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[IG]Minenarbeiten in den Tiefen der Ödnis
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Autor:  Maelve [ 27.11.13, 21:39 ]
Betreff des Beitrags:  [IG]Minenarbeiten in den Tiefen der Ödnis

Leises Grollen entwich den tiefen ihrer Kehle. Aufbegehrender Zorn, der sich sprichwörtlich freie Luft machte.

Es war wieder einer dieser Tage. Der Himmel verdunkelt und regnerisch, das Gemüt belastet mit den Unzulänglichkeiten dieser Insel und ihrer Bewohner.
Die alte Dame wusste nicht so recht, wem Ihr Zorn gelten sollte. Denen, die nicht einmal die einfachsten Aufgaben zu erfüllen vermochten. Oder Ihrer eigenen Gutmütigkeit, die sie dazu verleitete, einfacheren Gemütern die Möglichkeit zu bieten, sich an ebenso einfachen Herausforderungen zu messen. Durch deren Bewältigung geschmiedet zu werden. Vielleicht sollte sie es denen gleichtun, die schon lange nicht mehr sind. Aber dann wiederum gab es einen guten Grund, weshalb diese eben nicht länger existierten.

Das apathische Hacken und Schaufeln, das trostlose Sortieren und Sieben von Gestein, Klunker und Erz nahm sie schon gar nicht mehr wahr.
Hinter ihrem Rücken krachte soeben einer der geschwächten und ausgelaugten Untoten in sich zusammen. Die Arbeiter waren zu sehr verteilt in den Weiten der dunklen Edelsteinmine, um ihnen allesamt in dem eng bemessenen Zeitraum neue Kraft zu gewähren. Die Schwächsten von ihnen mussten eben geopfert werden. Ironie der Sache an sich - doch so war es stets.

Mit einem mit kleinen, stilisierten Katzen bestickten Taschentuch tupfte sie sich über die Mundwinkel. Sie hatte es irgendwann einmal in einem Kaufladen gestohlen. Katzen mochte sie eigentlich nicht - es sind untreue, aufbegehrende und entgegen der geläufigen Meinung dumme Tiere. Aber es war ein feiner Stoff gewesen.

Als die letzte Gruppe von Arbeitern inspiziert und ihr knöchernes Gerüst gestärkt und die Fesseln, welche ihnen das Dasein auf Tare gewährten, erneuert waren, betrat sie auch schon den Ausgang der lichtlosen Gewölbe.

Die ebenso schlechten Lichtverhältnisse im Außenareal der verborgenen Minengänge störten sie wenig.
Durch ihre Finger fiel dunkler Sand und in ihrer Handfläche blieb ein ansehnlicher, makeloser Edelstein zurück. Resigniert legte sie ihn zu den anderen.
Eine weitere Woche ihrer Abwesenheit und die schon jetzt halbierte Schar an Arbeitskräften wäre gänzlich aufgebraucht gewesen. Sie hätte dem Goblin nicht das Zählen überlassen sollen.

In dieser Nacht schien der dunkle Mond hell im Zwielicht der Zwillinge - ein schlechtes Omen.

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