Die versteinerten Bäume des Waldes um Brandenstein schienen die perfekte Aura im Angesicht ihrer neuen Besucher zu verströmen. Wie Skelette ragten die zu Zeit erstarrten Bäume reglos auf und machten aus dem einstmals von Menschen gezähmten Wald einen Knochenhof und die Prozessionen an knöchernen Wächtern und Holzfällern verdammten diesen zur Bühne für einen finsteren Karneval der verlorenen Seelen, welche regelmäßig in den Wald einkehrten um ihn der letzten Lebensfunken zu berauben, die nicht bereits von der Verdammnis genommen wurde, welche vom Herzen jener Finsternis - Brandenstein - ausging. Auch wenn es auf dem Rest der Insel so wirkte als würden die Ereignisse sich gelegentlich überschlagen, so war die Natur der Dinge im Wald um Brandenstein eher jene eines Geschwürs, das langsam begann den Körper auszuzehren, ungesehen und langsam, aber stetig. Und je länger diese Prozessionen der Toten ihre Wege durch die Wälder arbeiteten, desto dauerhafter und unheilbarer, würden die Schäden sein, die sie dort hinterließen. Aber so fern von Leben diese Wälder dieser Tage auch schienen: Sie waren zweifelsohne nicht vollkommen tot - und sie waren nicht schutzlos. Die aufmerksamen Zuhörer, jene, die die Melodie des Lebens dieses Waldes kannten, vernahmen eine subtile Änderung in dessen Takt. Es mochte kaum noch Leben in diesem Wald herrschen, aber etwas veränderte die Melodie, welche nun - sehr langsam - begann den Rythmus urtümlicher Lieder welche aus alten Zeiten herrührend, auch heute noch zu einem, und nur einem Ziel anstimmen: Zur Jagd. Die Skelette an den Grenzlanden mochten die ersten Wehen dieser Entwicklung zur Kenntnis genommen haben, denn nicht vollständig ungesehen passierte eine verhüllte Gestalt die Grenzen jenes Totenreiches um Brandenstein. Der subtile, langsame Rythmus änderte sich vom Klagelied und Nachruf. Skelette und die meisten Wesen im Umland denen jene Verbindung zu den Wäldern fehlte, mochten für diese Entwicklungen taub sein - aber fortan gingen sie auch an ihren Augen nicht spurlos vorbei. Denn jene die die Skelette am Werke zählten, mochten bemerken, dass in kleiner Zahl stets vereinzelte Holzfäller nicht zurückkehrten und einige der Patroullien mochten berichten, dass sie angegriffen wurden. Nicht im Sinne eines heldenhaften Kampfes der darauf abzielte, jene Patroullie auszulöschen: Das Schwirren einer Bogensehne kündigte den Angriff an und was zurück blieb waren wachsame Skelette die das Umland durchkämmten und ein einzelnes Skelett, von einigen Pfeilen seiner unnatürlichen Verbindung zum Diesseits beraubt. Kein großer Verlust. Aber etwas geschah.
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