Licht aus, Vorhang auf.Zitat:
Schon den ganzen Tag über konnte man die Unruhe der Bürger der kleinen Hafenstadt Brandenstein förmlich greifen. Selbst für die Veteranen der Insel, die schon viele Tage des Dunkels miterlebt hatten, war diese Zeit immer noch etwas Besonderes. Auf Siebenwind war alles möglich und das war um diese Zeit des Jahres keinesweges eine gute Neuigkeit.
Als Fela sich das letzte Mal über den Horizont erhob war es an der Zeit die letzten Vorbereitungen zu tun. Viele Geschäfte schloßen heute früher als üblich. Die Läden wurden zugezogen und sorgfälltig geschlossen. Nichts sollte dem Zufall überlassen werden. Es galt nur ein paar Tage durchzuhalten, ehe der Spuk sich wieder legte. Bei den Gedanken kam einigen Veteran der Gedanke an die Gefallene Reichstadt Rohehafen. Oder die Erstürmung Falkensees. Zuletzt ging Luth Chalid an das Dunkel verloren. Doch Brandenstein würde standhalten - müssen. Es gab keinen Ort mehr auf der Insel wo man sich ruhigen Gewissens niederlassen konnte. Die Stadt hatte vor vielen Jahreslaufen bereits eine der schlimmsten Invasionen überlebt, die es jemals auf der Insel gegeben hatte. Man musste wohl hoffen. Oder glauben.
Nicht unüblich für diese Zeit versammelte sich ein großer Teil des Volkes im Tempel der Viere. Gleichwohl war hier kaum noch ein Geweihter anzutreffen aber der geweihte Grund des Tempels war der sicherste Ort der Insel. Kerzen wurden entzündet und in kleinen Gruppen versammelten sich die Bürger zu alten Geschichten und Liedern. Bald würde das Licht Felas schwinden und der Dämonenmond Dorayan würde am Himmel leuchten.
Die Wächter der Stadt hatten Extrarationen erhalten und sich auf ihren Posten begeben. Die Tore wurden geschlossen und die Fluchttüren entriegelt.
Die Stadt wurde zum Bollwerk. Zum letzten Bollwerk des Lichts in den Tagen des Dunkels.
Zitat:
Andernorts auf der Insel, fernab der Stadt Brandenstein in den unwirtlichen Landen der Ödnis wurden auf den Türmen der Burg Ewigwacht die Feuer entzündet.
Das Licht würde nicht weit reichen, doch der Wille zählte. Eine sichere Zuflucht - das Licht im Dunkel für all jene, die kommen wollten.
Einige wenige versammelten sich in der Kapelle und lauschten den Worten, die dort gesprochen wurden. Anschließend entließ der Satai die Getreuen auf ihren Posten. Die Burg würde die Tage des Dunkel wie auch in der Vergangenheit wachsam verbleiben. Sollte Brandenstein danach noch stehen, würde man die Scherben aufkehren helfen.
Zitat:
Am anderen Ende der Insel, in Finsterwangen, wurde ebenso das Tor geschlossen und die Feuer auf der Mauer entzündet. Der Wall würde die Bewohner der Stadt vor allem Übel bewahren, welches sich dieser Tage zeigen wollte. Im Heiligtum, dem Tempel Angamons, brannte ebenso Licht und die Halle füllte sich mit einigen treuen Gläubigen, die den Schutz dieser Hallen ihren eigenen Kellern vorzogen.
Vom hohen Turm der Akademie hatten einigen wenigen in schwarze Roben gehüllte Gestalten einen wachsamen Blick auf die Bürger. Sie trugen die Abzeichen des Magistrats und hatten ihre pechschwarzen Stäbe zur Hand, welche zweifelsohne zum bersten mit magischen Energien geladen waren und bereit jeden Feind sogleich zu vernichten, wenn er es wagen sollte ihren Hallen zu betreten.