Zitat:
Liebe Mutter, Vater,
Es ist lange her, seit ich euch das letzte mal schrieb. Die letzten Monate vergingen wie im Flug und ich hatte alle Hände voll zu tun.
Meine Reisen haben vorerst ein Ende auf der Insel Siebenwind gefunden. Ja genau, die Insel über die man so viel hört. Ich habe mich einer außergewöhnlichen Gruppierung angeschlossen, dem so genannten Orden des wachenden Löwen. Es sind überaus interessante Leute, die sich dem Ziel verschrieben haben im Namen der Sahor und der Krone die rechtschaffenden Menschen der Insel zu beschützen. Hier kann ich viel lernen und nicht weniger gutes tun um den Menschen zu helfen. Aber dies ist nicht der einzige Grund warum es mir hier so gut gefällt. Ich habe hier eine Frau kennengelernt die einfach nur mit einem Wort zu beschreiben ist: Wundervoll. Sie ist nicht eine dieser feinen Damen, die nur hohles Geschwätz von sich geben, denn mehr ein aufrichtiger Wildfang mit dem Herz auf der Zunge. Sie ist eine Kriegerin und ebenfalls wie ich Anwärter im Orden. Ich muss sagen, so lässt es sich hier echt leben.
Leider habe ich nicht so viel Zeit, wie ich sie gerne für sie hätte. Hier auf der Insel herrscht ein heftiger Krieg und ich bin mit den Löwen mittendrin dabei. Es gab letztens eine große Schlacht - keine Sorge, mir geht es soweit gut - es steht uns jetzt nur eine Menge Arbeit bevor. Der große Steinwall, für dessen Bewachung wir Löwen zuständig sind, wird im Moment regelmäßig angegriffen. Aber genauso wie die anderen im Orden werde ich das schon irgendwie überstehen.
Zudem werde ich hier von den Löwen weiter ausgebildet. Sowohl im Kampf als auch in so nervige Dinge wie Politik, Geschichte und Etikette. Meine Ausbilder nehmen mich hart ran, aber weniger so, wie ich es von der Grundausbildung in der Kriegerschule kannte, denn mehr bekommen ich als Anwärter ganz viele Aufträge, die von der Warenbeschaffung bis über so Sachen wie Berichte und Protokolle schreiben hinausgehen - ja genau, ich und schreiben. Mittlerweile bin ich darin recht geübt, auch wenn meine Schrift immernoch schrecklick aussieht. Ich sehe das Ganze aber als gutes Zeichen, denn viele Aufträge bedeuten doch, dass man mir entsprechend vertraut. Wir werden sehen, wo das hin führt.
Ich hoffe euch geht es daheim bestens. Ich freue mich jetzt schon auf eure Antwort.
Liebe Grüße,
Viktor
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