Alles lief bisher nach Plan. Er hatte Männer, Dukaten und eine Festung- zumindest was von einer übrig blieb und seinen Gott auf seiner Seite. Er plante die Bauarbeiten für den Frühling ein und ebenso seinen Feldzug. Vom Bastard zum Bauern, vom Bauern zum Soldaten und vom Soldaten zum Ritter. Der nächste Schritt, nämlich Herr über ganz Siebenwind werden, schien zum Greifen nah.
Auch wenn er kein wahrer Ritter war, so fühlte er sich wie einer, wann immer er die Rüstung seines Halbbruders trug. Er lernte jedoch nur zu früh, das mehr dazu gehörte ein Sire zu sein, als nur die stählerne Wehr zu tragen.
Diese Nacht, blieb ihm der Schlaf erneut fern und so entschied er sich, wieder im Hinterhof Seebergs, einen Krug Wasser zu genehmigen. Allein mit seinen Gedanken, dachte er wieder an seinen verheerenden Fehler, den er zu Anfang beging. Er unterschätzte die Bewohner dieser Insel. Wie schrecklich der Krieg auf dem Festland war, so schienen die Bewohner Siebenwinds ebenfalls durch die Gefahren dieser Insel gestählert worden zu sein.
Wie gut er den Ritter auch spielte, das fehlende Wissen in Taktik und Strategie, sowohl auch der Mangel an diplomatischem Fingerspitzengefühl, die ein Ritter in seiner Zeit als Knappe lernt, konnte er nicht improvisieren.
Er blieb ein Bastard. Ein Bastard der nichts anderes lernte, als wie man ein Feld pflügt und Schweine züchtet.
„WIR WERDEN ANGEGRIFFEN!“
Riss ihn aus seinen Gedanken und brachte sein Herz zum rasen. Zitternd und voller Furcht eilte er in sein Quartier und rüstete sich, während der Kampfeslärm vom Hof zu ihm durchdrang. Er wollte nicht sterben, aber es schien als ob er dieses Mal dem Tod nicht entgehen kann.
Ende