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 Betreff des Beitrags: Manier und Sitte sind das A und O.
BeitragVerfasst: 11.11.13, 19:53 
Edelbürger
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Sie schaut in den Spiegel, der sich auf der Schminkkommode befindet. Ihr Alabaster-weißes Gesicht wird erleuchtet von einem Standkronleuchter, die Flämmchen der Kerzen vollführen ein Tänzchen. Ihre grünen Augen beschauen sich selbst und sie wirkt nachdenklich.

>Was mache ich nur?<

Charlotte seufzt auf, ihre leicht geöffneten, naturroten Lippen legen sich an die Fingerknöchel der Hand, die sie zu ihrem Gesicht führt. Sie schließt die Augen und erhebt sich einen Moment kurz darauf um sich an ihren Schreibtisch zu setzen. Das Tintenfäßchen wird geöffnet, die Feder in die Hand genommen und kurz eingetunkt, ehe sie beginnt auf einem Blatt etwas zu verfassen:

Zitat:
Liebster Vater,

Endlich bin ich auf der Insel Siebenwind angekommen. Mir geht es gut, nur war ich den ersten Tag ziemlich erschöpft aufgrund der erschwerlichen Reise. Erstaunlicher Weise durfte ich schon ziemlich nette Menschen kennen lernen, leider auch Besorgniserregendere.
Die Personen hier sind zum Teil vollkommen anders als in Draconis. Besonders die Frauen sind sehr vermännlicht. Sie kämpfen Seite an Seite mit den Männern, legen nicht viel Wert auf Manieren und Gepflogenheiten, so wie wir sie kennen. Einige erscheinen mir sogar ziemlich ungeziemt und unkeusch, jedoch muss ich gestehen, dass mich ein paar Frauen nahezu beeindrucken wegen ihrer Stärke. Amelia Glaron ist eine sehr angenehme, elegante und manierliche Frau, jedoch kämpft sie auch für den Löwenorden und besitzt sogar ihre eigene Armbrust. Sie erscheint mir keine Frau zu sein die sich auch nur ansatzweise etwas von einem Mann sagen lässt, doch könnte ich in ihr eine gute Gesellschaft finden.

Ich habe auch bereits eine neue Herausforderung für mich gefunden. Herr Benedict Rabenfels, ein hochangesehener Krieger des Löwenordens, zieht es in Betracht einen Bücherladen zu eröffnen. Dort soll ein An- und Verkauf stattfinden, ebenso möchte er selbst Bücher drucken und somit einen eigenen Verlag gründen. Bei all diesen Vorhaben soll ich ihn unterstützen und meine erste Aufgabe besteht darin Autoren zu akquirieren. Die Entlohnung für meine Arbeit erscheint wahrlich akzeptabel.

Auf jeden Fall geht es mir gut und ich hege keinen Zweifel daran, dass ich mich hier gut einleben werde. An dieser Stelle möchte ich betonen, dass ihr Euch nicht all zu große Sorgen machen sollt. Ich komme zurecht.

Ich freue mich auf eine baldige Antwort von Euch.

Die liebsten Grüße,

Eure Charlotte


Es geht ihr gut? Nein, nicht wirklich und da macht sie sich auch nichts vor. Der Beginn hier war ziemlich ereignisreich. Sie begegnete Oger, Untote und irgendwelchen Klingenwesen. Unter anderem auch einer Schwarzmagierin. Welchen Gefahren sie hier auf Siebenwind bereits ausgesetzt war, war sie im Vergleich zu ihrem bisherigen Leben in Draconis noch nie.

Und da war auch noch Herr Benedict Rabenfels...
Er genoss es zum Teil sie zu schockieren, trug provokativ sein Schwert geschultert vor ihr herum, zeigte ihr, wie schnell und effizient er einen Oger zerlegte und nahm sie ein Stück mit in das Ödland. Wollte er ihr einfach nur damit vor Augen führen, wie abscheulich Siebenwind sei oder eher, dass er sie schützen kann und wie heldenhaft er ist?
Ist es heldenhaft einer jungen, unschuldigen Dame so zuzusetzen, dass sie bewusstlos in den Dreck fällt nachdem er ein Monstrum vor ihrer Nase zerlegt sodass Blut spritzt?
In jener Situation musste er ihren bewusstlosen Körper zurück zum Wall tragen und im anschließenden Gespräch versuchte er dann noch sie zu provozieren indem er jegliche Etikette vernachlässigte. Natürlich ließ sie sich davon nicht aus der Ruhe bringen und zog klare Grenzen.

Und doch gab er sich auf einer anderen Weise mühe mit ihr. Er lud sie zum Weinfest ein und stellte sie jeder wichtigen Person vor. Dabei trug er edle Kleidung und er beschwörte, dass dieser Aufwand nur ihr galt. Befürchtet er etwa, dass sie sich sonst nicht mit ihm abgeben würde? Schließlich ist sie nun seine Angestellte.

Manchmal. , ja manchmal lächelte er ihr zu und sie bildete sich ein, dass jenes Lächeln nur ihr galt. Aber bestinmt irrt sie sich da.
Auch bildet sie sich ein. , dass er sie seltens aus den Augen ließ. Ständig spürte sie seinen Blick auf ihr...beobachtend und schützend.
Zu dem reagierte er seltsam auf die Blicke und Komplimente des Herzogs, der am gestrigen Abend den Hafen von Falkensee betrat. Sie würde den Herzog an einem Märchen erinnern und als er als nächstes aussprach, dass bei ihrem Anblick der Tag gerettet sei, spürte sie die körperliche Anspannung von Herrn Benedict Rabenfels.

Die nachfolgende Situation war dann sehr außergewöhnlich: Herr Rabenfels packte ihren Arm, zog sie an sich und küsste sie. Um sie als dann von sich fort zu schubsen. Und ein weiteres Mal landete sie wegen diesem Mann im Dreck. Er entschuldigte sich bei ihr aber sie war so perplex in der Situation, dass sie erst nichts begriff.

Nun hatte sie Zeit darüber nachzudenken und entschied sich einen Brief an ihn zu formulieren, in welchem sie sich entschuldigte. Natürlich war der Kuss ihre Schuld, denn sie pflegte einen bereits zu intensiven Kontakt zu ihm. Er konnte nicht anders... sie gab sich ihm zu leicht hin und welcher Mann konnte einer Frau widerstehen, die sich derart darstellt... obwohl es nur ein Kuss war...
Eigentlich handelte sie stets nach Manier und Etikette, aus diesem Grund versteht sie nicht wie das geschehen konnte...
Jedoch ist sie weiterhin im Glauben: Sie und nur sie ist schuld!!
Charlotte schämt sich und fühlt sich wie die größte Schande. Vor allem will sie sich absolut nicht eingestehen, dass dieser Kuss etwas in ihr auslöste... ein sonderbares Gefühl, welches nun zu verdrängen sei!

Die Schwarzhaarige lässt einen Seufzer über ihre Lippen gleiten. Es ist Zeit schlafen zu gehen und sämtliche Gedanken und Gefühle fortzudrängen!
Sie legt sich in ihr Bett, pustet das letzte tänzelnde Flämmchen aus und ist im guten Glauben schlafen zu können...

Doch es wird eine schlaflose Nacht!


Zuletzt geändert von Sherry: 6.12.13, 01:16, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: So fühlt sich Liebe an
BeitragVerfasst: 14.11.13, 20:43 
Edelbürger
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Wie eine Prinzessin liegt sie im Bett im Viktoriaturm des Walls. Umgeben von sämtlichen Kissen, eingehüllt in einer samtweichen Decke. Obwohl sich die Ereignisse in den letzten Tagen überschlugen, ist sie so glücklich wie nie zuvor.

Anscheinend gewöhnt sich Lottchen an das stetige Disaster um sich herum:
Erst verlor sie wieder eine recht vertraute Umgebung indem das Gasthaus in Falkensee überfallen wurde von irgendwelchen düsteren Gestalten. Benedict bat ihr einen Platz im Viktoriaturm an und gemeinsam holten sie ihre Habseligkeiten aus dem Zimmer. Natürlich war sie wieder absolut ungeschickt, indem sie auf der Treppe ausrutschte und somit auf die Leiche eines Mannes fiel. Der Löwe ließ sein Schwert direkt fallen, schnappte sich Charlotte und zog sie, während sie wie am Spieß schrie, zu sich hoch. Sie legte sich direkt weinend in seinen Armen, völlig aufgelöst und schockiert. Er hingegen hielt sie an sich, das Schwert beschützend hinter ihrem Rücken haltend. Es war ein sonderbarer Moment.

Er kümmerte sich so rührend um sie, wollte einfach nur, dass es ihr gut geht. Unglaublich wie viel Stärke er aufbringt, für sich, für die Löwen und für Charlotte.

Am nächsten Tag ging es direkt turbulent weiter. Lotte saß am Tisch des Konferenzraumes im Viktoriaturm. Benedict und eine Frau namens Marion kamen hinein. Kurz darauf folgten in der oberen Etage Geräusche und es brachen zwei Schwarzmagier ein. Die beiden Löwen gingen nach oben, während sie selbst unten in Sicherheit blieb. Kampfgeräusche ertönten und alles verlief unglaublich schnell: Die Schwarzmagier wollten Wissen über Mondamulette erlangen und Benedict sollte irgendein Buch holen. Marion hielten sie fest.
Er stieg angeschlagen die Treppen hinab und deutete Charlotte mit zu kommen. Sie bekam den Auftrag nach Falkensee zu rennen um dort nach Toran Dur zu suchen, doch sie traf nur andere Magier an, die jedoch bereit waren ihr zu helfen.
Am Turm angekommen eilten jene hinauf, Benedict hingegen verblieb unten. Zum Glück, dachte Charlotte, so war er keiner Gefahr ausgesetzt und zudem war es wohl durchaus taktisch klüger. Oben war es eh zu eng und da es Schwarzmagier waren, waren die unsrigen Magier in dem Punkt vorteilhafter.
Besorgniserregt stellte sie sich hinter Benedict und unbewusst griff sie nach dem blauen Löwenumhang und erfühlte den Stoff. Sie konnte sich nichts mehr vor machen, denn seine Nähe tat ihr gut. Sogar Amelia Glaron bemerkte es, welche Charlotte nur wenig später darauf ansprach. Amelia nahm jeden Blick von Lotte wahr, der zu Benedict rüber glitt. Jedoch gab sie ihr deutlich zu verstehen, dass er eine starke Frau an seiner Seite benötigte ... Was sie das? War sie eine Kämpferin?

Charlotte beobachtete die Leiche des toten Schwarzmagiers auf dem Tisch und die Übelkeit kam in ihr wieder auf. Sie versuchte jene zu verdrängen, einfach nur stark zu sein, für ...

>Moment, für ... ihn? Ist das möglich?<

Nachdenklich ging sie an all den vielen Magiern vorbei, vielleicht so sechs oder acht an der Zahl. Es war ihr gleichgültig, sie vergaß alles um sich herum, stieg die Treppen hinauf und blickte vom Balkon hinaus in das Ödland.

>Soll das meine Zukunft sein? Hier am Wall grenzend am gefährlichen Ödland? Ich, als so ängstliche Person, die sofort umkippt eine Menge Blut ersichtlich ist?<

Plötzlich stand "Er" hinter ihr, seine Hand legte sich auf ihre Schulter, eine prickelnde Wärme stief in ihr auf. Sie soll sich nicht so viele Gedanken machen ... mh welch Aussage ...
Gemeinsam betraten sie den Mittelteil des Walles und direkt lag Anspannung in der Luft, denn jener wurde angegriffen. Sie setzte sich zu Marion, während andere sich für den Kampf bereit machten. Diese Frau schien verwirrt und angeschlagen zu sein, aber Charlotte wollte ihr Wärme geben und sich um sie kümmern. Sie ergriff ihre Hand und redete mit ihr, wollte ihr einfach nur Trost spenden.
Amelia jedoch nahm sie Lotte zur Seite als Herr Comari dazu stieß. Offenbar sind er und Marion liiert.
So führte Amelia die Unterhaltung mit Charlotte fort und ihre Worte waren zum Teil hart, aber zum Teil auch schlüssig. Angeblich bemerkte sie Seitens Benedicts ebenfalls ein Interesse an Lotte.

>Soll das wirklich Wahr sein?<

Charlotte musste unweigerlich Lächeln. Ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass sie nun das Richtige tun muss. Nach Amelias Worten zufolge kann sich jeder Mensch durch besondere Einflüsse verändern, abhängig von der jeweiligen Situation. War sie nun wirklich bereit vieles abzulegen, auch all die Prägungen aus ihrer Heimat Draconis?

>> JA! << , rief etwas in ihr.

"Amelia? Ich möchte eine Löwin werden! Zwar kann ich mit keiner Waffe umgehen, aber ich habe andere Talente, Fähigkeiten und Stärken die ich einbringen könnte und möchte!"

Amelia sah sie ein wenig überrascht an. Sie nickte und zog sich kurz darauf mit Benedict zurück um ein Vier-Augen-Gespräch zu führen. Wenig später allerdings, stand Amelia mit den Ordenskleidern vor Lotte. Sie wurde nun als Anwärterin in den Orden der Löwen aufgenommen. Stolz stand sie dort, mit blauen Umhang und Barret.

>Eine Löwin! Ich bin nun auf dem Weg eine Löwin zu werden!<

Doch irgendwie war der Blick von Benedict, der auf ihr lag, seltsam. Eine Mischung aus Stolz, Verblüffung und Besorgnis.
"Der Umhang steht Euch richtig gut, muss ich gestehen Fräulein Rotfeld!"
"Hättet ihr etwas anderes erwartet, Herr Rabenfels?"
"Unglaublich ... kaum trägt sie den blauen Umhang der Löwen und sofort strotzt sie nur vor Stolz und Stärke!"
>Tja, das muss ich doch, wenn ich an deiner Seite ..., öhm?< Sie schien nach diesem Gedanken erneut über sich selbst überrascht zu sein. Was geschieht hier mit ihr ???

Es gab eine Führung durch den Wall, geleitet von dem Dwarschim Arthax, bevor Benedict Charlotte zurück in den Viktoriaturm brachte. Plötzlich veränderte sich die Atmosphere zwischen den Beiden, es knisterte und es wurde plötzlich privat.

"Charlotte, ich mag Euch. Sehe ich Euch ... fühle ich mich an die Herrin Vitama erinnert. Es ist als wenn man eine warme Decke gereicht bekommt, wenn man friert im Winter. Jener erste Moment unter der Decke, die Wärme die man wieder spürt, welche man fast vergessen hätte in der Kälte. So fühle ich mich, sehe ich Euch. Und zudem scheint es mir als sei die Decke mir unverhofft gereicht worden. So unverhofft wie ihr in mein Leben getreten seid. So unverhofft, wie diese Gefühle kamen!"
Er senkte den Blick ...
Schon lange vergas Charlotte alles um sich herum. Es gab nur er und sie, nur sie Beide.
Allen Mut nahm sie beisammen, näherte sich ihm, ergriff seine Hände und beküsste diese mit ihren blutroten, weichen Lippen. Er hob ihr Kinn an und küsste sie, sie und ihre Lippen.

Sie gestattete ihm den Kuss.
Sie wollte den seinen Kuss.
Sie wollte ihn.

Egal, ob es gegen all den Gepflogenheiten, die sie in ihrem bisherigen Leben lernte, ging. Es war Zeit für eine Veränderung, einen anderen Weg einzuschlagen. Dieser Kuss musste nun sein!
Und jener Kuss war wunderschön, so, wie es sich jedes junge Mädchen vermutlich vorstellen würde. Absolut perfekt.

"Vitama selbst kann Dich nur geschickt haben, Charlotte!"
"Dann halt dieses Geschenk fest, Benedict. Es wird vermutlich nur für Dich da sein!"

Der nächste Kuss folgte und darauf der Dritte ... Liebevoll, zärtlich, ganz wider der so starken, groben und gefährlichen Natur eines Löwen.

"Dies ist das Schönste, was ich je auf Tare erlebt habe, Charlotte!"

Nun sitzt sie in ihrem Bett, überglücklich und strahlend. Auch wenn eine Etage zwischen beiden liegt, spürt sie ihn und seine Anwesenheit. Er wacht über sie ... so rührend.

>So fühlt sich das also an ... Liebe ... Liebe auf den ersten Blick!<


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 Betreff des Beitrags: Die Zukunft
BeitragVerfasst: 4.12.13, 02:47 
Edelbürger
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Nun sind einige Zyklen vergangen und Charlotte entwickelt sich kontinuierlich weiter. Immer mehr Aufgaben werden ihr am Wall übergeben. Sie bewies in den letzten Tagen mehrfach ihr Organisationstalent indem sie beispielsweise den ersten Löwentreff arrangierte, ebenso ihr Verhandlungsgeschick indem sie Bestellungen für den Orden tätigte und abwickelte und sie durfte die ersten, offizielle Aushänge schreiben, ebenso protokollierte sie den Konvent des Ordens.
Sie erstellte zudem Inventurlisten als sie die Bestände prüfte und kümmerte sich zusätzlich um die Verpflegung der Krieger.
Jedoch ist kein Ende in Sicht, denn erst muss das Dunkeltief überstanden werden und danach gehen die Aufgaben weiter. Die größte Aufgabe im Namen des Walls wird sein den Löwenball zu organisieren und darauf freut sie sich fast am Meisten.

>Wäre da nicht noch eine andere Tatsache ...<

Sie hat nicht nur als Anwärterin am Wall erfolg, sondern auch in ihrem Privatleben mit Benedict. Wird das Dunkeltief überstanden sein, so wird sich sehr viel in ihrem Leben tun. Charlotte ist sich nur all zu sicher, dass er recht bald um ihre Hand anhalten wird. Er macht nur all zu viele Andeutungen, macht sich Gedanken um den Ring und vor allem werden sie einst zusammen leben. Lotte soll nach dem Tief einen Bücherladen im Namen von Benedict eröffnen und ihre Aufgabe bestand darin ein geeignetes Objekt zu finden. Benedict war jedoch recht bald der Ansicht, dass nicht nur sie in diesem Haus ebenso leben soll, sondern das er mit ihr zusammen wohnen möchte. So wendete sich Madame an Edeldame Marnie Ruatha und fragte sie um Rat. Direkt präsentierte die Edeldame in Brandenstein ein Haus, in welches sich Charlotte auf Anhieb verliebte. Es war kein Haus mehr, nein es war schon fast eine kleine Villa. Mit Begeisterung erzählte sie Benedict davon und sie dachte schon es sei eine Hürde ihn zu überreden, denn Brandenstein ist weit vom Schuss, dennoch ist er auch klar der Ansicht , dass ein Leben in Falkensee auch kaum in Frage kommt. Er sah das Haus und ja, er verliebte sich genau so schnell darin, wie es Lottchen tat. Einige Tage später wurde der Pachtvertrag unterschrieben.

Jedoch, da Manier und Sitte in Charlottes Leben eine große Rolle spielen, machte sie ihm nur all zu deutlich, dass sie nicht eher mit ihm in diesem Haus zusammen nächtigen wird, bevor sie verheiratet sind. Das sei unangebracht, ungeziemt und absolut ... unmöglich! Da er sie aber ebenso liebt, wie sie ihn, grinst er nur über solche Aussagen, respektiert es dennoch absolut und nimmt es ernst.

>Er ist eben ... wunderbar. <

Nach dem Dunkeltief wird sich Charlotte das Haus zur Brust nehmen und es erst einmal von Bauarbeitern umbauen lassen. Danach wird die Einrichtung geplant werden. Doch auch wenn alles so schön und grandios klingt: Die größte Sorge ist das Dunkeltief. Die größte Angst ist, dass dieses Glück, was sie so schnell ereilte, ebenso schnell wieder vergeht. Was ist wenn er stirbt? Es ist nicht ausdenken wie sehr es sie schmerzen würde ...

Also machte sich Charlotte Gedanken. Wie immer - viele Gedanken! So entschied sie ihm ein Geschenk zu machen, dass ihn auf all seinen Wegen begleiten wird und sie beide miteinander verbindet. Sie ließ es sogar von Bruder Iycheas, dem Geweihten aus Brandenstein, segnen. Während der Segnung konnte sie sogar die tiefe Verbundenheit zu Vitama spüren und ebenfalls jedesmal, wenn sie über diesen Gegenstand streicht. Es wird ihn beschützen! Sie wird ihn beschützen!

>Mal sehen wie er dieses Geschenk finden wird ...<


Zuletzt geändert von Sherry: 6.12.13, 01:16, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Zweiter Brief nach Draconis
BeitragVerfasst: 6.12.13, 01:15 
Edelbürger
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Liebste Eltern,

wahrscheinlich ist Euer Brief noch gar nicht angekommen. Ich warte sehnsüchtig auf diesen. Dennoch lass ich mir die Gelegenheit nicht nehmen Euch erneut zu schreiben.

Vater? Mutter? Es hat sich sehr vieles in meinem Leben getan und ich glaube, dass ihr besorgt aber auch stolz zu gleich auf mich wärt. Wo fang ich nur an?

Die Insel ist in absoluter Aufruhr, weil es nämlich darum geht sich auf das Dunkeltief vorzubereiten. Das Tief soll hier besonders hart sein aufgrund des hier existierenden Ödlandes, welches von den dunklen Mächten des Unbenannten dominiert wird. Mich überlauft jetzt bereits schon ein Schauer, wenn ich das Elend hier mitbekomme. Jedoch erkenne ich mittlerweile ungeahnte mutige Seiten an mir. Man lernt hier recht schnell sich zu schützen, sich dem zu widersetzen, was einem eventuell ereilen könnte. Keiner will sich von diesen dunklen Mächten dominieren lassen, denn alle kämpfen für ein friedliches und harmonisches Leben unter dem Glauben der verehrten Vieren. Vielleicht ist es genau das, der Glaube, der niemanden klein bei geben lässt.

Ich denke zu Eurem Missgunst habe ich mich dem Orden der wachenden Löwen angeschlossen. Warum Missgunst? Weil doch genau diese tapferen Männer und Frauen sich hartnäckig gegen diese dunklen Mächte auflehnen und diese mit vereinten Kräften bekämpfen wollen. Sie sorgen für Ordnung an der Grenze des Ödlandes zum Grünland, denn genau dort steht der hiesige Wall, eine Festung, die es zu verteidigen und stabil zu halten gilt. Ich möchte Euch nichts vor machen, aber der Wall ist so der ziemlich gefährlichste Ort neben dem Ödland auf dieser Insel, besonders wegen der Grenze. Jedoch, auch wenn ich keine Kriegerin bin und mich mit dem Führen von Waffen nicht auskenne, werde ich hier gebraucht. Mit Stolz bin ich Anwärterin der Löwen, mit Stolz trage ich den blauen Umhang und ebenso mit Stolz unterstütze ich meine Ordensbrüder und Schwestern bei dem immer andauernden Kampf. Ich fürchte, dass ich jetzt schon zu einem wichtigem Glied in dieser Kette geworden bin. Dank den von Euch mir vererbten Fähigkeiten, Talenten und Stärken kann ich hier helfen. Mir werden Aufgaben zuteil, die viel mit der Organisation, dem Handel und auch der Diplomatie zu tun haben. Unter Anleitung meiner doch recht strengen Ausbilderin Amelia Glaron lerne ich sehr viel, aber mir kommen auch viele Privilegien zu. Was mich besonders freut ist, dass ich hier, nach Aussage vieler Löwen, einen "frischen Wind" rein bringe. Ich organisiere zum Beispiel nun jeden Mond einen Löwentreff, wo alle Ordensmitglieder sich versammeln. Wir speisen zusammen, gesellen uns zueinander und versuchen einfach zusammen einen Abend lang harmonisch und freudvoll zu verbringen. Es soll in erster Linie den Zusammenhalt stärken, aber ich finde, dass diese tapferen und ehrenvollen Krieger und Kriegerinnen auch Abwechslung benötigen. Denn fast jeden Tag geschieht neues Leid und ich fürchte um das zu Verarbeiten braucht man einen guten Gegenpart. Wenn ich ihnen damit eine Freude bereiten kann, auch wenn es nur für ein paar Stunden ist, dann habe ich schon viel erreicht.
Eine große Ehre die mir bald zuteil wird ist, dass ich den Löwenball organisieren darf, der nach dem Dunkeltief stattfinden soll. Lest Ihr? Ich darf einen Ball organisieren und glaubt mir, es gibt solche Gelegenheiten auf der Insel nicht oft! Es wird ein perfekter Abend, das hoffe ich inständig!
Besonders die Fähigkeiten die du mir beigebracht hast Vater, nützen mir recht viel. So darf ich hier offizielle Aushänge und Briefe formulieren und jene im Namen des Ordensmeister abschicken. Ich durfte ebenso beim letzten Konvent das Protokoll führen.
Auch wenn dies nur wenige Beispiele sind, so bin ich auch ohne Kampftalent zu gebrauchen. Zudem nennt der Ordensmeister mich jetzt schon eine "knallharte Händlerin". Ich schlag wirklich zum Teil die besten und niedrigsten Preise heraus . Vermutlich habe ich dieses Geschick definitiv von Dir, liebste Mutter.
Meinen Dienst am Wall füllt mir wahrlich aus. Ich glaube so tolle und loyale Menschen lernt man selten in einer so großen Vielzahl an einem einzigen Ort kennen. Wenn ich da an Marion denke, eine grandiose Schützin. Sie ist Getreue des Ordens und ich mag sie besonders, auch wenn wir zu Beginn keinen all zu guten Start hatten. Amelia, meine Ausbilderin. Sie ist die Handwerksmeisterin und eine so unglaublich starke und stolze Frau. Zwar ist sie sehr streng, aber mittlerweile habe ich auch eine leichte Ahnung wieso das so ist. Mir macht die Strenge nichts, im Gegenteil. Sie spornt mich immer zu an. Solana ist ebenfalls eine wunderbare Frau, die wie Amelia auch Kinder hat. Sie hat sich nun dem Kämpfen abgewendet und wird den Orden wohl zukünftig, wie Amelia auch, mit Schreinerwaren und Handel unterstützen. Ithilias ist auch ein kleiner Schlingel. Er hat durchaus eine hohe Meinung von sich, dennoch komm ich mittlerweile richtig gut mit ihm zurecht. Er ist Schütze und der "Sprössling" von Marion. Wir haben sogar einen "Ordensopi", so liebevoll die anderen ihn bezeichnen: Toran Dur, ein exzellenter Magier. Was dieser Mann schon erlebt hat und welch Wissen er besitzt. Ich könnte ihm stundenlang zuhören. Er hat so ein großes Herz und ich mag ihn sehr gern! Mohon, auch ein Anwärter des Ordens, ist aus Endophalien. Er ist auf seine Art speziell, aber ein guter Mensch und Krieger. Und natürlich darf ich nicht den ehrenwerten Ordensmeister Benedict Rabenfels vergessen zu erwähnen, aber zu ihm komme ich gleich noch.
Natürlich gibt es noch mehrere Ordensmitglieder, aber wenn ich Euch die alle aufzähle, dann benötige ich viel viel mehr Pergament!

Ich bin wirklich glücklich darüber meinen Platz bei ihnen gefunden zu haben. Wir passen alle gegenseitig aufeinander auf. Besonders rührend war die Situation von gestern. Leider ist die Stadt Falkensee von einer Rattenplage befallen und natürlich wurde ich von diesen ekelhaften Biestern angegriffen, verletzt und vergiftet. Ich musste zur Behandlung in das Hospiz und als meine Ordensbrüder und Schwestern mein Aufenthalt dort mitbekommen haben, kamen sie allesamt dort hin, stellten sich vor meinem Bett auf, erkundigten sich nach meinem Wohlergehen und wünschten mir gute Besserung. Ich war so gerührt von diesem Moment ... wie sie alle vor mir standen mit besorgten Blicken. Es war wirklich ein wunderschönes Gefühl so umsorgt zu werden. Ich hätte wirklich nicht damit gerechnet. Sie brachten mich auch am gleichen Abend zurück zum Wall in unserem dort eingerichteten Lazarett, da ich unbedingt nach Hause wollte. Die Eskorte hättet ihr sehen müssen! Zu Schade, dass Ihr mein Lächeln darüber nicht sehen könnt.

In meinem früheren Brief hab ich Euch ja schon von Herrn Rabenfels berichtet, mittlerweile ist er Ordensmeister der Löwen. Für ihn soll ich ja nach dem Dunkeltief einen Bücherladen eröffnen. Das werde ich neben meinem Dienst am Wall bestimmt exzellent schaffen, besonders weil ich so gute Kontakte knüpfen kann und bereits konnte. Nur ... *Hier verbleibt die Feder einen ganzen Moment an der selben Stelle, was einen leichten Tintenklecks und eine Druckstelle zur Folge hat* ... es steckt hinter ihm noch viel mehr als ihr bis jetzt erahnen könnt.
Benedict und ich hatten einen recht oberflächlichen Start, bis hin das wir uns wirklich wahrlich dumm anstellten. Warum wir das taten? Weil wir füreinander Gefühlte entwickelten. Mama? Papa? Ich hätte es wirklich nie für möglich gehalten, aber ich muss Euch gestehen, dass ich mich unglaublich in diesen Mann verliebt habe. Über alle Maßen. Auch wenn er ein Krieger ist und ihr wisst, ihr wollte niemals einen Krieger erwählen als den Mann an meiner Seite, aber er ist ... so unglaublich. Nach außen hin, in all seinen Verpflichtungen als Ordensmeister, ist er ein starker, ehrenvoller und stolzer Mann. Ich behaupte, dass er ebenso einer der besten Krieger dieser Insel ist. Dennoch, auch wenn man sagt, das Krieger sehr brutal, grob und rau sind ... zu mir ist er es gar nicht. Er ist so fürsorglich, aufmerksam, er behandelt mich wie seine Prinzessin. Er liest mir quasi jeden Wunsch von den Augen ab und ihm ist es wichtig, dass es mir gut geht und das ich auch wirklich absolut umsorgt bin. Er ist ein großer, gut gebauter Mann, blond und hat tiefblaue Augen. Ach ich zeichne demnächst einfach ein Bild von ihm und schicke es Euch mit im nächsten Brief! Auf jeden Fall sieht er gut aus! Mutter? Du würdest das ebenso sehen.
Ihr werdet mich bestimmt für Verrückt erklären, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er mir nach dem Dunkeltief einen Antrag machen wird. Warum? Weil die Anzeichen dafür sprechen und wir beide uns sicher sind, dass wir nicht mehr ohne einander leben wollen. Sollte er mich fragen werde ich gewiss Ja sagen. Ich vermute, dass er es absichtlich nach dem Dunkeltief erst machen wird, weil er mich nicht an sich binden möchte mit dem Risiko, dass ihm dann während des Tiefs vielleicht was passieren könnte. Aber vielleicht ist es auch genau besser so, denn so schinden wir noch etwas Zeit und überstürzen es doch nicht all zu sehr. Ja, es ging wirklich schnell mit uns, aber es war Liebe auf dem ersten Blick auch wenn es auf Anhieb nicht deutlich war. Vater, ich weiß nur all zu sehr, dass du ihn sehr mögen wirst. Es wird keinen besseren Mann an meiner Seite geben als ihn. Da bin ich mir sicher.

Mich dünkt, dass ich Euch mit diesem Brief sehr schocken werde. Hättet ihr das je für möglich gehalten, dass Eure kleine, liebe Charlotte so viel erlebt und das zu Stande bringt? Euch zu schocken? Nein, das hättet ihr nicht, aber bitte sorgt Euch nicht zu sehr um mich. Ich bin in den besten Händen, ich habe meine Ordensbrüder und Schwestern, die auf mich aufpassen, ebenso habe ich Benedict, der mich am liebsten keinen einzigen Moment aus den Augen lassen würde.
Mama? Papa? Ich bin unglaublich glücklich hier. Das schwöre ich Euch auf die heiligen Viere.
Entsendet bitte all meinen Freunden in Draconis die schönsten Grüße! Ich vermisse Euch natürlich alle! Eines Tages werden wir uns wieder sehen!

Die allerliebsten Grüße,

Eure Charlotte


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