An dieser Stelle jetzt mal eine kleine Geschichte, die man iG in letzer Zeit leider so, oder ähnlich, öfter beobachten kann:

Der Boden schwarzer Staub, blutdurchtränkt, verwitterte Knochen überall, ein Meer aus Blut und Feuer keine zehn Schritt entfernt. Stille liegt in der Dunkelheit, unnatürliche Stille, Stille die das Blut in den Adern gefrieren lässt, eine Stille die nur von leisen Schritten durchbrochen wird. Schritten eines einzelnen Mannes, eines Manners der durch die Knochen tritt, der die Hölle vor den Augen hat... und einfach fröhlich weitergeht als wäre nichts. Angst? Wozu. Wahnsinn? Lieber nicht. Auch nur irgendjemandem aufgebracht erzählen was er sah? Sowas ist doch nicht der Rede wert.

Ist das anspruchsvolles Rollenspiel? Eher nicht, oder?

Ein Dungeonbesuch ist kein OOC-Gemosche zum Geld verdienen - er bietet Stoff zum Rollenspiel, zu Rollenspiel, das darüber hinausgeht den eigenen Charakter als Held darzustellen. Statt allein das Heilen-Moschen-Heilen-Moschen-Spiel zu spielen, kann und sollte man Verletzungen und Angst ausspielen, hinterfragen was da los ist, was dem Charakter mehr Tiefe verleiht, ihn glaubwürdiger macht, und tatsächlich auch mehr Spaß bringt.

Ähnlich sieht's im Ödland aus. Wer geht ohne weiteres an einen Ort wo ein Krieg gegen das Böse tobte, wo Dämonen wandelten, wo unzähliche Seelen verloren gingen, einen verdorbenen Ort, von dem das Leben getilgt wurde, wo man jeden Augenblick damit rechnen muss zu sterben, dem Wahnsinn zu verfallen - wovon der Charakter wirklich ausgehen sollte, auch wenn der PO weiß, das er das nicht so ohne weiteres wird - und steckt es ohne weiteres weg?

Zeigt in eurem Spiel das er Charakter dem Tod ins Auge geblickt hat. Zeigt das er sein um sein Seelenheil bangen muss. Zeigt Schwächen der Charaktere, sonst wirken sie platt und unglaubwürdig. Und rennt nicht ohne Vorbereitung (und entsprechende Begleitung) in jede Gefahr rein, denn sonst kann es passieren das ihr nichtmehr rauskommt.

- Lynx