Die Tür schloss sich leise hinter ihm, nicht dass er damit jemanden geweckt hätte, wenn er sie nun laut geschlossen hätte, aber Angewohnheiten sind und bleiben Angewohnheiten. Auf dem Weg zur Treppe zieht er sein Umhang aus und wirft ihn nebenbei in Richtung des Stuhls, aber knapp segelt das Stück Fell vorbei und landet auf dem Boden und bleibt da liegen.
Ohne dem ganzen noch ein Blick zu würdigen, führen im seine Füße nach oben in den fast leeren Obergeschoss, nur ein paar Felle und sein Hund warteten da auf ihn.
Und das einzige lebende Obekt außer ihm in diesem Haus war auch schon am schlafen, wie traurig. Also setzte er sich neben seinen Hund auf die Felle und seufzt einmal leise und reibt sich die Augen. Gleich wäre der Dunkelzyklus auch vorbei und er hat kein Schlaf gefunden. Er kramt in seiner Hose herum und holt ein zusammengefaltetes Stück Papier heraus, jenes wird kurz angeguckt und dann aufgeschlagen. Dazu zaubert er noch ein Stift aus seiner Tasche heraus und dem ganzen wird noch der letzte Schliff gegeben, indem er schnippst, leise etwas sagt und eine winzige Lichtkugel vor ihm anfängt zu leuchten.
Ein leises Gähnen folgt auf den Zauber hin, nicht dass der Zauber langweilig wäre, nur der Schlaf fehlt ihm einfach so sehr..er betrachtet sich die ein paar niedergeschriebenen Worte, die dort stehen. Die Anfänge eines Briefes.
Schweigend wird der Anfang betrachtet und dann schreibt er langsam etwas hinzu, daraufhin folgt ein Runzeln der Stirn, dann ein Kopfschütteln und das einzige Wort, was er geschrieben hat, wird wieder durchgestrichen. Unpassend. Stattdessen schreibt er ein anderes Wort daneben, welches wieder besehen wird und dann abermals durchgestrichen wird. Ungenügend. Und der müde Mann betrachtet sich die Wörte da auf dem Blatt Papier und starrt sie angestrengt an. Immer wieder versucht er den da stehenden Wörtern noch mehr hinzuzufügen, aber jedes Wort passt nicht, keines trifft das, was er denkt, was er fühlt, was er überhaupt sagen will. Und so fühlt sich das Stück Papier mit durchgestrichenen Wörtern, nur der Anfang blieb.
"Liebe A.."
Der Rest war ein Gewirr aus durchgestrichenen Wörtern, Wortfetzen und lesbare Überbleibsel. Ein lautstarkes Seufzen und das Blatt Papier wird angehoben und mit Finger und Daumen festgehalten. Und dann, ohne ein Wort oder weitere Geste, lodert das Blatt Papier vollkommen auf und gleitet brennend zu Boden, doch kein brennendes Stück Papier erreicht den Boden sondern nur schwarze Asche, gleichzeitig flackert aber die kleine Lichtkugel auf und der Magier blinzelt einmal angestrengt. Es wäre eh ein Brief geworden, den sie nie gelesen hätte, auch wenn er die passenden Wörter gefunden hätte.
Und trotzdem drückt er sich auf und geht hinunter, ohne seinen Hund dabei zu wecken..direkt wird der Weg zu einem Bücherschrank eingeschlagen um dort in einer Kladde, ein weiteres Stück Papier herauszuholen.
Mit dem Stück Papier geht der Weg wieder nach oben und das Prozedere beginnt erneut. Die simple Begrüßung wird geschrieben, ehe die Odysee der Wörter beginnt. Und wieder trifft kein Wort zu dem, was er gerade denkt. Alle zu unpersönlich, alle zu ungenügend, nichts stellt das da, was er überhaupt sagen will. Also fühlt sich das Blatt Papier wieder mit Strichen und gewinnt nicht Aussagekraft. Das einzige, was dieses Stück Papier darstellt ist die Unsicherheit, die Verzweiflung des Autors. Mehr aber auch nicht.
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