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 Betreff des Beitrags: [Ans Festland] Ein Brief an den Ordo Vitamae in Draconis
BeitragVerfasst: 18.04.16, 12:23 
Edelbürger
Edelbürger
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In den sehr frühen Morgenzyklen, als die Stadt Brandenstein, bis auf die üblichen Wachen, noch in Lifnas Umarmung fest umschlungen war, hatte ein Elf im Ordenshaus das Gebäck für den heutigen Tage schon gebacken und zum Auskühlen in der Küche abgestellt. Danach erfüllte ein kräftiger Kräutergeruch die Umgebung, als er mit einer Kanne und ein paar frischen Keksen in die Schreibstube wandelte und Bericht um Bericht las, verfasste und ebenso einen Brief anfertigte. Er hatte vernommen, dass am heutigen Tage eines der Schiffe ablegt und einer der auf dem Schiff befindlichen wollte sich nach Draconis aufmachen, so die Situation auf dem Festland zuließ. So machte sich der Elf daran die Kopien der Schriften aus dem Heiligtum Astraels, die Fyonn anfertigte, ordentlich und reisesicher einzupacken.

Zitat:
Den ewigen göttlichen Vieren zum Gruße, meine Geschwister

so ich inständig hoffe, dass Shilor den guten Mann, der diesen Brief mit sich trug, von Anfang bis zum Ende seiner Reise geleitete, so hoffe ich umso mehr, dass die Worte eines einfachen Dieners der Herrin einen Moment Eurer kostbaren Zeit in Anspruch nehmen dürfen, da er doch mit einigen Bitten an Euch herantritt, was in diesen Zeiten jedoch nicht weiter vermeidbar ist.

Mein Name ist Tendarion Silberglanz, ein Diener der Herrin, den sie trotz aller Fehlbarkeit in ihren Dienst auf der Insel Siebenwind aufnahm. Meine Mutter, Hochwürden Selarian Silberglanz und meine Schwester Gnaden Dùlindwen Silberglanz, sind Euch gewiss mehr ein Begriff, als dass ich in Draconis meinen Dienst an der Herrin ausschließlich im Hospital und im Waisenhaus ausführte.

Ich möchte Euch einige Dinge über die Lage auf der Insel berichten, wobei auch hervorgeht, warum ein Diener der Mutter sich in diesen Angelegenheiten an den Ordo Vitamae wendet und nicht der Calator den Relator diesbezüglich kontaktiert. Doch um den Zweck der Bücher, die Euch mit diesem Brief ebenso erreichten, zu erklären, möchte ich erst auf eben jene eingehen, ehe ich den Bericht über die politische Situation näher ausführe und meine Bitte an Euch formuliere.

Die Umstände um den Horlafsplitter, von dem auf dem Festland mehr Gerücht als Wahrheit bisweilen angekommen sein müsste, will ich zunächst näher erläutern. Der Splitter des Horlaf fiel unweit der Insel Siebenwind auf einer kleineren Insel ab und konnte aufgrund der schon zu schwachen Verteidigung des Tempels der Viere von der Kirche nicht rechtzeitig geborgen werden und fiel in die Hände der Diener der Einen. Ein Satai der Bruderschaft der Tardukai ließ anordnen, dass der Splitter in einem Schrein des Einen auf der Insel aufbewahrt werden würde, bis dieser an den Einen übergeben werden konnte. Doch ehe dies geschehen konnte, hat der Wächter - ein Dämon - den Splitter versiegelt und hält diesen - und wohl auch sich selbst - an einem nicht bekannten Ort versteckt. Man geht bisher davon aus, dass der Dämon eigene Motive verfolgt und demnach auch keine Absichten hegt den Splitter an den Einen zu übergeben. Wieder andere Gerüchte besagen, dass zwei Horwen dem Dämon gefolgt sein sollen.

Die Bücher und Berichtsfragmente, die Ihr mit diesem Schreiben erhalten habt, handeln womöglich um eben jene zwei Horwen, über die wir auf der Insel keinerlei Aufzeichnungen oder Kenntnisse vorweisen konnten. Namentlich Feran, der dritte Sohn Galtors, erschien uns um unsere Hilfe zu erbitten in der Sache mit dem Horlafsplitter. Valuni, eine Horwah Vitamas, erschien den Novizen Arin und Fyonn Sperling erstmals. Die Abschriften die ihr nebst diesem Brief in den Händen haltet, wurden von dem Novizen Fyonn Sperling erstellt und sind vom Herrn Astrael selbst an Eminenz Custodias, Abt des Ordens des Allsehenden Auges Astraels, und einem Anwärter, Janus, von eben jenem Orden, im Original in der heiligen Bibliothek Astraels überbracht worden. Mit eigenen Augen durfte ich diesem Wunder beiwohnen und bin von tiefster Ehrfurcht und Dank erfüllt, dass ich daran teilhaben kann, dieses Wissen, das uns zu Teil kam, mit Euch teilen zu dürfen. Der Bericht zeugt davon, dass Valuni wohl auf dem Festland ebenfalls in Erscheinung trat zu einem nicht zu bestimmenden Zeitpunkt, weshalb ich darum bitte, so der Kirche auf dem Festland Informationen zu Valuni und Feran vorliegen, diese Siebenwind zukommen zu lassen.

Die politische und vor allem Glaubenssituation auf der Insel ist selbst aus den Augen eines Dieners der Herrin desaströs. Cortan hat die Insel überrannt in einem nicht aufzuhaltenden Sturm und wir konnten uns nur erwehren, indem wir einen sehr fragwürdigen Friedenspakt mit ihnen schlossen. Uneinigkeit auf der galadonischen Seite führten zu diesen verheerenden Umständen und die Kirche war zum Dunkeltief ohne nennenswerte Rückendeckung in der ehemaligen Hauptstadt, Falkensee, in dem Tempel der Viere in die Enge getrieben, durch Dämonen, Dämonenpaktierer, Diener des Einen und diverse andere Dissidenten und Mitläufer aufs Äußerste bedrängt worden, bis wir zur Aufgabe des mächtigsten Ortes der Insel gezwungen waren.

Die Insel droht indes immer mehr zu zersplittern. Falkensee wurde nominell als neutrale endophalische Handelsstadt vertraglich festgesetzt, doch ist mehr als deutlich, dass die Diener des Einen auf der Insel, diese Stadt als Plattform nutzen um unschuldige Leute, die in diesem Krieg keine Stellung beziehen wollen, oder können, zu drangsalieren oder aber ihnen mit süßen Versprechungen die Verlockungen des Einen schmackhaft machen wollen. Die Kirche ist auf der Insel heillos, aufgrund mangelnder Kapazitäten, überfordert und jede Bemühung erscheint wie ein Tropfen auf dem heißen Stein. Die starken Persönlichkeiten, die mit der Faust auf den Tisch schlugen, knicken immer mehr ein und es erscheint, dass der Glaube allein diese hoffnungslosen sterblichen Hüllen am Leben belässt. Doch sehe ich den Antrieb schwinden. Das Glänzen in den Augen vergehen. Der sonst so starke Griff ist nur noch ein lapidares Festhalten an Dingen, die unveränderbar erscheinen und demnach jenen noch Halt geben, wo alles andere um sie zerfällt und zersplittert, als hätte es das große Galadonische Reich nie gegeben und die Kirche selbst keine Daseinsberechtigung mehr.

Die Diener der Herrin können auf dieser Insel nicht ihrem eigentlichen Dienst nachgehen, denn sie sind dazu gezwungen sich mit Politik und Ketzern auseinanderzusetzen, da die anderen Orden fernab eines offenen Kampfes nicht mehr willens sind sich in die Belange der Insel einzumischen. Gar als ersehnen sie einen blutigen Krieg, um all die Feinde mit Szepter und Schwert erschlagen zu können, wo hingegen ihre Münder trocken und ihre Zungen träge geworden sind.

So sagt mir, meine Geschwister, gibt es von dem Festland etwas zu berichten, das unseren Geschwistern wieder Mut und Hoffnung machen kann? Gibt es etwas über den Kopf der Bestie, die sich Krieg nennt, zu berichten, wo wir doch nur die peitschenden Enden der Tentakel abbekommen, ohne jedes Verständnis dafür, warum so viele unschuldige Männer, Frauen und vor allem Kinder auf dieser Insel darunter leiden müssen? Gibt es über unseren geliebten König Neuigkeiten, die Eminenz Custodias bei seinen Nachforschungen zum Verbleib des Königs unterstützen können? Und vor allem, wie steht die Kirche mittlerweile zu Cortan? Beunruhigende Neuigkeiten über mögliche Absprachen einer Neutralität der Kirche gegenüber Cortan, und demnach eine zwangsweise Abwendung gegen Galadon, erfüllen unsere Reihen.

Um nebst der oben genannten dringlichen Angelegenheiten noch eine persönliche Bitte an Euch zu richten, erbitte ich Euch darum unsere Schwester Gnaden Dùlindwen Silberglanz nach Venturia zu entsenden. Die Novizen Arin und Fyonn Sperling, die sich vertrauensvoll in meine Obhut gaben und ich dieser Aufgabe nicht gewachsen war und ihr Vertrauen in mich enttäuschen musste, haben den Wunsch ausgesprochen ihren Dienst in Venturia weiterführen zu dürfen. Da Schwester Dùlindwen nicht nur eine wunderbare Schwester für mich ist, sondern ein Felaschein in dem Herzen eines jeden ist, ohne je von ihrem Dienst abzuweichen, bin ich davon überzeugt, dass sie das Gemüt der beiden Novizen angemessen fördern und fordern kann, um ihnen auf den Weg zu helfen, den die Novizen für sich bestreiten wollen.

Möge dieser abscheuliche Krieg ein Ende finden und uns Dienern der Mutter wieder die Möglichkeit geben, nicht nur körperliche und seelische Wunden zu heilen, sondern endlich wieder ein Lächeln auf das Antlitz unserer geliebten Kinder der Viere bringen können.

Ich entrichte meinen aufrichtigsten Dank und meine demütigste Ehrerbietung an meine Geschwister auf dem Festland und verbleibe in Erwartung einer Antwort.

Der Segen der Viere möge über all jene stehen, die diesem Krieg im Guten ein Ende bereiten wollen.
Bild
Geweihter der Herrin Vitama im Orden des Lieblichen Kelchs der Vitama
auf Siebenwind im Tempel Brandenstein


Der Brief wurde mit Kerzenwachs versiegelt und ein Kelchsymbol in dieses Siegel gedrückt. Ein Gebet an Shilor und die Herrin wurde entrichtet, auf dass das Paket sicher in Draconis im obersten Tempel der Viere, zu Händen des Abtes des Ordo Vitamaes, ankommen möge und schon wurde dem vertrauenswürdig wirkenden Mann, der einzig und allein zu seiner Familie nach Draconis zurück will, das Paket übergeben, seine Überfahrt bezahlt und einiges an Elfenbrot mitgegeben, auf dass er auf der gesamten Überfahrt das kaum verderbbare Brot genießen konnte.


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