Satz übersetzen, gehe man wie folgt vor.
Als Beispiel nehme man, “ich will in das Wirtshaus ein Butterbier trinken, möchtest du mitkommen?”
Zuerst streiche man das Ich. Derjenige, der es sagt, meint es auch. Es gibt kein Wort für du, oder ihr, an erster Stelle, sondern immer nur ich, falls man für sich alleine spreche, oder wir, jedoch per allgemeiner Tradition immer in der Form des ersten Wortes als Endung beigefühgt, vergleichbar mit dem Torfeldschem Bin’ni oder Sam’ma.
Somit wird vermieden, allgemeingültige oder befehlende Aussagen aufzustellen, oder jemand anderem etwas zu befehlen, was man nicht selbst erledigen möchte.
Dann streiche man persönliche Modularwörter, wie etwa will, und möchte. Dies lenkt vom wesentlichem ab, und zu mindest in Miktal wird ers nicht gern gesehen, wenn man zu viel spricht.

Der Satz würde also jetzt lauten:
Ins Wirtshaus ein Butterbier trinken, du mit?

Dann gehe man den Satz nach Höflichkeit durch.
Bestehen einschränkende Passagen?
Weg damit!
Im Falle des Satzes das ein, zum Beispiel. und das Wirtshaus. Wieso ein Butterbier, wenn man vieleicht einen Grund finden kann zwei oder drei zu trinken?
Und wieso ins Wirtshaus, würde man etwa einen Krug Butterbier des Nachbarn ausschlagen wollen?
Und nur den angesprochenen einzuladen würde nicht dem Gebot der Gastlichkeit entsprechen, ebenso wie ihn auf Butterbier zu beschränken.

Aus dem Satz wird also “ trinken, mit?”, vergleichbar mit dem Torfeldschem “Sauffi, auffi?”

Meist wird das begleitet von entsprechenden Handbewegungen.
Sollte ein interesse an dem Wohin, was oder warum bestehen, so der grundlegende Gedanke, würde man schon nachfragen, was einem etwas zeit vertreiben könnte.


Dann kann es passieren, dass man gewisse Worte nicht weiß, wie etwa “trinken”.
Hierbei sei es absolut zugelassen, auf das abgeleitete Wort auszuweichen.

Um beim Beispiel zu bleiben.
Ein Wort besteht grundsätzlich aus der Silbe des ausführenden Körperteils, und einem Nachsatz, welcher den beabsichtigten Zweck angibt.
So lautet das Wort für Essen folglich vor der Übersetzung im Galadonischen Mund Hunger, und für Trinken Mund Durst.
Probleme kann es dem nicht nativem Sprecher auch bereiten, wenn er nicht in der Lage ist Mund- Hunger, Mund Durst, Mund Geschichte und andere gleichlautende Wörter zu unterscheiden. Ich erntete einmal am Speisetisch lautes Gelächter, als ich wollte, dass meine Gastgeberin einen ihrer köstlichen Witze erzählt.
Erst später erfuhr ich, dass ich anstatt des Wortes für Witz, Mund lachen, das generelle Wort Spass verwendet hatte, was umgangssprachlich bedeutete, dass ich meine Gastgeberin zu Oralverkehr einlud.
Zum Glück quittierte sie es nur in dem sie meinte, wenn ich aufhören würde Kleider zu tragen ( Roben sind größtenteils unbekannt), würde sie darüber nachdenken.
Es stimmte mich jedoch bedenklich, dass es an den folgenden Tagen Austern Mören Pastete gab.
Möhren, um im Dunkeln zu sehen, und Austern, nunja, damit es etwas vitamagefälliges zu sehen gab.
Habe angefangen, sehr viel mehr kalt zu baden.

Astrael:
Triar: Familie
Ich habe heute eine kurze Einführung in die Chronik der Miks bekommen, als ich gefragt wurde, ob ich nicht etwas lesen wolle.

Jetzt wird mir etwas klarer.

Die Familie ist bei den Hobbits folgendermaßen aufgebaut.

Generell bilden die unterste, und zahlreichste Stufe die Kinder. Vier bis zehn Kinder ist nicht unnormal unter den Hobbits, denn sie leben meist recht monogam.
Sie sind die um die sich nach der Arbeit alles dreht. Sind sie zu klein, um selbst mit anzufassen, werden sie auf dem Rücken mit herrumgetragen. Sind sie größer, arbeiten sie meist direkt zu.
Dann kommen die Jugendlichen. Dies sind Hobbits, die nicht längere im elterlichem Smial wohnen, und vieleicht sogar einen Eigenen haben. Hierbei ist die Altersklasse nicht begrentzt. Es hat durchaus auch 90 Jährige jugendliche gegeben, die man bei uns wohl eher Junggesellen und Gesellinen nennen würde.
Dann kommen die Paare, was eine Art eheähnlicher Bund ist. Finden sich zwei Hobbits, und ziehen beide in ein gemeinsames Smial, so wird dies offiziell anerkannt, und meist auch entsprechend gefeiert. Jeder bringt essen, und es gilt als Schande, wenn man nicht einmal sein eigenes Körpergewicht in Essen vorbeibringen kann. Danach steigt das Paar in den ersten Kreis der Gesellschaft auf.
Der Mann kann offiziell mit den anderen Männern sitzen, und mit ihnen rauchen, die Frau kann ohne Ansehensverlust alleine durch die Gegend gehen. Rechtlich gesehen haben sie jetzt im Vergleich zu uns in etwa die Stufe von Lehrlingen.
Paare werden jetzt aufgestuft, in dem man die von ihnen gezeugten Kinder zählt. Dies geschieht offiziell, in dem man sagt, der und der ist ein 2 paar, was bedeutet dass dieses paar zwei Kinder gehabt hat. Je mehr Kinder, als desdo erfahrener und weltgewandter gelten beide. Auch werden ihre Portionen entsprechend größer, und sie werden im Wirtshaus schneller bedient.
Sollte jetzt das große Wunder eintreten, und eines der Kinder selbst Kinder bekommen, erlebt der Hobbit den Zenit seiner gesellschaftlichen Karriere. Ab jetzt ist er Opa, oder Oma, und verliert im allgemeinem Sprachgebrauch seinen Vornamen.
Dies ist, wie alle Ereignisse, nicht alltäglich, und wird meist mit einer großen Feier, und einem mehrere Dunkel dauerndem Festmahl begangen. Hierbei ruht alle Arbeit, da jeder eingeladen ist.
Aus der Mitte der Omas und Opas kann man sicherlich Verwechslungsschwierigkeiten herraussehen. Spricht zum beispiel meine Vermieterin von “ Opa Mik”, kann ich beim bestem Willen nicht absehen, ob es einer der derzeit lebenden 20 ist, die diese Position Innehaben, oder ob er schon unter den verblichenen weilt.
Hier ist es allerdings, wie immer in der Sprache, erlaubt nachzufragen. Nachfragen zeigt Interesse, und wenn man genügend gegessen hat, gibt es nichts unterhaltsameres, als nachzufragen, welchen Opa Mik sie denn meine. Es wird generell angenommen, dass man versiert genug in der Geschichte ist, um es zu kennen, und wenn nicht, wird ausführlich erklärt, angefangen in Relation zur eigenen Person des Erzählers, wie der erwähnte Opa Mik zu diesem stehe, und durch was er sich im Leben ausgezeichnet habe.

Doch man sei gewarnt.
Einmal machte ich den Fehler, und fragte sie wer Opa Mik war. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie den Gründer von Mikstadt meinte. Also fing sie erst an den Stammbaum aufzuzählen, der immerhin volle 24 Generationen zurückgeht, um dann die Taten Opa Miks zu beschreiben.
Nach fünfeinhalb Dunkelzyklen, in denen weder Essen, Geschenke, gut zureden, noch Freigetränke ihren Redefluss gestoppt hatten, endete sie, und erlaubte mir müde, aber informiert, ins Bett zu fallen.

Querler: Ehe

Nun, in der heißen Jahreszeit, merke ich es selbst. Es liegt etwas in der Luft.
Von meiner Vermieterin habe ich die erste eigene Lederhose angepasst bekommen, eine Schweinslederne, wie sie sie nannte, die erste und die letzte Hose die ich jemals bräuchte.
Jetzt, da es die Zeit des Schwimmens, des in der Sonne liegens, und der Gartenarbeit ist, kann man mir deutlich ansehen, dass ich in der Gunst der Mikstädter gestiegen bin. Oft heißt es sogar, man solle mich holen, wenn etwas sehr Hohes bewältigt werden muss, oder wenn viel weibliche Hobbits zugegen sind. Ich muss zugestehen, in solchen Situationen sind die Schweinsledernen unersetzlich.
Wenn die sonne heiß herniederbrennt, und ich schon von etwas Kleidung in Schweiß ausbreche, ziehe ich oft die Robe aus, und behalte nur die Schweinslederne an, einen Brauch den ich mir von anderen jungen Hobbits abgeschaut habe.
Wenn es dann noch heißt, ich soll für die Außenbewirtung von den freundinen meiner Gastgeberin ein Fass Brandy, oder Butterbier aus dem Keller holen, und ich komme aus der wohligen Kälte des Kellers hoch in die brütende Hitze, etwas verschwitzt von der Anstrengung der Temperatur, kann ich nicht anders als für diese einmalige Konstruktion aus Leder und Stoff zu danken.

Meine Robe wäre bei den Blicken, die mir einige der älteren Hobbit Damen zu werfen, sicher schon in Flammen aufgegangen.

Um wenigstens etwas meine kulturelle Identität zu wahren, habe ich mir von meiner Vermieterin die Kapuze meiner Robe abtrennen lassen, und trage sie manchmal zu der Schweinsledernen.

Oft war in den letzten Wochen gerede von der Tochter meiner Vermieterin, und jetzt, da die Hochzeit etwas näher stand, gab es da natürlich viel zu bereden.

Das ganze fing so an.

Die Mutter des Dorfschmieds, Frau Finkelblum, sah die Tochter meiner Vermieterin, Franziska, und einen Jungen namens Roland, recht oft kichernd im hohem Gras verschwinden, was die Umgebung des Miktals verziehrt. Also hielt sie es für nötig, die Mutter von Roland darauf anzusprechen, und meine Vermieterin.
Wie ich in der selben Nacht durch die Anwesenheit der anderen männlichen involvierten Partien im Wirtshaus feststellen dürfte, scheint es zu einem gewaltigem Krach geführt zu haben, da meine Vermieterin ihre Franziska, die einmal das Gasthaus erben würde, als zu gut für den jungen Roland empfand, dessen Vater eine Falbhaut ( anderer Familienclan der Hobbits) und ein Jäger war. Nachdem man sich, in weiteren Nächten, die ich mit den Männern im Wirtshaus verbrachte, nicht einig wurde, beschloss man, dass sich die beiden erst kennen lernen müssten.

Hier sei gesagt, kennen lernen kann man mit einer wilden Ehe vergleichen.
Es geht darum, dass die beiden mindestens fünf Monate zusammenleben, wenn möglich in eigenen Gemächern, ohne Hilfe der Eltern, um zu sehen wie die beiden Hobbits miteinander auskämen.
Franziska zog mich hier oftmals als Vertrauensmann her, da ich offenbar der einzige Mann war, der nicht fluchtartig das weite suchte, und befragte mich zu bestimmten Vorkommnissen.

Wenn sie Kekse machte, und ihr Roland keine aß, hatte er dann eine andere?
Kannte ich etwa den Namen der Anderen?
Wenn er sich krampfhaft an der decke festhielt, obwohl ihr kalt war, bedeutete es dass er sie nicht liebte?
Im Gasthaus, in das sich Roland nun länger zurückzog, da er in Ermangelung eines eigenen Smials Franziska im Haus ihrer Mutter kennenlernen musste, erfuhr ich in trauter Männerrunde, dass die Familie Mik dafür berüchtigt sei, Dachsinnen hervorzubringen.
Hierbei sei gesagt, bei dem Dachs handelt es sich um ein den Hobbits weit vertrautes und sehr beliebtes Tier.
Eine Dachsin ist also eine Hobbit Frau, die die dominante Rolle in der Partnerschaft übernahm, jedoch meist durch etwas was ich in Ermangelung besserer Worte emotionalen Terror nennen muss. Sehr vergleichbar mit dem Ausdruck des Hausdrachen aus dem malthustschem...
Die einzige Möglichkeit einer Dachsin zu begegnen wäre wie bei einem Bären. Nicht direkt in die Augen schauen, nicht größer machen als man ist, und versuchen Seele und Kopf intakt zu halten und so gut es geht zu schützen. Scherhaft wurde auf meine Nachfrage wie es um häusliche Gewalt stehe zur Antwort gegeben, wenn dann sollte man besser sicherstellen sie sei sofort tot, weil eine zweite Möglichkeit würde man in diesem Leben nicht bekommen. Ich musste an einige Männer von Dachsinnen denken, die oft sehr sehr lange die Schweinegatter beobachtet hatten.

Nach knapp fünf Wochen war es dann so weit.
Unter der Führung von Franziska inspizierten die teils vom anderm Ende der Insel angereisten Verwandten beider Hobbits die gemeintschaftliche Wohnung. Dann wurde alles gepackt, und nach Geschlechtern getrennt setze man sich zusammen, um es zu bereden.
Zuerst verfluchte ich mich, nicht schnellgenug mit Roland mitgegangen zu sein, dann jedoch öffnete sich für mich eine neue Welt, als mir Frau Mik, meine Vermieterin, auftrug, für Getränke zu sorgen.
Sie unterhielten sich über alles.
Wie weit hätte sie ihn an der Leine?
Wie würde er sich verhalten?
Wäre er reinlich?
Hätte sie ihn schon zum weinen bringen können?
Hatte sie schon dieses und jenes ausprobiert?

Ich erfuhr, dass der Test auch darin bestand, auf Seiten der Frau sich so hässlich und grausam wie möglich zu zeigen.
Es war, wie es gesagt wurde, ein Austesten der Grenzen.
Wie weit war der andere bereit zu gehen?
Offensichtlich hatte der junge Roland alle Tests mit Bravour bestanden, auch wenn mir auffiel, dass einige Ecken über die ich schon manche schlaflose Nacht neben einer heulenden Franziska verbracht hatte , welche immer hin 7 Jahre älter war als ich, weggebügelt wurden.
Sie stellte ihm ein Zeugnis aus, welches besser nicht hätte sein können.
Leidfähig, fähig “ von dunkel bis dunkel” mit der jungen Mik Vitama zu opfern, und auch körperlich entsprechend gut ausgestattet.
In totalis muss ich sagen, früher schauderte ich wenn mir endophalische Händler davon berichteten welche Qualen ein junger Mann vor der Heirat in bestimmten Teilen des Wüstenreiches eingehen musste, und regelmäßig errötete ich bei anatomischen exkursionen der Heiler.
Heute, nachdem ich nach den Erläuterungen der Hobbit Frauen knapp eine woche mit knallrotem Kopf herrumlief, bin ich dagegen gefeit, und habe größten Respekt für jeden Mik der verheiratet ist.

Randnotiz. Ich habe erfahren, dass die beiden jetzt ein Paar sind. Jedoch nicht für immer, sondern nur für fünf Jahre. Danach können sie beim Bürgermeister ankommen, und beantragen, für fünf weitere Jahre ein Paar zu sein. Sollte in dieser Zeit ein Kind entstehen, ist ihm die Liebe einer Mutter sicher, die einen Bären einst mit dem Nudelholz zurück in den Wald getrieben hat. Sollte das Paar sein nicht verlängert werden, behalten beide ihren Status, können sich neue Partner suchen, und das Kind wird von beiden Familien aufgezogen.
Etwas befremdlich, aber durchaus nicht falsch.

Querlar: Weisheit:
Im Quelar ist es auf Hügelau, insbesondere im Miktal, fast unerträglich heiß. Etwas kommt mir zu gute, dass ich durch meine Torfelder Heimat Temperaturen gewohnt bin, die etwas weiter über das normale Maß herrausgehen.
In solchen Tagen ist es so, dass man während der brütenden Hellzyklen fast nicht das Haus verlässt, oder sich irgendwo in den Schatten eines der vielen Bäume legt.
Auf Nachfrage, ob man sich vor Ungeziefer zu fürchten hätte, erklährte mir meine Vermieterin hingebungsvoll, dass die Hobbits für jede mir bekannte Art von Ungeziefer mehrere dutzend Rezepte hätten, die alle in ein oder mehreren Mahlzeiten enden würden.
Insgesammt muss ich sagen, es ist wirklich erstaunlich. Das Leben hier ist so vollkommen anders als in Galadon.
Kein Gold, keinerlei Bezahlung, sondern ein System von Gefallen und Gegengefallen, welches meiner Torfelder Händlernatur nicht sehr gut liegt. Streitereien werden wie ich es schon beschrieben hatte auf Basis einer Art Faustrecht geregelt, und der gewählte Vertreter des Volkes ( sehr befremdliche Sache, diese Demokratie) hat nicht mehr zu tun als aufzutauchen, ein paar Worte zu sagen, und gut zu essen, fast so als wolle man den Hobbit dazu bringen, die weiten Gewänder seines Vorgängers besser auszufüllen.
Hierbei muss ich einen Exkurs zur Weisheit der Hobbits machen.

Viel wurde schon über diese geschrieben, jedoch wurde selten aus dem Blickwinkel eines eingebetteten Beobachters. Es stimmt, die Regeln der Hobbits sind einfach, jedoch nicht uneffektiv.
Autorität ist nicht gerade sehr verbreitet. Es gilt das Gastrecht, und dies beinhaltet immer dass man dem Wort des Gastgebers einiges an Gewicht zumisst, selbst wenn dieser sagt der Himmel ist grün.
Ein Beispiel davon ist erst vor einigen Tagen geschehen, als sich der Bürgermeister Mikstadts dazu herrabließ, die bei meiner Vermieterin einquartierte Schwiegertochter zu besuchen. Bei seinem Besuch wurde er etwas , vermutlich ob der Hitze, zu offen, und machte eine Bemerkung über den Staub im Zimmer, welches Frau Mik vor Ankunft des Besuchs für 2 Stunden peinlich genau gereinigt hatte.
Nachdem uns Frau Mik herrausbefahl, sah ich sie noch ihre Pfeife aus dem Mund nehmen, und ihre Hände knacksen.
Wenig später, als die Geräusche im Raum aufhörten, kam Frau Mik herraus, und zog den Bürgermeister am Kittel.

Vor der Tür setze sie ihn ab, und erklährte ihm, dass er aufgrund des Kommentars Hausverbot habe, und sie zwar seine Schwiegertochter, die über fünf Ecken mit dem Zweig der Familie Mik verwand war, noch pflegen würde, aber danach niemanden mehr.
In Galadon hätte es hier sofort geheißen, Aufstand, und weiteres, doch hier war es deutlich anders.
Keine Gewalt, kein Militär, nur am nächstem Tag kam der Sekretär des Bürgermeisters, ein geborener Mik der mit dem Zweig meiner Vermieterin auf gutem Fuß steht, mit einem großem Korb voller Lebensmittel und Blumen an.
Ich wurde, ob des Effektes wohl, und da man mir eine gewisse Gewandheit in juristischen Dingen nachsagte, hinzugerufen, um zu sehen, wie man es nach Art der Miks machen würde.
Der Sekretär, als Unterhändler recht passabel, überreichte mit großer Geste den gut siebzehn Stein schweren Korb, und erklärte, es würde dem Bürgermeister sehr leid tun, dass ihm die Zunge ausgerutscht sei, und er hoffe dass Frau Mik es in ihrem Herzen finden könnte ihm zu verzeihen, jedoch wäre die Prügelei etwas zu viel gewesen.
Nach einem Diskurs von sieben Stunden, in dem mehr gesagt wurde als ich hier niederschreiben kann, ward man sich einig. Frau Mik nahm die Entschuldigung an, und rehabilierte die Familie des Bürgermeisters vom Hausverbot.
Sie würde jedoch auf keinen Fall eine Strafe annehmen, da “ eine Mik weder kuscht noch knickst”, und das würde sie auch weitererzählen. Sähe der Bürgermeister sich hingegen im Stande, sie für einige Tage auf seine Kosten als Gast zu bewirten, bei entsprechenden Besuchsrechten, würde sie nicht dagegen sagen.
Und so kam es dass meine Vermieterin für fünf Tage ins Gefängnis ging, die Ehre des Bürgermeisters wiederhergestellt wurde, und die gesamte Belegschaft des Galadonenkopfes, inklusive mir, für einige Tage etwas mehr Ruhe hatte.

Geneigter Leser, lasst euch versichert sein, die Weisheit bewirkt mehr als nur die einfache Art der Bauern, wie sie immer in den Berichten der Astraeli dargestellt wird.
Meditation ist ihnen völlig unbekannt, jedoch sah ich mehrmals alle Anzeichen davon bei den sogenannten “Verdauungs Schläfchen”, oder bei dem was die Hobbits “ Gute Arbeiter” nennen. Autorität wird nicht anerkannt, so sie sich nicht den lokalen Traditionen unterwirft, jedoch regelt die Gastlichkeit sämtliches Mitteinander, wo das Sinken in den Augen der anderen zu einem viel wirkungsvollerem Instrument der Strafe wird als alles andere.
Anmerkung: Auf meine naive frage was sie von Königen hielten antworteten sie, das sei etwas für Entings wie mich. Amüsiert sei hier der Ausspruch des alten Vater Goldfuß anzubringen, wenn der König nach Mikstadt käme, und dort ein Butterbier trinken würde und eine Rübe essen, dass könne man weitersehen.
Strafen generell sind hier fast immer nicht mit Bestrafung, sondern mit einer Rehabilitation, und einem Sinn verbunden.
Ich habe sogar einige kleine Wurzeln von einer Art Ahnenverehrung entdeckt. Eines Nachtmahls deckte meine Vermieterin für 25, obwohl die gesamte Belegschaft nur 24 Köpfe zählte.

Auf Nachfrage stellte sich herraus, vor einigen Jahren sei an diesem Tag ein Jugendfreund von Ihr gestorben, und nach alter Sitte würde so für ihn gekocht, und wenn er nicht käme um sein essen abzuholen, würden es am nächstem Morgen die Schweine bekommen.
Interessiert, und mit einer Vermutung von freien spiritii Loci, wachte ich die Nacht durch, jedoch verbarg Lifna etwaige Entdeckungen vor meinen Blicken.
Am Morgen war tatsächlich der Teller leer, und es schien als allgemeines Zeichen guten Glücks gesehen zu werden. Meine sanften Hinweise, dass die Katze fast komatös und rund aussah als ob sie schwanger sei wurden damit bestraft, dass ich zum Tee nur ein einziges Plätzchen bekam, welches noch nicht einmal Marmelade enthielt.
Insgesamt kann man sagen, dass wenn es auf dieser Welt eine Gesellschaft gibt, die so absolut keine Regeln braucht, weil sie keine will, sind es die Hobbits. Sie regieren sich praktisch selbst, und auch wenn ihnen Prunk und Protz verpöhnt ist, sind sie doch mehr als bereit für alles nötige zu sorgen, wenn es nötig wird.
Gegen Steuern und Zölle wehren sie sich als wäre es der Eine selbst, aber würde der König bei ihnen zu Gast sein und hätte auch nur das kleinste Bedürfnis würden sich alle Anwesenden Hobbits vermutlich selbst den Fuß ausreißen um ihn zufriedenzustellen. ich als treuer Monarchist kann mir nur Träumerisch vorstellen, was passieren würde sollte der König, möge er lange Leben und der Name Patrick für alle Zeiten mit Wohlstand und Glückseeligkeit verbunden sein, eines Tages auf seine joviale Art einen Geschmack für Butterbier und ein Ohr für die Sprache der Halblinge entwickeln. Treuere Untertanen würde er nie bekommen, sähe man von den Torfeldern ab...

Bellum:
Carmer: Geschenke
Aus gegebenem Anlass kann ich über die Sitten der Geschenkgabe schreiben.
Mittlerweilen schon länger hier, hatte ich wohl einmal fallenlassen, dass ich im Carmer meinen Geburtstag feiern würde, da die wahre Zeit meiner Geburt durch den Umstand meines Fundes vor dem Tempelportal wohl etwas schwer zu bestimmen sei.
Die Hobbits ließen es sich nicht nehmen, obwohl ich ihnen keinerlei Geschenke gemacht hatte aus fast brennender Unwissenheit, mich mit Geschenken zu überhäufen.
Vom Bürgermeister bekam ich eine Namenspfeife. Eine sehr große Ehre, die sonst nur Hobbits zu teil wird, die bereits einen eigenen Smial haben, oder in den Augen der Gemeinschaft volljährig sind.

Die Pfeife, obwohl sie ein recht dereliktes Teil ist, ist aus poliertem Nussbaumholz gefertigt, und hat auf dem großem Kopf die Gravur meiner Wenigkeit, wie ich in Schweinsledernen und Kaputze vor dem Galadonenkopf fege.
Der Grund dahinter ist folgender, wie ich auf Nachfrage in meinem schon recht gutem halblingisch erfuhr.
Zieht ein Hobbit neu in eine Stadt, oder ein Dorf, sucht man die Konversation mit ihm, jedoch hindert einen die Gastlichkeit daran, einfach so auf ihn zuzugehen. Also beobachtet man ihn erst einige Weile, befragt unter dem Mantel der Verschwiegenheit die anderen Hobbits, und findet so herraus, was für eine Art Hobbit er sei.
Ist es dann soweit, dass die getroffenen Erkenntnisse zu einer Abschätzuing des Charakters führen, fängt man an, eine Pfeife in Auftrag zu geben, auf der festgehalten wird, nicht wie der Name des Betreffenden ist, sondern was man im Betreffenden für positive Charakterzüge sieht, und in wie weit man diese gefördert sehen möchte.
Bei jedem rauchen der Pfeife soll der Betreffende nun daran erinnert werden, und dadurch die Charakterzüge stärker zum Vorschein kommen

Vom Gesangsverein Mikstadt wurde mir ein Krug geschenkt.
Man sagt, jeder erwachsene männliche Hobbit habe einen Krug in jedem Wirtshaus, was er häufiger frequentiere. In gewisser Weise eine Art “ Wirf einen Dukaten in den Brunnen von Torfeld und du wirst nach Torfeld zurückkommen” Sache, jedoch wirklich rührend.

Frau Mik, der ich etwas von meiner Jugend in Torfeld erzählt hatte, schenkte mir wortlos einen Reisigbesen, damit ích nicht andauernd ihre herrunterwirtschaften würde.
Ich sah durch die Einfachkeit des Geschenks, und erinnerte mich, wie sie fasziniert den Geschichten von den Fegern des Klosters, und den vielen Späßen, die ich mit ihnen hatte, lauschte.
Obzwar sie immer noch die grummelige alte strenge Vermieterin spielte, konnte ich erkennen, dass sie als einzige mein Heimweh und meine Wanderlust erkannt hatte.
Als ich die Frau hochhob und zum dank an meine Brust drücke, wurde mein Verdacht bestätigt, denn die zu erwartenden Schläge blieben aus, und sie meinte nur, damit du nie wirklich weit weg bist von da wo du herkommst, und nie vergisst wo es ist.
Franziska überraschte mich am meisten. Sie schenkte mir das Recht an einem Eber der Mikstädter Zucht Oinker, was sie sogar im Grundbuch von Mikstadt vermerken ließ.

Hierbei muss etwas Erklährung notwendig sein.
Das Recht an einem Eber bedeutete, sie würde ihn durchfüttern, zur Zucht freigeben, und sich um alles weitere kümmern, jedoch würde von jedem Nachkommen den dieser Eber zeugte mir ein Viertel gehören. Somit war ich, kaum ein Mann in den Augen der Hobbits, schon Eberbesitzer in Mikstadt.
Würde ich In späteren Jahren zurück nach Mikstadt kommen, würde eine Anzahl Schweine auf mich warten, die mir zu mindest ein gutes Auskommen sichern würden.
Über das Geschenk des alten Vater Goldfuß schweige ich.
Ich will hier nur feststellen, dass es recht nett war, recht exotisch, und sicherlich mehr als vitamagefällig. Er meinte, es würde dazu gehören, ein Mann zu werden, und ich konnte dem ganzem schlecht wiedersprechen. Wenn in Mikstadt, mach es wie die Mikstädter, wie man auf Hügelau sagt.

Carmar: Tauschhandel

Ich schreibe dies in Trauer, da mir im Moment das Herz schwer ist. Viel habe ich seit meiner ankunft hier auf Hügelau erlebt, und es wird wohl noch mehr werden.
Es ist allgemein bekannt, dass sich mein Jahr hier dem Ende zuneigt, und es scheint den Hobbits auf das Gemüt zu schlagen. Ich merke es manches Mal, wenn mich einer der kleinen Miks um die Hüften hertzt, ohne dass es einen wirklichen Grund dazu gäbe.
Frau Mik ist etwas grantiger als gewöhnlich, und schimpft mich recht doll, auch bei den kleinesten Fehlern, jedoch scheint ihren Drohungen das gewohnte Feuer zu fehlen. .
Mein Absatz diesen Monats ist über den Tauschhandel, eine weitere Besonderheit von Hügelau. Gold ist hier fast keines im Handel, und man benutzt es nur, wenn es um außergewöhnlich große Summen geht, oder man keine passende Tauschware auftreiben kann, was sich sehr ungut auf den gesellschaftlichen Stand des Tauschers auswirkt.
Sollte man tauschen wollen, so ist es ein recht langwieriger Prozess, für den man besser einiges an Zeit einplane.

Meist beginnt er damit, dass man zu einem der niedergelassenen Tauscher geht, und mit diesem das Wirtshaus aufsucht, auf eigene Kosten, versteht sich.
Dann bespricht man, was man haben will, und was man anbieten kann. Ich für meinen Teil plante, für die Rückreise etwas Kraut zu ertauschen, ein bisschen Proviant, etwas Handwerkszeug, und eine gute schwarze Robe.
Der Tauscher schreibt sich alles auf, und verspricht einem, so bald es geht zurückzukommen.
Jetzt geht eine Arbeit los, die fast Astraelsgefälliger nicht sein könnte. Nicht umsonst heißt es, man erkennt einen guten Tauscher an den Hornhäuten an Fuß und Fingern.
Der Tauscher selbst geht in seinen Smial, und wältzt dort die Bücher, in denen verzeichnet ist, wer welches Handwerk betreibt, und wer was anbietet. In meinem Fall also knappe 700 Krautanbauer, 1500 Köche, 20 Schneider, 40 Werkzeugmacher, und die üblichen Verdächtigen, natürlich alle nicht weiter als einen Spaziergang vom Haus des Tauschers entfernt.
Jetzt geht der Tauscher los, und stellt sich bei jedem der Handwerker vor, und holt Angebote ein. Die Reinfolge hierbei ist verschieden, basiert aber meistens auf dem Geschmack des Tauschers, nebst gewissen anderen Faktoren wie Qualität der Bewirtung, Strecke bis zum Smial des Tauschers, und Gewinn bei den letzten Unternehmungen.
Der Tauscher versucht etwas zu erreichen, was er als Weg der Hände bezeichnet. Um beim Kraut zu bleiben, besucht er jetzt seine vier Nachbarn, von denen zwei so viel Kraut anbauen, dass es in kleinen Fässern nach der Trocknung gelagert wird. Von denen holt er an, gegen was sie gerne tauschen möchten. Einmal gegen Wohnung streichen, und ein andermal gegen Äpfel. Dann sucht er die Obstbauern der Gegend ab, bis er jemanden hat, der ihm nicht nur Provianbt, sondern auch die Äpfel zusammenstellen kann. Hierbei engt sich der Weg ein bis nur noch ein Tauschgut dasteht, was der auftraggeber des Tauschers selbst erbringen kann.

In meinem Falle Feuerholz spalten, in was ich mittlerweilen einige Übung habe.

Jetzt wird das ganze als ein Weg bezeichnet, und er geht noch einmal zurück, und beginnt, die Formalitäten auszuhandeln. Ich wollte ein Fass Tabak, also fragt er wie viel zwei Fässer kosten würden. Als Antwort erhält er 8 Kisten Äpfel.
Beim Bauern fragt er jetzt, was dieser für 8 Kisten Äpfel und den Proviant wolle, und erhält als Antwort, so und so viel Holz spalten.
Jetzt kehrt der Tauscher zurück, und berichtet mir, was ich zu tun hätte.

Ich muss also zuerst das Holz beim Bauern spalten, wofür mich dieser wie es Tradition ist bewirtschaftet. Dann trage ich die 8 Kisten Äpfel, und das große Paket Proviant, zum Tauscher, damit er sich aus dem Ganzem seinen Anteil herrausnehmen kann, und trage es weiter zum Krautanbauer, der mir freudig die zwei Fässer Kraut gibt, von denen jetzt eines dem Tauscher gehört, und ich trage es zu ihmn.
Anschließend läd der Tauscher alle Beteiligten des Handels auf eigene Kosten zu einem Umtrunk in die Dorfkneipe ein.

Keine einzige Dukate vertauscht, und alles in bester Ordnung. Trotz der vagen Trauer könnte es schlechter sein.

Seker: Reisen

Ich schreibe dies am Hafen, schon auf dem Schiff. Nie hat mich ein Abschied so geschmertzt wie dieser.
Es gab zu meinen Ehren eine kleine Feier, für die sich sogar Frau Mik bereit erklährte, ein paar Worte zu sagen. Allgemein wurde gesagt, ich sei ein für einen Enting ganz anständiger, und es wäre schwer mich so in die Welt zu entlassen, wenn man mich jetzt bis auf die Größe schon fast nicht mehr von einem Hobbit unterscheiden könne. Von allen Seiten hagelte es Geschenke, und einen kleinen Leiterwagen, um sie alle zu tragen.

Randnotiz: Einer der rührenderen Bräuche ist das was die Halblinge Band nennen. Geht einer auf eine längere Reise, nimmt jeder Hobbit von seiner Kleidung einen Losen faden, und bindet ihn an die Reisekleidung des Reisenden, als zeichen dafür dass man ihn nicht vergisst, und dass man sich wünscht ihn bald wieder zu sehen. Man kann sich den Kloß in meinem Hals vorstellen, als meine Reisekutte danach wie das Fell eines Bären aussah, der von einem irrem Maler attakiert wurde.

Viele Tränen wurden vergossen, und es wurde mir mindestens ein dutzend mal versichert, wenn ich bleiben wollte würde man mich verteidigen, und es so aussehen lassen als sei ich den Schweinen zum Opfer gefallen.
Ich konnte nur müde lächeln, welche schritte meine Hoibbits bereit waren zu unternehmen, die mich vor einem Jahr noch nicht einmal gekannt hatten.
Ich habe ein letztes mal den Smial durchgeputzt, die Wege vom Schnee gefegt, und die Bäume abgebunden. Jeder Schritt brachte mir Erinnerungen nahe, was ich gelernt hatte, wie es mir ergangen war, und welche Freuden ich mit den Hobbits erlebt hatte.
Auch wenn ich in zwei Monaten vieleicht mich durch meinen handgemachten Leiterwagen und dessen mehr als nahrhaften Inhalt gefressen habe, das Kraut aufgeraucht, und vermutlich ausgeraubt worden bin, werde ich die Hobbits aus Miktal nie vergessen.
Sie haben mir so vieles gezeigt, und in Herzensgüte so viele Male vergessen, wenn ich eine ihrer Traditionen übertreten hatte.
Ich bin zu ihnen als fremder junge gekommen, als Parasit und Spion.
Ich verlasse sie als reicher Mann, einer von ihnen, als Eberbesitzer, und als Wahlhobbit.

Als die Kutsche oben am Smial vorbeizog, mit mir in meiner neuen Robe auf dem Bock, untrendrunter die Schweinslederne die ich noch immer für fast unzerstörbar halte, sah ich Frau Mik und Franziska oben vor dem Smial stehen.
Frau Mik, die für mich im letztem Jahr zu mehr als einer Mutter wurde, schwor mir von Tränen überströmt, zu jedem Nachtmahl würde sie einen Teller für mich aufstellen, und wann immer es mir in der großen weiten Welt zu viel würde, könnte ich so lange ich wollte hier leben.
Dann gab sie mir einen großen Beutel voller Kräuter, die sie für mich gesammelt hatte, und ein Büchlein in dem die ihr bekannten Wirkungen von ihnen abgefasst waren.
Franziska...
Sie stimmte mich etwas seltsam. Für jemanden, der wie ich als Waise aufgewachsen war, war sie für ein Jahr etwas wie eine ältere Schwester für mich gewesen. Sie drückte mich, und flüsterte mir ins Ohr, dass sie seit der Woche vor meinem Abreisetermin auf ihren Blutmond warten würde. Ich war zu überrascht, um mehr zu sagen als ihr alles Glück der Welt zu wünschen. Sie erwiederte scheu, sie würde , wenn es ein Junge wäre, ihn nach mir benennen.

Hier auf dem Schiff sitzend, fällt es mir schwer in Worte zu fassen, was ich fühle.
Der ordo lehrt uns, ohne Gedanken an Belohnung, Reichtum, Status oder Ansehen zu dienen. Das Leben lehrt einen Waisen, dass er auf sich alleine gestellt ist, sein Leben lang, und es vermutlich so bleiben wird.
Hier, auf Hügelau, dem unwirklichstem aller Orte für einen Torfelder Diener Morsans, habe ich die Familie gefunden, die ich nie hatte. Ich weiß nicht, wohin mich mein weiterer Weg führen wird, aber in meinem Herzen wird immer ein Platz für die Hobbits von Hügelau sein, und in meinen Gebeten werden sie immer eine Erwähnung finden.

Und wer weiß, vieleicht kehre ich zurück?
Ich, der ich mir angefangen habe, den Bart nach Art der Hobbits stehen zu lassen.
Irgendwann, in ferner Zukunft, werde ich noch einmal die grünen Felder und Wälder Hügelaus sehen.
Die Miks wiedersehen.

Und vieleicht, eines Tages, unangeküpndigt die alte Straße entlanggehen, mit nichts weiter als dem altem Besen auf dem Rücken, und in dem gutem Gewissen, dass im Galadonenkopf meine Familie auf mich wartet. Franziska, Roland, die Oma Mik, und vermutlich ein Kleiner Mik, der genauso heißt wie ich.
Malachai Mik. “



Der Alte krator schüttelte sich. Zeitgetreu war es, aber wahrlich, nicht einmal ansatzweise richtig eingeordnet, oder gar Informativ. ganz zu schweigen davon, dass es völlig falsche Vorstellungen vermittelte.
Wo war das Sendungsbewusstsein? Wo der glühende Ehrgeitz, das Wort der Götter zu verbreiten?
Er seuftze, und ließ es in den Papierkorb fallen. So würde es vermutlich keine Novizen dazu verführen, gefühlsduselig zu werden, und ihr Missionsjahr zu vergeuden.

Als er weiter ging, war es schön spät, und er gähnte. Morgen würde er weiter machen.

Er sah nicht, wie der alte, hunzelige Kehrer hinter ihm an den Müllkorb trat, und das Buch herraushob. langsam wurde es abgewischt, und mit fast heiliger Andacht weitergetragen. Danbn fand es, im Schein einer einzigen Kerze, einen sicheren Platz.
Der gang hier war staubiger, und weitaus weniger besucht. Das kleine Büchlein stand, sehr unauffällig, zwischen “ Chroniken astraelsgefälliker Buchhalter und Steuereintreiber, Bant dreizehn”, und der “ Abhandlung zum Wesen der interpunktion in den regularien zum Reinheitsgebot von Torfeld”
Es war nicht versteckt, dachte der Alte, als er sich vor dem Buch verbeugte, sondern geschützt vor Leuten die nicht verstanden.
Nicht jede Schrift eines großen Lehrers war zugänglich für alle. Bei manchen musste man zwischen den Zeilen lesen können.

Als er schließlich das Librarium verließ, kicherte er etwas. Wenn jemand den Spuren folgen würde, wie damals er selbst, würde er ihn auf den Richtigen Pfad bringen.

Denn immer noch kamen sie. …

_________________
Ehemalige Chars:
Anton Silberhand, Emo-Magier (Tod durch Dolch)
Taitla Brijt, Geburtshelferin, Köchin, Gartenpflegerin, Jägerin, Extremköchin, Schamanin und Taitla extraordinaire (Tod durch Succubus)
Derzeitige (aktive)Chars
Malachai Praeverros

"Mein Schicksal ist es, lässig loszutrollen..."
Jack Beauregard


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 Betreff des Beitrags: Re: Lifnas Knecht
BeitragVerfasst: 24.06.11, 01:41 
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Ein Zelt, in der endophalischen Wüste.

Geflüsterte Gerüchte haben dich hergeführt.
Geschichten von einer alten weisen Frau, die von IHM erzählt.
Du kannst schwören, dass es etwas besonderes hatte.

“Ich habe meiner Zeit viel gesehen, ja.
Aber ich vermute nicht, dass du deswegen hergekommen bist, Fremdling?
Aaah, ich sehe in dir die Gabe der Lieder und des Tanzes.
Gut, dann weißt du auch was ich bin.

Ich bin eine Anya, und das nicht zu knapp.

Das Wort ist dir nicht bekannt?
Was bringen sie euch eigentlich bei?
Denkst vermutlich immer noch, nur ausgebildete Magier könnten in den Genuss solcher Titel gelangen, was?

Die Mächte haben verschlungene Pfade, so wie die Wüste uns den Weg versperrt, und die Galad in endlosen Kreisen herum führt, bis sie ihr Leben aushauchen.

Als eure Zivilisation noch in den Windeln lag, haben hier die weisen Frauen und Wesirinnen schon über die Magie Bescheid gewusst.
Sie entdeckten, dass auf jeden von euch Zauberschmeißern, der behindert genug ist, keine andere Begabung als die Kräfte zu entdecken, fünf kommen, deren Kräfte in der Magie nicht so sehr ausgeprägt sind, dass sie mit den Fähigkeiten in anderem schlecht harmonieren.

Hast du nie das alt Endophalische angesehen? Nie die Macht der Namen gesehen?

Aber wie solltest du auch....
Deshalb haben sie dich zu mir geschickt, nehme ich an.
Ich weiß dass du ein Magier bist, oder zumindest eine dementsprechende Ausbildung genossen hast.

Anya bedeutet der Spiegel, der das Licht einfängt.
Ich habe einmal Reisende davon reden gehört, dass es in den Landen Galads ein Wort aus eurer alten Sprache gibt, das diesem gleicht.

Empath.

Dies macht mich in meiner Kultur wertvoll, denn je mehr ich die wahren Gedanken meines Gegenübers erahne, des do mehr kann ich meinen Stamm, und mein Volk schützen.
Schon früher sind Leute zu mir gekommen, wie du, als ich noch die Schleier trug, um meine Haut wie die Milch der Eselin zu verbergen, und meine roten Augen, die mir die Mächte gaben, um meine Begabung auszugleichen.

Einer von ihnen trug sogar den Namen, den dein Geist an die Oberfläche bringt wie eine Quelle einen herreingeworfenen Ball.

Mala-chai.

Du folgst seinen Wegen, nehme ich an?

Dann will ich dir das gleiche erzählen, was ich auch allen Anderen erzählt habe, die mich nach ihm fragten.

Es gibt bei uns ein altes Bild, das wir verwenden, um unseren neuen Schwestern zu erklären, wie wir arbeiten.
Wir sagen, die Ayna, wie wir es sind, sind die Wasserträgerinnen des Wissens.
Zu uns kommen die, deren Wasserschläuche fast leer sind, und die zu wenig Wasser haben, als dass sie Ihren Weg fortsetzen können.
Wir, die Ayna, nehmen etwas von ihrem Wasser, mischen es mit unserem Wasser, und geben es an sie zurück.
So hat das Wasser unseres Wissens immer den Geschmack all der Wasser, die wir gesehen haben.

Dein Wasserschlauch ist etwas voller als der der Meisten.
Du hast nicht den traditionellen Weg durch die Wüste genommen, der dein Wasser versiegen lässt.

Du bist mit Hilfe deines Liedes gekommen, hinein in das Lager meines Stammes .
Voll bist du, und schwer wird es sein, dir das zu geben, was du begehrst, denn es wird dich überlaufen lassen, und viel wird verschüttet gehen.

Malachai hingegen....

Er war Kara Delik, das Loch ohne Boden.
Er hatte nichts was ihn aufgehalten hätte, denn er trank nicht vom Wasser des Wissens.
Er hat verstanden, dass er nichts weiß, und er, dessen Haut das Zeichen so vieler Völker trug, zeigte vor allem Respekt.
Er trank und trank von dem was ich ihm bieten konnte, und es schien, als würde er alles behalten.
Er war einer der wenigen Männer, aus denen selbst meine Großmutter, die eine Ayna ohne gleichen war, nicht lesen konnte.
Sein Geist schien wie ein Buch zu sein, in dem schon Millionen Seiten beschrieben wurden, nur dass man entdeckt, dass es noch einmal Milliarden Seiten hat.

Ist dir denn die Macht seines Namens bekannt? Mal Achai.....

Spreche nicht, Fremder aus den Abendlanden, ich kann es schon in deinem Gesicht lesen.
Du denkst in der Sprache deiner alten Lehrmeister, doch dies ist auch mir bekannt.
Mal als Vorsilbe für schlecht, ja?

Preise den Irrtum, denn er wäre dein Untergang, und leere den Wasserschlauch deines Wissens.

In meiner Zeit als ich noch nicht bei meiner Sippe war, ist mir auch viel von den Sprachen eurer Alten bekannt.
Malakia, die Krankheit, wäre auch eine gute Alternative, jedoch ist dem nicht so.
Du sprichst und denkst mit der Zunge eines, in dessen Blut nur ein Reich spricht, unter einem Gottkönig und nur vier Göttern.

Krankheit, das muss nicht etwas schlechtes sein.
Oder etwas was den Körper befällt.
Hier, im wahrem Land, wo wir den Sand unter den Füßen spüren, kennen wir auch Krankheiten des Geistes.
Manche von ihnen versperren den weg nach außen, und schließen den Inhaber in seinem Kopf ein.

Jedoch, blickst du zurück, sind nicht in deiner Kultur die Männer die weisesten, die in die Einsamkeit ziehen? Eremiten?

Sieh es mit den Augen eines Kindes beider Länder.
Mir hat er erzählt, er vermutet, der Name sei ihm von seinen wahren Eltern hinterlassen worden, jedoch würde ihm keiner vom Ort seiner Heimat genaueres erzählen.
In den alten Zungen der Berglande, die an die Torfelder Gegend angrenzen, ist der Name Malachai fast unaussprechlich.
Die Zungen hart wie Stein sprechen sie den Namen Mala Kav aus, was von der Wurzel her nahe am Wort Malak liegt.

Du kennst es?

Wunderbar.
Jedoch nicht in der kirchlichen Bedeutung, die ihr ihm zumesst.
Früher wurde es als Horwah übersetzt, als ein Diener eines Gottes, wenn man sehen will was nicht da ist.
Nichts könnte falscher sein.
Ließt man es in der alten Bildschrift, dann wird es aus den Zeichen für Mal, Ah, und Kav dargestellt, Bote, oder Überbringer der Macht.
Hier von kommt die erste Bedeutung seines Namens.
Es kann, gut übersetzt, entweder als Überbringer der Macht, oder als Sprachrohr der Macht ausgelegt werden, doch gemein hat die Bedeutung, dass ein Ding ganz erfüllt ist von der Macht, und nicht anders kann als für diese Macht zu sprechen.

Genauso wie ein Überbringer einer Krankheit nicht anders kann als diese weiterzugeben, so gut er sich auch schützt? Faszinierend...

Und bedenke, Malachai ist gleichzeitig auch im Altgaladonischen vorhanden, Malakai, oder mein Diener oder gar Beauftragter.

Ich sehe, du beginnst zu verstehen, wieso ich der Macht der Namen so viel Bedeutung beimesse.

Malak, im heutigem Dialekt der Berge zu Galadon ausgesprochen, formt den ersten Teil seines geheimen Namens.
Von euch haben wir es übernommen, anzusehen, dass ein Herrscher im Auftrag seiner Götter Recht spricht, also wurde das Wort Malak auch zum Wort für den König des Volkes, der aus dem Volk kommt, und der für das Volk spricht.

Höher als alle anderen, aber nie vergessend woher er kam.

Etwas weiter hat sich das ganze mehr in die Einheit der Mächte gefasst.

Die Dialekte der Wüstenstämme sehen es als Malach an, als in einem Ding aufgehen.
Dort, wo das Land selbst sichere Wege schluckt, und kein Zeichen mehr zulässt, ist auch ein einzelner Gott verloren, und seine Diener gleich ebenso.
Also heißt bei ihnen Malach, wenn man es frei übersetzt, verschwinden.

Interessant, nicht?
Bemerke, verschwinden bedeutet nicht das was ihr denkt, vergehen, oder nicht mehr da sein, es trägt den Unterton der Bescheidenheit mit.
Es hat angefangen, so bescheiden zu sein, dass es aufgeht in der Menge der Dinge, und nicht spezieller ist als andere.

Gelobt sei der der zu einem Ding sagt werde, und es wird.
Denn er kann unerkannt auf den Pfaden gehen, die tausend Wächter bewachen, und kann direkt vor dir stehen, und niemand wird ihn sehen.


Dann haben wir das Wurzelwort, Ma’al.
Der der sich gegen das Recht der Mütter auflehnt, und es überspringt.
Im galadonischem könnte man sagen, Verbrecher, oder um genauer zu sein Rechts Brecher, jedoch hat es nicht die wahre Bedeutung der Sprachen der Wüste.

Hier, wo seit Alters her das Wort der weisen Frauen gilt, ist so viel Talent verloren gegangen. Jungen wurden nach der Geburt ausgesetzt, wenn sie schlecht für den Stamm waren, oder die Mächte schlechte Zeichen über ihre Stunde der Geburt schickten.

In den letzten Jahren hat sich das Bild gewandelt.
Mehr und mehr entdeckt man, dass es einem Nordgesicht besser gefällt, wenn er mit Einem handelt der sein Geschlecht teilt, und dies wird nicht selten ausgenutzt.
Besonders schöne Knaben sind seit einigen Jahren speziell dazu herrangezogen, für den Handel zu arbeiten.

Eines ist jedoch geblieben.
Ma’al, die die das Recht der Mütter überspringen, sind dazu verdammt alleine zu ziehen.
Sie haben keinen Stamm, keine Herde, nicht mehr als sie auf dem Rücken tragen können, und müssen sich alleine durchschlagen.
Sie sind die, die außerhalb der Gemeinschaft ihrer Lieben wandern, und deshalb um so mehr die Freuden schätzen die ihnen entsagt sind.

Dann haben wir das Zeigwort, Melechah.
Dies sind die öden Lande, jedoch nicht wie du sie dir ausdenkst.

Ödes Land, das ist ein Land das keine Manipulation zulässt, das den Begeher nicht nährt, und keinen Frieden zulässt.
Es ist Land, was nicht urbar gemacht werden kann, und keine Möglichkeit bietet, mehr als eine Person zu nähren.
Es mag für jede andere Art von Sippe, Stamm oder Gemeinschaft ungeeignet sein, jedoch kann es mit Mühe und Not einen Einzelnen nähren.
Diesem jedoch bietet es mehr als er braucht.
Hat er Feinde, nimmt es ihn auf, und verbirgt ihn.
Ist alles andere Land bekriegt, kann das Öde Land nur frei sein, da es keinen Krieg unterstützt, und kein Krieger jemals dort wandern könnte, ohne dass ihm die Vorräte ausgehen.
Dies ist auch der Grund, weshalb die Melechah zu denen werden, die tun können, was andere nicht einmal wagen. In den Kriegen sind es die, die neutral bleiben, und sich auf keine Seite stellen, da keine Seite sie und ihre Talente dulden würde.
Sie sind es, die Nachrichten überbringen, und Botschaften geheim überbringen.

Melechahij, das sind die welche alleine umherziehen, die die Mutter Wüste begehen, um neue Oasen zu finden, die Weisen die zu alt sind um für den Stamm anders von nutzen zu sein.
Ein ganzes Leben voller Erfahrung hat sie geprägt, und sie bilden mit sich selbst einen Stamm, fähig die Wege zu gehen die allen anderen verborgen bleiben, und die der Wüste ihre Geheimnisse abtrotzen können.

Setzt man alles zusammen, kann man je nach Bedeutung zwei Namens Deutungen erhalten.

Geht man nach der endophalischen Deutungsweise, hat man den im offenen verborgen gehenden, bescheidenen, von den Mächten gesegneten Weisen, der sich nicht um das Etablierte schert, und der die verborgenen Pfade des Wüste begeht, um geheimes Wissen zu finden und zu verwenden.

Ein mächtiger Name, findest du nicht auch?

Geht man jedoch nach der Deutungsweise des Nordens, so hat man den sich versteckenden von den Mächten besessenen Herrscher, der im Ödland wohnt, und fernab von allem Recht sein Wissen mehrt, als Ausgestoßener.
So ein Name, mit einem Kind beider Welten....

Ich denke, viele die das alte Wissen schätzen, würden sich fürchten, diesen Namen einem reinrassigem Kind zu geben.
Ein Mischling jedoch....

Du scheinst dich dagegen zu sträuben?

Dann lass mich dir von dem berichten, was er hier sah.

Das erste mal traf ich ihn auf den Feldern vor Arhmud al Shadif, den Hügeln des Schwertes. Dies sind die Gräber der weisesten Frauen, überragt vom Größtem, von der Wesirin Cheffrem, was die zupackende Falkin heißt.

Dort fegte er, und erläutere mir nebenbei, was damals noch als geheimes Wissen galt.

Er war dahinter gekommen, dass die alten Nekropolen häufig viele wilde Tiere anzogen.
Die alten Begräbnishöfe waren deshalb immer in Gefahr, dass sie geplündert wurden von den Schakalen der Wüste, und den Löwen.

Ich sehe an deinen Augen, du hast dich so weit mit unserer Geschichte beschäftigt, dass dir klar ist, welche Macht sich dahinter verbirgt.
Selbst das galadonische Wort, tot, birgt noch die Spuren im innerem, toth.
Toth, wie hier der heißt, den eure Kirche zu Morsan erklären will, war seit alten Zeiten eine der ältesten Mächte, und dem Haus der Herrscherin ganz besonders zugetan.
Toths heilige Tiere waren, seit jeher, die Löwen.

Jaja, der Tod kommt aus der Wüste....

Was läge dann näher als die Leiber der Toten mit Steinen zu behäufen, je mehr des do besser?

Er fuhr fort, die Verbindungen zu ziehen, von denen ich glaubte, nur eine Frau würde sie je ziehen können.

Die Berge, damals, als es die ersten Götter und Mächte gab, waren beeindruckender als jede Art von Bildnis.
Was würde dann näher liegen, als sie von Hand zu erschaffen, um die Weisheit zu verkörpern?

Schon etwas über die Zahlenspiele der Pyramiden gehört?
Stell dir vor, ihr habt einen jungen Gott, Astrael.
Wir haben seit einigen Jahrtausenden den Brauch, unsere Toten unter künstlichen Bergen zu begraben, Bergen die durch Wissen geschaffen wurden.

Kannst du dir einen besseren Beweis vorstellen?

Im übrigen auch der Anfang der Magie, und der Erforschung dieser.
Eines der ältesten Werke unserer Kultur bringt den Segensspruch der Kalifin deutlich hervor.

Seelig sei die, die zu einem Ding sagt, werde, und es wird.

Die Kalifin sagt, für meine Grabstätte werde ein Berg, und sichert sich somit deutlich nach altem Ritus das Zeichen des göttlichen Wohlwollens.

Schon einmal nachgedacht, was “Herrscher” eigentlich ist?

Und ein “Gott”?

GH’hot....
Übersetzt man das alte Wurzelwort, wie es Malachai einst tat, erhält man der “gute Ordner”. Viele sahen in ihm eueren Astrael, und brachten deshalb auch die Verehrung desselben so erfolgreich ein.

Jedoch, bedenke.
Leben ist immer Chaos.
Je mehr Leben, desdo mehr Chaos.

Entsinnst du dich an die Pyramide?
Im Tod mit einem künstlich geschaffenem Berg gekennzeichnet?

Welchen besseren Vergleich, den damals Malachai anstrebte, kann es geben im Gh’hot, einer der höchsten Mächte die wir kennen, nicht Toth, oder Morsan zu sehen, und euerem Astrael nicht so viel Bedeutung beizumessen?

Ordnung entsteht nur in toten Dingen, leben wiederspricht den Ordnungen.
Was mich etwas mehr erheiterte, er war auch ein Anhänger der Symbolik.
Sah die größte der Pyramiden damals im Dunkel, von dem Platz aus an dem er lange gekehrt hatte.
Die Pyramide von “zugreifender Falke”, die gewaltigste in ganz Endophal, von Norden aus gesehen, im Dunkeln....

Früher war es anders.
Früher war die Nacht, Thoths Mantel, dauernd über der Welt, und das Dunkel noch durchdringend.
Heute fürchtet man sich vor ihr, und verjagd sie mit Feuern und Kerzen.

Aber früher, als es noch nicht zu spät war.

Da stand er da, und sah die Pyramide im Dunkeln. Und er sah auch was dahinter war, die sechs Sterne, im Himmelszelt, in Form einer umgekehrten Pyramide.

Das Zeichen der Heiligkeit , und wie er es sagte, der Beginn seines Glaubens an die alten Weisheiten.
Unten das Zeichen des geordneten Todes, die aufstrebende Pyramide, oben das Zeichen der umgedrehten Pyramide, des Schamdreiecks der Frau.

Lebensspendend, und Lebens endend.
Vom Himmel der Götter kommen wir, und nach dem Tod treten wir hinaus ins Licht, zu den Sternen, die sich im Wasser des Flusses spiegeln.

Er sagte mir, das Bild seines Gottes, dessen heiligstes Zeichen, sei eine Sanduhr.
Ich habe damals sehr gelacht.

Früher, als ich noch ein kleines Mädchen war, und wegen meiner Haut und meiner Ausbildung als Ayna nicht das Licht Felas sehen durfte, erzählte mir meine Großmutter oft die Geschichten Galadons.

Von den vier Göttern, die miteinander gewirkt haben sollen, und dass sie Kinder gehabt haben sollen.

Viel ist mir nicht davon erhalten geblieben, jedoch verstand ich eines....
Aufgrund eben dieser Weisheiten verstand ich, dass dieser Morsan zu bescheiden war.
Ich wusste, es gab eine Liebschaft zwischen der Göttin des Wachstums und dem Gott des Kampfes, aber es war wohl eine “heiße Sache”.

Leidenschaft die Leiden schafft.

Sähe man es endophalisch, würde sich da einiges anders stellen, und du brauchst mich gar nicht so anzusehen, junger Herr aus dem Abendland, denn dein Malachai bestätigte mich in diesen Schlüssen.
Junge, wilde Liebe entwickelt sich aufgrund von Gleichheit.
Alte, bestimmte Liebe, entwickelt sich aufgrund von Ergänzung.

Macht es also Sinn, dass nur Aufgrund der Leidenschaft Vitama und der Gott des Krieges füreinander bestimmt waren?

Malachai erläuterte mir eine andere Sichtweise.
Bestimmt sollen Morsan und Vitama füreinander bestimmt gewesen sein, denn Tod und Leben sind eindeutig zusammengehörig.
Dies ließe auch den Gott des Wissens und den Gott des Krieges zusammenkommen, beides Sachen die die Galadonier gerne miteinander vereinen.
Weise und kampfstark, so sagt man doch, sollen die Herrscher sein?

Also das galadonische herrschende Duo, und die endophalisch in Ruhe und Freundlichkeit sich ergänzenden Vitama und Morsan, oder wie wir sie nennen würden, Ysis und Thot.

Sieh mich an, ich selbst habe unter meinen schwarzen Schleiern eine sehr weiße Haut, jedoch haben meine Brüder und Schwestern in der Wüste eine dunkle, fast schwarze Haut. die herrschenden Familien jedoch sind meistens um einiges hellhäutiger als die dunkelhäutigen Familien der Wüste, die fast schwarz sind wie das Ebenholz.

Ist es da so unerklärlich, dass sie zusammentrafen?
Erste Siedler, die von den Landen der Djinij und des gefrorenen Wassers hierher kamen, und auf eine friedfertige, aber geburtenreichere Kultur trafen?

Du glaubst nicht?
Dann stell dir die Landkarte unseres größten Flusses vor, wie es einst Malachai tat, und denke in Symbolen.

Unten, das fruchtbare Delta, in dem die herrschenden Familien wohnen. also das Delta der Frauen.

Oben die Enklaven der Berge, und Torfeld, in dem die Magier herrschen, und die Männer, was man auch bei ihren Symbolen sehen kann, den Magiertürmen.

Im Osten, im Morgenland, von unserem Fluss aus gesehen näher an den Gewässern des Meeres, die Welt der Lebenden, die Städte, und die Felder, also deutlich das Zeichen von Vitama.

Im Westen, im Morgenland, hin zur Wüste, die Landschaften der Toten, die Pyramiden, und das Land der Toten, also Morsans Land.

Siehst du die Gleichheit?

Morsan und Vitama, Seite an Seite, aber nur durch den blauen Fluss getrennt, und sobald sie sich verbinden wollen entsteht das Zeichen des Bellum, das Schwertkreuz, der ja auch Vitama geschändet haben soll.

So ihnen der Weg übers Land, zum Fluss der von Weisheit kam, verboten blieb, mussten sie auf den Himmel ausweichen, und haben so die Symbole der geistigen Vereinigung, die Quelle der Macht der Vitama und die Quelle der Ordnung des Morsan, eindeutig zusammengebracht.

Oft wurde mir ebenfalls davon berichtet, dass Morsan gerade deswegen nicht mit Vitama zusammen hätte sein können, da er ja von der Wasser Xan diesen Mantel bekommen hätte.

Habt ihr Nordleute wirklich einmal darüber nachgedacht?
Morsan, der kein Urteil sprechen darf, der nimmt was man ihm gibt, und der alle gleich behandelt, bemerkt, dass sein Bruder sich an der vergangen hat, die ihm am wichtigstem wahr, und die für ihn bestimmt war.
Jeder endophali kann dir erklären, dass in der Wüste Wasser das wichtigste vom Leben ist, und das direkte Geschenk der Mächte.

Wäre es da also so falsch, die Vertreterin des Wassers in der Sippe der Göttin des Lebens zu vermuten?
Welche mit ansieht, wie sich an ihrer Schwester vergangen wird, und wie die von den anderen Mächten sicherlich arrangierte Verbindung zu zerspringen droht?
Wärest du in einer solchen Situation, würdest du dann nicht auch alles tun, um die Verbindung deiner Freundin und Schwester mit ihrem für sie Bestimmten zu sichern?
Ihm also deinen Mantel geben, auf dass er einen Platz im Wasser hat, das hier untrennbar mit dem Leben verbunden ist, an dem es ruhig ist?
Wenn es wirklich endophalisch gewesen sein soll, dann muss es ein wahrhaftes Glück gewesen sein. Er erhält einen Mantel der ihn an einen Ort der Ruhe im Gebiet seiner ihm Vertrauten, wo er sich ohne alle Augen mit ihr treffen kann, und möglicherweise reden....?

Dies alles und mehr hat Malachai mir unterbreitet, als er hier war, als dank für meine Deutung seines Namens, wie ich sie dir mitteilte.
Ihn so examiert, verschaffte ich ihm einen Platz an Bord des Schiffes einer guten Freundin von mir, welche für deinen König die Mahad Inseln kartographieren sollte.

Ich hörte dann zwei Jahre lang nichts mehr von ihm, bis sein Name in einem Bericht über den Krieg hier auftauchte.
Eine meiner Ayna erzählte mir, sie habe in einer der großen Städte einen Hinweis darauf gefunden, dass er dort fast ein Jahr krank in Geist und Körper niederlag, um dann zu verschwinden. Und dann tauchen auf einmal berichte auf, die ihn als einen Kriegshelden eines krieges zeichnen, der kurz danach begonnen hatte, als er mit dem Schiff abfuhr.

Viel weiß ich nicht, doch es verlangt mich sehr ihn noch einmal zu sehen...”

Viel kannst du nicht mehr aus ihr herrausbekommen, wie sie so auf ihrem Lager liegt.
Du kannst sehen, dass der Krebs ihr Gesicht zerfressen hat.
Du gibst ihr im Geist nicht mehr lange, vieleicht eine Woche, vieleicht einen Mondlauf.
Doch das Lächeln, mit dem sie dich bedenkt, stimmt dich seltsam....
Weiß sie etwas, was du nicht weißt?

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Taitla Brijt, Geburtshelferin, Köchin, Gartenpflegerin, Jägerin, Extremköchin, Schamanin und Taitla extraordinaire (Tod durch Succubus)
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 Betreff des Beitrags: Re: Lifnas Knecht
BeitragVerfasst: 13.07.11, 06:33 
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Der Alte saß in der Meditationskammer des Schreins, und starrte auf das Blatt Papier.
War es gerechtfertigt? Sicher. Er war einhundert und fünf. Jüngere hätten die Mengen an Arbeit als Grund genommen, aus dem Orden auszutreten.
War es verständlich? Ja. Er war ein Knecht. Lifnas Knecht. Selbst Knechte hatten eine Grenze der Belastbarkeit.
Noch einmal las er sich die Worte durch, die er geschrieben hatte.

"An Balian Greifenschild, Anwärter des Ordo Bellum, und Hirnloser Idiot und möglicher Ketzer:

Ich habe euch meine Bedenken mitgeteilt.
1. Ja, der Morsansacker muss erweitert werden. Da besteht kein Zweifel daran. In der Krypta liegen manche Leichen sogar auf dem Boden. Das geht so nicht.
2. Die Grabsteine umzudrehen ist ein leichtes? Ich werde euch mit dem gleichem Respekt wie jeden anderen Toten behandeln, euch aussegnen, und eure Seele Galtor überantworten, so dass der sie nach Vidor bringt, wo ERST Morsan entscheidet, ob ihr würdig seid, nach Vidor zu kommen, bevor Bellum entscheidet, ob ihr in seine Burg ein zieht, weshalb ich euch DRINGEND anraten würde, euch ganz genau zu überlegen, in wie weit ihr . Ein geringerer Mann als ich würde euer Kommentar zum Anlass nehmen, Anweisungen zu hinterlassen, dass, so ihr auf Siebenwind sterbt, euer Grabstein alle halbe Jahre zu drehen ist, damit er in eine andere Richtung weist, der Segen von eurer Stätte zu nehmen ist, und dann neu aufzutragen. Würde euch dies gefallen, ihr glatzköpfiger Troglodyt? Welchen Teil von "Totenruhe" habt ihr nicht verstanden?
3. Ich habe nie behauptet, ich wäre für einen riesigen, den Schrein überragenden Felsen, der die erhobene Position des Schreins mindert.
Ihr habt recht, der Schrein auf dem Morsansacker in Brandenstein hat eine Statue, die ihn überragt.

Eine geschmackvolle , morsanswürdige Statue!

Soll ich demnächst die Orken befragen, wie viele von ihnen gerne in den Schrein Bellums einen Haufen setzen würden?
Ich bin mir sicher, ich bekomme mehr Stimmen zusammen als ihr.

Aber halt, wir leben ja nicht in einer Demokratie, wo Stimmen mehr zählen als Götter und Recht.
Wir leben in einem Lehen des Königs, und über diesem Stehen die Götter.
Wir sind der Stand ihrer Diener, nicht weil wir besser sind als das Volk, sondern weil mit steigender Anzahl der Wähler es eine Verdummung der selben eintritt.

Vox Populi, Vox Rindvieh, wie mein Meister zu sagen pflegte.

Allein aus diesem Grund wäre es meine Aufgabe, als Königstreuer und Göttergläubiger Diener des Herren Morsans den Plan zu nehmen, und einen Troll zu finden, um diesen mit fünf Stein geschmolzenem Käse, überbackenen Bohnen, dem Plan und einem Schank sehr heißer endophalischer Soße zu füttern, auf dass dieser einen Dünnschiss von solch epischen Proportionen hat, dass er diesen Plan ein für alle mal vom Antlitz Tares tilgt.

Ich hätte Gute Luft, euch mit einer metallenen Büste des Königs so lange durchzuprügeln, dass ihr euch merkt, dass ich in die generelle Richtung eines jedes Demokraten und Wählers gerne mehrere Pfund Dünnschiss gebe.

4. Morsan muss keine Größe demonstrieren.
Ihr sprecht für was, tausend Seelen?
Ich, In meiner Position als letzter verbleibender Diener Morsans, spreche für fast die vierzigfache Anzahl von Toten.
Ich bin Bellum, Vitama, und Astrael keine Rechenschaft schuldig.
Der Morsansacker ist eine heilige Stätte Morsans, also gilt hier das Wort Morsans, und der Toten.

Morituri Vult!

Passt euch das nicht, sucht Bruder Vrahn auf, und versucht diesen davon zu überzeugen, den Felsen, welcher auf den Plänen verdächtig wie ein erregierter Penis aussieht, aufzustellen.

5. Magie.
Ich muss zugeben, darüber weiß ich warhaft wenig.
Nur, eines ist mir aufgegangen.

Bis auf wenige haben die Magier kein Problem damit, mit Knochen zu handeln, Schädel zu benutzen, und in anderer Weise Teile von Humanoiden zu sammeln und zu verkaufen, ohne das geringste Schamgefühl.
Soll ich auch nur den Gerinsten dieser vermutlich sogar ketzerischen SAUBAZIS, vermuteten Ersonter Hofschrantzen, Spökenkiekern, grenzdebilen grausamen Kindern unverheirateter Eltern oder halben Nekromanten an meinen Morsansacker lassen, nur weil dieser Knabenliebhaber von einem talent und stillosem Architekten in den Plänen einen eregierten Penis einzeichnete, diesen sogar mit Kerzen beleuchtete, und euch damit anscheinend so sehr erregt hat, dass ihr bereit seid Magie einzusetzen, von der man nicht weiß wie lange sie im Boden bleibt, ob ein Husterer an der falschen stelle nicht die Toten auferstehen lässt, und so weiter?

Lasst es mich freundlich sagen:
Sollte ich den Einsatz von Magie dabei erleben, wie ihr diese monströse Huldigung ans männliche Geschlecht im Morsansacker aufstellt, und auch nur ein Grab wird verletzt, dann werdet ihr in den siebenwindschen Legenden als der Bellumnit ohne Geschlecht eingehen, da ich es euch mit meinen Zähnen entfernen werde, und es mit viel Alkohol präpariert als eine Reliquie Galtors weihen, der seit jeher als Heerführer Morsans gegen die Ketzer kämpft.
Alternativ würde ich euch etwas wunderbares namens Phosphor in den Schoß schütten, und es in Brand setzen, so auf dass sich die generationenlange Inzucht die an euerem derzeitigem Geisteszustand Schuld ist nicht fortgeführt werden kann, und so Tare von einer Plage mehr befreit wird.

6. Ich habe einiges an Kreditwürdigkeit bei den Orken, und im Notfall kann ich durch den Verkauf von Seidenlagen, Reagenzien und Segnungen mehr Gold erreichen, auch wenn ich stark anzweifele, dass die orks für das Folgende eine Gegenleistung verlangen würden.

Ich lasse es hier als offene herrausforderung stehen, und werde es umsetzen, dass ich demjenigem der es wagt über den Kopf des Ordo Morsani hinweg zu entscheiden folgendes Schicksal bereite:
Ich werde ihn aufsuchen, ihn niederschlagen, ihm eventuelle Körperöffnungen mit dem Vaginalblut einer läufigen Trollin bestreichen, und dann jeden Troll den die Orken auftreiben können mit Potenz steigernden Mitteln und Ausdauertränken vollgestopft auf eben diesen Unseeligen loslassen, während ich ihn mit eingedicktem Lampenöl bestreiche, dieses in Brand setze, und ihm als einzige Möglichkeit den Flammen zu entkommen lasse, mit dem Goblins zu verhandeln und diese dazu zu bringen meine extrastarken Abführmittel zu schlucken in der Hoffnung darauf dass der Malstrom braunwässeriger Scheiße ihre Qualen erlöst.

Anschließend werde ich ihn dazu bringen seine eigenen Augen zu nessen, bevor ich ihn mit einem rostigem Löffel entdärme.

War das bildlich genug?

Mein Rat ist, wenn ihr das nächste mal solche Gedanken habt die sich beunruhigend oft mit den Worten "Wie ein erregierter Penis", " Nur eine kleine Störung der Totenruhe" und "Demokratie" bezeichnen lassen, nehmt euer Schwert, und haut euch mit der flachen Seite gegen den Kopf, bis sie aufhören. Nehmen sie zu, oder fließt kein Blut, wechselt zur scharfen Seite. Euerem Hirn kann es ja keinen Schaden mehr geben.

Mit dem Rat, das nächste mal besser einige Leute mitzubringen, die mich davon abhalten euch die Geißelung durch einführen eures gescheideten Schwertes in den After bei gleichzeitiger Platzierung eures Kopfes zwischen den Flügeln der Schreintür nahezubringen, und der Hoffnung dass Vitama sich erbahrmt und euren Lenden die Zeugungsfähigkeit nimmt, damit wir von weiterer idiotie wie dieser verschont bleiben:

Malachai Praeverros, auch genannt Kehrer, Demütiger, königstreuer, Monarchistischer Diener des Morsan, mit einigen Kleinen Charakterfehlern. "

Der Alte nickte, und streckte sich. Es war immer eine Erleichterung, sich so den Frust von der Seele schreiben zu können.
Würde er diesen Brief jemals abschicken? Vermutlich nicht.
War dieser Brief nötig gewesen?
Schon. Er hatte ein Gutes Viertel der Leichen auf dem Acker selbst begraben.
Jede einzelne von ihnen bedeutete ihm etwas.
Er erinnerte sich an jede einzelne von Ihnen.

Hatte ihm jeh jemand geholfen, die Gräber auszuheben?
Nur wenige male. Den hauptteil der zeit war er es gewesen, der sich den rücken kaputthob, obwohl alles an ihm schrieh.
Man hatte ihm Platz gemacht, als er die Kinder auf seinen alten Armen trug, hin zu ihren Gräbern, viel zu klein, und jedes einzelne hatte ihm das herz zerbrochen.
Kein einziger hatte ihm jeh geholfen.

Hatten sie es nie bemerkt? Er war der einzige, der noch über die Friedhöfe schritt, und die namenlosen Gräber pflegte. Viel zu viele kamen hier an, ohne dass sie jemanden hatten, der um sie weinte, der dafür sorgte, dass jede einzelne Grabstätte gut aussah.

Wer waren die, die abgestimmt hatten? Die wollten, dass der Friedhof schön aussah?

Er wusste, dass er nicht alles aufhalten können würde.
Aber er sollte verdammt sein, wenn er auch nur einen Finger rühren würde, um diesen Stein mitzubewegen, oder magie erlauben würde. Es machte ihm nichts aus, dass sie nie kamen, nach dem Tod abschlossen, und die Menschen, die sie jeden Tag in den straßen sahen, keines zweiten Blickes würdigten, so bald diese tot waren.
Nur bei diesem Stein würde er hart bleiben. Sie wollten bestimmen, wie der Morsansacker aussah? Dann würden sie, diese anonyme Gruppe von Wählern, dafür sorgen müssen, dass dieser Stein dorthinkam, und aufgebaut würde. Einmal, in ihren Miserabligen kleinen Leben, die sie nur mit Lippenbekenntnissen an die Götter führten, würden diese Menschen erleben, was er jeden Tag durchmachte.

Einmal müssten sie mit ihren Händen dazu stehen, was sie gewählt hatten.

Mit seinen Händen faltete er das Papier, sehr sorgsam, und schob es sich in den Gürtel.

((OOC: OG finde ich es gut, dass sich überhaupt jemand über sowas wie den Friedhof gedanken macht, und ich habe auch nichts gegen beteiligte Charaktere oder PO's.
Aber ich würde mir wirklich ausbitten, dass sich da IG Leute mit beteiligen. Sollte gegen die Auflagen (Keine Magie auf dem Friedhof, den Stein mit Magie bewegen, ect) verstoßen werden, würde ich es mir als Morsi vorbehalten, die betreffenden Chars permanent zu exkommunizieren, und es in meiner Eigenschaft als Morsi durchdrücken, dass sie nicht in geweihter Erde / der Krypta ruhen dürfen. Ich sehe dies als eine IG erforderliche Maßnahme, die pur auf RP basiert, und darauf dass ich es nicht unbedingt gutheiße, wenn Leute mit abstimmen dürfen, die nie etwas für die Umsetzung dieses Vorschlags tun würden.
OOC PS: ich hoffe, man nimmt es als das was es ist. Die IG grummeleien eines alten , kauzigen Geweihten, der nicht mit allem einverstanden ist, mit was der betreffende PO durchaus OK ist. Ich habe mich sogar bemüht, die Wutausbrüche des Geweihten epochengerecht darzustellen. Deshalb hoffe ich, dass ich keinem Mod ins auge gesprungen bin, der es gleich löscht und mir punkte gibt, da ich es gerne selber ändern kann-. ))

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 Betreff des Beitrags: Re: Lifnas Knecht
BeitragVerfasst: 2.01.12, 03:47 
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Es bot sich ein merkwürdiges Bild.

Hätte man es von oben gesehen, dann wären garantiert einige Sachen besser aufgefallen.
Selbst einige der Gläubigeren hatten nicht verstanden, wieso die Tempelglocke zur Morsansstunde nicht schlug. Fast schien es so, als sei es abgesprochen worden.
Dann kamen sie, als hätten sie darauf gewartet, Stück für Stück herraus.
Witwen, die den Bewohnern der Insel sonst nie aufgefallen wären, ruhige, meist schwarzgekleidete Frauen, die sich zielstrebig durch die Gassen der stadt bewegten, hin zum Tempel. Veteranen, versehrte, und all die anderen Armen Seelen, die das Alter schon in den Knochen fühlten, Männer wie Frauen die an jedem anderem Tag fast übersehen worden wären. Kein Wort wurde hierbei gesprochen, und es wurde darauf geachtet, dass jeder gerade so viel trug, dass er damit noch gehen konnte. Manch einer von ihnen kam aus den entferntesten Winkeln der Insel, aus Südfall wie sogar eine Gruppe alternder Trinker aus Radak, die es in den Knochen spüren dass jeder Morsan der letzte sein kann.
Hätte man sie gefragt, hätten sie wohl verachtlich geguckt, und etwas gebrummelt, über die Jugend von heute, die ihre Wurzeln vergisst, und etwas anderes, wie sie es schon hundert mal taten, was meist dazu geführt hätte, dass sich die Person verzog, oder aufhörte ihre Nase in Dinge zu stecken, die sie nichts anging. Generell schien das die Meinung zu sein, was ungebetene Fragen betraf. Musste man es erst erklähren, hatte es keinen Sinn, und da war schon Hopfen und Malz verloren. Wusste man, was vor sich ging, dann tat man besser daran den Mund zu halten, und mit anzupacken.
Es war eine Sache, die mit dem alter erwartet wurde, so wie zu wissen wie man einem Kind in die Wangen kniff, oder ab wann man es sich leisten konnte nicht mehr der neuesten Mode zu folgen und neue Kleider zu kaufen, oder welche Menge an Selbstgesprächen aktzeptabel war.
Vieleicht nahm einen ein Gleichaltriger bei Seite, und erklährte einem es, damit man sich dieses Jahr nicht lächerlich machte, aber es jemandem zu verraten, der nach Ansicht der Alten "Zu grün" war.... eher hätte man sich die Zunge abgeschnitten. Erst mal einen Jungen dabei, und dann wäre es nicht mehr weit, und man würde Kinder mitbringen, und da war man sich generell einig, wären erst mal Kinder dabei, würden sie es unweigerlich falsch machen, und das ginge ja nun gar nicht.

Die Wachen auf dem weg dahin erlebten eine gewisse Schläfrigkeit, und fühlten sich das erste mal seit dem Einsetzem des Morsans wohl, als der eisige Wind für einige Stunden aussetzt. Sie sind Junge, und hätten es eh nicht verstanden. Für sie sind es die Alten die da los ziehen, auf verschlungenen Pfaden, Alte die sie immer in der stadt gesehen hatten.
Hier war der alte Köhler, wie hieß er doch gleich, ein guter Kerl, lebte zurückgezogen in den Wäldern, und lieferte der Wache immer das bisschen Kohle das er noch herstellte, nachdem sein einziger Sohn von einem Troll ermordet worden war.
Die Witwe Kümmermich und das alte Mütterchen aus dem Armenhaus, die beide nicht mehr viel sprachen, und die immer jeden Tag zum hafen gingen, um nach dem Schiff Ausschau zu halten, das ihre Männer damals vor fünf jahren genommen hatten, und das jetzt jeden Tag zurückkehren sollte.
Der Hustende Richard, der ab und zu etwas mit sich selbst sprach, und der manchmal, niemand wusste wieso, einfach dasaß und den kleinen Kindern zusah, wenn sie in den Straßen spielten, und dabei etwas weinte.
Viel zu beschäftigt waren die Wachen damit, sich über das herrannahende Dunkeltief auszutauschen, vermutungen anzustellen, geschichten auszutauschen, als dass sie den alten groß geachtung geschenkt hätten.

Vieleicht war auch etwas anderes im Spiel.
Vieleicht war hier und da eine Wachgruppe etwas abgelenkt, vieleicht sahen manche der Wächter sogar direkt auf die Vorbeilaufenden, und schienen durch sie durch zu sehen, sie nicht einmal danach fragend weshalb sie teilweise Töpfe und Kessel dabeihatten.
Langsam trafen die Leute zusammen, hier einer, da ein anderer, hier hakte sich in stiller Einsamkeit eine Witwe deren vierter Mann schon seit Jahren Tod war bei einem Junggesellen ein dessen Haar schon nicht mal mehr grau sondern weiß war. Die wenigen Wachen, die wirklich gläubig waren, und die Meldung machten, wurden abgewiesen.

Was machte es schon, wenn so ein altes Mädchen auf ihre Tage noch einmal einen nächtlichen Spatziergang mit einem ebensoaltem Knaben machte? Und außerdem, hatte er nichts besseres zu tun als wegen jeder Kleinigkeit zum Wachoffizier zu rennen?

Man sieht, wie sich hinter dem schlachtenpass die menge trifft. Es ist wohl ein knappes Hundert, die dort stehen, in Stille, die Köpfe gesenkt. Ein alternder, gebückter Mann tritt herran, und der Schleier des Schweigens löst sich für einige momente, als er begrüßt wird, man ihm die hand schüttelt, und er einige warme Worte verteilt.
Dann spricht nur er, und die Alten schweigen, spärlich beleuchtet von den vereinzelten Fackeln. Leise ist seine Stimme, fast ein flüstern, und doch höhrt sie ein jeder von ihnen, obwohl der Wind immer noch etwas heult, und der Schnee weiter fällt.
Er hat für die Messe das schwarze Gewand eines Morsansdieners angelegt, und trotz des Besens auf dem Rücken hat er die ungeteilte aufmerksamkeit.

Viel sagt auch er nicht.

Er spricht von den Opfern, die sie gebracht haben.
Von denen, die Galtor gehohlt hat, und deren Verlust immer noch nicht verheilt ist.
Er zeigt auf den Mond, der ein letztes mal aufgeht zu einem Mondzyklus vor dem Dunkeltief, und erinnert an die Pflichten, die die alten und versehrten haben.
Ihr Blick ist nicht aufgeregt, nicht ermutigt, aber umso fester.

Er erinnert sich, denken einige, als er die Liste der Namen vorträgt, erinnert sich an jeden von uns, und an die die nicht mehr bei uns sind.
Eines Tages, wenn wir selbst tot sind, wird er unseren namen dieser Liste zufügen.
Lange kann es nicht mehr dauern.

Er spricht davon, dass die Jungen alle Hände voll zu tun haben.
Davon, dass bei dem was kommen wird die wenigsten die hierstehen mehr tun können als helfen.

Dann löscht er die Fackel, einen einfachen Ast, und beginnt die Segnungen. Es ist eine einfache Wellenlinie, die er da auf die Stirnen zeichnet, und das Gebet dass er mit jedem von ihnen spricht ist einfach, aber persöhnlich.
Er betet mit ihnen, dass sie wissen dass ihre Zeit nicht mehr fern ist, und dass er ihnen deshalb die Sterbesakramente gibt, sollten sie das Dunkel nicht mehr überleben, oder es nicht mehr in die Städte schaffen.
Die meisten von ihnen, so alt sie auch sind, und so verhuntzelt sie auch scheinen, wissen, dass es nur ein Kohlestrich in Form einer welle, und ein gutgemeintes Gebet ist, doch fühlen sie sich besser.
Die Kälte ist nicht mehr so bitter kalt, und die Altersschmerzen, die fast alle von ihnen plagen, scheinen für kurze Zeit vertrieben.

Es ist klar, dass sie etwas leitet, begreifen die Meisten, als sie sich schweigend auf den Weg nach Brandenstein machen.
Die Tiere und Menschen scheinen sie nicht zu beachten, und nur manche die bereit sind, das zu sehen was wirklich da ist, sehen den Zug von Alten, die die Stadt halb umrunden, und auf den Friedhof zusteuern.

Drei Dunkelzyklen brauchen sie insgesammt, und jedes mal ist es der gleiche Ablauf, schweigend, ohne einen Ton zu sagen. Sie bücken sich, und richten die Grabstätten her, entfernen den schnee, säubern kleine angewachsene Stellen von toten Pflanzen, und finden neue Blumen, liebevoll daheim herrangezogen, und für diese Gelegenheit mitgebracht.
Hier kann der unsichtbare Beobachter sehen, dass sich kleine Grüppchen bilden, meistens alte, vierschrötige Männer, deren Hosen so aussehen als hätten sie seit Jahrhunderten niemanden mehr gehabt der sie hätte flicken können, und alte verschrumpelte mütterchen, deren Häubchen und schaals sie gut gegen die Kälte vermummen, jedoch auf mindestens zwei Katzen hindeuten.

Sie arbeiten zusammen, ohne worte zu sprechen, und oft scheint dies besser zu funktionieren.
Hier und da wird ein belegtes Brot geteilt, oder ein Jäckchen angeboten, und die Arbeit wird langsam, aber sicher erledigt.
Hier und da benötigt die eine oder andere person etwas länger, und verweilt vor dem einem oder anderem Grab.
Freunde, Bekannte, Kinder, Eltern, allen wird gedacht, still und leise, während der Schnee in weißen, dicken Flocken niederfällt.
Dann werden die Kessel aufgestellt, und während die Jungen noch schlafen, schieben die Alten den Schnee mit Besen zusammen, rollen ihn auf zu schneeballen, und geben ihn in die kessel.
Als er soweit geschmolzen ist, und anfängt zu dampfen, nehmen sie ihn vom Feuer, und in kleinen Gruppen tragen sie ihn herraus, und gießen das Wasser über die Grabstätten. das letzte bisschen Schnee und Unrat wegspühlend.
Der hagere Alte scheint immer da zu sein, wo man ihn braucht, und vom fast skelettartigem Pferd gibt er Werkzeug herrunter, Pfannen, Töpfe, und selbst kleine Handäxte, als das Feuerholz ausgeht.
Und bevor das warme Wasser ausgegossen wird, scheint er zur Stelle, um den Alten dankend zuzunicken, und mit leisen Handgesten die alten Segnungen über dem Wasser zu vollziehen, die keine Worte brauchen um zu funktionieren.

Als sie fertig sind, geht es so weiter.
Der Schneefall nimmt zu, und scheint die Spuren zu verdecken, während die kleine verschworene Gemeinde weiterzieht, immer knapp außer Sichtweite der Ansiedlungen, dem Mann mit dem Pferd nach, der ihnen mit dem Besen den weg durch die Schneewehen bahnt.
Stück für stück verliert auch der Zug die mitglieder.
Immer scheinen sich einige unverheiratete zusammenzufinden, ohne dass auch nur ein wort fällt.

Sie wissen, das dunkeltief ist nah, und dort heißt alleinsein dass man den Tod zu früh findet.
Sie wissen auch, dass es nur für die dunkle Zeit sein sollte, aber manches mal scheint durchaus mehr im Spiel zu sein.
Männer, weit über die 80, tragen noch das wenige, was einige der Frauen mitgebracht haben, während diese das erste mal seit Jahren wieder wie Tempelschulmädchen grinsen.
Und immer wieder ziehen einige der Paare ab, nachdem sie mit dem Altem mit dem Pferd gesprochen haben.
Immer gibt er ihnen stumm den Segen, und wischt ihnen das Mal aus Ruß weg, bevor sie sich aufmachen, zu fuß zurück zu den Hütten zu gehen, zu den einsamen Häusern, die sie alleine bewohnt haben, und die sie in der zeit des dunkeltiefs mit jemandem teilen werden.

Und die geisterhafte Karavane zieht weiter, und Grab für Grab wird in Ordnung gebracht, egal ob es jetzt im Morsansacker liegt oder außerhalb. Der Vorrat an Grabblumen scheint unendlich, und so auch die Geduld der Alten.

Dann, in Südfall, sind sie im Wald beim letztem Grab angelangt.
Nur noch eine handvoll Leute sind da, eine eingeschworene Gemeinde.
Als der letzte Kessel Wasser großzügig benutzt wurde, um das Grab zu säubern, scheinen die Geräusche zurückgekehrt.
Man hört etwas lachen, und ein letztes, gemeinsamens Gebet bevor sich auch diese zerschlägt.
Und drei Leute machen sich auf nach Brandenstein, zur Burg. Zwei steinalte Schwestern, angetan im traditionellem Schwarz der morsansgläubigen Witwen, und ein mindestens ebensoalter Diener Morsans, gefolgt von einem hinter ihnen hertrabendem Pferd.


((OOC: Alle Gräber der Grünländer wurden besucht, und so hübsch hergerichtet. für mindestens einen Zyklus sind sie noch schneefrei und gut, bevor der schnee, der nun wieder stärker fällt, sie weiß eingedeckt hat und alle Spuren des Nächtlichen Besuchs verwischt. Die Stadtwachen oder zufällige nächtliche Besucher werden sich nur begrentzt daran erinnern, dass irgendwann mal Malachai und ein paar nächtliche Spaziergänger vorbeigekommen sind, aber sie werden nur von Dreien oder Vieren sprechen.
Der Schneefall dürfte schon nach wenigen stunden wieder die decke aus weiß über die Morsansacker gelegt haben, die spuren der nächtlichen besucher begrabend.
Unbeteiligte könnten sehen, dass einige der alten Leute zusammenziehen, zu mindestens für den Morsan. manch ein alter hausdiener, der sonst fast nur im verborgenem lebt, mag jetzt eine alte Freundin haben, die bei ihm auf dem Zimmer wohnt, einige Alte leute mögen auf einmal besuch von ihren Kartlklubs haben, und manches altes Mütterchen mag vor Glück ganz seelig seit langem wieder jemanden haben, den sie bekochen kann.
Und manchmal, sehr dezent, mag man sich fragen, ob da nicht ab und zu aus glimmenden fast ausgegangenen Kohlen ein paar Flammen von Vitamas Geschenk schlagen. ))

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"Mein Schicksal ist es, lässig loszutrollen..."
Jack Beauregard


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 Betreff des Beitrags: Re: Lifnas Knecht
BeitragVerfasst: 26.01.12, 05:27 
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Die Wut in ihm hatte sich abgekühlt. Sie war zu einer kleinen, schwarzen Flamme geworden, wie man sie erreichte, wenn man den Brenner mit einer ganz speziellen Sorte Torf fütterte. sein plan war laut und klar. Er war schon fast aus dem schrein herraus, nur noch schritte trennten ihn vom Scheingtürchen, als...
"Leg das weg, Malachai, das ist hässlich und gemein"
Anklagend war die Stimme, die er schon so lange nicht mehr gehört hatte. Anklagend, und mehr als nur enttäuscht.
Er ließ den Knüppel sinken, und trat von der Tür weg, sich instinktiv berautend.
"Herr, ich bitte dich, wie kann es hässlich sein? er ist gerade mal ein Knüppel aus einer Bronze Stahl Legierung, fast schon weich. "
"Nein, Malachai, nicht der Knüppel ist hässlich und gemein, sondern deine Gedanken. "
Der Alte seuftzte, und wandte sich dem altar zu, der Blick wie ein erwischter Schuljunge auf dem Boden.
"Herr, und waren ihre Gedanken nicht hässlich und gemein? Haben sie nicht einen Menschen der ein Tardukai war in den Präparierraum gesperrt?"
"Hat nicht auch ein Tardukai eine zweite Chance verdient? So wie du damals?"
Der Alte schnaufte auf. das war immer so... Unpassend überlegt.
"Und den Präparierraum haben sie uns dekoriert, diese Degner und diese Radin. "
"Und du bist der Rechte um zu entscheiden, ob es recht oder falsch war?"
"Herr, bei aller liebe, das ist in der Krypta, die ist ein heiliger Bereich. "
"Malachai, was da unten ist, das sind Hüllen, die von Vermis bewacht werden. Du selbst und deine Geschwister haben beim Aussegnen ganze arbeit geleistet. "
"Und.... Herr, manchmal verstehe ich dich nicht. Ich bin alleine, und du gewährst mir wunder. Ich bekomme Schüler, und Laiendiener, die es auszubilden gilt, und du tust fast nichts. Du lässt zu, dass ein Knochengerippe die Hälfte der Insel kontrolliert, und dass Dämonen meine Gemeinde jagen wie die Hasen, und du tust nichts. Drei von Vier Mitgliedern des Ordo Morsan stehen in der Schlacht gegen die Untoten, und beten zu dir, und wiederrum tust du nichts. Sobald ich aber rauswill, um der..."
"Du wolltest der Radin die Unterschenkel brechen, und die Hände noch dazu. "
"Herr, das kann ich erklähren. Dir zu ehren wollte ich sie nicht sofort totschlagen, da ich es weiß dass du es nicht magst, also dachte ich, sorge ich dafür dass sie für ein Paar Wochen auf dem Rücken liegen muss, dass sie Zeit hat darüber nachzudenken"
"Und doch weißt du, dass sie dir keinen ebenbürdigen Gegner abgeben würde, Malachai. Selbst Schwester Degner wäre mit ihrem kaputtem Knie ein leichtes für dich. Glaubst du es ist wirklich so wichtig, Malachai, dass ich wegen jeder Kleinigkeit eingreife?"
"Herr, bei allem gebotenem Respekt, ich weiß dass du deine Horwah hast, und in Vidor sitzen musst, um dort die Seelen zu wiegen. Aber ich sehe hier nichts von deiner Macht. Es scheint so, als würdest du geschehenlassen was die Dunklen wollen. "
"Malachai, willst du mich versuchen? Auf die Probe stellen, wie ein Kind bei dem man nachprüft ob es sein Glaubensbekenntnis auswendig gelernt hat?"
"Nicht wirklich, Herr. Aber es wundert doch, dass du das Große geschehen lässt, als ob da nichts wäre, und das kleine , als ich die beiden ... Schwestern vermöbeln wollte, da schreitest du ein. "
Er ließ die Schultern Hängen. Es war nicht immer leicht mit ihm zu sprechen.
"Malachai, ich sage dir mal etwas, was du selbst weißt. Das mit dem Skelettfürst, und dem Fratzendämon, das sind Sachen zwischen mir, meinen Horwah, und ihnen. Glaubst du wirklich, der Skelettfürst könnte ungestraft in die Grünlande einfallen? Oder dass der Fratzendämon wirklich ungestraft in den Träumen wildern könnte?"
Der Alte schüttelte den Kopf.
"Nein, Herr. So klein ist mein Vertrauen in deine Macht auch nicht."
"Und die Sache mit den beiden ist eine Sache zwischen mir und dir. Wenn du gegangen wärst, wärst du zweifelsohne zu deinem Ziel gekommen. Und dann wären eine Schaar von denen denen du Vorbild sein solltest ganz ohne dich gewesen. Du magst nicht das Vorbild sein, dass sich manche der Gemeinde und der Kirche wünschen..."
Der Alte konnte sich des Schwunzelns nicht erwehren, als er sich an verschiedene Gelegenheiten dachte, wo er sich, manchmal mit Absicht, manchmal ohne, danebenbenommen hatte.
"Aber, du bist das Vorbild das sie brauchen. Lass es dir nicht allzusehr zu Kopf steigen, mein Lieber. So wie du jetzt bist, bist du gut, doch kannst du in vielem noch besser werden. "
Der Alte nickte, tief und respektvoll, wie es nur wenige von ihm bekamen. Trotz allem bleib der Blick auf den Boden gerichtet.
"Herr, wenn ich noch eine letzte Frage erlauben darf.... Ich habe dich und die Horwah oft gefragt, ob du das vorrecht an der Rache an den Beiden willst. Ein Zeichen von dir hätte genügt, und ich hätte nichts getan... Länger als eine Woche habe ich dir zeit gegeben, und auf alles gehörcht was ich als Zeichen deiner Gunst hätte verstehen können. Und doch, als ich mich aufmachte, um die Rache zu nehzmen, hast du mich zurückgewiesen. Sag, was soll ich tun, Herr? Was wenn sie wiederkommen?"

Die Stimme ließ sich etwas länger zeit, und als sie wieder erklang, war sie leiser, und etwas menschlicher.
"Malachai, ich weiß wie du, dass dein Eifer in allen Lebensdingen nur von zwei Sachen überboten wird, deinem Eifer beim Austüfteln von Gemeinheiten, und deinem Temperament. Bekomme beides unter Kontrolle, und sei für die dir Schutzbefohlenen da, dann wir dir etwas einfallen. "

Der Alte nickte, und erhob den Kopf, als er spürte, dass die Stimme entgültig erstorben war.
Wer ihn kannte, konnte sehen, dass es in seinem Kopf arbeitete. Er dachte sehr hart über das eben gehörte nach. Temperament.... Das war nur ein Nachteil, wenn es einen zu Aktionen zwang. Nicht aber, wenn es einen zu Reaktionen zwang. Das konnte er auch so sehen. Aber der Rest.....

Es dauerte bis zum Morgen, und die ganze zeit verbrachte er in Meditation, bis ihm die Lösung praktisch ins Auge sprang. Der Rücken des Toten.... beachtlich, beachtlich. So konnte man es angehen, ja, genau. Es wäre sogar mehr als logisch...

Noch in der Meditation vertieft, zeigte sich bald ein Grinsen auf dem Gesicht des Alten, eines von der Sorte, die sich an einer Katze zeigten, die entdeckt hatte wo sich das Vogelnest befand. Wer es schon gesehen hatte, wusste, da bahnte sich etwas an, was man im allgemeinem als "Interessante Zeiten" bezeichnen konnte.

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