Der Brief enthält einen weiteren geschlossenen Umschlag.
An den Marschall des 2. Lehensbanners und Großmeisters der Ritterschaft der Sieben Winde L.Llewellyen
- Dienstpost, persönlich auszuhändigen-
Geehrter Marschall,
ich bin nicht sicher ob dieser Brief euch erreichen würde,
und wählte den Weg über das Freie Brandenstein und Fähnr. Ruatha.
Ich nutze die derzeitigen Ruhe und Auffrischungsrast
in Brandenstein für weitergehende taktische Überlegungen.
Ihr werdet euch fragen,wie ich dazu komme,
nun ich war bei dem Fall des Nordtores der Reservelinie bei unserem
Leutnant zugeteilt und konnte somit bis zu Einsatz der Reserve
einen sehr guten Überblick über den Verlauf der Schlacht
verschaffen und im Nachhinein meine Folgerung zu treffen.
Der Feind stellte sich wie in den vergangen Schlachten
als die von mir so bezeichnete Einsatzgruppe von
Kriegern in Vandrischen Rüstungen und Textil-Dunkelgekleideten
Dämonenführern und deren Kreaturen.
Diese Einsatzgruppe verfügt über eine hohe Kampfmoral,
hervorragende Disziplin und eine fähige Führung
mit spührbaren taktischen Verständnis.
Merkmale des Kampfvorgehen des Feindes:
- genaue Zielansprachen und Bekämpfung von Primärzielen
(gegen unsere Magier, Heiler und Geweihte in der dritten Reihe)
- Testen der Verteidigungsfähigkeit durch Scheinangriffe
(mit wohl schnell ersetzbaren Dämonen und Untoten)
- koordinierter Sturmangriff nach vorbereiteten Fernangriffen
- Zerstören unserer Schlachtreihen durch überfliegende/überspringende
Wesen die zwischen den Linien landen
- durchbrechen des Angriffes bis in die dritte Linie/Tross,
Die übrig gebliebene Hauptlinie wird dann in Einzelkämpfen
vernichtet.
Es fällt auf das dieses Taktische Vorgehen, unabhängig
möglicher Überlegenheit an Technik, Heeresgröße und
vermuteter Verräterspione perfekt auf unsere Vorgehen
und unsere Formation angepasst ist.
Ich schlage daher folgende Änderung unserer Militärdoktrin vor
mit dem Ziel das eingespielte taktische Vorgehen des Feindes
zu durchkreuzen und durch den daraus resulierenden Sieg
die eigene Truppenmoral zu erhöhen.
1.) Auflösung der starren, unbeweglichen und Zielscheibenhaften Kampflinien
Detail: locker aufgestellte Truppe als Haufen, gemischte Kampfklassen, nicht zu
Dicht um Flächenwaffen/Magie wenig Angriffsfläche zu geben, aber so weit zusammen
das noch sinnvolles gemeinsames Kämpfen möglich ist (ein Schritt Abstand, vllt.
Schachbrettmuster)
Kleinere Gegenangriffe sollen durch diese Lücken bedingt flexibel zu begegnen
sein.
Die lockere Formation muss nicht gesondert trainiert werden, auch Personen
nicht militärischen Hintergrundes können hier mitwirken bzw diese schnell lernen
und macht es dem Feind unmöglich einzelne Linien und Sonderziele zu identifizieren
2.) Komplette Vereinheitlichung des optischen Eindruckes aller Schlachtteilnehmer
unserer Seite
Detail: Alle tragen Rüstungsverbergende Roben und Gesichtsverdeckungen,
Waffen werden erst im letzen Moment gezogen, oder besser: Auch Magier
und Heiler tragen Nahkampfwaffen sichtbar in der Hand.
Zu Tarnungszwecken sollten alle Lederkappen tragen, geht der Plan auf
überwiegt die Überraschung den möglichen größeren Schutz der Metallhelme.
Dem Feind steht also ein Haufen von kaum unterscheidbaren Gegnern gegenüber.
Es dürfen keine zivilen Schaulustigen an den Schlachten teilnehmen, unsere
Kampfkraft besteht alleinig aus Lehensbanner, Ritterschaft, Klerus, Hofstaat,
Magierakademie sowie soweit möglich verbündete Zwerge, Nortraven, Elementarkirche
Aber freiwillige Kampfteilnehmer müssen auch vor der Schlacht der Vereinheitlichung folgen,
auch zu ihren eigenen Schutz.
3.) Überrumpelung des Feindes durch gemeinsamen Blitzangriff der
die gepanzerten Ziele zunächst ignorieren soll um die weichen
Ziele: Magier, Dämonenführer, Heiler und Tross zu treffen.
Im Falle einer massiven Frontlinie oder Rundumsicherung
durch eine geschlossene Linie schwerer Infanterie haben unsere
Nahkämpfer den Auftrag diese zu bekämpfen bis die weichen Ziele
durch unsere Fernkämpfer und Magier zerschlagen wurden.
Detail: Den obligatorischen Scheinangriff kann ohne Formation
wiederstanden werden, der Scheinangriff wird jedoch unsere
fähigkeiten offenbaren und die Masse unserer Kämpfer in ihre Klassen
auflösen. Um Anpassungen des Feindes zu verhindern muss SOFORT nach dem
Scheinangriff der Gegenangriff unmittelbar erfolgen.
Auch die Zeit um die im Scheinangriffen verloren Dämonen erneut zu rufen
bleibt dem Feind dann nicht mehr
4.) Festgeleger Schlachtenkommandant, einer hat das Sagen im Kampf, ohne Diskussionsrunden.
Aber mit klarer Nachfolgeregelung für den Fall des Verlustes.
Da gemäß Punkt 2 ALLE gemeinsam die gleichen Ziele angreifen sind Unterkommandanten
für die einzelnen Waffengattungen unnötig.
Mit diesen Maßnahmen sollten wir die nächste Begegnung für uns entscheiden.
Ich glaube nur ein überzeugender Sieg würde genügen, um die angeschlagene
Moral unserer Truppen wieder herzustellen.
Ich empfehle dieses Dokument nach dem Lesen zu vernichten, unser flexibler
Feind könnte es sich verschaffen und darauf einstellen.
gez,
Varontor, Gefr.
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