*Am Markt in Brandenstein kann man an prominenter Stelle einen, wohl offenen, Brief vorfinden:*

Ehre den Vieren!

Ich reiche meine Bewerbung zur Wahl des Kanzlers mit diesen Worten ein, denn die Zeiten sind düster und voller Ungewissheit.
Gemeinsam gilt es ein Fundament zu schaffen auf welchem die Baronie Siebenwind erwachsen und bestehen kann gegen weitere Unwägbarkeiten in der Zukunft. Dieses Fundament, so ist meine innerste Überzeugung, kann nur auf Recht und Gesetz erbaut werden, welche Vernunft, Gleichmaß und Unterschied berücksichtigen. Dieses Fundament muss die Stärken unserer bunten Insel hervorheben und die Schwächen ausgleichen, dieses Fundament muss die Eintracht der Insel fördern ohne alles nivellieren zu wollen.
Ich trachte danach dieses Fundament gemeinsam mit all jenen zu errichten, die dieser Vision zugetan sind, die mit mir daran glauben, dass Ratio, Ethik, Moral und Vernunft die Gräben der Vergangenheit überbrücken kann und das Schwert nur als Option für jene verbleibt, die sich all dem entziehen wollen.

Gemeinsam mit dem Inselrat will ich folgende Entscheidungen treffen:

Friedenspolitik:
* Verhandlungsaufnahme mit den Dienern Angamons
* Aufnahme der Vogteien Finsterwangen und Kleine Wolfsmark in die Baronie Siebenwind
* Rebellion gegen die Baronie wird weiterhin verfolgt
* Weiterhin Verbot von Dämonenbeschwörung auf dem Gebiet der Baronie


Expansion:
* Einrichtung der Präfektur „Rabenhain“ auf dem Gebiet der ehemaligen Vogtei Falkensee
* Es werden Bewerbungen zum Präfekten „Rabenhain“ angenommen, welcher ein Konzept zum Aufbau einer Fischereisiedlung auf dem Gebiet des ehemaligen Falkensee, vorzulegen hat. Der Präfekt ist den Vögten gleichgestellt, wird aber vom Kanzler ernannt und abgesetzt.
* Erfolgreiche Etablierung der Präfektur „Rabenhain“ kann zur Erhebung zur Vogtei führen.
* Das Lager der Nortraven am Schlachtenpass wird sich entweder als Vogtei der Baronie Siebenwind unterordnen oder zerstört.


Gemeinsam mit dem Marschall möchte ich das Lehensbanner reformieren:

* Entschlackung der Rangstruktur zu:
1. Marschall
2. Hauptmann
3. Leutnant
4. Waibel
5. Unteroffizier
6. Gefreiter
7. Rekrut

* Bürger der Stadt Brandenstein, die sich als Wehrpflichtige an Übungen des Banners beteiligen und sich an der Verteidigung der Stadt beteiligen, bekommen nach dem Dunkeltief ein Fünftel ihrer Jahrespacht zurück.
* Bürger anderer Vogteien Siebenwinds, die sich dem Banner nicht als reguläre Soldaten anschließen und auch keine nachgewiesenen Wehrübungen im Lehensbanner absolvieren, haben kein Recht auf dem Marktplatz in Brandenstein Handel zu betreiben. Näheres regelt die Handelsreform.
* Magier der königlichen Magierakademie sind dazu verpflichtet bei Einberufung durch den Marschall oder seinen Vertreter das Lehensbanner zu unterstützen und sind mindestens im Range eines Unteroffiziers einzustellen.
* Diener Bellums sind dazu verpflichtet bei Einberufung durch den Marschall oder seinen Vertreter das Lehensbanner zu unterstützen und sind mindestens im Range eines Unteroffiziers einzustellen.
* Personen von Stand die sich der rechtmäßigen Einberufung verweigern, gehen ihrer Standesrechte bis auf weiteres verlustig. Dazu gehören auch geistliche oder weltliche Immunität.


Gemeinsam mit den Vertretern der Stände möchte ich folgende Änderungen einführen:

Standesreform:
* Personen von Stand (Adelige, Vogte, Geweihte ab dem Rang eines Hochgeweihten, Magier die an der königlichen Magierakademie arbeiten) müssen nur zwei Drittel der eigentlichen Pacht für ein Haus oder eine Wohnung aufbringen.
* Adelige haben, nach vorheriger Anmeldung, auf jeder Inselratssitzung das Recht gehört zu werden.
* Personen von Stand haben das Recht Edelpelze und Edelleder (Silberhirsch, Weißwolf und Festlandwaren) zu tragen. Personen von Stand haben das Recht Gold- und Silberschmuck zu tragen.
* Bürger der Stadt Brandenstein und Bürger anderer Vogteien haben das Recht alle Pelze und Leder zu tragen (außer Silberhirsch und Weißwolf). Bürger der Stadt Brandenstein und Bürger anderer Vogteien haben das Recht alle Arten von Edelmetall und Edelsteinen zu tragen, außer Gold- und Silberschmuck.
* Bürger der Stadt Brandenstein und Bürger anderer Vogteien haben das Recht gegen entsprechende Zahlung von Gebühren an die Lehensführung Tragegenehmigungen für nicht standesgemäßen Schmuck, Pelz und Leder zu erwerben. Wehrpflichtige erhalten entsprechende Vergünstigungen beim Erwerb dieser Genehmigungen.


Gemeinsam mit der Magierakademie möchte ich folgende Veränderungen einführen:

* Die Magierakademie erhält vom Lehen Siebenwind einen Zehnt der gesamten monatlichen Pachteinnahmen zur Finanzierung der Forschung und des Unterrichts.
* Die Magierakademie weist nach, dass sie monatlich mindestens zwei Unterrichte oder Exkursionen anbietet, ansonsten geht sie ihrer finanziellen Vergünstigungen verlustig. Weitere Einschränkungen der Privilegien von Magiern der Königlichen Magierakademie sind nicht ausgeschlossen. Hier können auch gemeinsame Unternehmungen mit dem Lehensbanner (mit Zustimmung des Marschalls und der Akademieleitung) als Einheit angerechnet werden.
* Die Magierakademie wird entsprechende Vorkehrung treffen zur Einrichtung des Schwarzen Pfades an ihrer Anstalt. Dies soll zur Erforschung und Bekämpfung der Dämonen und ihrer Verbündeten dienen.
* Die Magierakademie entscheidet über Zulassung privater Lehrmeister.
* Die Errichtung weiterer magischer Ausbildungsinstitutionen neben der Königlichen Magierakademie benötigt die Zustimmung des Kanzlers.

Weiterhin strebe ich an die Organisation der Märkte auf Siebenwind auf ein neues Fundament zu stellen:

* Ernennung eines Handelsvogtes der für mindestens zwei Festlandsfahrten jedes Jahr sorgt und die Kammern der Lehensführung mit entsprechenden Waren bestückt. Der Handelsvogt ist für die Ausrichtung der Märkte zuständig.
* Brandenstein hat Marktrecht und -pflicht und wird zu jeder Jahreszeit mindestens einen Markt ausrichten. Bürger Brandensteins haben das Recht auf einen kostenlosen Stand zum Zwecke des Handels. Bürger anderer Vogteien können, so sie nicht als Wehrpflichtige im Lehensbanner geübt haben, gegen eine Gebühr einen Stand anmieten.
* Alle anderen Vogteien können gegen Entrichtung einer Gebühr an die Lehensführung die Erlaubnis zur Ausrichtung eines Marktes erwerben. Die Lehensführung wird sich dafür an der Ausrichtung des Marktes beteiligen durch Bereitsstellung einiger Festlandwaren und Schutz durch das Lehensbanner.
* Vogteien, die in jeder Jahreszeit einen Markt ausgerichtet haben, bekommen im folgenden Jahr das Marktrecht, das heißt, entsprechende Gebühren entfallen für die Ausrichtung weiterer Märkte.
* Es ist ausschließlich dem Volk der Dwarschim erlaubt mit Fethril zu handeln.
* Es ist ausschließlich dem Volk der Elfen erlaubt mit Tra'avain zu handeln.
* Es ist ausschließlich dem Volk der Halblinge erlaubt mit besonderen Tabaken zu handeln.
* Handelskonzessionen zu regulierten Rohstoffen und Produkten können von den Räten der entsprechenden Völkern auch an Fremde erteilt werden.


Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass viele der Reformen die ich anstrebe kontrovers betrachtet werden können und für manche sicher nicht einfach zu ertragen sind. Andererseits sollte auch jedem klar sein, dass etwas geschehen muss mit unserer Baronie. Gemeinsam stehen wir vor diesen Herausforderungen und nur gemeinsam werden wir sie meistern können. Ich sehe eine schöne Insel und ein prächtiges Volk aus diesem Abgrunde sich erheben; und in seinen Kämpfen um wahre Freiheit, in seinen Triumphen und Niederlagen durch eine lange Reihe von Jahren hindurch sehe ich das Böse dieser Zeit und der vergangenen, aus der es naturgemäß hervorwuchs, allmählich sich sühnen und untergehen.
Dereinst will ich auf meinem Sterbebett liegen und sagen können, was ich sehe. Dass ich irgendeine Frau sehe mit einem Kind auf ihrem Schoß, welches meinen Namen trägt. Ich sehe ihren Vater, alt und gebeugt, aber sonst vollkommen genesen, wie er prunklos und getreu die Pflichten seines Berufes gegen jedermann übt. Ich sehe, dass ich mir ein Heiligtum erbaut habe in ihren Herzen und in den Herzen ihrer Nachkommen auf Generationen hinein. Der Neuaufbau der Insel und unserer Baronie soll mein Vermächtnis sein, welches ich euch allen und euren Nachfahren zum Geschenk machen möchte.

All jenen, die wählen dürfen, aber auch jenen die dies nicht dürfen, rufe ich also zu und frage sie: Ist es nicht wahrer, treuer und ehrenvoller sich mit diesen Worten um dieses Amt zu bewerben als mit den einfachen Sätzen, welche meine Mitbewerber wählten?

Das Licht des Astreyon scheine auf unseren gemeinsamen Wegen!

Guntram Custodias Sonnacker
Erzgeweihter Astraels
Abt des Orden vom Allsehenden Auge Astraels

*Eine Notiz wird darunter hinterlassen.*

Der Rat der Insel wählt und nicht die Leute und genau dies hast du vergessen zu sagen!
Diese Wünsche ist mehr verkomplizieren als vereinfachen.

Aber immer mehr Regeln zu wollen ist wohl der Wunsch der Biundai!