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 Betreff des Beitrags: Der letzte Waffengang
BeitragVerfasst: 28.03.13, 11:32 
Edelbürger
Edelbürger
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Beiträge: 1316
Zitat:
Still und friedlich lag der Körper der Frau in eine frische Tunika und gereinigter Ordenswehr aufgebahrt in der Krypta. Allein die Ordensklinge fehlte.


In gesegneter Ordenswehr trat sie ihm gegenüber, ihrem Schwertbruder. Dem Mann der sie „hörig“ genannt hatte und doch behauptete ihr daran keine Schuld zu geben.
Schuld.
Sie war nicht ohne Schuld. Sie erinnerte sich…
Sie erinnerte sich an ihr Fehl gegen ihren Prior, ihren Schwertvater. In jugendlichem Zorn, so ungerecht gegen diesen freundlichen, väterlichen Mann.
Meira und Ashav, ihre Lehrmeister in der Gesandtschaft Maynaghs. Freunde, Eltern, Geschwister.

Siebenwind.

Siebenwind war so vieles. Die Malthuster Armee, in welcher sie einst Dienst getan hatte, Nicolai Tuljow, ein Diener Bellum in den Reihen der Armee. Kameraden aus Malthust. Die endophalische Abteilung. So viele Endophali waren sie gewesen, dass es für eine kleine, eigene Einheit gereicht hatte. Die Entlassung aus dem Dienst durch Nicolai.
Schwertvater Herand, welcher sie auf der Insel in Empfang genommen, ihren Eid jedoch nicht ohne Buße gelöst hatte.
Schwertvater Delany, welcher ihr den Dienst im Löwenorden auferlegte.

Der Löwenorden.

Ayleen, welcher sie zum Schutz ihren Schild gab und damit ein weiteres Mal den Unmut der Schwertväter auf sich zog.
Wilhelm Schwarzstein, ihr Lehrmeister im Löwenorden. Noch immer zierten die drei dünnen Brandnarben von seiner Übung ihren linken Unterarm. Lehrmeister und Freund.
William Glaron, ein Streit den sie nie beilegen konnte.
Solana Ascanis, ihre Waffenschwester und doch gab es auch hier einen Streit der nie ein Ende fand.

Der Orden vom heiligen Schwerte Bellums.

Schwertvater Delany hob ihren Eid auf, machte sie zur Geweihten, beendete ihren Dienst im Löwenorden.
Lange Tage des Dienstes im Kampf gegen den Einen, gegen die Tardukai, gegen die Besatzer Brandensteins.
Um ein Schiff, schließlich gar gegen Soldaten Malthusts, alte Kameraden, gegen Soldaten Ersonts.
Myrandhir mit dem sie eine lange Freundschaft verband.
Lorence, Schwertbruder und Freund, so wenig gemeinsame Zeit ließen die Pflichten.
Gabbahn Shagant, der Schwertschüler Hochwürden Bärensteins, als er die Weihe durch den Herrn empfing vollendete sich was des Herrn Wille war.
Ildrahil Cameroth, der Schüler mit dem sie in die Ödnis ritt um verlorene Soldaten der Krone zu finden und sie zurück nach Seeberg zu führen.
Madayana Ayla, eine Freundin, eine Schwester, Endophali wie sie selbst.
Tion Altor, Geliebter, der Vater ihrer Tochter Julia.
Ortwin, Bruder und Duellant.

Und schließlich Schwertvater Bornwart von Eiffersleben, der ihr die Beichte abnahm, ihr ihre Sünden vergab, sie reinigte vor Bellum.

So viele…

Ian und Colin, wie viele Momente der Freude und des Lachens hatten sie geteilt, wie oft im Kampf Seite an Seite gestanden. Lange Zeit hatte sie sich gewünscht Ian als Schwertbruder im Orden begrüßen zu dürfen. Doch er glaubte seinen Platz in der Tempelwache.
Vater Benion und Schwester Samira, Samira brachte Julia auf die Welt, Vater Benion segnete sie im Namen Vitamas.
Assamaril, Schwester, Freundin und eine große Hilfe in den ersten Moment mit Julia.
Tjure Odal, Kamerad und Ketzer.

Wie viele würden an ihrem Grab stehen?


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 Betreff des Beitrags: Re: Der letzte Waffengang
BeitragVerfasst: 28.03.13, 11:52 
Einsiedler
Einsiedler

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Zitat:
Ebenso still und friedlich kniet eine Bellumsnovizin von siebenundzwanzig Jahren auf der Mitte des Schwertes auf dem Boden des Schreines. Beide Knie auf dem Boden, der Kopf gesenkt, die Augen geschlossen, ihr eigenes Schwert liegt vor ihren Knien.


Sie hatten sich nur kurz gekannt, aber schnell gemerkt, dass sie wesensverwandt waren. Die Novizin war erst vor kurzem auf die Insel zurückgekehrt und sich dem Orden nach knapp über sechs Götterläufen der Abwesenheit wieder angeschlossen.

Schnell war man beim Du, es war für Madayana ein Gefühl der engen Verbundenheit, ohne sich wirklich zu kennen.

Sie bewunderte diese junge Frau, einige Götterläufe jünger als sie selbst, dafür, dass sie so jung schon die höhere Weihe empfangen hatte. Und sie bewunderte auch ihren Hitzkopf und hasste ihn zugleich, denn sie sah sich darin gespiegelt, was ihr ein Gefühl der Angst vor sich selbst und der eigenen Hitzköpfigkeit gab.

Leise murmelt sie die Worte: "Wieso, Sanjari... wieso musste das jetzt sein? Ein Duell hätte nicht tödlich ausgehen müssen. Du bist eine Mutter, Du hast an erster Stelle Deine Tochter alleine gelassen. An zweiter Stelle mich und die anderen Brüder und Schwestern. Ich weiß nicht, ob Du jetzt glücklicher bist und Deinen Frieden findest, den Du als Hitzkopf scheinbar vorher nicht hattest. Ich hoffe nur, dass Du von irgendwo auf mich blickst und auf mich aufpasst..."

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 Betreff des Beitrags: Re: Der letzte Waffengang
BeitragVerfasst: 28.03.13, 13:42 
Festlandbewohner
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Beiträge: 239
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Jemand hat, wie als letzten Gruß und Andenken an gemeinsame Erinnerungen, eine Knoblauchknolle und eine lange, blonde Haarsträhne neben die Leiche gelegt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Der letzte Waffengang
BeitragVerfasst: 28.03.13, 14:44 
Festlandbewohner
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Beiträge: 357
„Ich gebe Dir mein Wort“ die letzten Worte vom ihm die sie noch vernahm, bevor sie das Duell antrat.
Ein langer Kampf, ein Schwertstich des Kontrahenten und ihr Körper fiel zu Boden, die Augen weit geöffnet, ein gurgeln aus ihrer Kehle, dann Stille. Ihre Seele wurde, trotz der Bemühungen ihr zu helfen, auf Galtors Schwingen fortgetragen.

Nachdem er die Geweihte in die Krypta getragen hatte, ging er hinauf in den Schlafraum der Geweihten. Schlafend lag sie da, unschuldig, etwas mehr als ein Götterlauf alt. Ian strich ihr über den kleinen Kopf, zog die Decke sorgsam über sie und setzte sich auf den Boden vor das Bett, sein Haupt senkte sich auf den Rand des Bettes, in dem das Kind lag. Viele Gedanken gingen durch seinen Kopf, Erinnerungen an die Geweihte Sanjari Kat Manthura, hitzköpfig und sanft, eine Schwester. Erfinderin des Bellumsbrötchens. Ein leichtes Schmunzeln umspielte seine Lippen als er an jenen Tag dachte, wie sie in der Tempelküche wirtschafteten, als Colin den Knoblauch mit seinem Schwert schälen wollte und am Ende gemeinsam das frische Brot verzehrten.
Er dachte daran wie sie Seite an Seite kämpften, wie sie bei ihm auch mal Trost suchte und dabei ihren Kopf an seine Schulter lehnte.
Über diese Gedanken glitt er langsam in den Schlaf, vor dem Bett des Kindes, das nun sein Mündel war.

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@Karel> Er ist tot!
@Karel> Immer in dem Moment, wenn man die Templer lobt...
@Karel> stirbt etwas

Mensch, männl: Treppensteher vom Dienst
Tempelwache

<Hoschi> Man möchte ihm High Five geben. Ins Gesicht. Mit einem Stuhl.


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 Betreff des Beitrags: Re: Der letzte Waffengang
BeitragVerfasst: 28.03.13, 18:09 
Edelbürger
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Beiträge: 1240
Wohnort: Good old Cologne.
...er wusste nicht ob es der Tempel war, oder die Leiche, die ihm diese Übelkeit einbrachte...

...als er jedoch von dieser Nachricht hörte, kam er nicht herum noch einmal diese Frau zu besuchen, die zumindest eine Zeit lang oft und nah in seinem Leben stand...

...er schlug ihr keine Raute, noch berührte er das kalte Fleisch, er stand einfach nur eine Zeit dort...vielleicht eine Art der Respektsbekundung...

...auch für den schlimmsten Feind mag noch Hoffnung bestehen...

...das lange blonde Haar ordnend verließ er den Tempel...Gedankenschwer...

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 Betreff des Beitrags: Re: Der letzte Waffengang
BeitragVerfasst: 29.03.13, 10:25 
Einsiedler
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Beiträge: 15
Langsam rieseln die einzelnen Kettenglieder durch die gepanzerten Finger der ausgestreckten Hand zu Boden.
Das leise metallische Klimpern durchbricht für wenige Augenblicke die Stille des Ortes.
Die Frau steht eine ganze Weile nur still und stumm da.
Und starrt.

Die letzte Erinnerung die ich an Dich habe stammt vom Tag meiner ersten Schmach.
Auf Dein Wort hin habe ich die Klinge gezogen, doch der Schwertherr war nicht bei mir.
Langsam wurde mir klar, dass Du Dich in mir geirrt hattest. Ich würde nie so sein wie Du.
Nie zu Euch gehören.
Hier stehe ich.

Um was zu tun?


Sie wendet sich ab und geht.
Einen Augenblick lang strauchelt sie.
Im Gehen öffnet sie die Schließe ihres Mantels.


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 Betreff des Beitrags: Re: Der letzte Waffengang
BeitragVerfasst: 29.03.13, 12:31 
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Als Philip von dem tragischen Unfall zwischen den beiden Schwertgeschwister hörte war er bestürzt das so etwas in einem Bellum gefälligen Duell passieren konnte. Seine Gebete galten vor allem Sanjari und ihrer zurück gebliebenen Tochter. Doch was ihn noch mehr bestürzte war die Vorverurteilung und schon fast der blanke Hass der kurzzeitig zwischen einigen noch auf Tare wandelnden Geschwistern/Templern kurzzeitig herrschte.
Natürlich lag ein gewissen Dilemma darin das ausgerechnet ein Schwertbruder für den Tod von Sanjari verantwortlich war, aber ihn deshalb ohne alles gehört zu haben vor zu verurteilen, nein das war gan's und gar nicht im Sinne des stillen Vaters. Denn er alleine wird das letzte Urteil sprechen und bewerten in wie weit Ortwin schuldig oder unschuldig sei.
Es kostete einige Mühen einige der Geschwister wieder zu beruhigen und davon zu überzeugen kein vorschnelles Urteil zu fällen. Doch spätestens als Ortwin in das Ordenshaus trat und die Ereignisse erläuterte legte sich die Wut und schwenkte in das um was von Anfang an herrschen sollte: Trauer.
Jeder überlegte nun endlich wie er der Verstorbenen die letzte Ehre erweisen könne und was zukünftig zu tun sei und vor allem was mit Julia passieren würde.
Endlich konnte auch Philip sich um den Leichnam von Sanjari kümmern ohne Sorge haben zu müssen das die Geschwister über einander herfallen wie Orken.

Er ging in den Schrein des stillen Vaters und richtete den Leichnam, den Bruder Lorence später im Bellumsschrein aufbahrte, her. Er bliebt noch einen Dunkelzyklus bei ihren Körper im stillem Gebet ehe er ihr mit ein wenig gesegnete Asche eine Sanduhr auf die Stirn zeichnete.
Möge Galtor ihrer Seele den Weg in das ewige Reich des stillen Vaters gewiesen haben auf das sie dort auf ewig friedlich wandeln kann.

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 Betreff des Beitrags: Re: Der letzte Waffengang
BeitragVerfasst: 29.03.13, 20:03 
Einsiedler
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Zitat:
Bis auf wenige Momente hat die Bellumsnovizin den Ort nicht verlassen und kniet immer noch ohne ein einziges Wort zu irgendjemandem dort.


Versteckter Inhalt bzw. Spoiler :
So sie jemand ansprechen will, bitte Bescheid sagen, dann logge ich mal ein, wenn ich grad kann.

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 Betreff des Beitrags: Re: Der letzte Waffengang
BeitragVerfasst: 31.03.13, 00:59 
Einsiedler
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Zitat:
Nach fast 3 Tagen des Kniens ist die Wache der Novizin vorerst beendet, sie ist nicht mehr da.

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 Betreff des Beitrags: Re: Der letzte Waffengang
BeitragVerfasst: 31.03.13, 17:32 
Einsiedler
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Registriert: 11.02.12, 17:44
Beiträge: 93
Sanjari ist tot.

Als Samira teilte mit das zu Assamaril, sie konte nicht verstehen zuerst. Aber dann sie weinte viele Tränen. Sanjari war eine von zwei Freundinnen, die sie gefunden hatte. Assamaril erinnerte sich, wie Sanjari hatte ignoriert Assamarils Ängste vor den Menschen und hatte sie genommen als ihre Freundin einfach so mit ihrer unkomplizierten Art.
Und dann sie gebar Julia, und sie fragte Assamaril um Ratschläge, weil die Dienerin Vitamas ist Hebamme.
Assamaril war froh, sie konnte etwas tun für ihre Freundin. Und so sie haben verbracht ihre Zeit mit Julia oft gemeinsam. Oder Assamaril nahm Julia, während Sanjari war auf Reisen.
Sanjari ist tot. Und sie hinterlässt ein großes Loch in Assamarils Herz. Immer wenn sie sieht zu Julia, sie sieht Sanjari; so ähnlich sie sieht ihr. Aber so unähnlich sind die beiden Charakter. Sanjari war lebensfroh und aktiv, während Julia ist geduldig und leise. Ein Mädchen, es macht leicht, sie zu mögen.
Und jetzt? Jetzt ihre Freundin verlässt diese Welt. Und sie hinterlässt ihre Tochter. Sie hatte gebeten Ian Dejan zu übernehmen die Vormundschaft für Julia. Assamaril hätte das gerne gemacht, und so sie konnte anbieten Ian wenigstens ihre Unterstützung. Ian war froh darüber und nahm an Assamarils Angebot. Und so beide kümmern sich gemeinsam um das Mädchen zurzeit.

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http://www.lethentir.de/7w/index.php/Assamaril


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 Betreff des Beitrags: Re: Der letzte Waffengang
BeitragVerfasst: 31.03.13, 17:43 
Einsiedler
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Zitat:
Die Leiche wurde soeben in den Morsansschrein gebracht, wo Madayana vor dem Altar kniet.

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