Eines der Schiffe, das in den letzten Wochenläufen vor Siebenwind ankerte, hatte einen Boten an Bord, welcher, nebst anderen Nachrichten für die Insel Siebenwind, einen Brief bei sich trug, der einzig und allein für den Mann namens "William Glaron" bestimmt ist. Dieser wird weder Wind noch Wetter gescheut haben um die Nachricht eben diesen Mann zukommen zu lassen. Und dies nur höchstpersönlich.
So jener die Pergamentrolle mit dem bekannten Siegel, das er selbst als Symbol auf dem Handgelenk trägt, erhält, wird er nach dem Aufbrechen dieses Siegels eine ihm sehr bekannte Schrift erkennen.
Zitat:
Geliebter William,
zu lange habe ich nicht von Dir gelesen. Ein Bericht, wie es Dir ergeht ist lange überfällig.
Doch ist die Intention meines Briefes keine vergrämte, denn ich habe jeden Grund milde gestimmt zu sein. Gar Freude möchte ich es nennen, denn Vitama gestand unserer Liebe einen weiteren Segen zu.
Wenn Dich dieser Brief erreicht, wird dein Sohn schon wenige Wochen alt sein.
Ich wusste von unserem Glück schon, ehe du abgereist bist, doch wollte ich Dich nicht aufhalten, von dem was Dir wichtig ist, demnach habe ich meine Freude über diese Erkenntnis im Zaum gehalten. Doch kann ich nun mit Entzückung Dir davon berichten, wie unser zweites Kind mir mit Deinen Augen entgegenblickt. Auch wenn er, wie unsere geliebte Cecilia, einen schwarzen Schopf auf dem Haupte trägt, ist unser Sohn ein Ebenbild Deiner selbst.
Dein Vater ist stolzer, wie es ein Großvater nur sein könnte, der einen würdigen Erben seiner Linie in den Armen halten kann. Er berichtet jedem, voller Eifer und unabhängig davon ob derjenige es hören möchte, wie er aus Deinem Sohn einen standhaften Soldaten, wie Du es bist, machen wird. Deine Frau Mutter hat über den Morsan hinweg ein wenig gekränkelt, doch ist sie mittlerweile wieder wohl auf. Wohl mag ihr das laute Organ - einem brüllenden, stolzen Löwen gleich - unseres neuen Sproßes die benötigte Kraft wiedergegeben haben, um sich aus dem Bett zu erheben.
Seit Du Dich wieder Deinem Dienst gewidmet hast, wurde der Stolz auf Dich, durch die Geburt Deines Sohnes von allen Seiten nur verstärkt. Es ist viel Freude in dieses Haus eingekehrt, doch mein Herz ist schwer, denn ich kann diese Freude nicht mit meinem mir Liebsten teilen.
Lass alsbald wieder von Dir hören, damit ich unseren Kindern Kunde von ihrem prachtvollem Vater, und meinem wunderbaren Gemahl, geben kann.
In tiefster Demut und Liebe,
Deine Amelia