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 Betreff des Beitrags: Sehnsüchte einer jungen Hexe
BeitragVerfasst: 8.05.13, 19:01 
Edelbürger
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Gefolgt von einem Wildtier rast ein Geschöpf durch den Wald, gepeitscht von Ästen, Halmen und auch Blumen. Als ob es kein Halt gebe, rast das Geschöpf weiter und weiter. Immer tiefer in den Wald hinein, hinauf auf einem kleinen Berg, der erhellt wird durch die Strahlen Felas.
Oben angekommen bleibt die Gestalt stehen, der Atem geht dabei heftig. So verweilt sie einen Moment, regungslos und sich sammelnd. Ihr Blick wandert über ihre rechte Schulter, denn das Wildtier kommt immer näher, im langsamen Schritt. Die eisblauen Augen des ausgewachsenen Wolfes haften auf der Gestalt, einen ganzen Moment lang … ehe das Tier weiter voran schreitet und sich neben sie setzt.
Die Aussicht ist sensationell. Man erhält einen Ausblick über den ganzen Wald hinweg, bis hin nach Falkensee. Sogar die Sumpflandschaft ist deutlich erkennbar und weit weit entfernt, da liegt das ehemalige Südfall.
Als sich der so hastige Atem wieder beruhigt hat, heben sich die Hände hoch zu der Kapuze und ziehen jene nach hinten. Goldene Augen werden sichtbar, ebenso fallen goldene Locken über die Schultern hinweg und umrahmen den Körper der jungen Frau. Ihr Blick hebt sich zum Himmel, die Felastrahlen fallen ihr direkt in das Gesicht, die so schon goldenen Haare glänzen prachtvoll darin.

Der Wolf stubst seine Gefährtin an, er merkt das etwas nicht stimmt. Denn in der Hexe tobt ein absolutes Chaos der Gefühle. Sie blickt zu dem Tier runter und lächelt ihm zu, dabei kraulen ihre Finger den hinteren Bereich seiner Ohren. Er liebt diese Art von Aufmerksamkeit, man mag sogar meinen, dass dies seine Lieblingsstelle ist, denn er gibt sich dieser Zuneigung hin und, reckt sein Kopf ein Stück weiter zu ihr hin und ein wohliges Knurren folgt dem darauf. Doch leider ist es schon vorbei mit der Streicheleinheit, denn die Frau geht ein paar Schritte weiter und knöpft ihren Mantel auf. Im Schein der Sonne entkleidet sie sich vollständig, eine Spur von Kleidungsstücken weisen auf den Weg hin, den sie geht. Nahezu an der Klippe des Berges angekommen setzt sie zuerst auf den Boden, ehe sie sich auf den Bauch legt und sich nackig im so frischen, grünen, herrlich duftenden Gras wälzt. Der Wolf folgt ihr auf Samtpfoten und legt sich neben sie nieder. Als ob er sie auffordern wolle, stubst er sie wieder an, diesmal an ihre Schulter.

„Mh, was hast Du meiner Großer? Bist neugierig?“, schmunzelt sie. Tiere besitzen ein absolut gutes Gespür für Gefühle. Deswegen reagieren auch einige Tiere auf Angst oder Aggression. Sie nehmen es wahr und verhalten sich dementsprechend. Doch Grauzahn hat in der Hexe eine Gefährtin gefunden. Auch wenn er nicht ihr Vertrauter ist, so besteht eine große Bindung zwischen beiden. Er sieht sie praktisch als Rudelmitglied an. Man muss sich um sie kümmern, sie beschützen und umsorgen. Deswegen kommt es auch schon mal vor, dass er Ihr einen toten Hasen als Geschenk mitbringt.

„Weißt Du Grauzahn. Irgendwie bin ich an einem Punkt angelangt, wo ich mich frage, ob das alles so richtig ist. Ich durfte noch nie erfahren, was es bedeutet eine Familie zu haben. Meine Eltern sind früh gestorben und ich wuchs bei meiner Großmutter auf, im tiefsten Wald ohne wirklichen gesellschaftlichen Kontakt. Ich wünschte mir diesen, aber auch eine Familie.
Die Familie sehe ich in meinen Geschwistern, den Hexen und Hexern. Ich stehe selbstverständlich zu ihnen und ich liebe sie vom ganzen Herzen. Ich würde für sie sterben, wenn dies von der Mutter verlangt wird. Doch empfinden sie meine andere Neugier der Gesellschaft gegenüber als falsch.
Ich wünsche mir menschliche Freunde. Die für mich da sind und für denen ich da sein darf. Ebenfalls wünsche ich mir einen Mann, der mich liebt. Der wirklich morgens als Erstes und abends als Letztes an mich denkt. Ich möchte mit ihm ein gemeinsames Leben aufbauen, auch mit Kindern. Und mir wäre es egal, ob sie Hexen werden wie ich oder einfache Handwerker. Alle würde ich lieben, so wie sie sind. Ich dachte ich hätte das in Aseiijen gefunden. Ein Mann der zu mir steht und der mich vergöttert, so wie ich ihn. Doch muss ich mir eingestehen, dass es vielleicht nicht so ist. Wieso sonst ist er einfach abgehauen, ohne mir ein Wort zu sagen?“
, in jenem Moment muss sie kurz einhalten und schniefen. Der Gedanke verletzt sie einfach. Denkt er wirklich, dass er sie nicht glücklich machen kann?
„Ja, ich möchte einen normalen Mann haben, weil ich auch irgendwo ein normales Leben möchte. Natürlich will ich dafür nicht mein Hexendasein aufgeben. Es wird doch wohl machbar sein, beides unter einem Hut zu bekommen, oder etwa nicht?
Ich bin ein Kind Mutters, sozusagen eine Geweihte des Waldes. Meine Aufgaben bestehen darin die Natur zu unterstützen und den Kreislauf Tares zu erhalten. Es ist klar, dass wir es am Besten können , aber Aasiyahs Ansichten sind wirklich sehr … nunja … gewaltig. Warum sind wir gegenüber den Menschen etwas besseres? Uns unterscheidet unser Blut und unsere Fähigkeiten. Sie denken, glauben und handeln anders als wir. Aber sind sie in der Hinsicht dann wirklich was schlechteres als wir? Kann man uns vielleicht nicht als ebenbürtig ansehen? Es ist auch klar, dass unter den Menschen schlechte Angewohnheiten kursieren. Sie sind gierig nach Macht und Reichtum. Aber es sind doch nicht alle gleich. Sie leben nun mal nach anderen Prinzipien, doch will ich genau eines nicht machen: Sie schlecht reden, so wie wir von einigen nieder gemacht werden.
Was sie unter Hexen und Hexerei verstehen ist etwas völlig verkehrtes Sie haben falsche Ansichten von uns, ja, aber woran liegt das? Irgendetwas muss doch in der Vergangenheit passiert sein, dass sie genau das von uns denken! Wir sind keine Monster, die nur darauf aus sind die Menschen zu ärgern und zu verfluchen. Wir sind viel viel mehr, unsere Fähigkeiten sind viel weitreichender und warum ist das Laut Aasiyah so verwerflich, wenn wir unsere Fähigkeiten dazu nutzen ihnen zu helfen, zu unterstützen und vielleicht sogar zu retten?
Aus diesem Grund möchte ich nun im Heilerhaus zu Falkensee arbeiten. Mir geht es eigentlich nicht ums Geld, mir geht es darum den Bürgern und Bürgerinnen zu helfen. Warum sollen sie nicht von meinen Kenntnissen profitieren? Als Hexe besitze ich halt viel Erfahrung im Bereich der Kräuter- und Heilkunde.
Hach Grauzahn, manchmal wünsche ich mir sogar, dass ich zu allen offen sein könnte. Mir ist oft dieses Versteckspiel leid. Doch die Chance, dass sie mich auf Anhieb akzeptieren würden, ist gering. Um das einst zu erreichen, da gehört viel Arbeit dazu.
Dennoch bleibt mein Verlangen groß ein Teil von dieser Gesellschaft zu sein. Ich möchte unter ihnen ein normales Leben führen und ich werde es weiterhin versuchen. Dann soll Aasiyah dagegen sein, denn auch wenn ich diese Ansichten vertrete, bedeutet es nicht, dass sie falsch sind. Warum soll dieser Wunsch falsch sein? Mutter hat sich bei meiner Entstehung etwas gedacht und sie wird auch dafür verantwortlich sein, wie ich denke, fühle und handle. Sicherlich besitzt sie Absichten und deswegen empfinde ich nicht so, dass das, was ich möchte, verkehrt ist.

Ich fühle es ganz tief in mir: Ich kann etwas wertvolles zu dieser Welt beitragen. Tare besteht halt auch aus den Menschen und den anderen ganzen Völkern. Sie sind ebenso ein Teil von ihr, wie auch ich und meine Geschwister. Und genau deshalb werde ich auch für sie eintreten!“


Der Wolf schaut die Hexe die ganze Zeit schon direkt in die Augen. Als ob er ihr wirklich genaustens zuhören würde. Würde jemand die beiden von außerhalb beobachten, dann könnte man erkennen, dass eine Kommunikation zwischen den beiden stattfindet. Denn kurioserweise, sobald sie die letzten Worte formuliert hatte, legt sich der Wolf ganz nah an sie ran. Sein Fell umschmiegt ihre Haut und beide, sowie Wolf als auch Hexe genießen das Beisammensein.

„Vor ein paar Monden hätte ich noch gedacht, dass aus mir einst eine schwarze Hexe wird. Doch mittlerweile glaube ich, dass ich ein gutes Herz besitze und irgendwie freut mich das.“

Noch Stunden liegen die beiden gemeinsam nah beieinander und genießen es. Doch irgendwann wird es kühler, denn auch die Wärme Felas verliert sich nach und nach, so später es wird. Swea steht auf und streicht sich ein paar Grashalme von der Haut, ehe sie den Weg der Kleidung zurück geht, jedes einzelne Teil aufhebt und nacheinander sich anzieht.
Sobald sie die Kapuze wieder über ihren Kopf senkt, blickt sie zu Grauzahn und grinst ihn herausfordernd an.

„Na? Wer zuerst unten ist?“


Zuletzt geändert von Sherry: 9.05.13, 17:54, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Sehnsüchte einer jungen Hexe
BeitragVerfasst: 9.05.13, 17:51 
Edelbürger
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Die goldenen Löckchen werden verspielt um den Finger gewickelt, jedoch scheint die Frau nachdenklich gestimmt zu sein als sie Hanna beim Schlafen beobachtet. Im Prinzip ist Hanna noch ein Kind, aber auf der anderen Seite scheint sie doch eine gute Portion Moral zu besitzen.
Sie hat nämlich recht: Wir Hexen sind alle unterschiedlich und das macht doch die Vielfalt aus.
Die Geschwister werden immer an erster Stelle stehen und danach kommt der Rest. Doch „Rest“ klingt so abwertend … obwohl ein Teil dieses Rests auch wichtig ist.

- Wenn ich an Ingo denke, wie er sich um mich gekümmert hat. Er hielt mich in den Armen genau in einem sehr schwachen Moment … einem sehr heftigen Moment … was verspürte ich? Kummer, Sorge, unendlich tiefe Trauer … ich war sehr verletzlich. Ich wurde verletzt … meine Gefühle wurden es … mein Herz. Doch er war da und hielt mich einfach nur fest. Ich hörte sein Herz schlagen, in dem Moment, wo es mir elend ging … und irgendwie gab es mir Kraft. Es erinnerte mich daran, dass es weiter geht, das Hoffnungen zuletzt sterben … so wie das Herz immer weiter schlägt und es erst aufhört wenn es stirbt.
Er ist ein Freund, den ich in der Situation einfach nur brauchte. Es überkam mich einfach … diese Trauer überkam mich … ich fühlte sie in mir, in meinem Bauch, im Herzen, im Kopf … sogar in jedem einzelnen Nerv meines Körpers … Und seine Nähe spendete mir Trost.
Doch eigentlich hätte jemand anderes da sein müssen … Jemand, der mir doch eigentlich so nah ist und doch im Moment so weit entfernt. Jemand, den ich verehre … und dessen starken Arme hätten mich halten müssen … ich hätte meinen Kopf gegen seine große, schwere Männerbrust lehnen sollen und der seinige Herzschlag … das Kriegerherz … es hätte in dem Moment mir gelten müssen. Wo war er? … Nicht da! -


Genau diese Erkenntnis schmerzt ungemein. Die blonde Frau schließt in dem Moment die Augen und seufzt schwer. Das Liebe so hart sein kann …
Hanna dreht sich gerade um und muckt dabei im Schlaf etwas auf. Obwohl dieses Mucken etwas zufriedenes an sich hat. Wovon die Kleine wohl träumt.?

- Sie sagte ich könne jeden bekommen, doch das will ich nicht. Warum denken das alle? Die Mutter hat mich so geschaffen, wie ich bin. Ich weiß welchen Eindruck ich auf andere hinterlasse, gerade auf Männern. Aber das kann doch nicht alles sein! Ich mein … ich achte darauf gepflegt auszusehen und ich mag es zu zeigen was ich an mir und meinem Körper habe … figurbetont … ja und? Mutter hat mich eben so geschaffen, ich bin ein Kind Tares und am Liebsten würde ich tagtäglich nackt herum laufen, weil ich mich halt in meiner Haut wohlfühle. Doch … das wäre … naja …
Und weil ich genau das nicht kann liebe ich es mich in schöner Kleidung zu hüllen. Ja! … Da bin ich definitiv eitel! Aber das muss doch nichts schlechtes sein.
Hanna, wie auch Ingo, sagten, dass ich Jemand anderes finden würde als Aseiijen. Jemand, der meiner würdig wäre. Doch genau das dann zu hören, wenn ich mir niemand sehnlicher bei mir wünsche als genau ihn … ist absolut hart. Soll ich über ihn hinweg kommen oder soll ich weiter hoffen und warten? -


Swea löst die Umarmung um ihre Beine und setzt ihre Füße auf dem Boden ab. Ein Blick zu ihren Sandalen und sie erhebt sich, geht jedoch ohne diese aus dem Haus. Die Wiese unter ihren Füßen fühlt sich gut an. Ein Stück Lebendigkeit, erzeugt von der Mutter. Sie breitet die Arme aus, legt den Kopf in den Nacken und schließt die Augen. Sie will alles um sich herum spüren. Die Impulse der Natur sind deutlich vernehmbar. Der Wind, der sie und ihre Gestalt umhüllt, scheint friedlich zu sein. Die Tiere im Wald gehen auch ihren täglichen Ablauf nach. Die Bienen summen fröhlich fliegend umher, rasen von Blüte zu Blüte und suchen Nektar und bestäuben gleichzeitig. Wildhasen, die fleißign in ihrem Bau herum buddeln und sich dort ein Heim bauen oder dort für Ordnung sorgen. Man kann sogar ein Reh vernehmen, welches auf der Suche nach Nahrung zu sein scheint.

- Der Lauf der Welt geht stets weiter und so wird auch der meinige Lauf des Lebens seinen Weg fortführen. Was richtig oder falsch ist, wird mir nie vorher prophezeit … Ich kann nur dafür sorgen, dass ich zufrieden mit mir bin, das ich wieder ins Reine komme. Ich will mein Leben leben und damit haben Hanna und Ingo recht: Ich bin jung! … Mein ganzes Leben steht mir noch bevor und ich sollte es genießen. Träume sind Träume … nicht alle bewahrheiten sich, aber für viele Träume kann ich kämpfen und ich kämpfe für mich, für meine Zukunft in der ich glücklich sein werde.
Was zu diesem Glück dazu gehört ist mir klar und ich verfolge meine Ziele. Denn wenn ich eines bin, dann bin ich ehrgeizig und es ist mir auch nun egal was Aasiyah davon denkt. Mir sind meine Stadtmenschen auch wichtig und ich will etwas gutes bewirken. Es liegt in meinem Ermessen andere glücklich zu machen und das werde gleichzeitig auch ich.
Und warum bin ich so abhängig von Aseiijen? Ich habe auch vorher ohne ihn gelebt … ich war vorher auch ohne ihn glücklich … soll er so mit mir umspringen … es soll mich nicht mehr interessieren … ich lebe auch ohne ihn weiter und entweder lebt er mit mir oder nicht! Sollte er sich dagegen entscheiden dann ist das so. Aber ich warte erstmal auf den Tag, wo wir uns erneut begegnen. Wenn er einfach ohne ein Wort verschwindet ist es ein Abschied und dann brauche ich auch keine Rücksicht auf ihn zu nehmen. -


Die junge Hexe verspürt wieder eine neue Lebendigkeit in ihr, eine neue Kraft die Ehrgeiz und Bewusstsein schafft und genau das strahlt jede Faser ihres Körpers aus!
Flinke Füße schreiten fast lautlos in das Haus hinein, auf den Weg zu den Sandalen. Jene werden aufgehoben, die Füße bedächtig hinein geschoben und das Riemchen vorsichtig geschlossen. Stolz betrachtet sie ihre gepflegten Füße in den sommerlichen Sandalen und ein Stück Eitelkeit prescht wieder hervor.
Ein kleiner Kuss auf Hannas Stirn und die Blondine verlässt das Hexenhäuschen .
Mal sehen was der Tag sonst noch für Erkenntnisse mit sich bringt …


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 Betreff des Beitrags: Ein wichtiger Tag im Leben einer Hexe - Das Vertrautentier
BeitragVerfasst: 23.05.13, 16:27 
Edelbürger
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Ein wichtiger Tag im Leben einer Hexe - Das Vertrautentier


Sie sitzt jetzt bestimmt schon seit einer ganzen Stunde in der Hocke und beschaut voller Entzückung das Rotkehlchen. Es liegt und schläft auf einer Seerose, mitten auf dem Tisch und ab und zu gurrt es ganz leise, kehlig, vor sich her. Der Zeigefinger der blonden Frau streicht stets voller Zärtlichkeit über das schöne samtige Gefieder des edlen Tieres.

Die Hexe fühlt diese Beziehung zu jenem Tier. Auch wenn es bestimmt noch ein wenig Zeit bedarf bis das Vöglein vollkommenes Vertrauen zu ihr bezieht, weiß sie, dass es ihr Vertrautentier ist.
Ein wunderschönes Rotkehlchen als Vertrautentier … unglaublich faszinierend.

Dieses Vöglein protzt vor Eleganz und Eitelkeit. Wie es vorhin gemeckert hat, weil es nass geworden ist! Erstmal musste es sich trocken schütteln und aufplustern um sich und sein wunderschönes Gefieder zu präsentieren. Das Gefieder an seinem Kehlchen erscheint in einem sanften orange-rot und diese schwarzen Knopfaugen … so süß.

Ein Rotkehlchen verbindet man mit Hoffnung und Schönheit. Gerade wenn es anfängt zu singen ist es ein atemberaubendes und besonderes Spektakel. In der Verbundenheit mit der Natur sagt man ihm auch nach, dass das Rotkehlchen ein glückverheißendes Omen sei. Zarte, aufkeimende Gefühle überkommen einem bei dem Anblick dieses Tieres, aber auch beim Hören seines wunderbaren Gesangs. Es sei der Überbringer von Liebesbotschaften und freudigen Nachrichten.

Irgendwo schon passend zu der jungen Hexe. Sie legt so viel Hoffnung in die Zukunft. In ihre eigene Zukunft und als Hoffnungsträger passt jenes Tier exzellent zur ihr. Auch die Tatsache, dass es vor Eleganz und Eitelkeit strotzt … etwas was beide gemeinsam haben. Wenn Jemand eitel ist, dann ist es sie!

Nun mittlerweile ist es wirklich anstrengend, gar schon schmerzhaft in der Hocke zu sitzen, sodass sie sich erhebt und sich auf den Stuhl setzt. In der Hand trägt sie die kleine Seerose mit dem Vögelchen. Sie empfindet gar schon mütterliche Gefühle für dieses kleine Lebewesen. Swea will dieses Rotkehlchen beschützen, für es sorgen und ihm ein schönes Leben bieten. Sie spürt, dass sie das Tier stets bei sich haben möchte, denn allein der Gedanke ohne dieses Tier zu sein erfüllt sie mit Schmerz und einer puren Verzweiflung, sodass schon Tränen in ihre Augen schießen. Doch nun lächelt sie, denn dieses Tier begleitet sie, komme was wolle und sie ist einfach nur gerührt von diesen überwältigenden Gefühlen, welche sie für dieses kleine Etwas empfindet.

Ihre Lippen nähern sich dem zarten Köpflein und sie drückt ihm ganz vorsichtig einen Kuss auf. Die kleinen, schwarzen Knopfaugen erwachen aus dem Schlaf und blicken direkt in die goldenen Augen der Hexe. Ein atemberaubender Moment, voller Stärke und Verbundenheit. Dieses Kribbeln durchfährt jeden Nerv und jede Faser ihres Körpers und es fühlt sich wahrhaftig kosmisch an.

„Tschlip Tschliip!“, zwitschert das Vöglein los, ziemlich fordernd und hüpft aus der Seerose auf den Tisch. Sie weiß sofort was es will und bereitet dem Vöglein Speis und Trank vor: Eine Schüssel mit frischem Wasser und ein Teller mit kleinen Regenwürmern, Beeren und Körnern. Die Regenwürmer hat sie noch schnell draußen vor der Tür gesammelt und das wohl mit dem richtigen Riecher. Denn das Vöglein verputzt als aller erstes die Regenwürmer, bald darauf den gesamten rechtlichen Teller.

„Da hat wohl Jemand einen „Bärenhunger“, schmunzelt sie vergnügt über das Kehlchen.

Die ganze Nacht lang beschäftigt sie sich mit dem Tier und immer mehr werden sie miteinander vertraut. Irgendwann werden die beiden sich zu einem unschlagbaren Team entwickeln. Die beiden werden immer eine Verbindung zueinander tragen und werden wissen wo der jeweils andere sich befindet. Es wird auch die Zeit kommen, wo sie mit dem Tier gedanklich in Verbundenheit steht doch bis dahin wird es noch ein wenig Arbeit werden.


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 Betreff des Beitrags: Re: Sehnsüchte einer jungen Hexe
BeitragVerfasst: 19.06.13, 23:21 
Edelbürger
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Sie hält das Mädchen in Ihren Armen und drückt ihm auch einen Kuss auf das Haar. Lange Zeit beobachtet sie jenes Kind. Wie sorgenlos und friedlich es in ihrem Bett schläft. So ... unkompliziert.
Langsam krabbelt sie aus dem Bett, bedacht Julia nicht zu wecken. Sie geht zu ihrer Truhe und sucht ein paar Kleidungsstücke heraus und zieht jene an nachdem sie sich gewaschen hat. Die ganze Zeit denkt sie nach ... das ist auch der Grund warum sie so wenig schläft.

- Wenn ich dieses Mädchen sehe, dann empfinde ich eine absolute Fürsorge für sie. Auch wenn sie Ians und Assas Tochter ist, ich liebe dieses Kind. Sie ist so rein, so unschuldig und warum sollte ein solches Wesen leiden? Warum sollte man nicht alles dafür tun damit es ihr gut geht? Ich weiß nicht wie viel sie davon mitbekommt, was um sie herum geschieht. Aber sicherlich bekommt sie die ganzen Sorgen mit, die wir alle hegen. Jedoch so viel anmerken lässt sie sich nicht.
Ian ist fertig mit den Nerven und ich versteh das. Deswegen nahm ich Julia auch heute zu mir. Damit er ein wenig Ruhe findet. Der arme Kerl, er leidet so wegen Assa. Er sorgt sich um seine Frau ... er hat angst, genau so wie ich. Assa darf nicht sterben. Es wäre ein herber Verlust und absolut ungerecht. Sie ist so ein reiner, guter Mensch. Ich beneide sie schon für Ihr Leben. Natürlich hat sie auch viele Hindernisse zu bewältigen , das hat jeder. Aber manchmal wünsche ich mir, dass ich auch so ein Leben wie sie hätte.
Shugana hat recht. Ich soll auf mein Herz hören und ich kann Assa vielleicht helfen. Wenn Ian es möchte werde ich es auch. Ich kann nicht tatenlos zusehen. Ich kann es einfach nicht und auch wenn ich dann viel riskiere. Es ist mir gleich. Soll ich etwa tatenlos zusehen? Ich habe mir geschworen mit gutem Herzen voran zu gehen, Hilfe zu leisten und Gutes zu tun und das werde ich auch! -



Mehrere Tage später:

- Der Alptraum ist vorbei und Assa ist gerettet. All zu viel konnte ich nicht tun, Khyra Gropp hat wirklich gute Arbeit geleistet, wie auch Sandir Ferofax. Sie sind irgendwo Helden für mich. Ich möchte auch einst eine Heldin sein, aber nicht des Ruhmes wegen sondern einfach die Gewissheit in mir zu tragen, dass ich Gutes vollbrachte. Ich hoffe die Zeit bringt positives mit sich , für mich und für alle Personen um mich herum die ich liebe. Immer mehr merk ich wie sehr ich einige Personen in mein Herz schließe, wie sehr mich die Tätigkeiten hier in der Stadt und die Gesellschaft der Leute erfüllt. Es tut gut es zu verspüren. Ich halte an meinem Traum fest und auch wenn mich meine Geschwister dafür verspotten sollten. Ich halte einfach daran fest. Wozu habe ich diese Fähigkeiten? Ich sollte und möchte sie nutzen und vielleicht kann ich das eines Tages auch uneingeschränkt. Wer weiß?
Dennoch sollte ich vorsichtig sein. Besser ist es.

Das Leben bietet einem so viel und ich möchte es genießen. Ich sollte vielleicht nicht mehr so gefühlschaotisch sein. Ithilias Worte nagen an mir. Er beschrieb mich wie das Wetter. Wechselhaft – launisch – mal sonnig – mal regnerisch und ich glaube er hat recht. Wenn doch einige wüssten wie es mir geht in Wirklichkeit. Wie es in mir aussieht, wie verzweifelt und unausgeglichen ich bin. Eigentlich für eine Hexe sehr dürftig. Unausgeglichenheit. Mh.
Ich sollte es ändern. Die Zeit dafür soll nun gekommen sein.
Auch die Unterhaltung mit Lumina Siegel bewies es mir. Sie fragte nach der Bedeutung meines Namens: „Die Sonne, das Licht, die Erleuchtete, die Helle.“ Genauso will ich in Wahrheit sein. Ich möchte ein Sonnenschein sein, das Licht das optimistisch jede Finsternis erhellt. Doch im Moment verbreite ich wohl sehr viel Düsternis. Das ist schlecht!
Sie fragte mich, ob ich meiner Namensbedeutung gerecht werde und ich antwortete, dass ich mir alle Mühe geben werde. Anscheinend stellte es sie zufrieden und mich ebenfalls.
Ich nehme es mir vor mit Assamaril zu reden. Sie baut wohl sehr stark auf mich, sie gibt mich nicht auf und sie vertraut mir anscheinend. Dieses Vertrauen will ich bewahren und auf keinem Fall zerstören. Sie ist mir wirklich sehr sehr wichtig. Hätte ich es jemals für möglich gehalten solch eine „Freundin“ unter den Städtern zu finden? Ich glaube nicht, doch es ist ein wunderbares Gefühl.

Weniger wunderbar scheint die Situation mit Ithilias zu sein. Er ist eigentlich fort, doch habe ich Kontakt zu ihm. Sind seine Gefühle wirklich mir gegenüber wahr? Irgendwo möchte ich es, dass es so ist, doch muss ich gestehen, dass ich leider auch daran zweifel. Jemand, der mich nicht wirklich versteht soll mir gegenüber eine Zuneigung empfinden? Ja, in der Tat, es klingt für mich absurd. Ich sollte wirklich abwarten und schauen, was die Zeit mit sich bringt. Was Mutter für mich geplant und ausgedacht hat. Welche Aufgaben, welches Glück aber auch welche Hindernisse sie mir zu vergeben vermag. Wichtig dabei ist: Nichts überstürtzen! -


Sie atmet nun erstmal tief durch und verdrängt weitere Gedanken. Was sie wohl gut kann ist sich den Kopf zu zerbrechen doch lenkt ihr liebes Tierchen sie jetzt ab. Das Rotkehlchen plärrt wieder frech auf, zwickt Swea und versucht sie zu veräppeln. Wie immer! Doch bekommt sie das Ding nun zu fassen und mit einem Grinsen auf den Lippen zerstruppelt sie das kleine Etwas. Ihr passt es gar nicht, denn als sie frei kommt, fliegt sie zum Sessel und zupft sich erstmal zurecht. Dabei plustet sie sich wie immer auf. Swea ist entzückt von ihrem Mädchen. So süß, aber frech, ebenso eitel. Ja, genau so wie die Hexe selbst.


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 Betreff des Beitrags: "Frau + Einsamkeit + Unglück = Frustfressen" Teil I
BeitragVerfasst: 28.09.13, 21:52 
Edelbürger
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Frustriert sitzt sie im Schneidersitz in ihrem Bett, dabei einen Teller mit 2 Stücken Marzipantorte, Nusswaffeln und kandierten Nüssen in der Hand. Sie schaufelt sich dieses zuckerhaltige und fettige Zeug gnadenlos in ihren Mund und verschlingt es ohne mit der Wimper zu zucken. Das geht nun schon den zweiten Abend so, getreu nach der Rechnung: Frau + Einsamkeit + Unglück = Frustfressen!!!

Die ganze Zeit rattert es in ihrem Kopf. Permanent … es hört einfach nicht auf!
Assamaril redet sozusagen gar nicht mehr mit ihr, Samira meint, dass Swea eine Ehebrecherin sei, hinzukommend ist sie nun eine ganze Woche vom Dienst freigestellt worden, Ian geht es beschissen und vor dem Kerl, den sie dann doch mal gut findet hat sie sich einfach nur noch blamiert und warum? Wegen einem anderen Kerl ….

„AHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!“

Im Prinzip begann alles an dem Tag, wo das Regiment die Insel betrat. Alle waren auf dem Turnierplatz versammelt, unterhielten sich, halfen dem Regiment und futterten sich durch die Küche von Emilie Gaumenschmauß. Shugana und Assamaril waren auch dabei und eigentlich traf es sich gut, denn so konnte Swea die beiden aneinander vorstellen. Shugana ist schließlich ihre Hexenschwester und Assamaril ist wie eine „normale“ Schwester für sie geworden. Swea vertraut beiden und deshalb ist es ihr auch wichtig, dass sie sich kennen und sich verstehen.
In der Abwesenheit von Swea erzählte Assamaril Shugana, dass sie sich eigentlich wünschen würde gemeinsam mit Swea, Ian und Julia unter einem Dach zu leben. Swea sei ihr wichtig und am Liebsten wäre es ihr, wenn sie immer bei ihr wäre.

--- Kommen wir zur ersten Zwischenüberlegung: Das ist eigentlich ein super süßes Kompliment von Assa an Swea. Jeder normale Mensch würde jetzt hier an noch nichts bösem denken, aber bekanntlich folgt wie auch jetzt immer ein „Aber“. ---

Aber der Abend sollte sich noch wenden: Swea bekam mit, dass Assa sehr nachdenklich war und sprach sie darauf an. Diese sträubte sich zunächst, versuchte auszuweichen, doch bleib die Blonde einfach nur hartnäckig und bekam auch ihren Willen. Assa gestand ihr, dass sie Swea sehr gern hat und sie wünschte sich ein Mann zu sein um dann Swea über den Weg zu laufen und um mit ihr zusammen zu sein.

--- Hä? Das soll doch jetzt mal eine Hexe überhaupt verstehen, welche keinen großen Plan von all diesem Gefühlszeug, städtischen Gepflogenheiten und und und … hat. Deswegen nochmal: Häää? ---

Swea war buff. Einfach nur buff. Sie brachte Assamaril nach Hause und wollte Assa doch ein wenig testen und küsste jene. Aber das war für sie einfach ein schwesterlicher Kuss. Ein Kuss ohne tiefere Bedeutung, so wie Schwestern ihn sich geben würden. Mehr nicht.
Doch! Moment! Für Assa war es mehr, denn sie ließ sich richtig auf diesen Kuss ein und steigerte sich sogar hinein. Als Swea dies bemerkte, brach sie ab, trat zurück und ging nur mit den Worten: „Gute Nacht!“

--- Hexens … eh Menschenskinder! Wer hätte das gedacht? ---

Sie besprach dies mit Shugana und sie tauschten sich einander aus. So bekam Swea auch Wind über das Denken von Assa im Bezug auf das Zusammenleben. Was nun gar nicht mehr ging; Sie konnte Ian nicht mehr in die Augen schauen. Sie hatte ein mieses Gefühl, einfach ein schlechtes Gewissen.
Jener bekam das natürlich mit und fragte nach.

--- Autsch! ---

Am nächsten Tag redete sie mit Assa und sie forderte, dass diese es ihrem Mann gestand. Eigentlich sollte es nur ein einfacher schwesterlicher Kuss gewesen sein, doch da Assa mehr als nur das schwesterliche empfand, änderte sich alles und dieser Kuss wurde zum Betrug.
Als das Gespräch begann, war Swea mit dabei und Assa fing erst an zu lügen, es zu vertuschen aber Swea entschied sich für die Wahrheit und erzählte sie Ian auch. Natürlich war er sauer auf Assa. Sie verstand die Sachlage nicht, sie verstand nicht, dass sie lügte, dass sie betrogen hatte und versuchte dann alles auf Swea abzuwälzen. Es gelang nur nicht.

Ab dem Moment war die Freundschaft für Assa zerstört. Seitdem ist sie sauer auf Swea, misstraut ihr und ignoriert sie zum größten Teil. Ihre beste Freundin und gleichermaßen Trauzeugin hat sie verraten und wofür? Für die Wahrheit!

--- Da handelt man moralisch korrekt und sagt die Wahrheit und fällt ebenfalls mordsmäßig auf die Schnauze. Tamtaaaam! Riesen Chaos! ---

Aber hätte sie dicht gehalten und Assa nicht zu der Wahrheit gedrängt, so wäre Ian der Idiot gewesen. Er wäre belogen und betrogen worden ohne die Wahrheit vielleicht je erfahren zu haben.
Wäre das richtiger gewesen? Swea bezweifelt es!

Assa hat gestanden, dass sie Swea liebt, jedoch weiterhin gelogen. Sie hat Ian weiter belogen und auch wohl Samira angelogen. Man kann darüber nur den Kopf schütteln. Vielleicht liegt es an ihrer Herkunft, dass dort einige Dinge eine andere Gewichtung haben als hier, dass sie andere Denkweisen besitzen und und und. Jedoch lebt sie nun mal jetzt hier, auf der Insel Siebenwind und schließlich muss sich Swea auch anpassen. Wie auch Assa.

Der arme Ian. Er ist einfach nur fertig mit den Nerven und Swea versucht für ihn da zu sein. Jedoch was soll sie machen? Er fragte sie noch gestern, ob sie, wenn sie die Wahl hätte, es anders machen würde. Sie antwortete mit einem klaren Nein. Es wäre falsch gewesen und punkt!

Samira sprach Swea auch gestern darauf an und behauptete, sie sei eine Ehebrecherin. Das tat weh … das letzte was sie will ist, die Ehe zwischen den beiden zu zerstören. Sie wollte doch nur ehrlich sein und moralisch korrekt handeln und der einzige der das Wohl sieht ist Ian. Zum Glück wenigstens er.

Ebenso wurde sie nun eine Woche lang von Samira vom Dienst freigestellt. Sie darf „natürlich“ ihr Zimmer betreten, soll Assa aber aus dem Weg gehen, da diese eine Woche lang in sich gehen soll und möglichst ohne Einflüsse.

--- Na Prima. Also mal ehrlich … diese ganze Situation ist doch echt verrückt!!! Oder? ---


[Fortsetzung folgt ... ]


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 Betreff des Beitrags: Re: Sehnsüchte einer jungen Hexe
BeitragVerfasst: 9.12.13, 12:12 
Edelbürger
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Beiträge: 1141
Sie sitzt im Schnee, gelehnt an der großen Muttereiche, schon seit Stunden. Lange denkt sie über alles nach, was in letzter Zeit geschehen ist, was sie erlebt hat und welche Konsequenzen all dies mit sich bringt. Ihre Glieder schmerzen schon leicht aufgrund der Kälte, aber es stört sie nicht. Diese Empfindung zeigt ihr nur all zu deutlich, dass sie lebt. Das sie ein fühlendes Lebewesen ist.

In wem hat sie denn nun eine beste Freundin? Assamaril hat sie verschreckt mit der ganzen Sachen mit Ian. Nun gut, Assa denkt auf einer anderen Art und Weise als alle anderen, aber es schmerzt im Herzen, das Assa so unerreichbar ist. Obwohl sie doch immer nur stets das Beste für sie wollte.
Anstelle einer besten Freundin hat sie einen besten Freund gefunden. Ian. Er steht und hält zu ihr und ist immer für sie da. Ironischer Weise ist er ein Templer und durch einen Vollidioten weiß Ian auch über ihre wahre Existenz. bescheid. Doch geht er damit verständnisvoll um. Er weiß,dass Swea Gutes tut, das sie stets moralische und vernünftige Absichten hat. Sie beschützt die Stadt und deren Bewohner und ebenso ist er sich gewiss, dass sie immer für das Gute kämpfen wird. Zu mindest hofft sie es.
Was ist mit ihren Schwestern? Sie vermisst Aasiyah, denn Aasiyah hatte immer ein Ohr für Probleme. Sie kannte Swea gut und konnte sich auch gut in sie hinein versetzen, obwohl diese oft sehr direkt und damit skeptisch war. Hanna ist zu jung um all die Probleme zu verstehen, ebenso Shugana. Beide sind ... naiv? Kann man das so nennen? Ziehen Swea stets auf und verspotten sie. Sie fühlt sich nicht mehr all zu stark zu den Beiden verbunden, zu oft verletzten ihre Worte die Blondine.
Swea ist froh darüber, dass wenigstens Akora manchmal zu ihr hält und sie verteidigt.

Die einzige momentane und große Stütze ist Sandir. Sie vergöttert ihn, sie liebt ihn und hat in ihm einen wahren Freund gefunden. Natürlich ist Sandir halt Sandir, anders als andere und absolut sonderbar. Er sieht die Dinge auf eine andere Weise und verhält sich ebenso ... unnormal. Aber bestimmt weil er gerade etwas "verrückt" ist und kompliziert fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Sie weiß, dass auch er sie liebt, auch wenn er es ihr nicht sagt. Aber sonst wäre er nunmal nicht mit ihr zusammen. Er gibt sich sehr viel mühe mit ihr, weil beide aus zwei verschiedenen Welten stammen. Auf eine Weise sind sie absolut unterschiedlich, auf der anderen gibt es starke Parallelen.
Sandir kann auch einfach nur anstregend sein, insbesondere wenn er mal wieder krank ist und der "Todeskrankheit" erleidet. Fürsorglich bemuttert sie ihn, weicht nicht lange von seiner Seite und hält ihn in ihren Armen, spricht ihm beruhigende Worte zu und versucht ihm einfach beizustehen bis alles wieder vorrüber ist.
Für ihn reißt sie sich absolut zusammen und wird ruhiger. Sie achtet viel mehr auf ihre kritische Wortwahl und verhält sich in der Öffentlichkeit vornehmer und angemessener. Einfach weil es wichtig ist, da es seinen Stand und seiner Position erfordert. Eigentlich sollte ihr dies egal sein, aber da es ihm es nicht ist, ist es ihr somit auch nicht.
Überhaupt war sie stolz an seinem organisierten Maskenball an seiner Seite zu stehen. Wie er mit ihr tanzte war wirklich traumhaft. Sie glitten anmutig und federleicht über die Tanzfläche und in diesen Momenten gab es für Swea nur sie beide. Das Kompliment, was er ihr machte, hängt ihr dabei besonders im Gedächnis, denn Komplimente macht er ihr nicht oft.
Ein Lächeln schleicht sich auf ihren Lippen als sie an ihm denkt und trotz der Kälte, die sie umgibt, wird ihr einen Moment wärmer.

Ihr Blick wandert hinauf in die Baumkrone der Muttereiche. Swea ist gerne hier, meditiert hier stundenlang und bespricht vieles mit der Eiche. Die Verbundenheit zur Mutter ist hier sehr sehr stark, am Stärksten auf der ganzen Insel. Hier wird sie ruhig, hier findet sie ihre innere Ausgeglichenheit und genau das ist gut so.
Seit ein paar Tagen war sie nur selten in den Städten. Der Abstand zu alles und jedem tat einfach nur gut. Gerade jetzt wo das Dunkeltief ansteht war es notwendig sich zu sammeln und die Kräfte zu stärken. Doch bald führt der Weg wieder zurück zu den Menschen, denen sie helfen und schützen kann und mit oberster Priorität zu dem wichtigsten Menschen in ihrem Leben, zu ihrem Feuerteufelchen Sandir.


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