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 Betreff des Beitrags: Depesche: Bericht über Finsterwangenexpedition
BeitragVerfasst: 5.08.05, 06:52 
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*In den frühen Zyklen wird von einem Botenjungen ein gesiegelter Stoß Pergamente, jeweils zu Ritterschaft, Baron, Orden der Vier, Ecclesia Elementorum und dem Magierturm überbracht. So man das Siegel bricht kann man in geschwungener, penibler Handschrift folgendes lesen*

Bericht über die Entführung von Magistra Rianna, Magister Nistram Rigas, Adepta Solos Nhergas und Adepta Natalya und die Untersuchung Finsterwangens.

Teil I:

Es begab sich zum 3. Querlar 16 n. Hilgorad während des 6. Dunkezyklus, dass ich von Falkensee aus auf die Wanderung gen feste Seeberg ging. Kurz hinter der steinernen Brücke über den Lavafluß bemerkte ich einige weißliche Lichtflecken, die sich insektengleich auf mich stürzten, um mich herum zu wirbeln begannen und noch ehe ich reagieren konnte sich zu einer art Ringen formten bis ich nur noch weißes gleißendes Licht sah.

Unversehens fand ich mich im Ödland wieder, ganz offenbar knapp vor den Ruinen Finsterwangens. Einige Augenblicke später gewahrte ich erneut jene Lichter und der Reihe nach fand eine gleichartige Translokation von Magistra Rianna, Adepta Solos Nhergas und Adepta Natalya statt. Unnötig wohl zu beschreiben welche anfängliche Verwirrung und Überraschung uns befiel.

Schwer lag die Nacht und die Dunkelheit über den Landen. Schwere Wolken bedeckten den Himmel. Nur an einer Stelle, es erschein fast direkt über uns, ward eine kleine Lücke zu erkennen durch die das silbrige Antlitz Astreyons, voll im Zenit stehend, sein sanftes Licht auf uns warf.

Ach einigen Augenblicken schließlich, flammten erneut jene weißlichen Lichtpunkte in der Nacht auf und huschten spielerisch zu einer Kugel zusammen aus welcher sich zunächst ein senkrechter Strich ausformte, der zu einem Portal heranwuchs. Geradezu nichttarisch wirkend schwebte eine Gestalt aus gleißendem Licht aus dem Portal heraus und stieß seinen Stab vor sich nieder, ohne den Boden zu berühren. Über und über war die Gestalt von funkelndem Licht erfüllt, als wäre sie gänzlich aus jenem geformt.

Mit strenger Stimme ließ sie verlauten, sie hätte uns zusammengeholt, damit wir uns der Anomalie des Ortes Finsterwangen annehmen und jene beheben. Weiterhin verwies sie auf die günstigen Zeichen, wobei sie ganz offenbar auf Astreyon verwies und ließ verlauten, dass unser Handeln in eine Art Plan einzuordnen ist.
Mehr über jenen war ihr nicht zu entlocken, außer dass sie sich als Wille der alten Meister ausgab. Hiernach verschwand die silberne Lichtgestalt wieder, wie sie erschien.

Es war keine Frage, dass trotz der unklaren und mysteriösen Andeutungen des Wesens uns der Angelegenheit annehmen mussten. Nicht nur wurden wir auserwählt auf die deutlichste denkbare Art für jenes, sondern es lag sowieso im Wohle der Insel, die Vorgänge in Finsterwangen zu erkunden.

Vorsichtig näherten wir uns also den Ruinen, immer wieder wachsam um uns spähend, vorgewarnt vor den Kreaturen, die uns bei manch anderer Expedition im Ödland heimsuchten, bis wir vor den Resten der Palisade Finsterwangens standen. Die ganzen Ruinen waren erleuchtet vom Glitzern, Glimmen und Funkeln arkaner Effekte. Sorgsam hielten wir inne und ich führte eine arkane Betrachtung der Ruinenstadt durch. Der erste Anschein bestätigte sich dabei. Ich sah den Ort mit einer unglaublichen Klarheit, jede Einzelheit schien sich mir zu offenbaren. Deutlicher noch als hätte ich ihn im hellsten Schein Felas betrachtet. Gleichmäßig und wohlgeordnet Zogen sich unglaublich machtvolle Stränge arkaner kraft durch die ganze Szenerie. Ein jeder Ort, ein jeder Gegenstand bis zum Bersten mit jener aufgeladen. Und doch, es fehlte die normale Lebhaftigkeit, der Wandel und die kleinen stetigen Fluktuationen. Das ganze schien starr und nur ein angespanntes vibrieren erfüllte die Kraftlinien. Angedenk ihrer Stärke aber, die mir derart niemals zuvor ansichtig wurde, ließen sie sich nicht genau verfolgen auch war kein Nexus erkennbar, wie an einem hellen Tag im Astreal, während Felas Zenit, wenn man den Sternendrachen Rillamnor vor purem Licht nicht sieht.

So beschlossen wir also mit größter Vorsicht uns selbst in das von Magie erfüllte Ruinenfeld zu begeben und die Vorgänge aus der Nähe zu erforschen. Schwer war es eine freie und ungefährlich scheinend Stelle zu finden. Überall magische Entladungen, seltsame Lichtausbrüche und Wirbel aus schierer arkaner Energie. Kein Ende war abzusehen und selbst in der ferne lag ein schwaches Leuchten und Funkeln über den Ruinen. Auch die weltlichen Hinterlassenschaften erschienen sonderbar. Seltsam angeordnete Steine zwischen den Ruinen, wie in Ritualfiguren. Alte Grabmarken mit kaum erkennbarerer Schrift, herumstehende Gefäße auf Steinen, vollkommen leer und doch exponiert aufgestellt.
Einige der Lichteffekte prüften wir indem wir einen materiellen Gegenstand auf sie warfen, doch wurden sie durchschnitten als wären sie gar nicht vorhanden.

Unversehnes verschwanden plötzlich Solos und Rianna und als ich ihren letzten Aufenthaltsort absuchte, fiel ich mit einem mal durch eine Art Riss und fand mich mit den anderen in einer Art anderen ebene oder Instanz wieder. Der ort war ganz offensichtlich wieder Finsterwangen, doch in einer fürchterlich pervertieren Form. Beißender bestialischer Leichengestank hing in der Luft. Überall lagen faulige Kadaver und Gliedmaßen herum. Blut besudelte in Strömen den Boden, halb angetrocknet doch halb frisch. Kein Ende wollte jener Widerliche Anblick nehmen und überall fanden sich Orte mit den fürchterlichsten und frevelhaftesten Spuren von Massakern und dunklen Blutritualen und eine Vielzahl an Ritualzeichen finsterer Beschwörungen.
Das Grauen lässt sich gar nicht in Worte fassen. Selbst der Himmel war ein Chaos von violett schwarz schimmernden aufgewühlten Wolken und das Meer war ersetzt durch eine See aus Blut in der undefinierbare Trümmer und Leichenteile schwammen.

Als nun Solos, um Hinweise zu gewinnen, versuchte mittels Telekinese einen jener Trümmer zu bergen geschah gar wunderliches. Ihr Zauber entfaltete zwar seinen Effekt, doch die Magie selbst schien sich halb zu materialisieren, feste Form anzunehmen, und löste sich kaum von Solos ab. Ein goldener Faden schien sich vibrierend zwischen ihr und dem Trümmerteil zu spannen bis er sich schließlich in einer Entladung auflöste und Solos bis zur Burgruine Finsterwangens versetzte. Sofort begaben wir uns auf die Suche nach ihr und kämpften uns mit einiger Mühe halb zu ihr durch.

Doch dann, eine neuerliche Versetzung…
Plötzlich standen wir vor einer kleinen Nische im Fels, der Himmel blau und von wolkenähnlichen wattigen Gebilden überzogen. Ein kleiner Bergpfad, überspannt von einem Natursteinbogen in eine Ebene, die mit frischem grünen Gras, duftenden farbenfrohen Blumen und alten knorrigen grünen Bäumen bestanden war. Eine ganze Weile irrten wir dort herum, bis plötzlich Solos unvermutet auftauchte.

In jener Ebene oder Instanz, die sich wiederum als Finsterwangen zu einer anderen Zeit herausstellte bemerkten wir eine weitere Merkwürdigkeit. Unsere Fußspuren schienen uns langsam zu folgen, das Gras in einer Entfernung wieder seinen unberührten Zustand anzunehmen. Ein Ast, den wir brachen, flog nach einer Weile zu seinem Stamm zurück und war wieder angewachsen wie zuvor. Unser Tun schien keinen dauerhaften Einfluss zu haben. Die Zeit stand still, für alles in jener Instanz, nicht jedoch für uns. Des Weiteren gab es außer uns keine weiteren Lebewesen, die nichtpflanzlich waren. Gleiches stellten wir in allen anderen Instanzen ebenso fest.

In jener Instanz, ich will sie sie unberührte nennen, fanden wir statt des Meers eine See aus schwarzem Nachthimmel, in welchem das funkeln Rillamnors des Sternendrachens zu erkennen war. Des weiteren entdeckten wir eine Höhle, deren Eingang von tiefster Dunkelheit ward. Doch war jene nicht wie normal auf Tare, sondern schien geronnen und fest zu sein. Solos versuchte sie mittels eines Zaubers zu durchdringen. Zunächst geschah nichts, dann begann die Dunkelheit zu erzittern und zu vibrieren und vor und zurück zu pulsieren, bis schließlich für einen Moment ein mattes bläuliches Licht aus ihr hervorstach und Solos zurückschleuderte und den Stab aus der Hand schlug.

Erschrocken und mit neuer Vorsicht erfüllt, ließen wir ab und setzten unsere Untersuchung fort, bis wir durch einen neuerlichen Riss fielen.
Nacheinander entdeckten und gelangten wir in zwei weitere Instanzen.
Die eine erfüllt von lodernden Flammen, in welcher ganz Finsterwangen in Flammen stand. Überall lagen dort Haufen von bleichen Gebeinen und Schädeln herum, Grässlich entstellte Skelette, Asche bedeckte den ganzen Boden, Trümmer noch und noch. Auch hier wieder der Stillstand der Zeit. Einige Trümmerteile schienen vollständig verbrannt und doch loderte über ihnen noch das Feuer. Auch von der Burg Finsterwangen bleckten hohe Flammen und wie eine Fackel leuchtete sie auf dem Berg.

Hiernach fanden wir noch eine weitere Instanz. Ein Finsterwangen das vollkommen unzerstört war. Lediglich von den Bewohnern war nichts zu sehen, ansonsten erschien es wie eine normale Stadt.

Schlussendlich entdeckten wir neben zahllosen Verbindungen zwischen den Instanzen, welche seltsamerweise stets einseitig waren, in den Ruinen des unsrigen und mit dem Rest der Insel normal verbundenen Finsterwangen einen großen schwarzen Torandurit nahe des nördlichen Endes des finsterwangener Tals.

Ich erwähne jenen, da er im folgenden bedeutsam erscheint. Ich schrieb, wir fanden außer uns kein normales Lebewesen. Doch jenes stimmt nicht. Als wir wieder in der Blutinstanz waren stießen wir plötzlich auf einen Oger. Wie wahnsinnig stürmte jener auf uns los, das Gesicht zur Fratze verzerrt. Speichel troff dem Untier aus dem Maul und lautstark brüllte er in unsere Richtung und griff sich einen großen Felsblock und schleuderte ihn in meine Richtung. Gerade noch rechtzeitig konnte Solos den Felsblock mit einem Telekindeszauber abwenden während ich hastig einen Starrezauber auf das Untier wirkte. Jedoch geschah wieder jene seltsame Materialisierung der Magie, kaum lösen wollten sich die Bänder arkaner kraft von uns und nach kurzer zeit verlor zum Unglück der Starrezauber seine Wirkung. Drohend kündigte sich eine mächtige arkane Entladung an, zunächst durch eine rotierende Spindel aus arkaner Energie über dem Oger, welche zuckende Ausläufer nach uns streckte. Als es gelang jene zu kappen schlug mein Zauber auf Solos zurück und sie erstarrte. Der Oger wannte sie wie wahnsinnig hingegen Rianna und Natalya zu, welche ihn nach einigen Listen in einen der Risse im Gefüge der Instanz lockte.

Violett Leuchtende Wolken ballten sich nördlich von uns zusammen, etwa an der Stelle, in der Siebenwindinstanz der Torandurit steht. Laut krachend schlugen immer wieder gleißende Blitze aus jenen in den Boden, regelmäßig und wie ein pochender Schlag eines panischen Herzen. Die Luft knisterte um uns herum vor arkaner Energie. Donnerschläge rollten dicht gefolgt durch die Blutinstanz Finsterwangens und mit einem Mal flammte ein gleißendes violettes Leuchten auf und mit einem Schlag entlud sich die angestaute arkane Energie in einer gewaltigen Explosion.

…und das unbeschreibliche Grauen brach über uns herein. Gepeinigt von Qualen derer alle Worte spotten wanden wir uns von der Wucht der Entladung zu Boden gerissen. Grausige Bilder überfluteten unseren Geist. In einem Moment der absoluten Pein sahen wir eine Vision wie sich alle Instanzen oder Ebenen Finsterwangens überlagerten. Die unberührte, die unzerstörte, die Blut-, die Feuerinstanz und das Siebenwindsche Finsterwangen. Angespannt wie eine Seite schwangen die Instanzen hin und her, drängten sich wechselnd in die Realität, bis sie schließlich einen grässlichen Moment eins wurden. Und in jenem Geschah es dass nördlich von uns, an der Stelle des Toranduriten eine gleißende violette Lanze ungeheurer arkaner Energie in den Himmel schoss und uns die Besinnung geraubt wurde.

Nach einer unbestimmten zeit kamen wir wieder zu Sinnen. Beschwerlich und mit Mühe schleppten wir unsere geschundenen Körper und unseren peingeplagten Geist von dem Orte fort und die Vier waren uns gnädig und wir stolperten durch einen Riss ins siebenwindsche Finsterwangen. Doch dort verließ uns unser Glück rasch wieder. Noch während wir ermattet berieten regten sich seltsame Schatten im Dunkel. Immer wieder erklang ein schaben und rasseln und mit einem Mal brachen haarige Spinnen monströser Größe über uns hinein und trieben uns zurück zwischen die Ruinen Finsterwangens. Matt und mit letzter kraft schafften wir es dort sie abzuschütteln, indem wir uns zur unberührten Instanz begaben. Dort rasteten wir schließlich einige Zyklen und erholten uns halbwegs, trotz der ständigen Sorge und Angst vor weiteren Überraschungen jener Instanzen.


So will ich hier vorerst schließen mit den Schlussfolgerungen, die wir an jenem Tage zogen und welche unser Handeln am folgenden prägten.
  • Finsterwangen selbst scheint aufgeladen von ungeheurer arkaner Kraft.
  • Es existieren Störungen im Gewebe der Sphäre, welche in Instanzen vermutlich aus der Vergangenheit führen.
  • In den Instanzen steht die Zeit still, sie sind wie Bilder, statisch und nicht veränderbar.
  • Lebewesen die in die Instanzen gebracht werden unterliegen nicht dem eingefrorenen Zeitfluss.
  • Jegliches Magiewirken belastet die Instanzen auf das äußerste und kann gewaltige Entladungen verursachen.
  • Der Torandurit hat Verbindungen zu allen Instanzen. Siehe dazu auch den bericht des Folgetages.
  • Der Torandurit zieht Magie an und leitet sie ab, wie sich noch zeigen sollte nach Siebenwind.
  • In der Blutebene deuten zahlreiche Zeichen auf Blutmagie und dunkle Beschwörungen hin.
  • Die Instanzen oder Ebenen scheinen zeitlich wie folgt geordnet: unberührtes Finsterwangen (ohen Stadt) - unzerstörtes Finsterwangen - blutiges Finsterwangen – brennendes Finsterwangen – siebenwindsches Finsterwangen (mit Torandurit)
  • In den Instanzen befinden sich keine ihnen eigene Lebewesen, der Oger schien verirrt und auf unserem Weg dorthin gekommen.
  • In der Blutebene scheint die arkane Kraft teilmaterialisiert, ähnlich wie es alte magietheoretische Schriften der zweiten Sphäre zuschreiben. Vielleicht ein Hinweis auf *Schutzrunen umgeben das folgende Wort* Mandor? Jedoch sind die Instanzen offensichtlich nicht in der Zweiten Sphäre.
  • Die Lichtgestalt, der Wille der alten Meister, hat starkes Interesse daran die Finsterwangenanomalität dringlich zu beheben.
  • Die Lichtgestalt scheint Astreyon als gutes Zeichen zu sehen, und scheint damit eher den astrealgläubigen Wesenheiten zuzuordnen.


Der zweite Teil des Berichtes, umfassend den zweiten Tag, den 4. Querlar 16 n. Hilgorad, folge in einigen Zyklen. In jenem werdet Ihr ebenso die weiteren Schlußfolgerungen und Ergebnisse finden.

*geschwungen signiert*
Magister Magus Nistram Rigas ir Ita'Il

[ooc: Man verzeihe mir alle Schreibfehler. Es war spät und ich lese nachher, ausgeschlafen, nocheinmal drüber. ;) ]

_________________
ψ


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BeitragVerfasst: 5.08.05, 16:28 
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*Einige Zyklen später erscheint gleicher Botenjunge erneut bei den Institutionen, die er vorher aufsuchte und überbringt einen zweiten Stoß Pergamente*

Teil II

Untersuchung des Toranduriten und versuchte Isolation jenes.


Am 4. Querlar 16 n. Hilgorad zu Beginn des 6. Hellzyklus erwachten wir schließlich nach unruhigem und traumgeplagten Schlaf wieder in der unberührten Instanz und hielten zunächst einmal Rat über die bisher gesammelten Erkenntnisse und unsere Theorien. Im folgenden beschlossen wir den Toranduriten und seine vermutete Bindung zu den anderen Instanzen zu erforschen. Des Weiteren schlossen wir den Plan, sollte sich jene bestätigen, zu versuchen diese Bindung zu trennen. Die Überlegung hierbei war folgende: Der Torandurit leitet ganz offenbar arkane Energie von allen Instanzen nach Siebenwind ab um eine bisher noch ungewisse Aufgabe zu erfüllen. Außerdem so vermuten wir, bildet er einen Ankerpunkt, der die Instanzen der Vergangenheit an die Gegenwart bindet. Davon ausgehend ergibt sich, dass zum einen für jegliches Erfolg versprechendes Eingreifen in das Gefüge der Instanzen mittels arkaner Kraft, der Abfluss jener durch den Toranduriten unterbunden werden muss. Weiterhin hegten wir die Hoffnung mit einer Isolation des Toranduriten, die Bindung der vergangenen Instanzen an das Jetzt zu lösen, sodass sie sich wieder in den Fluss der Zeit eingliedern und keine Gefahr mehr darstellen.

Wir zogen also los zu dem siebenwindschen Finsterwangen. Dort untersuchten wir den Toranduriten zunächst eingehend. Auffallend war dabei ein Steingesicht aus massiven grauen Fels, das von der Nordseite des Toranduriten herabschaute. An Berichte über eine ähnliche Gestalt uns erinnernd, pochten wir mit dem Stab gegen jenes, ohne Reaktion. Ebenso las ich ihm aus dem Index Riannas jenen Satz vor, der das andere Steingesicht zum Leben erwachen ließ.
"Jai throed nahjeesed I min man Tarae ua lathez aed" - Sie (?) verloren (?) (?) die Tare zu (?) (?).
…auch keine Reaktion auf jenes, sodass ich schließlich versuchte aus dem spärlichen bekannten Vokabular dieser alten Sprache eine eigene Frage zu formulieren, in der Hoffnung wir hätten nur den falschen Satz gewählt.
"Nahjeesed mo aej tarea ua nohed?" - Verloren(er), wo ist Tare zu retten?
"Mo jihar, mo jehur?" - Wo Anfang, wo Ende?
Auch hierauf erfolgte keine Reaktion, nur das Licht naher giftiger arkaner Entladungen war seltsame Schemen auf die Szenerie. Solos versuchte es darauf mit einem magischen Ansatz, doch außer einer kleinen Entladung brachte auch jenes keine Veränderung.

So wandten wir und dem gesamten Toranduriten zu, der drohend nachtschwarz in den Himmel aufragte und ich führte eine arkane Betrachtung jenes durch. Wiederum erblickte ich dabei, wie bei jener am Vortage, die seltsame Aufladung Finsterwangens und als ich mich auf den Toranduriten konzentrierte fiel mir auf, dass jener irgendwie andersartig als der Rest Finsterwangens war. Es ist schwer in Worte zu fassen. Er schien wie ein Fremdkörper, vielleicht von andersartiger Magie geschaffen. Schwer ist es jenes zu Beschreiben was sich mir darbot. Als ich jedoch genauer nachforschte entdeckte ich, dass er keineswegs abgetrennt von dem Orte ist, sondern spürte das Rinnsal einer Verbindung, dünn wie ein Faden und gerade an der Schwelle meiner Wahrnehmung. Behutsam versuchte ich jenem Faden zu folgen, doch je mehr ich mich bemühte und je größer die arkane Kraft wurde, die ich dazu in das Thaugitter leitete, desdo stärker fing es an zu Schwingen und in Resonanz zu geraten, bis schließlich nichts mehr zu erkennen war. Wie bei einem Stein den man in die Fläche eines Sees wirft und dessen Wellen den Blick auf den Grund verzerren.

Angespornt von diesem Hinweis der Verbindung des Toranduriten mit dem Ort und in Erinnerung der arkanen Entladung, anscheinend durch ihn am Vortag fühlten wir uns bestärkt in der These, dass jener Ankerpunkt der Instanzen sein könnte. Ebenso stellten wir die Theorie auf, dass bei jener schrecklichen Überlappung der Instanzen am Vortag der Torandurit vielleicht durch alle Instanzen geschwungen sein mag und so die arkanen Energien aufnahm und ableitete.

Wir begaben uns also um dies noch genauer zu verifizieren in die Instanz des unzerstörten Finsterwangens. Dort wirkte Solos ein Hellsichtritual und fand im arkanen Gewebe hinweise auf eine Verbindung zu dem Toranduriten, sodass unsere Theorie zumindest hinsichtlich jener bestätigt wurde.

Wie Anfangs bereits dargelegt sprachen also einige gute Argumente dafür eine Abtrennung des Toranduriten von den Instanzen zu versuchen. Um jegliche zeitliche Wirkung auszuschließen, zogen wir in jeder Instanz einen Bannkreis um den Ort des Toranduriten. Natalya übernahm die unberührte Instanz, Solos die unzerstörte, Rianna die Blutinstanz und ich selbst die Flammeninstanz. Nachdem die Bannkreise gestärkt und gefestigt waren, sodass wir sie auch von ferne halten konnten begaben wir uns in das siebenwindsche Finsterwangen.
Schutzkreise um uns ziehend, wählten wir eine viereckige Ritualanordnung. Jenes möchte ich hier nicht genauer erläutern, der Kundige wird leicht erkennen weshalb jenes die präferierte Wahl war. Wir verbanden unsere arkanen Kräfte und zogen also einen Bannring um den Toranduriten und verengten jenen dann immer mehr, uns dabei auf dessen Verbindung zu den anderen Instanzen konzentrierend und versuchten jene so abzutrennen.

Zunächst verlief alles wie geplant und der Bannkreis zog sich um den Toranduriten zusammen. Doch dann überschlugen sich die Ereignisse. Das Ritualviereck durch dessen Seiten unsere gemeinsame arkane Kraft hin und her flutete schien sich nach innen zu dehnen und zu weiten Richtung Torandurit, als wäre der Bannkreis ohne große Wirkung. Unsere Schutzkreise gerieten in Bewegung und fingen vibrieren hin und her zu schwingen und sich dann immer schneller im Thaugitter zu drehen und zu rotieren. Anspannung breitete sich bis zum bersten über das ganze lokale arkane Geflecht und eine gewaltige Entladung schien sich anzubahnen. Mit einem mal veränderte sich ruckartig mein empfinden Tares und des arkanen Gewebes. Passiv und wie nicht wir selbst beobachteten wir wie wir erstarrten. Der Schlag der Zeit selbst schien für einige Augenblicke inne zu halten und wir erschienen wie gefangen in einer trägen Geleemasse. Alles bewegte sich nur noch extrem langsam und verzögert. Immer schneller hingegen rotierten unsere Schutzkreise im Gegensatz zu der Wahrnehmung dem Rest des Gewebes und glühten gleißend in weißen Flammen auf. Ein seltsamer Ruck ging durch unsere Wahrnehmung, mir fehlen die Worte um ihn zu beschreiben. Dann verschmolzen sie mit farbigen verzerrten Schatten der Umgebung und jagten lautlos immer enger um den Toranduriten und das Band arkaner Kraft zwischen Rianna, Natalya, Solos und mir zerstieb zu kleinen Fetzen und verband sich nebelgleich mit den vier umherwirbelnden Schutzkreisen und wurde ebenso auf den Toranduriten zu gerissen. Mit einer seltsamen unbeschreiblichen negativen Erschütterung verschluckte der Torandurit schließlich alles jenes und die Anziehung kehrte sich um und wir wurden weiterhin in der Zeitdehnung verbleibend nach hinten geschleudert. Die arkane Explosion entlud sich wie eine Folge von Bildern, uns unendlich quälend langsam erscheinend, während unsere Körper fortgeschleudert wurden. Es war als würde ins Gegenteil pervertiertes Licht von dem Toranduriten freigesetzt. Doch fühlten wir nichts, keinen Schmerz, keinen Aufprall, garnichts. Dann ein weißer Lichtblitz und bei Astreal ich schwöre, dass ich meinte Rianna und Natalya durchdrungen und durchleuchtet zu sehen und für einen Augenblick ihre Gebeine gewahrte und die Sinne schwanden uns allen.

Vor Finterwangen kamen wir wieder zu uns. Dicke Schneeflocken rieselten aus dem Himmel. Wir waren vollkommen gefühllos, unsere Körper schienen halb transparent und unseren Sinnen entzogen. Unsere Bewegungen waren darob unsicher und unbeholfen und es schien als schwebten wir über dem Boden.

Nach einer Weile funkelten kleine Lichtpunkte auf und ein senkrechtes Tor aus gleißender helle öffnete sich und die Lichtgestalt, der Wille der alten Meister erschien. Entsetzt zeigte sich jener und beschuldigte uns statt die Anomalie Finsterwangens geheilt zu haben, einen weiteren solchen Ort eröffnet zu haben. Er bezog sich dabei wohl auf die freigelegte Stadt des alten Volks wie ich später erfuhr. Uns abstrafend verschwand die Lichtgestalt sodann ohne weitere Worte.

Unschlüssig beratschlagten wir, ermattet und ziemlich am Ende unserer Kräfte. Nach einiger Zeit wurden wir gestört von einer Reiterin, wohl eine Anhängerin des dunklen, die uns verspottete jedoch, wie nicht anders als von solchen verdorbenen Kreaturen zu erwarten, feige die Flucht ergriff, bevor sie unser verbliebener Zorn treffen konnte.

Unbestimmte Zeit später traf Hochwürden Sanduros Mantaris vom Ordo Astreali mit einigen Recken ein. Ich werde mir die genaue Schilderung sparen, denn es waren ja viele Augenzeugen anwesend als wir ihnen berichteten. Erwähnen möchte ich aber noch, dass uns im Verlaufe plötzlich ein gleißender Schmerz durchfuhr und wir uns zusammenkrampften.
Ein rotes Glimmen flammte von unseren transparenten Gliedern aus auf und wie ein Schwall brandete aufgestaute arkane Energie von uns fort und unsere Körper schienen wieder normal, bis auf unser Haar, das samt und sonders ausfiel.
Gefühl kehrte unter großen Schmerzen zurück, die Gliedmaßen wurden wieder wahrnehmbar und unglaublicher Durst überfiel uns. Unsere Haut war eingefallen und es schien als hätten wir Tagelang keinen Tropfen Wasser mehr zu uns genommen, so ausgedörrt waren wir.

Mit Hilfe Hochwürden Sanduros Mantaris und seinen Recken schafften wir es schließlich Heim nach Falkensee.

Weitere Schlussfolgerungen die wir zogen:
  • Der Torandurit ist eine Art Werkzeug der die Zeitmagie wirken kann, die die Instanzen der Vergangenheit an unsere Zeit bindet.
  • Eine Verbindung des Toranduriten zu den Instanzen bleibt dabei bestehen.
  • Der Torandurit kann durch Bannmagie hindurchwirken
  • Der Torandurit kann den Zeitfluss extrem verlangsamen, wenn nicht ganz zum Stillstand bringen, wenn er mit Magie aufgeladen wird.
  • Der Torandurit kann Lebewesen mit einer Art arkaner Energie derart aufladen, dass sie der normalen Wahrnehmung teilweise entzogen werden, auch ihrer eigenen.


*verschnörkelt signiert*
Magister Magus Nistram Rigas ir Ita’Il

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