Im Schatten der heruntergekommenen Mauern schlich die verhüllte Gestalt zwischen den stinkenden Müllbergen umher, blieb mit dem Fuß im Schlamm hängen, machte sich los und stahl sich in das von Würmern und Spinnen bereits fast völlig eingenommene Gebäude. Unfassbar, dass ein solcher Ort so nah am schönen Falkensee existierte. Wie er entstanden war?
Leise zischte es - "Ist da jemand?"
Stille.
Der Ort war wie geschaffen für die Zwecke. Erinnerungen an Gerüchte, Getuschel und Gemunkel - "Eine Frauenleiche liegt unter den Grundmauern der Schatten begraben, eine Geliebte eines Ritters..."
Fröstelnd huschte der Schatten zwischen den nie fertig gewordenen Baracken hindurch und entschwand durch die quietschende, halb aus den Angeln hängende Türe. Überall Eisentüren, dachte der Schatten, und ihm war ein wenig unwohler dabei.
Und der Schatten hinterließ eine Botschaft. Rottet euch zusammen, Kinder Vitamas, Händler für alles, Schurkenpack.
An der Nordwestmauer innerhalb des Vitamalinviertels wurde ein Zettel mit Nagel und Hammer in das modrige Gestein geschlagen.
Will mich plagen, will mich wagen euch um Einigung zu fragen, solln wir treiben, solln wir schweigen, solln wir reden, tanzen den Reigen die eingeschwärzten Finger zeigt! Vitamas Namen an jede Tür schreibt!
Der Markt der Schatten ist eröffnet! Schlüssler, Schlosser, Hehler erscheint! Wird nichts verpflichten, sollt nur suchen, für jeden ein Stück vom großen, großen Kuchen.
Findet euch ein, bringt, sucht und freut zum nächsten Mondtag, liebe Leut.
Werd Brot und Trank zur Sache tragen - bitt' euch, siebtes Dunkel hier zu tagen.
Wer suchet, der findet. Nie gesucht? Längst erblindet!
[ Sonntag, 21. August, 20:00 Uhr - Belebt die Schatten! ]
Zuletzt geändert von Flüstertanz: 21.08.05, 16:02, insgesamt 1-mal geändert.
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