Schweissglänzend von Mühe und gnadenloser Mittagshitze sind die Männer in Brandenstein an der Arbeit. Wuchtig werden Beile gegen die hölzernen, zum Teil schon leicht mordigen Palisaden geschwungen, die noch vom Dunkeltief übrig sind. Angestrengt keuchend schlagen sie Stämme um, reissen sie aus der Erde und schichten sie an den Wegesrändern auf. Wo sie auf Abfall, Kadaver und sonstigen Unrat treffen, wird auch jener aus dem Wege geräumt, um später verbrannt zu werden - auf einem aus dem Holz der Palisaden errichteten Scheiterhaufen. Lange schuften sie, hin und wieder eine kurze Rast im Schatten der Bäume einlegend, weiter. Leben und Normalität müssen wieder in Brandenstein einziehen. Leben und Normalität werden wieder in Brandenstein einziehen. Zumindest, wenn es nach ihnen geht.

mal fröhlich, mal maulig, mal lachend, mal pfeifend, mal murrend schuftet an anderer Stelle eine quirlige junge Frau ebenfalls mit. Ihre sonst glatten und nicht sonderlich muskulösen Arme sind bereits recht zerschrammt, doch unermüdlich reißt sie ebenfalls mit Hilfe eines Pferdes und eines Seiles alle kleineren Palisaden ein, die sie so findet. Die morschen Balken lagert sie recht chaotisch jeweils an Ort und Stelle, einige Palisadenteile werden durch die halbe Stadt noch mitgeschliffen, bis sie sie ins Hafenbecken wirft.

Einige verkohlte Reste eines Feuers schiebt sie mit dem Fuß einfach unter einen der Markt-Wagen, andere Müllreste steckt sie ins nächste Gebüsch.. ganz nach dem Prinzip "aus den Augen, aus dem Sinn".

Und doch trägt auch ihr Wirken Früchte - und wo sie war, kehrt ein wenig Normalität ein.