*Beim Bankier von Brandenstein wurde ein labbriger Lederfetzen abgegeben*

An den Meister der Klingen und Gräten,

ihr werdet euch sicher nicht an mich erinnern, doch vor zwei Wochenläufen hatte ich einen Marktstand neben eurem in Brandenstein bedient. Ich habe euch eine Weile bei der Arbeit beobachtet und könnte eure Dienste für ein privates Dinner in Anspruch nehmen. Ihr trefft mich heute Abend in der Seeschlange, der Taverne am Markt.

Mögen euch die Winde führen.
Gildas Rabensteyn

*Der Fetzen hat am unteren rechten Teil einen zweifachen Schnitt in dessen ledriger Schlaufe oder Öse ein mittelgroßer Trollzahn steckt.*

Der Mann mit dem salzig-strähnigen Haar wartet entspannt, bis er in der Bank an die Reihe kommt. Vor ihm redet eine ungeduldige Frau wirr auf einen vom Arbeitstag gezeichneten Hilamos ein.

"Halfus meine Bank bitte"

"Mein Name ist Hilamos" antwortet der Angesprochene nur trocken, und wischt sich eine verschwitzte Locke aus dem Gesicht ohne von seiner Schreibarbeit aufzusehen. Er tunkt die Feder wieder ein.

"Hilamos Bank bitte"

"Übrigens ist es nicht EURE Bank sondern höchstens euer BankFACH" betont er den Satz recht eindeutig. "Darüberhinaus gehört nichtmal das Bankfach euch sondern NUR der Inhalt" fügt er hinzu als die Schreibfeder über das Pergament kratzt.

"Hilamos Bank bitte"

Ein kurzes Knirschen und ein quietschendes Geräusch ist zu hören, als Hilamos für den Bruchteil eines Moments die Fassung verliert und seine Faust sich krampfartig um die Feder schließt. Ohne Worte dreht er sich dann auf seinem Stuhl herum um das Bankfach aufzuschließen. Als die Klientin verschwunden ist kann man noch kurz von ihm in verärgerten Ton hören "... und redet so primitiv wie ein Ork."

Schließlich tritt Yateo vor, höflich verbeugt er sich kurz, um Hilamos anschließend zu fragen wie es ihm geht. Als er den zerlumpten und etwas ungepflegten, dafür sehr höflichen Fischer erblickt, lächelt Hilamos beherzt auf. Wenigstens einer mit Manieren, auch wenn das Äußerliche einen Schliff vertragen könnte. Anschließend liest er Yateo, welcher beim Lesen und Schreiben nicht unbedingt der Geübteste ist, die Nachricht von Gildas vor. Yateo erkundigt sich daraufhin nach dem Äußeren des Absenders und macht sich auf den Weg zur Seeschlange.