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[IG]Putzdienst im Tempel Brandensteins
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Autor:  Faewen Valeriath [ 3.03.14, 18:27 ]
Betreff des Beitrags:  [IG]Putzdienst im Tempel Brandensteins

Jäh zogen sich die selten in Bewegung geratenen elfischen Gesichtszüge in die länge, als Faewen am Morgen den Tempel Brandensteins betrat. Ein Abbild bloßen Missmutes und völligen Unverständnis'.
Mist und Unrat war über den Boden geschmiert. Die vier kleinen Schreine mit Pferdeäpfeln und Gossendreck besudelt.

Es dauerte eine Weile, welche die Elfin damit verbrachte, die Innereien des Tempels gleich einem stummen Zeugen seiner Verwüstung zu beobachten. Bald schon war jedoch klar: Der Unrat wird nicht von alleine verschwinden. Die Götter kehren nicht den Dreck ihrer Geschöpfe auf. Sie tilgen ihn nicht vom Erdboden - und warum sollten sie auch? Es sind ihre Kreaturen, die sich die Welt nach dem eigenen Abbild formen. Ein Schwein lebt schließlich auch aus freien Stücken in seinem eigenen Unrat; ein nicht ganz so passendes Beispiel - denn ein Schwein trägt seinen Mist nicht ins Herrenhaus.

Schnell war Kehrbesen und Schaufel im Nachbarhause des Orden Morsans gefunden. Stoisch und schier unbeeindruckt von der kunstfertigen Sauerei machte sich die Elfin also daran, den Tempel von seinem Unrat zu reinigen - gründlich kehrte sie den Boden, wischte zuletzt auch die Reliquien ab. Lediglich einige hartnäckige Flecken in den farbigen Teppichen blieben als nicht ganz deutliche Zeugen der einstigen Verwüstung.

Als die Arbeit getan war, stellte sie sich zur Ruhe inmitten des Tempels auf und betrachtete ihn erneut fast einen ganzen Zyklus hinweg, bevor sie ihn für den Tag verließ.

Dies war nicht das Werk derjenigen, welche Angamon verehren. Selbst die ältesten aller Feinde hegen eine gewisse Ehrfurcht voreinander, denn beide Seiten wissen um die Existenz der Mächte, denen ihr Kampf seit Anbeginn der Schöpfung gilt.
Dies war das ordinäre, schlampige Werk der Bastarde des Lebens. Kreaturen, die keinen ernstzunehmenden Glauben besitzen oder einem falschen Glauben anhängen. Die das Leben ausgespiehen hat wie ein faules Stück Obst und die sich seither ihre eigene falsche kleine Welt inmitten der Menschenreiche schufen. Selbstgerecht und Arrogant - und blind und auch taub für alles, das nicht ihrem eigenen, fauligen Schlund entfloh oder aus ihren schmutzigen Händen glitt. Kein Gott verlangt, sein Abbild oder das seiner Art mit bloßem Dung zu beschmieren. Kein Gott denkender Wesen.

Es reicht das Wort eines naiven und wagemutigen Diener des Morsan, um ihren blinden Zorn herbei zu rufen, sich an den Mächten selbst zu vergehen. Er hat diesen Zorn gleich eines Feuers geschürt und ihn sich verdient. Nicht aber die Bildnisse der Götter.

Doch dies zu verstehen, ist Kreaturen nicht vergönnt, die vor nicht allzu langer Zeit noch in Höhlen hausten, Licht und Flammen für ein Ereignis tumber Geister hielten. Die Völker Mandons sind jung und würden jung zu Grunde gehen.


Sei es drum. Ein Streich mit dem Besen war einfacher als einer der Blut vergoß... .

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