Ein Antwortschreiben auf einen Brief wird verfasst und von einem Reiter in braungrünem Jägersgewand in Tesans Alter Feste abgegeben.Zitat:
Angamon zur höchsten Ehr,
Ich habe die Wölfe in Finsterwangen an die Leine genommen, auf dass sie nicht mehr nach euch beissen. Ihnen auch das Bellen zu verbieten, das liegt mir gänzlich fern. Ihr ruft euch selbst Wölfin, ihnen das Gebelle auszutreiben, diesen Gefallen werde ich euch also nicht tun, das soll eure eigene Pflicht sein. Doch wägt weise und klug ab, wie ihr euch daran versuchen wollt, denn ich werde genauso wenig zulassen, dass ihr nach diesem Wolfsruden beisst. So ist es vielleicht klüger aus den Wölfen Schafe zu machen und ihnen Hirtin zu werden? So können wir darüber wettstreiten, wer in dieser Stadt nun wohnt. Ist es eine Herde von Schafen und Ziegen, die nach einem Hirten sucht? Oder sind es Weggefährten, die ihre Sicheln und Sensen wetzen für die reiche Ernte.
Wo wir von Wölfen sprechen, eine Vertreterin eines Händlerfamilie aus Vandrien weilt in unserer Stadt, in ihrem Angebot befinden sich wohl auch mehrere Wölfe aus den vandrischen Wäldern. Vielleicht wollt ihr euch ihre Ware näher beschauen, ehe Borgiacremo auf den Gedanken kommt, ihnen die Haut abzuziehen und seine Kammer mit den Köpfen und Fellen dieser vandrischen schwarzen Wölfe zu schmücken? Macht euch jedoch keine großen Hoffnungen, dass die Händlerin Neuigkeiten oder Botschaften vom Fürsten Raziel bringt, denn sie betet nicht zum blutrotem Mond, vielmehr zu der mächtigen glänzenden goldenen Scheibe: Der Dukate.
Euer Angebot schlage ich aus, denn was bietet ihr mir schon, was ich mir nicht längst selbst genommen habe? Ich brauche nicht eure Zustimmung, ich habe das Recht und den Segen Angamons auf dem einzigen wahren Wege erhalten, indem ich mir selbst das Recht heraus nahm, mir mein eigenes Gesetz als Schwert über meinem Haupt hängte und mein eigener Richter wurde. Seinen Segen habe ich, euren Segen benötige ich daher nicht mehr. Euch steht frei, das anzuerkennen oder nicht, es wird nichts ändern, ich werde nicht zu eurem Bedingungen mich diesem Glaubenskonzil unterstellen. Ich mag weder über das Geschenk, dass ihr da Weihe nennt, verfügen noch nach ihm bei euch ersuchen, doch fehlt mir damit eine Adelung meiner Seele, die euch zu eigen ist? Ihr seid geweiht zu einem Zweck und einem Dienst und es ist meine Überzeugung, dass dieser Zweck ist Werkzeug zu sein oder Schwert, nicht aber silberne Zunge oder ein Buch mit den goldenen Lettern einer unumstößlichen Wahrheit.
Zuletzt, ich werde nicht mehr dulden, sollte das Heiligtum noch einmal geschändet oder entweiht genannt werden. Gerade dass die Sünder, unter ihnen Xarabas, an der Pforte zum Schrein das Ausmaß ihres Fehls spürten und in den Abgrund seines Missgefallens blicken mussten, ist mir Beweis der Unberührtheit des Heiligtums. Als abschließender Gedanke, was wenn ich derjenige bin, der mit einer Fackel in der Dunkelheit steht und eine Handvoll klar und hell glitzernder Sterne in der Finsternis aufhängt, die Sterne der Büßer und Sünder und derer die wieder seine Gunst erlangen?
Sullin