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 Betreff des Beitrags: [Plot] Indoaich
BeitragVerfasst: 22.12.17, 13:24 
Altratler
Altratler
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Registriert: 17.12.09, 23:51
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Zitat:
Indoaich ist nun seit einigen Wochenläufen auf der Insel von vielen gesehen worden. Als einstiger Diener Bellums und nun von Angamon in den Dienst gezwungen, stellt er die dunklen Seiten des Krieges dar. In seiner herablassenden und schneidenden Art hat er sich dem Schutz der Sterblichen verschrieben nur um sie anzutreiben ihren Hass auf die Dämonen zu fokussieren. Doch ist es nicht an ihm ein Heer aufzustellen oder die Sterblichen zu führen. Einzig ihr Überleben ist entscheidend im Kampf gegen das Chaos.



Die Schritte der verstümmelten Gestalt hallten knirschend in der hohen Eishöhle von den gefrosteten Wänden wider. Rings um ihn herum fielen weitere Eiszapfen herab und verloren sich in abertausende Splitter. Doch noch ehe die scharfkantigen Eiskristalle ihn trafen gefroren sie auf halben Weg in der Luft und verbanden sich mit dem pulverisierten Eis unter ihm. Ein Meer aus Eisspitzen säumte seinen zurückgelassenen Weg. Die frostüberzogene Klinge zog er mit seiner verbliebenen Hand und rammte sich in die Überreste der über den Ort verteilten Eisgestalt, die nur wenige Momente zuvor vom Schwanenorden, der Waldelfe, dem Tevradiener, dem Bellums Erzgeweihten und dem Arkadondiener zerschlagen wurde. Die Höhle vibrierte unter seinem mächtigen Hieb und sämtliches Eis von der hohen Höhlendecke begann herabzufallen. Die eingeeisten Stalagmiten fielen krachend um und die Rufe der Streiter die tiefer in der Höhle noch waren, drängten zum Rückzug. Indoaich erhob die Hand und eine Eisdecke formte sich weit über den abgelenkten Streitern, als die Waldelfe den Riss in der Sphäre öffnete. Der Riss verschloss sich. Die Höhle kollabierte.

Ein kleiner Teil seiner Aufgabe wieder erfüllt. Ein Dämon weniger auf Tare.
Indoaich - gedankenlos, gefühllos, einzig getrieben von seiner Aufgabe - wandte sich losgelöst von Zeit und Raum der nächsten Aufgabe zu.


---


Die Rufe und Gedanken der Sterblichen drangen zu Indoaich.

"Ich hasse ihn." - "Sie hat mich betrogen." - "Ich habe Vertrauen verloren." - "Ich zweifle an den Göttern" - "Es ist unmöglich mit ihnen zu arbeiten." - "Ich will ihn töten." - "Ich habe Angst davor, dass sie mich tötet"


Er hörte die Worte die Krieg heraufbeschworen. Die dazu animierten sich zu verteidigen. Die dazu animierten anderes und andere zu vernichten. Seine ihm zugeschriebene Kampfeslust, seine Zerstörungswut wurde heraufbeschwören und ein Adrenalinrausch, wie vor einer entscheidenen Schlacht, wallte in ihm auf.

Die Sterblichen warfen ihm Verrat vor. Warfen ihm vor nicht verständlich zu sein. Warfen ihm vor, dass man ihn nicht befriedigen kann. Warfen ihm vor, dass er sie verführen will. Warfen ihm vor, dass er sie vom Weg abbringen will.

Und sie alle hatten recht. Bellum nannte sich Krieg. Doch Indoaich war der wahre Krieg. Er war der Soldat, verdammt dazu von seinem Heerführer in eine nicht zu gewinnende Schlacht geschickt worden zu sein. Einem Befehl zu gehorchen, der sein Ende hervorbringen wird. Und Bellum hatte kein Erbarmen, als er darauf bestand, dass sein Soldat Indoaich sein Ende in Ehre, Selbstlosigkeit und nie versiegenden Mut euphorisch entgegensehnte. Bei ihm gab es keine Auszeichnungen, keine Ehrungen, keinen Sieg, keinen Glorie. Der einzige Lohn war Bellums Wohlwollen, wenn man seinen Kampf stritt.

Indoaich ging zu Boden und erwartete seinen glorreichen Sieg in seinem Ende, doch eine dunkle Klaue riss ihn empor und stieß ihn in den Kampf. Mahnte ihn, dass Trägheit, Erwartung und das Streben nach Sieg und Ehre das Ende eines jeden guten Soldaten ist. Dass die Erwartung auf einen Lohn nach dem Tod ins Verderben stürzen würde. Wenn es einen ehrenhaften Tod in Glanz und Glorie gibt, warum überleben? Warum den niemals endenden Kampf weiterfechten?

Angamon erwählte Indoaich zu seinem Soldaten. Schenkte ihm die Lust am Kampf. Schenkte ihm den absoluten Terror vor dem Versagen. Schenkte ihm die Euphorie am Überleben, wenn all seine Feinde um ihn herum vernichtet lagen. Schenkte ihm den Stolz an den Wunden, die der Krieg ihm zuführte. Indoaich war nicht mehr der Soldat unter vielen. Indoaich war der wahre Krieg geworden. Der einzelne Streiter der für sich und das nackte Überleben kämpfte.

Und seine Aufgabe war es nicht, ein Heer zu formen, sondern diesen Überlebenswillen in jedem Einzelnen zu erzwingen, die Freude am Besiegen des Feindes zu entfachen und die schiere Lust auf einen bevorstehenen Kampf von ihnen allen zu fordern. Sie dazu zu nötigen ihre Abneigungen gegeneinander in Hass auf den wahren Feind zu wandeln, damit sie sich nicht gegenseitig abschlachteten um Tare noch mehr zu schwächen, als sie es bisher taten.

Indoaich ist Krieg. Und Krieg kannte keinen Sanftmut und keine Gnade. Nur den Tod des Feindes oder den eigenen Tod.


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