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 Betreff des Beitrags: [Festlandbrief] An Halgrim Goldaxt von Zälat Argion
BeitragVerfasst: 9.04.18, 23:49 
Altratler
Altratler
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Der Inhalt des Briefes ist nur dem Inhaber des Briefes bekannt.


Zitat:
Offizium des Zälaten

Draconis
Stadt der Viereinigkeit
Mittentag, der 28. Onar


An Bruder Halgrim
Ordo Belli in Brandenstein
Insel Siebenwind



Mein lieber Bruder Halgrim,

mit großer Sorge habe ich Deine Zeilen gelesen und schwer drückten mich solch Gedanken nieder, denn trotz meiner jungen Jahre, habe ich auch schon mit Geweihten der Viere Deines Volkes gedient und gearbeitet. Darum glaube ich zu wissen, wie sehr Dein Geist und Dein Glauben durch die Ereignisse und Begebenheiten der letzten Monde erschüttert worden sein muss. Auch hier in Draconis, dem lichten Zentrum unseres Glaubens, fanden sich solch im Glauben Erschütterte und Zweifler, doch gar wenige Deines Volkes, von denen viele zum Glauben an die Viere gefunden haben.
Auch wenn ich an Jahren nur einen Bruchteil deiner Lebenszeit verbringen durfte und selbst unter meinesgleichen als jung gelte und auch jung zu meiner derzeitigen Verantwortung gekommen bin, fordere ich Dich auf meine Zeilen als väterlichen Rat, aber auch als solchen Tadel aufzunehmen und am Haus Deiner Seele fleißig zu bauen, Deine Seele zu entgraten und in Deinem Dienste an Bellum aufzugehen.

Das Erzkonsilium und ich führen gemeinsam die Kirche in diese neue Zeit und durch die Fährnisse der Ereignisse, welche nicht nur unsere Gemeinschaft, sondern das ganze Reich erschütterten. Guten Rat finde ich jenem Gremium, welches erfüllt ist von der Erfahrung vergangener Jahrzehnte und es nimmt mich nicht wunder, dass Du solche Entwicklungen als politische Ränkespiele wahrnimmst. Tatsache jedoch ist, dass die Kirche über lange Jahrzehnte nur ein Spielball dieser Verhältnisse war unter der vereinten Herrschaft des weltlichen und des geistlichen Szepters. Unsere Gemeinschaft war unter der Anleitung des ersten Zälaten, welcher zur gleichen Zeit König war, nicht mehr als ein Instrument zur Politik und zum Kriege. Jenes aber wird sich nun ändern und daran arbeite ich, gemeinsam mit meinen Geschwistern aus den großen Orden. Wir durchschneiden die Ranken der Politik, welche uns fesselten und uns niederdrückten. Doch hierfür ist es nötig, dass wir noch einmal diese Werkzeuge, welche uns einhegten, nutzen, diesmal aber um uns zu befreien. Die Kirche wird unter meiner Führung diesen Weg gehen, von der politischen zur moralischen Instanz, erhaben über die Befindlichkeiten der weltlichen Fürsten, losgelöst vom Anspruch eines Königs über das Tarerund zu herrschen, denn wir sind uns sicher, dass die Gesetze der weltlichen Herrschaft zwar im Sinne Astraels verfügt und durchgesetzt werden, dass es aber zum Seelenheil nicht ausreicht, jedoch auch nicht nötig ist, unter der Herrschaft der galadonischen Krone zu leben. Darin sehe ich unsere Aufgabe in diesen Zeiten und möchte Dich ermahnen, mir auf diesem Wege zu folgen als treuer Paladin, wie ich so viele aus Deinem Volke kenne.

Der Kampf gegen #Angamon# mag ein Grundpfeiler unserer Kirche gewesen sein und er zeichnete einen klaren Frontverlauf auf unserer Karte der Gesinnungen und Überzeugungen. Doch bin ich nicht der Ansicht, dass durch diesen brüchigen Frieden, wie er derzeit hier herrscht, die Existenz unserer Kirche in Frage gestellt wird. Denn neben diesem Kampf gab und gibt es so viele andere Wahrheiten und Grundsätze in unserem Glauben, welche es zu verteidigen gilt. Eine solche Verteidigung kann nur durch eine geeinte Kirche erfolgreich geführt werden, denn ein solcher Streit kann weder allein mit der Feder, noch allein mit dem Schwert ausgetragen und gewonnen werden.
Du magst der Ansicht sein, dass wir keinen Feind mehr haben, den wir zu bekämpfen haben. Ich aber kann dir versichern, unsere Feinde sind zahlreicher denn je. Sie gehen im Verborgenen gegen unsere Gemeinschaft vor, andere zeichnen ihr Mal an den Himmel in Form des Mondes, welcher unserem Widersacher entrissen wurde.
Denn auch #Angamon# ist nach wie vor ein Widersacher, der sich im Gegensatz zu unseren Tugenden verhält und diese verachtet. Letztlich musst Du, lieber Bruder, Dir diese Frage aber selbst stellen und für Dich beantworten können:
Willst Du in einer Welt leben in welcher die Werte der Viere in Ehren gehalten und gelebt werden?
Oder willst Du in einer Welt leben, in welcher Opportunismus, Verachtung und Betrug den Ton angeben?
Diese Fragen solltest Du klar für Dich beantworten können, denn ansonsten sehe ich Dich schon weit entfernt vom Dienste am Schwertherren.
Weiterhin haben sich doch sehr offensichtlich weitere Fronten geöffnet, die sich gerade jetzt an allen Ecken und Enden unseres Kontintents zeigen. So hat sich der ehemalige Graf Gernod von Ersont nun mit Seele, Haut und Haaren vollständig dem Blutigen Schlächter verschrieben und einen Pakt mit dem Erzdämonen #Ka'wor# geschlossen. Das Schicksal seiner Gemahlin, Theklida von Bellumstrutz, der Äbtissin des gleichnamigen Klosters in den Skapen, ist derzeit ungewiss, doch befürchten wir das Schlimmste. Gernod behauptet die Macht in den Landen von Ersont, gemeinsam mit seinen sogenannten Blutreitern und führt eine schreckliche Herrschaft, gestützt auf Dämonenmacht und einer Vielzahl von Paktierern unter seinem Gefolge.
Gerade hier braucht es die Führung der Geistlichkeit, denn wir sind es die dem Chaos die Ordnung gegenüber stellen. Es sind die Kräfte der Viere, welche durch uns die chaotischen Ausgeburten niederstrecken und aus dieser Sphäre bannen können. Willst Du dieses Wissen deinstitutionalisieren und damit möglicherweise verschütten, der Nachwelt unzugänglich machen? Das Erzkonsilium und ich stellen fest, dass jenes Wissen bewahrt und genutzt werden muss, um die Schöpfung und ihre Bewohner zu verteidigen und zu sichern. Das ist weit mehr als nur ein Feigenblatt, sondern die ursprünglichste Verpflichtung unserer Gemeinschaft.
Dein Wille scheint es nun zu sein, dieses Heer unserer Gemeinschaft aufzulösen, was ich für erschütternd dumm halte, denn dieser Krieg wird ewig sein und nur weil ein Heerführer des Feindes ausgefallen ist und nun seinen eigenen Krieg führen will, bedeutet dies keinen Bedeutungsverlust für unseren gemeinsamen Kampf auf allen Ebenen.
Solltest Du, mein lieber Bruder, am Glanz und der Herrlichkeit unserer mächtigen Kirche zweifeln, so lade ich Dich herzlich ein das Zentrum unseres Glaubens in Draconis aufzusuchen. Hier, in der Stadt der Viereinigkeit, wirst Du erleben, dass trotz aller Zerstörungen des Krieges, trotz aller Not und Furcht unsere Geschwister aus allen Orden, Großartiges vollbringen. Zahlreiche Beseelte hungern, frieren und darben nach Trost und Schutz, für ihren Leib und ihre Seele. Unsere Geschwister sparen sich ihr Brot von den Lippen ab um jene Hungernden zu versorgen, hungern gemeinsam mit ihnen und sind erschöpft. Unsere Geschwister heben mit schwieligen Händen Gräber aus für alle Toten der vergangenen Wochen und Monate, damit die Seelen der Verstorbenen beruhigt ins Reiche Morsans einkehren können. Unsere Geschwister arbeiten in den Heilerhäusern, ohne Furcht vor Pestilenz, bis sie vor Erschöpfung umfallen. Unsere Geschwister halten Wacht auf den ruinösen Mauern der Stadt und durchstreifen die Straßen um alle vor Plünderern und Räubern zu schützen, bis sich die Riemen ihrer Rüstungen tief ins Fleisch gefressen haben.
Durch diesen Dienst und diese Opfer, die wir gerne an unseren Mitbeseelten vollbringen, erwächst der Glaube an die Kirche und ihre Diener in neuem Maße, glänzend und unvorstellbar.
Sollte es sich auf Siebenwind anders verhalten, so wage ich zu behaupten, liegt es am Dienst der dort dienenden Geschwister.

Gehe in Dich, lieber Bruder Halgrim, und bedenke, was Du für die Kirche auf Siebenwind erreichen kannst. Beweise die Tatkraft Deines Volkes auch an dieser Stelle und erhebe Hammer oder Axt. Baue auf oder verteidige, und sei selbst das glänzende Licht, welches Du in der Kirche sehen willst. Ich vertraue auf Dich.

Dir verbunden in väterlicher Freundschaft und Zuneigung

Argion


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