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 Betreff des Beitrags: Das siebenwind’sche Falkenauge
BeitragVerfasst: 6.06.23, 22:50 
Festlandbewohner
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Registriert: 6.06.23, 20:35
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Ausgabe 1

Im Laufe der Nacht werden nach und nach an verschiedenen öffentlichen Plätzen in Brandenstein, Finsterwangen und Dunqell kleine Stapel von Pergamenten verteilt. Es handelt sich um mehrere, mit einfachster Leimbindung aneinander befestigte Pergamentblätter. Die einzelnen Hefte wurden scheinbar mit einfachsten Mitteln vervielfältigt. Zum Teil leicht verwischte oder nicht vollständig abgedruckte Buchstaben und Tintenflecke weisen auf ein sehr rudimentäres Druckverfahren mit bescheidenen Mitteln hin. Die erste Seite ist mit einem schwungvollen, verschnörkelten Schriftzug versehen:

Das siebenwind'sche Falkenauge


Darunter befindet sich eine stilisierte Seitenansicht der Insel aus der Ferne; ein Anblick, wie er sich einigen vielleicht bei ihrer Anreise mit dem Schiff präsentiert hat. Einzelne markante Punkte der Insel sind deutlich zu erkennen und lassen eine Identifizierung der Insel eindeutig zu. Kenner mögen feststellen, dass es sich um einen Linol- oder Holzschnitt handelt, der mittels Tiefdruckverfahren auf das Pergament gebracht wurde. Darunter finden sich noch einige Zeilen:

Werte Bewohner Siebenwinds! Die Redaktion des Falkenauges begrüßt Euch zu dieser Erstausgabe unseres bescheidenen Werkes! Hier wollen wir Euch über die Geschehnisse auf der Insel, wichtige Ereignisse, Jubiläen, Einkaufstipps, Gerüchte und sonstigen Klatsch und Tratsch stets auf dem neuesten Stande halten. Lest in dieser Ausgabe:
WALL GEFALLEN – Grünland in Gefahr? --- DWARSCHIM VERMISST – Hat sich die Erde aufgetan? --- MARINE REKRUTIERT – Greift nach Ru(h)m und Dukaten! --- GERÜCHTEKÜCHE – Zieht der Hofstaat bald nach Brandenstein?

Die folgenden Seiten enthalten kurze Nachrichten, jeweils mit einer etwas größer und fetter gedruckten Überschrift darüber. Am unteren Rand jeder Seite befindet sich eine Nummerierung sowie ein gezeichnetes, stilisiertes Auge, das entfernt an das eines Raubvogels erinnert.

WALL GEFALLEN – OGER UND GOBLINS IM GRÜNLAND
Trotz tapferer Bemühungen einer kleinen Gruppe wackerer Verteidiger ist der Falkenwall im Osten der Insel, der seit jeher die Insel vor den Kreaturen des Ödlandes und anderen Gefahren schützt, von den belagernden Kräften übernommen worden! Einem jeden ist geraten, die nahe Umgebung des Walls zu meiden. Den Berichten der tapferen Verteidiger zufolge hat der Feind freie Hand bis zur Furt bei Dunquell. Die Redaktion empfiehlt dringend, Ausflüge über die Furt hinaus zu vermeiden und dankt allen Verteidigern für ihren Einsatz. Sie haben gezeigt, aus welchem Holze die Bewohner Siebenwinds geschnitzt sind!
„Nein, das kann nicht sein!“, empörte sich Kuga Bentor, Gastwirt der Taverne zum Goldenen Spatzen und braver Bürger der Stadt Brandenstein, sichtlich schockiert über die dramatischen Entwicklungen. Seine Fassungslosigkeit können sicher alle werten Leser teilen. Doch sollten wir nicht verzagen, denn die letzte Schlacht ist noch nicht geschlagen!

DAS FALKENAUGE INFORMIERT: BRÜCKE GESPRENGT – REISEMÖGLICHKEITEN BESCHRÄNKT
Aus Gründen der Sicherheit wurde die Brücke über den Lavafluss nahe dem Wall gesprengt und kann derzeit nicht genutzt werden. Reisende sind angehalten, die bei ihrer Routenplanung zu berücksichtigen.

GERÜCHT: DWARSCHIM VERMISST. GEFANGEN IN DEN ARMEN TEVRAS?
Unter der Überschrift befindet sich eine weitere Zeichnung. Diese zeigt ein Stück Wiese, in dem sich ein kreisrundes Loch befindet, aus dem der obere Teil eines runden, stark behaarten Kopfes ein Stück weit herausschaut. Gesichtszüge sind nicht zu erkennen, allerdings hängt ein langer, geflochtener Bart über den Rand des Erdlochs hinaus und ruht auf der Wiese. Man könnte vermuten, dass es sich um die humoristische Darstellung eines Zwergen handelt, der in einem Erdloch feststeckt und nur sein Haarschopf und der lange Bart noch an der Oberfläche zu sehen sind.

Man erzählt sich auf der Insel, dass es verdächtig ruhig um Dunqell geworden sei. Stetig hörte man dort das Erklingen von Hämmern auf Ambossen, die rauen Rufe der Dwarschim und das Knallen von steinernen Krügen auf hölzernen Tischen. In den letzten Wochen sind diese Töne verstummt und einer beunruhigenden Stille gewichen. Auch bei der Verteidigung des Walls wurden die Dwarschim – bis auf einen Vertreter – nicht mehr gesehen. Sind die Dwarschim verschwunden? Hat sich die Erde aufgetan und sie verschluckt? Die Redaktion ist wahrlich beunruhigt über den Verbleib der tapferen Bartträger, aber versichert Euch, liebe Leser, dass wir nichts unversucht lassen werden, um dieses Mysterium aufzudecken. Wir bleiben dran!

ANZEIGENFLÄCHEN ZU VERGEBEN!
Läuft das Geschäft nicht so, wie ihr es gerne hättet? Habt ihr den besten Stahl, das schmackhafteste Gericht oder den schönsten Schmuck der Insel? Das Falkenauge hilft, Euch und Eure Kunden zusammenzubringen! Für eine geringe Gebühr könnt ihr eine Anzeige in der nächsten Ausgabe des Falkenauges aufgeben und die Kundschaft wird nur so zu Euch strömen*! Haben wir Euer Interesse geweckt? Wendet Euch an unseren Chefredakteur, Dorian Falkenheimer**.

* Das Falkenauge übernimmt keine Haftung für den Fall, dass Kundenströme ausbleiben.
** Derzeit besitzt das Falkenauge noch keine eigenen Redaktionsräume. Der Chefredakteur ist häufig in Brandenstein am Markt oder im Goldenen Spatzen anzutreffen

DIE BRANDENSTEINER MARINE REKRUTIERT
Nach langer Führerlosigkeit sucht die Brandensteiner Marine wieder neue Rekruten! Interessenten mögen sich bei Kapitän Lazalantin melden. Ihr erhaltet Ausrüstung und einen beträchtlichen Sold (und Gerüchten zufolge auch das ein oder andere „seelenwärmende Getränk“)!

GERÜCHT: STEHT EIN UMZUG DES HOFSTAATS BEVOR?
Die Belagerung rüttelt an der Sicherheit des Grünlandes (das Falkenauge berichtete). Wege sind unsicher geworden und mancherorts hört man bereits besorgte Fragen, ob auch die Ländereien jenseits der Dunqueller Furt noch sicher sind. Der Hofstaat mitsamt ihrer Majestät residiert derzeit in der zwar beeindruckenden, aber doch recht baufällig gewordenen Burg Claiohm’s Wacht. Stimmen wurden laut, die um die Sicherheit der Königin und ihrer Begleiter bangen. Können die Mauern der Burg im Falle eines Angriffs noch ausreichenden Schutz bieten? Was, wenn die Wege zwischen Brandenstein und der Burg abgeschnitten werden? Man munkelt, dass in Anbetracht der Gefahrenlage ein Umzug des Königshauses in der besser geschützte Brandenstein anstehen könnte. Eines steht fest: Die braven Bürger Brandensteins würden Majestät und dem Hofstaat einen angemessenen Empfang bereiten und sich von ihrer besten Seite zeigen! Bisher konnte die Redaktion noch keine gesicherten Quellen für den Umzug aufdecken, wird aber selbstverständlich die werte Leserschaft auf dem Laufenden halten!

EIN HINWEIS IN EIGENER SACHE
Eine Zeitung zu vertreiben ist ein umfangreiches und zum Teil kostspieliges Geschäft. Die Redaktion ist dankbar für jeden Hinweis zum Inselgeschehen, für spannende Geschichten und Empfehlungen jedweder Art, damit Euch, werte Leserschaft, auch weiterhin ein hochwertiges Leseerlebnis geboten werden kann. Ebenso dankbar ist die Redaktion für Sach- und Geldspenden großzügiger Gönner, die der Schriftstellerei, der Kunst und dem freien Gedankenaustausch gewogen sind. Auf Wunsch kann großzügigen Sponsoren und Beiträgern eine Danksagung in der nächsten Ausgabe gewidmet werden. Interessenten können sich vertrauensvoll an Chefredakteur Dorian Falkenheimer wenden.

Die Redaktion bietet neben der Erstellung dieser Zeitung noch folgende Dienstleistungen an:
    - Erstellung von Porträtzeichnungen und Gemälden
    - Landschaftsbildnisse und Stadtansichten (Gemälde/Zeichnungen)
    - Redigier- bzw. Korrekturarbeiten (beispielsweise für Magisterarbeiten an der Magierakademie, Romane, Sachbücher und ähnliches)
    - Schreibservice für Biographien
    - Anfertigen und Verteilung von Aushängen

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 Betreff des Beitrags: Re: Das siebenwind’sche Falkenauge
BeitragVerfasst: 8.06.23, 22:51 
Festlandbewohner
Festlandbewohner

Registriert: 6.06.23, 20:35
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Erneut werden im Laufe der Nacht und der frühen Morgenstunden nach und nach kleine Stapel von Pergament in Finsterwangen, Brandenstein und Dunquell verteilt. Anders als zuvor handelt es sich diesmal nur um ein einzelnes, dicht bedrucktes Blatt, welches von einer breiten Illustration – erneut wohl auf Grundlage eines Linolstichs gedruckt – gekrönt wird. Machart und Druck der Blätter sind weiterhin von geringer Qualität: An einigen Stellen ist die Tinte dünn, auf einigen der wenigen Exemplare fehlen bestimmte Details der Illustration. Überschrieben ist das Blatt mit:

Das siebenwind’sche Falkenauge – Extrablatt! Bericht von der Front


Darunter folgt das Bildnis: Es zeigt eine kleine Gruppe von Personen, die dem Betrachter den Rücken zuwenden. Die Gezeigten sind von Bäumen, Sträuchern und weiterem leichten Bewuchs umgeben und scheinen am Rand eines Gewässers zu stehen. Zwar sind auf Grund der Machart des Druckes und der Rückansicht nicht alle kleinen Details auszumachen, dennoch könnten die Dargestellten sich durchaus selbst erkennen (oder erkannt werden). An vorderster Front stehen ein schwer gerüsteter Dwarschim – zweifelsfrei an der Größe zu erkennen – mit einer großen Kampfaxt. Neben ihm ragt ein Mann hoch auf, dessen Hinterkopf von wallendem Haar geschmückt wird. Auffällig ist das Holzbein dieser Person und der Säbel in seiner Hand. Etwas dahinter steht ein berobter Mann mit Kapuze und Umhang, der ein Geflecht aus Ranken in seiner Hand zu halten scheint. Neben ihm stehen zwei Frauen, eine mit einem eleganten Bogen in der Hand, die zweite wird von einem geflügelten Wesen flankiert. Etwas weiter abseits, scheinbar neben einem Baum versteckt, steht eine dritte Frau in einem einfachen Kleid. Direkt unter der Illustration ist eine einzelne Zeile gedruckt: Die tapferen Verteidiger des Grünlands

Es folgt mit einigem Abstand dicht gedruckter Text:


Bewohner Siebenwinds! Die finstre Bedrohung aus der Ödnis musste heute einen empfindlichen Schlag hinnehmen! An der Dunqueller Furt wurde heute die Freiheit aller Inselbewohner verteidigt! Lasst Euch berichten, wie es sich zugetragen hat:
Den wachen Augen der Verteidiger entging es nicht, dass am Abend reges Treiben im zerstörten Falkensee herrschte. Ein helles Licht in einem der zerfallenen Gebäude ließ vermuten, dass schändliches Treiben dort verrichtet wurde! Unter großer Gefahr und dem Einsatz ihres Lebens erklärten sich zwei freiwillige bereit, die Stadt auszuspähen. Und schnell wurde es offenbar: Die feigen Goblins in der Stadt wollten durch ein verderbtes Ritual Feuer auf die grünen Wiesen und Felder, die wir alle unsere Heimat nennen, niedergehen lassen! Freilich ließen sich dies die Verteidiger nicht bieten und fassten Mut. Mit dem festen Gedanken an den Schutz der Insel im Herzen rückte eine kleine Gruppe gen Falkensee aus, um dem Treiben ein Ende zu bereiten!

Mit dem Zorn der gerechten schmetterten die Streiter und Magier in die Reihen der feigen Goblins! Äxte und Schwerter funkelten, Blitze zuckten, Feuerbälle flogen begleitet von zischenden Pfeilen und Kreaturen des Waldes, während andere mit Feuereifer die Wunden ihrer Mitstreiter versorgten und ihnen den Rücken stärkten! Schnell türmten sich die Leichen der widerlichen Kreaturen auf und das Ritual wurde im Nu unterbunden! Nach diesem Blitzschlag gegen die feindlichen Truppen zogen sich die Verteidiger via Portal zurück – ein erstaunliches Werk der Magie! Die Redaktion des Falkenauges war natürlich in nächster Nähe dabei, um Euch geneigten Lesern authentische Einblicke zu liefern.

Aus stumpfer Rache und Jähzorn, wie es für solche Kreaturen typisch ist, wie jedes Kind weiß, versuchte der Feind einen Ausfall über die Furt im Norden der Dunquellbrücke, doch sie hatten ihre Rechnung ohne die Bewohner der Insel gemacht! Goblin um Goblin fiel unter den unermüdlichen Schlägen, Schüssen und magischen Geschossen, die wie ein Platzregen auf die verderbten Grünhäute einprasselten. Die Verteidiger hielten die Stellung und nicht einer ging zu Boden! Als die erste Welle zurückgeschlagen war, wagten sie einen weiteren Ausfall mit dem alleinigen Ziel, die Reihen des Feindes weiter auszudünnen! Am Turnierplatz zu Falkensee fielen die nun zu Angreifern gewordenen Verteidiger über Oger und Goblins her und richteten verheerende Schäden in ihren Reihen an! Selbst gerüstete, scheußliche Oger schickte der Feind nun ins Feld, doch selbst diese waren der Macht Siebenwinds nicht gewachsen. Nachdem genug Schaden angerichtet war, zogen die Verteidiger sich zur Furt zurück, wo sie einen erneuten Ausfall des Feindes zurückschlugen. Auch der als Ziegenmann bekannte Dämon zeigte sich kurz und selbst diese Kreatur konnte nicht umhin, den Mut und die Schlagkraft der Tapferen zu loben: „Gut gekämpft!“ brummte er voll Zorn, als er wütend ob dieser empfindlichen Verluste zurück in das zerstörte Falkensee stampfte. Ein wunderbarer Etappensieg für alle Bewohner Siebenwinds!

Im Anschluss wurde es wieder ruhig um die Furt und die Verteidiger sammelten sich erneut. Der Krieg mag noch lange nicht vorbei sein, doch die Redaktion des Falkenauges ist sich sicher, dass mit solchen schlagkräftigen und tapferen Verteidigern die Sicherheit des Grünlands in guten Händen ist! Im Namen der Insel wollen wir ihnen unseren Dank für ihre Tapferkeit aussprechen! Lassen wir sie hier mit einigen inspirierenden Worten – exklusiv hier im Falkenauge! – zu Wort kommen**:

„Er will über die Insel herrschen, jedoch werden wir ihm stets entgegentreten. Für ein freies Leben auf dieser schönen Insel! Viele kamen vor ihm und von ihnen weiß man heute nichts mehr. So wird es auch bei ihm sein!“
- T. F. [Name zum Schutz der Person von der Redaktion gekürzt]

„Und auch wenn’s mal vergeblich scheint, werden wir ihm dennoch Widerstand leisten, aye!“
– L. [Name zum Schutz der Person von der Redaktion gekürzt]

** Die Redaktion weist darauf hin, dass Zitate aus Gründen des Leseflusses leicht abgeändert sein können. Für Missverständnisse übernehmen wir keine Verantwortung.

Lasst diesen Mut der Verteidiger in Euch wirken, liebe Bewohner Siebenwinds! Wer kann, der leiste seinen Teil zum Wohle der Insel. Jede Tat zählt und jede Unterstützung ist willkommen! Das Falkenauge ist stolz darauf, den Grund und Boden mit solchen tapferen Individuen teilen zu dürfen!



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 Betreff des Beitrags: Re: Das siebenwind’sche Falkenauge
BeitragVerfasst: 22.06.23, 18:07 
Festlandbewohner
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Registriert: 6.06.23, 20:35
Beiträge: 5
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Ausgabe 2

Erneut werden nach und nach an verschiedenen öffentlichen Plätzen in Brandenstein und Finsterwangen kleine Stapel von Pergamenten verteilt. Die Machart ist, wie bei der ersten Ausgabe auch, eher einfacher Natur und Qualität. Jedoch fällt auf, dass die Tinte deutlich gleichmäßiger verteilt ist und nicht mehr so leicht verschmiert. Die erste Seite ist mit einem schwungvollen, verschnörkelten Schriftzug versehen:

Das siebenwind'sche Falkenauge


Darunter befindet sich ein einfacher Stich der Stadt Brandenstein, wohl aus Perspektive der Höfe vor der Stadt gefertigt.
Bild


Darunter finden sich noch einige Zeilen:

Werte Bewohner Siebenwinds! Die Redaktion des Falkenauges begrüßt Euch zu ihrer zweiten Ausgabe! Viel ereignete sich seit unserem letzten Bericht auf dieser Insel, also verlieren wir keine Zeit! Lest in dieser Ausgabe:
ZIEGE ÜBER DIE FURT – Neues zum Kriegsgeschehen --- DWARSCHIM AUFGETAUCHT – Sie waren nur beschäftigt!--- MARINE ERSTARKT – Die Verteidiger der Freiheit! --- SO EIN THEATER – Theaterstück „Lindwurmeier“ begeistert auf der Freilichtbühne --- FÜR DIE KLEINEN – Die Mähr von der feigen Ziege

Die folgenden Seiten enthalten kurze Nachrichten, jeweils mit einer etwas größer und fetter gedruckten Überschrift darüber. Am unteren Rand jeder Seite befindet sich eine Nummerierung sowie ein gezeichnetes, stilisiertes Auge, das entfernt an das eines Raubvogels erinnert. Neben dem Auge befindet sich gut sichtbar und in geschwungenen Lettern gedruckt: Patronage: Hochmagus Toran Dur.

DER FALL DER FURT – DIE ZIEGE STEHT VOR BRANDENSTEIN
Lange war es ruhig um Siebenwinds berühmtesten Ziegenbock geworden, der sich unverschämt und scheinbar vollkommen ohne adäquate Selbsteinschätzung „Herr des Krieges“ nennt. Man vermutet, er habe einige Wunden zu lecken gehabt, schlugen die Grünlandbewohner doch einen seiner stümperhaften Angriffe mit Bravour und Heldenmut zurück (das Falkenauge berichtete). Doch natürlich ließ der selbsternannte Kriegsherr sich die Gelegenheit nicht nehmen, erneut seinen fehlenden Mut zur Schau zur stellen:
Als lautes Getrommel aus den Ruinen Falkensees und dem umliegenden Wald nahe der Dunqueller Furt zu hören war, sammelten sich die wackeren Verteidiger der Freiheit an der Brücke, um den Feind dort in Empfang zu nehmen. Tatsächlich zeigte sich der Ziegenmann auch und gab wie üblich dröge Provokationen zum Besten. So viel heiße Luft hat die Redaktion seit dem Besuch der heißen Quellen am Falkenwall nicht mehr gesehen! Unser Tipp an Feldherren und alle, die es werden wollen: Engagiert einen Schreiber, damit eure Feder und Worte nicht so stumpf sind, wie der Wortschwall der Ziege!*
Zu einer Schlacht kam es nicht, denn auch wenn der Name des Feindes anderes vermuten lässt, versteht er sich mehr auf Finten und Ablenkungsmanöver, um bloß nicht in den Kampf ziehen zu müssen. So hatte der Feigling – durch welch verderbte Magie auch immer – es geschafft, ein Schiff mit Siedlern, die gerade auf ihrem Weg nach Siebenwind waren, in arge Bedrängnis zu bringen. Natürlich eilten die Verteidiger des Grünlandes sogleich zur Rettung des Schiffs. So zog die stolze Litheth aus, um den braven Leuten beizustehen. Unterwegs wurden die Tapferen von Ungeheuern aus der See angegriffen, doch der Magie, dem Stahl, den Pfeilen und Bolzen sowie den Schiffsgeschützen waren diese Bestien nicht gewachsen! Und so darf Brandenstein nun eine Schar neuer Seelen in ihrer Mitte begrüßen!
Der Strolch, der sich Ziegenmann nennt, setzte derweil dreist über die Furt über und verteilte seine stinkenden Armeen im Grünland. So wurde die erste Verteidigungslinie nun vor die Tore Brandensteins verlegt, wo die Verbündeten Trolle und einige tapfere Krieger, Schützen und Magier nun Wache stehen. Schenken wir Ihnen unsere Dankbarkeit und Anerkennung, liebe Leser! Die Redaktion des Falkenauges ist stolz auf die Bewohner Siebenwinds! Es ist nicht immer einfach, das richtige zu tun. Doch wir sind überzeugt, dass an diesem Tage Wohl und Recht getan wurde. Soll der Ziegenmann nur kommen! Siebenwind steht bereit!


*Die Redaktion steht für Anwerbungen durch Ziegen, Ziegenmänner, Ziegenböcke, Bockziegen, Mannziegen (oder vergleichbares Dämonengezücht), Goblins und Trolle nicht zur Verfügung.

DAS FALKENAUGE INFORMIERT: GEFAHR IM GRÜNLAND
Den Bewohnern Siebenwinds wird empfohlen, sich nur mit äußerster Vorsicht durch das Grünland zu bewegen! Der Feind besetzt derzeit große Teile der Insel und ist vor Kurzem in den Westen vorgestoßen. Die Redaktion empfiehlt, sich vorrangig in den Städten aufzuhalten und Ausflüge in die Wege und Wälder der Insel zu vermeiden. Dies gilt sowohl für die Ländereien um Brandenstein westlich von Dunquell, als auch das Land südlich der alten Stadt Falkensee, den Südfaller Wald und das Gebiet um Finsterwangen. Geht nicht ohne Geleit! Es könnten Goblins im Gebüsch stecken!

GERÜCHT: DWARSCHIM AUFGETAUCHT!
Unter der Überschrift befindet sich eine weitere Zeichnung. Diese zeigt einen sich wohl in Eile befindenden Dwarschim. Der Oberkörper ist mit Kettenhemd und Plattenpanzer gerüstet, auf dem Rücken hängt eine große Streitaxt. Wohl in vollem Laufschritt hält er mit der einen Hand einen steinernen Humpen aus dem die Flüssigkeit oben herausschwappt, mit der anderen bemüht er sich, seine Kettenhose im Laufen über das zweite Bein zu bekommen: denn eines der Beine ist noch ohne Schutz! Hinter dem Dwarschim in der Luft fliegen mehrere große und kleine Krümel, ein ganzer Laib Brot, ein Spiegelei herum – ganz so als würden sie im Laufen aus seinen Taschen fallen (oder aus dem Bart, ganz klar ist es nicht!). Mitten im Bart des gehetzten Dwarschim hängt ein Hähnchenschlegel. Unter der Zeichnung befindet sich eine Zeile, wohl ein Ausruf des Dwarschim: „Zu spät zur Schlacht! Wär‘ ich doch zeitig aufgewacht!“

In der letzten Ausgabe hatte sich die Redaktion des Falkenauges besorgt über das scheinbare Verschwinden der werten Dwarschim gezeigt. Nun freuen wir uns, doch eine Entwarnung geben zu können: Sie sind wieder aufgetaucht! Zwar bekamen wir bisher nur drei Exemplare zu Gesicht, doch scheinen Sie sich bester Gesundheit zu erfreuen. Einer der ihren verteidigte tapfer die Furt gegen den Ziegenmann (das Falkenauge berichtete), ein weiterer lief unserem Chefredakteur bei einer gemütlichen Lokalrunde in Brandenstein über den Weg. Das Falkenauge ist erleichtert, dass die Dwarschim wohlauf sind! Weckt bitte noch die anderen auf! Zwergenstahl eignet sich Gerüchten zufolge ausgezeichnet, um aufsässige Ziegen zu rasieren!

THEATERSTÜCK „LINDWURMEIER“ VERZAUBERT PUBLIKUM
Am vergangenen Vierentag lud eine siebenwind’sche Theatergruppe zu einer exklusiven Probeaufführung des Theaterstücks „Lindwurmeier“ ein. Eine beträchtliche Gruppe fand sich an dem sonnigen Abend an der Freilichtbühne bei Brandenstein ein, um dem Stück, welches unter der Regie von Frau Sharina geführt wird, beizuwohnen. Wir wollen allen, die das Stück nicht gesehen haben, nicht zu viel verraten, doch so viel sei gesagt:

Die Geschichte folgt dem tapferen Ritter Specht (B. Steinhauer) auf einer wichtigen Queste, der ihn mit der adretten Elfe Alfindel (T. Wolframm) und Magus Mumpitz (Rianna) zusammenbringt. Gemeinsam erkunden sie verborgene Winkel Siebenwinds und schlagen sich mit so manchem Unglück und Missgeschick herum. Das Stück ist kurzweilig, voller Witz, Gesellschaftskritik, Klamauk und noch dazu einer spannenden Geschichte und makellosen Requisiten. Die Redaktion empfiehlt jedem, sich das Stück bei der nächsten Gelegenheit anzusehen. Gemessen an dem lauten Gelächter, welches an dem Abend über den Platz schallte, wird bei der Aufführung kein Auge (und auch der ein andere Elf nicht) trocken bleiben. Versprochen!

REKRUTIERUNGSBEMÜHUNGEN DER MARINE ZEIGEN ERFOLG
Auch hier befindet sich eine Zeichnung. Die Szene zeigt den Raum einer Amts- oder Schreibstube. In der Mitte des Bildes sitzt ein bärtiger Mann mit wallendem Haar und einer Marineuniform an einem Schreibtisch. Das Gesicht des Mannes ähnelt ganz entfernt dem Kapitän Lazalantin, allerdings hat der Künstler sich wohl einige Freiheiten genommen. Die Arme des Mannes sind auf dem Tisch abgestützt und er schaut mit wachem Blick und einem selbstsicheren Grinsen auf dem Gesicht den Betrachter direkt an. Rechts daneben und etwas hinter dem Sitzenden steht ein weiterer Soldat mit makelloser, strammer Haltung und ernstem Blick, ein Bogen ist über die Schulter gelegt. Ein gewisser Soldat Meran Herenas könnte sich wohl selbst erkennen oder zumindest an die Begebenheit erinnern, auch wenn ihm auffallen wird, dass auch bei seiner Darstellung einige künstlerische Freiheiten Eingang fanden. Zur linken des Mannes befindet sich eine weitere Gestalt. Diese überragt die anderen beiden Männer. Das Gesicht des Mannes ist nicht sichtbar, da dieser Herr von so hünenhafter Größe zu sein scheint, dass aus der Perspektive sein Kopf nicht mehr in den Bildausschnitt passt. So ist nur die Brustpartie, über der sich die Marineuniform bedenklich spannt, des Mannes zu sehen. Dieser steht scheinbar mit breitem Stand dort, die riesige Hand ist auf einen Streithammer gestützt. Unter der Zeichnung steht folgender Satz: „Willkomm’n bei der Marine, Jüngelchen!“

Die Bewohner Brandensteins dürfen sich etwas sicherer fühlen: Die Rekrutierungsbemühungen der Marine haben offenbar Früchte getragen und gleich mehrere tapfere Freiwillige haben sich zum Dienst gemeldet! Die Zahl der aktiven Marinesoldaten hat sich in den letzten zwei Wochen verdoppelt! Feinde der Stadt dürfen sich also warm anziehen! An der Fähigkeit dieser Männer und Frauen besteht kein Zweifel: Das Falkenauge durfte aus nächster Nähe die neuen Rekruten und Soldaten im Einsatz erleben und kann Euch, liebe Leser, versichern, dass ihr mit ihnen in den besten Händen seid!

GESCHICHTENECKE: DIE MÄHR VON DER FEIGEN ZIEGE

Eine winzig kleine Anmerkung befindet sich über dem Textblock: Geschichte frei erfunden. Ähnlichkeiten mit realen Ereignissen sind reiner Zufall.

Einst, vor langer Zeit, schickte sich ein finst’rer Höllenherrscher an – sein Name ist schon lang vergessen – herauszufinden, welcher seiner dämonischen Diener wohl der blutrünstigste und grausamte unter ihnen sei. Vier Diener hatte dieser unter sich: Eine Todesschwinge mit gewaltigen Krallen, einen Krötenmann mit dickem Bauch und langer Zunge, einen Goblin, der gar furchtbar stank, und als letztes einen dämonischen Ziegenbock. Die Ziege, so wussten die anderen Diener, war ein faules, feiges Stück, welches sich gern zurückhielt und mit fremden Lorbeeren schmückte. „Ihr sollt ausziehen zu zweit auf die Schlachtfelder Tares und so viele Menschen töten wie ihr könnt!“, dröhnte da der Höllenfürst. „Wer die meisten töten erhält meine Gunst und einen wichtigen Auftrag! Die anderen schlag‘ ich alle tot!“.

So geschah es, dass das erste Paar zu zweit ausziehen sollte. Es waren die Todesschwinge und der Ziegenbock. Sie zogen in die khalandrischen Ebenen und fanden alsbald ein großes Scharmützel vor. Die Todesschwinge stieß hinab und warf die armen Menschen mit ihren Klauen gegen die Bergwand und in Schluchten, wo ihre Körper zerschmetterten. Die Ziege aber versteckte sich in einer Höhle. Als die Schlacht vorbei war, wälzte sich die Ziege in dem Blut der Gefallenen. Die Todesschwinge schwang sich aus der Luft herab und kehrte mit der Ziege heim. „So!“, sprach da der Höllenfürst. „Wie hat sich die Ziege geschlagen?“. Ganz verstimmt sprach da die Todesschwinge:

„Sie saß nur in ‚nem Höhlelein, erschlug kein einzig‘ Menschelein!“

Der Höllenfürst aber sah, dass die Ziege voller Blut war, die Todesschwinge aber gar keines an sich hatte, denn sie hatte die Menschen ja gegen die Berge und Klippen geworfen und nicht zerrissen. Und so fragte er: „Stimmt denn das, Ziege?“ Und sie antwortete:

„Er lügt nur matt, ich schlug‘ alle platt, määäääh, määääh, määäääh!“

Da wurde der Hölllenherrscher zornig und schlug die Todesschwinge tot. Nun aber schickte er den Krötenmann mit der Ziege fort, auf dass sie sich beweisen sollten. So zogen sie nach Galadon, wo gerade zwei hohe Adelshäuser eine große Schlacht bei einem Fluss schlugen. Der Krötenmann legte sich in den Fluss und lauerte den Kämpfern auf. Mit seiner langen Zunge zog er sie unter Wasser und ersäufte die armen Menschen. Die Ziege aber versteckte sich hinter einem großen Baum. Als die Schlacht vorbei war, wälzte sich die Ziege in dem Blut der Gefallenen. Der Krötenmann stieg aus dem Wasser auf und kehrte mit der Ziege heim. So!“, sprach da der Höllenfürst. „Wie hat sich die Ziege geschlagen?“. Ganz verstimmt sprach da der Krötenmann:

„Sie saß hinter dem Bäumelein, erschlug kein einzig‘ Menschelein!“

Der Höllenfürst aber sah, dass die Ziege voller Blut war, der Krötenmann aber gar keines an sich hatte, denn er hatte ja im Wasser gelegen und die Menschen ersäuft. Und so fragte er: „Stimmt denn das, Ziege?“ Und sie antwortete:

„Er lügt nur matt, ich schlug‘ alle platt, määäääh, määääh, määäääh!“

Da wurde der Hölllenherrscher zornig und schlug den Krötenmann tot. Nun waren es nur noch der Goblin und die Ziege und der Höllenfürst befahl, dass sie sich zu einem Schlachtfeld aufmachen mögen. „AROHK, BARI BARI!“ schrie da der Goblin und stürzte im Überschwang in seine eigene Axt. „Dummes, unfähiges Gezücht!“, rief der Höllenfürst erbost. „Da bleibst nur Du, meine liebe Ziege! Für Dich hab‘ ich einen besonderen Auftrag!“ Und so trug er ihr auf, zu einem kleinen Eiland weitab des Festlandes zu reisen, denn auf dieser Insel sollte sich einst das Schicksal entscheiden.

Und so Schritt die Ziege hochnäsig auf die grünen Felder der Insel und blökte: „Der Ziegenmann bin ich, drum zollt mir Tribut! Sonst werdet ihr alle sterben!“ Die Bewohner des Eilandes aber wollten sich dies nicht bieten lassen. Und so kamen sie tapfer heran und schlugen das feige Vieh einfach tot, denn es hatte ja noch nie wirklich gekämpft.
Und so endet die Mähr von der feigen Ziege.

EIN HINWEIS IN EIGENER SACHE
Transparenz und Offenheit ist ein Markenzeichen des Falkenauges! Daher ist es der Redaktion wichtig zu erwähnen, dass die Redaktion in den vergangenen Wochen von mehreren Personen eine Zuwendung erhalten hat. Namentlich möchte die Redaktion folgenden Personen danken:
- Kapitän Lazalantin
- Sekretarius Theodor Fuchs
- Hochmagus Toran Dur
Freilich versichert die Redaktion, dass sich aus der Patronage oder eine Spende keine bevorzugte Berichterstattung ergibt! Die Redaktion des Falkenauges bemüht sich um Neutralität und wird immer der Wahrheit verpflichtet sein.
Dank der Spenden ist es dem Falkenauge nun möglich, kleine Vergütungen für Hinweisgeber und Quellen zu zahlen. Habt ihr eine Geschichte, die aufgedeckt werden sollte? Behandelt Euch eurer Vorgesetzter schlecht oder stiehlt vom öffentlichen Eigentum? Meldet es vertrauensvoll unserem Chefredakteur und erhaltet einen kleinen Obulus als Dank sowie die absolute Garantie, dass eure Identität verborgen bleibt!

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