Emsiges Treiben herrschte gestern in den späten Zyklen im Süden der Stadt Falkensee. Arbeiter eilten mit Schubkarren und Packtieren voll Holzbalken dorthin, das Gebäude des Seiltänzers wurde umschwärmt wie ein Bienenstock. Schnell hörte man von allen Seiten Klopfen und Hämmern, Stützbalken wurden hier und da im Haus angebracht, der Weg um das Gebäude herum zeitweise abgesperrt. Säcke voll Mehl wurden dann ins Haus getragen.

Mitten im Gewusel sah man wohl ab und an den Stadtwart, Jaro Tyslaf, hier und da eine Anweisung gebend, selber ebenfalls ins Gebäude gehend und hier und da Hand anlegend. Schließlich wurde die Umgebung um den hinteren Gebäudetrakt abgeriegelt und man hörte einen lauten, explosionsartigen Knall, bei dem im angrenzenden Rosengarten ein paar Gläser zu Bruch gegangen sein dürften.

Das einst stolze Sandsteinbauwerk des Seiltänzers fällt daraufhin zu großen Teilen in sich zusammen, nur im Bereich vorne an der Hauptstraße bleiben Teile davon stehen.

Aus der großen Staubwolke, die sich um das zusammengestürzte Gebäude herum schlagartig ausbreitete, tritt nach einer Weile grinsend besagter Jaro Tyslaf und macht den Anschein, dass er mit dem Ergebnis mehr als zufrieden ist. Schon erteilt er den Arbeitern neue Aufgaben, das Steinmaterial wird abgetragen.

Nach und nach entsteht auf der Großbaustelle fortan ein neues Gebäude an der Stelle des Seiltänzers, sowie ein zweiter größerer Gebäudekomplex an der Stadtmauer.

Die Anwohner rings um den Seiltänzer atmen auf - sowohl die Staubwolke der Bauarbeiten, als auch die Lärmkulisse, die sich tagein, rings um die Baustelle ausbreitete, ging bereits deutlich zurück. Die beiden neuen Gebäude scheinen kurz vor Vollendung, die Handwerker, weiterhin beaufsichtigt von Stadtwart Tyslaf, beschäftigen sich nur noch an kleineren Innenausbauarbeiten. Letzteren sieht man in seinem Eifer sogar teils zu später Stunde, wenn die restlichen Arbeiter bereits bei ihrem Feierabendbier sind, noch weiterwerkeln, als könne ihm die Vollendung gar nicht schnell genug gehen.

Die fertigen Gebäude bereichern das Stadtbild bereits in ihrem neuen Glanz.

Ab und an sieht man bereits Mietinteressenten umherstreifen, während Tyslaf schwere Eisentüren heranträgt und diese nach und nach in die Türangeln hebt.

Im Laufe der letzten Woche haben die ersten Handwerker begonnen die ersten Gerüste aufzustellen, um dem dem Abbau der Steinsäulen zu beginnen. Die Steine der Wege wurden und werden noch immer aus der Erde gehoben und am Rand gestapelt, die nun entstandenen Löcher mit neuer Erde aufgefüllt. Neues Baumaterial wird herangeschafft und die ersten Bauflächen begradigt und vorbereitet. Zurecht geschlagene Steine, Balken und Bretter sammeln sich im Park. Die meisten Arbeiten scheint nun ein Dwarschim hier zu verrichten.

Folgender Aushang lässt sich am Eingang des Parkes finden:

In einer Werkstatt in Falkensee kann man bisweilen einen Handwerker am Tische sitzen sehen, vor sich einen Wandspiegel an eine Blumenvase gelehnt und dichte Denkkrautwolken aus seiner Pfeife schmauchend. Mit ruhiger Hand wird der Kohlestift über das Hadern geführt, der Blick zwischen Spiegel und Blatt gewechselt und feiner Kohlestaub sachte mit dem Finger verwischt und sorgfältig abgeblasen. Ein ganzer Packen an Skizzen hat sich in seiner Kladde gesammelt, ganz unterschiedliche Entwürfe von Gesichtern, Posen und Gestalten. Es scheint ihm eine vergnügliche Arbeit zu sein, gutmütig greift er bisweilen das Blatt, um es weit vor sich haltend zu prüfen und manches Mal zufrieden zu nicken oder auch ein Detail zu ändern. Wenn Kunden erscheinen, wird die Arbeit weggelegt, aber nicht lange....dennn sobald wieder Ruhe einkehrt, wendet er sich wieder seinen Skizzen zu.

Während in den Werkstätten Falkensees fleißig gearbeitet wird und im freien das noch anhaltende Wetter für die Arbeiten im Park genutzt wird, ist für manchen Bewohner auch schon bemerkbar geworden, dass auch im Handwerkerhaus die Arbeiten nicht still stehen.
Leider sind für die Umbauarbeiten die Werkzeuge zur Seite geräumt worden, da die Möbel verrückt wurden und neuer Boden verlegt wird. Im gesamten Obergeschoss wird gerade die Küche aus Stein abgetragen.
Balken werden aufgestellt und verraten, dass auch neue Wände zur Aufteilung des Obergeschosses gezogen werden.

Im Handwerkerhaus lässt sich folgender Aushang finden:

Awa Aldorn stand anfangs der Woche mit deutlicher Skepsis im Südtor und schaute auf das verlassene und verdreckte Armenviertel vor Falkensees Toren herab. Ein kühler Wind strich über den nassen Boden, in dessen Pfützen sich vergangener Unrat sammelte.
Sie musste nicht fürchten, sich hier allein hinzubegeben. Seit etlichen Wochen ließ sich bis auf dem Bettler und die Dame, die bei keiner Temperatur zu frieren schien und fleißig Bein zeigte, niemand hier blicken zu lassen. Akten über die Verbrecher in diesen Baracken fanden sich ebenso lange keine mehr im Wachturm ein. Das Pferd mit sich führend gab sie den Wachen am Tor trotzdem die Anweisung ein Auge auf sie zu haben und so verteilte sie als Statthalterin Falkensees den üblichen Maßnahmen entsprechend einige Zettel vor den Türen der leeren Hütten. Auf diesen Zetteln wurde die anstehende Maßnahme angekündigt, dass in zwei Wochen geräumt werden würde und dass für die Verbliebenen Ersatz gesucht werde.
Doch ist nicht nur eine Räumung geplant. Es kündigten sich Abrissarbeiten an.