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| Autor: | Eule [ 11.03.14, 11:54 ] |
| Betreff des Beitrags: | Hoch die Tassen! |
..oder: Wann man wissen sollte, dass man aufhören sollte zu Trinken, wenn es am schönsten ist. Ein Orden! Das erste Mal in seinem Leben konnte er etwas vorweisen. Er wusste mittlerweile, dass Dukaten schnell verdient sind, und es auch kein Hexenwerk ist, es auf legalem Wege zu tun. Doch die Anerkennung etwas rechtmäßiges getan zu haben - Respekt verdient zu haben und noch dazu ein ausgesprochenes Lob - von einem Ritter persönlich! Verdammt, es war der beste Tag seines Lebens. Rupert war schon immer jemand, der vom Schnaps nicht lassen konnte, also war es selbstverständlich auch diese Situation mit Alkohol zu begießen - wiedermal. Ihm war nicht bewusst, dass er schon lange viel zu viel trank. Auch dachte er nicht darüber nach, dass es nicht normal sein könnte, jeden Morgen nach der körperlichen Ertüchtigung, die ihn einmal im Laufschritt um die Insel brachte, 100 Mal Steine heben, zurücklaufen, einen Zyklus Schwertkampf mit Gardistin Merden, seinen alltäglichen Triumph mit Alkohol zu begießen. Doch nur dann funktionierte er. Demnach brauchte er wirklich eine große Menge von dem seligen Brennen, das seine Kehle sooft herablief, um auch wirklich betrunken zu sein. Und genau an diesem Tag, war es für ihn der richtige Zeitpunkt, um wieder einmal richtig zu feiern. Die Insel ging fast unter, es gab kaum noch irgendwelche Menschen, die er als Freunde bezeichnen konnte, seine Schwester war ein Aas und ließ sich sowieso nicht bei ihm blicken, und am Ende verlor sich jede Spur von Aasiyah. Nein, er war schon lange nicht mehr glücklich, was seinen Griff zur Schnapsflasche nur begünstigte. Seinen aktuellen Schnapsvorrat vollends in seiner Stube leerend, torkelte er auf den Burghof der Burg Schwingenwacht hinaus, gröhlte Anissa gutgelaunt zu, die ihm grinsend zuwinkte und sich keine weiteren Gedanken darüber machte, dass er die Burg torkelnd verließ. Auch die Torwachen machten sich nicht viel daraus - außer sich lauthals lustig. Er ging ja nur einmal draußen pinkeln, so vermuteten sie. Doch er torkelte Richtung Falkensee, und hielt einige Schritt vor der Feuerfluss-Brücke an, erledigte das dringende Geschäft, dass seine Lenden von ihm nun doch abverlangte und als er alles ordnungsgemäß einpacken wollte - als Gardist hat man auch in Zivil nicht unbedingt den kleinen Rupert raushängen zu lassen - machte ihm das ungewohnte Gelände, das durch das Beben zerrüttet war, ein Strich durch die Rechnung. Er stolperte und fiel mit dem Kopf gegen einen Felsen. Als er so im Delirium lag, kurz bevor sein Augenlicht endgültig erlosch, sah er eine Gestalt in weiter Ferne. Das Gesicht ebemäßig und goldfarben, das Haar und der Körper vollends durch Tücher bedeckt und ein unwirscher Blick in den strengen Augen, der nur ihm galt. Ein seliges Lächeln stahl sich auf seine Lippen und ein gewispertes "Aasiyah..." ertönte, als sein Augenlicht auf immerdar erlosch. Und nur wenige Momente später war Rupert Talheim ein Eintrag in der Geschichte der Rittergarde, der für seinen treuen Dienst im letzten Götterlauf einen Orden bekam und nur ein bisschen feiern wollte. Ende.
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| Autor: | Quendan [ 11.03.14, 12:14 ] |
| Betreff des Beitrags: | Re: Hoch die Tassen! |
Kurz nachdem einige der eigentlichen Torwachen nach einer Patroullie mit einer Leiche zurückkommen und unter den strengen Blicken ihres Gardemeisters die Geschichte vom betrunkenen Gardisten Talheim erzählen findet der geneigte Beobachter in den Wachplänen zwei Anwärter mehr und zwei Gardisten weniger. |
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