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 Betreff des Beitrags: Die Fassade weicht dem wahren Anlitz.
BeitragVerfasst: 4.06.11, 18:53 
Altratler
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Der Eroberung von Falkensee folgte nach einigen Monden der Niedergang von Angamonis. Die Niederlage war absehbar, die vereinten Heere abermals überlegen und kurz bevor das Theaterstück sein Ende fand, Verrat. Er blickte mit nachdenklicher Miene immer wieder über die gleiche Zeile vom Schriftstück.

"Aber kann man verraten werden, wenn man nicht vertraute?"

Vertrauen wurden ihnen nie entgegen gebracht, es war viel mehr ein Zweckbündnis, streiten wir doch unter dem gleichen Banner. Doch tun wir dies aus gleicher Motivation heraus, verfolgen wir selben Ziele, oder bedienen sich die Sammler und Saranen nur der Macht vom Vater um selbst an Macht zu gewinnen?

Dem Schriftstück wird die Aufmerksamkeit entzogen, er sieht zur Seite, durch das geschlossene Fenster hinaus in die Dunkelheit. Er ist nicht nur von Dunkelheit umgeben, er tappt auch durch selbige und das Licht der Erleuchtung ist vorerst nicht zu erkennen. Die Schriftstücke die er im besetzten Wall vorfand und eifrig vervielfältigte verhießen nichts gutes. Streit zwischen den Schlangen, Gerangel um Einfluss, die Schöpfer der zischenden Wesen müssen zweifelsfrei arkane des linken Pfades sein. Die Charaktere gleichen sich zu sehr, als dass er nur Zufall sein kann. Der Skelett Fürst ein ehemaliger Herrscher über ein Landstrich, verdorben bis ins Mark der Knochen, kalt und unbarmherzig. Das sollen Verbündete sein? Sie opfern einander und nehmen sich was greifbar ist, Treue und Loyalität zieren täuschend echt ihre Fassaden. Sie sind wertlos wie das Geröll im Ödland.

Der erste Schritt zur Abrechnung war getan, wenn auch nur verbal. Er allein verkündete dem geflügelten Boten das die Schattenhand die Sammler wie auch Saranen fortan als Verräter ansieht. Es herrscht Krieg, unpassend wie unausweichlich, doch niemand täuscht dem Vater die Treue vor.


Era


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Fassade weicht dem wahren Anlitz.
BeitragVerfasst: 17.06.11, 09:45 
Altratler
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Gefallen ist, was fallen sollte. Der Sturm ist davon gezogen und längst vergessene Ruhe besteigt den Thron. Ruhe, wenn man nicht weiß was Ruhe bedeutet dann sollte man zwei Wochen in der heiligen Stadt der Gläubigen nächtigen. Ein trostloser Ort, ein zu groß geratener Friedhof mit allerhand Gebäuden, nur die Gräber fehlen bislang. Hat Morsan den Ort heimlich erobert und verbreitet diese düstere Stille?

Heilige Stadt, einst spottete die Magistra der Akademie über den Ort, wie recht sie doch hat. Heilig wird ein Ort nicht durch Worthülsen, Taten und völlige Hingabe müssen voran gehen. Nichts, keine Neuigkeiten, keine Informationen, keine Aufgaben, wie abgeschnitten, die erste interessante Information seit Monden ausgerechnet vom Feind. Ein Kathul treibt sein Unwesen am Falkenwall, die Beschreibung lässt zweifelsfrei auf "Persha" schließen. Diener der Schattenhand hatten diese Kreatur vor dem letzten Dunkeltief gerufen. Die Freiheit wurde ihm nach Einhaltung des Handels gewährt und erst verspätet beginnt er diese zu nutzen. Im Gegensatz zu diesen stupiden Sammler und Saranen scheint er seine Möglichkeiten auszuschöpfen, statt vielfach gegen den gleichen Wall an zu kämpfen. Er wird früher oder später gebannt, aber bis dahin ein Lehrstück an Gerissenheit aufführen.

Egal welcher Kriegsherr nach Siebenwind kam, sie alle kämpften angeblich für Angamon und allesamt einte sie meist nur eins, völlige Dummheit. Mächtig, aber unterirdisch schwach in der Umsetzung der selbst gesteckten Ziele. Wie oft mussten sie diesen selbst gerechten wie arroganten Kreaturen schon helfen, besorge dies und das, schände und entführe wo und wen auch immer. Zwecklos, je mehr man dem Feind offen ins Gesicht schlägt, umso härter wird die Reaktion ausfallen. All die Angamonwenden mehrfach erlebt und der Entschluss steht fest; nur wer gemäßigt Auftritt wird gehört, wer Respekt zollt wird auch jenen erhalten, wer zum Gespräch lädt kann eine fruchtbare Diskussion erwarten, schleichend zum Erfolg, aber nicht mit der Axt im Walde

Die Sammler und Saranen werden irgendwann besiegt sein und dann folgen gewiss die nächsten Wesen die vorgeben Angamon zu dienen. Dreibeiniger Steingolem, neunäugige aber flugunfähige Harpie, oder schleimiger Riesenbandwurm - irgendetwas in dieser Richtung wird es schon werden. Der alte Mann sah sinnierend zum Bild. Seit Angamonis befindet sich alles im Tiefschlaf. Nichts von Belang ist mehr geschehen, oder ihm entgeht inzwischen alles. Er allein ist zu Schwach um gegen die Windmühlen zu bestehen. Es wird Zeit, Zeit sich anderen Dingen zu widmen und den Dummköpfen keine Hilfe mehr zu sein.

Die Augen liegen nunmehr nachdenklich auf dem Bild, dunkle Farben, einige Gestalten sind zu erkennen, eine Erinnerung an vergangenes - Den Preis den man zahlt.


Era


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Fassade weicht dem wahren Anlitz.
BeitragVerfasst: 24.02.12, 20:01 
Altratler
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Was..., zu was sind die Gläubigen des Vaters verkommen. Mehrheitlich führen sie ein unwürdiges Leben unter dem Schutz seiner barmherzigen Schwingen. Unbeholfen, unwissend, vorlaut und voller Zweifel fristen sie ihr Dasein bis zum Ende der körperliche Hülle. Diese Zweifel, so grundlos und intensiv gelebt, ein kalter dämonischer Schauer durchzog sein alten Körper. Diese Tardukai, die Bruderschaft ist zum Witz verkommen, ein Ort verirrter Schelme. Sie haben ihre Bestimmung verfehlt und sich vom Vater entfernt. In ihren Reihen fand der letzte Verrat statt, ihre Schüler versagten nicht, sie wurden zum Versagen erzogen. Es war ihnen vorherbestimmt. Arn Toron und Tjure Odal, für beide empfand er nichts mehr, ihre Taten für die Gemeinschaft aus dem Gedächtnis getilgt. Unwichtig.

Der alte, faltige Mann betrachtet sich angewidert im Spiegel. Die Kapuze hatte er seit ewigkeiten nicht mehr aufgesetzt, wozu auch, hatte er sich doch selbst gegenüber Hauptmann Gropp und Magnifizienz Nhergas enttarnt. Sein wahres Streben enthüllt, nach gut elf Dunkeltiefs gab er seine Tarnung einfach auf und spottete ihn entgegen: Ihr wisst, wo ihr mich finden könnt.

Der erste Unterricht in freien Stadt Brandenstein, im Speisesaal der Burg sammelten sich die Jüngerer seiner Allmacht und lauschten den Wortes des Alten. Wissbegierig sein Wissen aufziehend, wie das Tuche das Blut. Ruhig erzählte der Faltige und verkündete sein gesammeltes Wissen. Am Tage des nächsten Unterricht, welcher vom Glauben handeln sollte, schlug ihm die eisige Faust der Kälte entgegen. Er spüre keine Enttäuschung, nur Ablehnung von Verachtung. Selbst die Bitte einer berobten Frau, auf Einzelunterricht lehnte er ab und verließ eilig den Ort, den er selbst als Schande empfand. Vorbei am lächerlichen Altar, die noch größere Schande in der Burg, welches hirnloses Wesen hat nur diesen Altar errichtet? Später erfuhr er ist, Feradai Adara. Die Bruderschaft der Tardukai mal wieder. Ein Gezücht voller Unfähigkeit und Dummheit. Es grollte ihn ihm, doch wusst er, eines Tages wird die Schattenhand die Tardukai in die Vergessenheit treiben. Dort wo beide Fraktionen hingehören, die eine zu Angamon, die andere in die Bücher der Vergangenheit. Lange wird alles dies nicht mehr dauern.

Ein letzter Blick in den Spiegel der Wahrheit. Was sollte dem Faltigen noch erschüttern - nichts mehr - alles schon mehrfach erlebt. Doch wieso wird er mit diesem unfähigen, verzweifelten Haufen belohnt? Sie sind so undankbar und unselbstständig, kleine Kinder mit großen Mündern, aus denen noch mehr Unsinn entweicht, als der geschulte, gestandene Geist zu ertragen vermag. Zeit das Spiel der Rücksicht aufzugeben und die angenehm, harte Hand Angamon in die Reihen der Dummen zu führen.

Er wandte sich davon und ein Windzug drückte durch das geöffnete Fenster. Keine Kälte, vielmehr der warme Atem von Angamon. Ein Gefühl, was er in letzter Zeit des öfteren verspürte. Sein Weg wird alsbald einen gewaltigen Schritt näher zu Angamon führen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Fassade weicht dem wahren Anlitz.
BeitragVerfasst: 16.03.12, 10:37 
Altratler
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Einsam starrte der Faltige durch das geschlossene Fenster seines Quartieres in der Burg. Wind umspielte einen älteren Baum, der sich nur träge, dafür aber stetig bewegte. Der alte Baum, die Gemeinschaft, beide waren in Bewegung, in ähnlicher rascher Geschwindigkeit. Mit einem Seitwärtsschritt wendete er, blickte hinab zum schlafenden Köter und sieht die Gleichheit zwischen Köter und den Lichten. Noch immer keine Information über ein Angriff auf Brandenstein. Seine Quellen waren entweder ohne Wert, oder die Lichten unterlagen noch immer der Schwäche des tiefgründigen Diskurses. Wichtige Zeit wird ihm geschenkt, Zeit die am Ende auf Seiten der Gemeinschaft sein wird.

Er schlenderte in paffender Manier davon. Der Tabak aus Dunquell war ihn ein steter Begleiter geworden. Nicht fragend, nicht nervend, keine Probleme verursachend, einfach nur herrlich entspannend. Bald müsste er Nachschub holen. Vielleicht trifft er wieder die zwei hohen Diener Vitamas, Benion und Samira Sandelholz, denen Essen wichtiger ist, als eine grundlegende Diskussion über Krieg und Frieden. Ein breites grinsen vertreibt für wenigen Augenblicke ein paar Falten.

Wie es ihr wohl geht? Wo mag sie nun sein? Ist sie schon Magistra? Wieso erhalte ich keine Antwort? Er seufzte und ascht achtlos mit der Pfeife herum. Unwissendheit ist eine furchtbare Strafe, sie kommt der Ignoranz gefährlich nahe. Melina...

Vor einigen Tagen, am Tag der Versammlung, da erschienen jene, die todgelaubt waren - die Tardukai. Gleich sieben von ihnen. In voller Rüstwehr marschierten sie in den Burginnenhof und nahmen Formation an. Welch seltener Anblick. Doch dieses Gespräch - nervig. Vor lauter Rüstwehr und Pracht erkannten sie die List nicht, vonwegen Anbiederung an die Viere. Eine gespielte Duldung anderer Glaubensrichtungen, mit dem Ziel, möglichst viele nicht Angamon Gläubige in die Stadt zu locken, um mit Geduld, Zeit und Geschick den Geist für den wahren Glauben zu öffnen. Sie, die Tardukai, haben es scheinbar nicht verstanden. Und welch selten dämlicher Vorwurf, ausgerechnet von den Tardukai, es wurde ja so lange nicht mehr gepredigt. Seit gut drei Dunkeltiefs ist er wieder auf der Insel, einen Tardukai hat er in dieser Zeit nie predigen hören, stattdessen waren es die Jüngerer der Schattenhand die auf den Straßen predigten und Gefahr liefen, getötet zu werden. Die angebliche Eingebung, die den Tardukai zuteil wurde, ist von noch größerer Dummheit, nicht die Eingebung an sich, sondern mit welch Naivität diese Eingebung verteidigt wurde. Als Weg des Krieges, dabei ist es nur die Zerstörung von Tare. Herrschen, ja, aber zerstören, nein. Sie verstehen nicht, vielleicht sind die Tardukai nur noch Relikte, irgendwann ist auch ihr Zenit erreicht.


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