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 Betreff des Beitrags: Stilles Gedenken
BeitragVerfasst: 21.02.12, 21:01 
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Als der hagere in dunkler Robe gewandte Mann die zerstörte Stadt Seeberg betrat war es ein Trostloser Anblick. Überall auf der Straße lagen noch Gebeine der Verstorbenden herum und türmten sich hier und da zu Mauerhaften Gebilden auf.
Es war ein grauenerregender Anblick. All diese Verstorbenden wurden in ihrer letzten Ruhe gestört! Philip musste sich auf seinen Stab stützen als er die vielen vielen unbestatteten Toten sah. Bei Morsan welch finsteres Werk wurde hier nur verübt? Langsam ging er die Straßen hinab und sprach dabei stille Gebete für all jene Toten an welchen er vorbei schritt. Ihre Zahl schien in das Unermessliche zu steigen als er schließlich aus dem Westtor der Stadt ging schien das Gesicht von ihm noch bleicher geworden zu sein. Kalt strich der Wind welcher bis dato von den Stadtmauern zurück gehalten wurde über das Bärtige Gesicht unter der wärmenden Robe. Er blickte sich um um eine geeignete Stelle für die Verstorbenden zu finden. Sie sollten endliche ihre letzte Ruhe finden dürfen. Neben einem Gatter nahe des Tor es fand er eine freie Fläche und holte seine Schaufel heraus. Der Schnee wich dem Schaufelblatt rasch doch die darunter gefrorende Erde schien sich unaufhörlich dagegen zu wehren aus gehoben zu werden. Schon nach kurzer Zeit und erst wenige Zentimeter tief gegraben bildeten sich leichte Schwielen an den rauen Händen von Philip. In seinem Leben hatte er gewiss schon viele Gräber aus gehoben doch dieses Grab war eine große Herausforderung. Der tief gefrorende Boden war widerspenstig und dazu musste das Grab für all jene Gebeine in der Stadt reichen welche er auf seinem Weg gesehen hatte.

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Sein Atem gefror an der kalten Luft und schon nach der Hälfte eines Hellzykluses waren die Finger von der Arbeit und Kälte wund gescheuert. Doch Philip schienen diese Umstände nichts aus zu machen. Seine Schaufel trug Zentimeter um Zentimeter des Erdreich es ab und formte so nach und nach eine Mulde. Philip wusste das seine Schmerzen im Vergleich zu denen der gestörten Totenruhe nichts waren weswegen er unermüdlich wie von einer Kraft getrieben immer weiter arbeite bis die Erdmulde schließlich groß genug war. Er stieg aus dem Erdreich empor und verstaute seine Schaufel. Er schlüpfte in seine Handschuhe und nahm seinen Stab zur Hand. Er senkte sein Haupt und zeichnete eine Raute in die Luft gefolgt von einer Sanduhr. Mit ruhigen Worten segnete er diesen Ort auf das die Gebeine der Verstorbenden dort nun endlich ihre verdiente ewige Ruhe finden würden. Nach der Segnung des großen Grab es ging er zurück in die Stadt. Vorsichtig und mit der Würde die einem jedem Verstorbenden zu steht sammelte Philip die Gebeine der Verstorbenden ein. Dabei schien er stetig ein Gebet vor sich her zu flüstern welches er einem jedem Toten zur Ehre aus sprach. Immer wieder kehrte Philip an das große ausgehobene Grab zurück und legte dort die Gebeine der Verstorbenden hinein. Und immer wieder kehrte er in Stadt zurück nur um noch mehr Gebeine zu finden welche er mit aller Vorsicht barg um sie ihrer letzten Ruhestädte zu führen zu können. Eine scheinbar nicht enden wollende Aufgabe welche er nach und nach erledigte.

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In der Stadt herrschte eine gespenstische Stille. Hier und da sah er einige Leute welche ihn bei seiner Arbeit betrachteten um dann nach einem kurzem Gruße rasch weiter zu eilen. All jenen denen er bei seiner Arbeit begegnete nickte er im stummen Gruße zu um sich dann wieder den Verstorbenden zu widmen. Oh wie sehr sehnte sich sein Körper nach Lifnas Reich... doch er wusste das er diese Werk des Herrn an diesem Tage beenden musste.
Als die Dämmerung über Seeberg hinein kam stand er am Grab und legte die letzten Gebeine welche er finden konnte hinein.

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Anschließend griff er erneut nach seiner Schaufel und bettete die Gebeine der Verstorbenden im ewigen Erdreich ein. Durch den zwischenzeitlichen Regen war das ausgehobene Erdreich erneut leicht an gefroren, auch wenn die Arbeit bei weitem nicht so anstrengend war wie das Ausheben des Grab es zu Beginn so spürte Philip doch die Mühen des Tages in seinen alten Knochen und jeder seiner Muskel sehnte sich nach Erholung. Als er die Erdeckte des Grab es endlich verschlossen hatte griff er erneut zu seinem Stab. Demütig stellte er sich vor das große Massengrab und senkte sein Haupt. Nach einiger Zeit der Stille zeichnete er erneut eine Sanduhr durch die Luft gefolgt von zwei Gebeten für all jene Verstorbenden welche nun hoffentlich ihre ewige Ruhe finden würden.
Sein Werk war getan... doch er wusste schon bald würde er erneut von jenen gebraucht welche sich selbst nicht mehr gegen den Einen und sein Werk erwehren konnten.

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