Der Schrein, eine kleine, geschusterte Hütter, inmitten dem Armenviertel der Stadt Falkensee, scheint seit dem heutigen Abend etwas besonderes in sich zu halten.
Aus den Fenstern des Schreines strahlt ein sanftes, rötliches Licht. Der Anblick der kargen Hütte inmitten dem Morast der Gassen wirkt ungewohnt, als hätte sie etwas gestreift und eine selige Wärme hinterlassen.
Betritt man den Schrein durch den Fellvorhang, so blickt man in sanftes, warmes Licht. Ein süßlicher, betörender Duft liegt unmerklich in der Luft und geht von den beiden Kerzen auf dem Altar auf.
Die Kerzen sind aus schlichtem Wachs und unverziert. Eine grüne Kerze steht zur Linken, sie strahlt dem Betrachter besonders Lebensfroh entgegen. Man sagt auch, das Grün die Farbe Vitamas sei, die für das Leben und die häusliche Sorge steht und überall bekannt sei für ein gesundes und kinderreiches Leben in den Haushalten.
Zur Rechten steht eine rote Kerze, deren Wachs im Lichtschein unwillkürlich doch natürlich leuchtet. Über sie sagt man, das rot sei die Farbe Vitamas, die ihr alle Liebe und Leidenschaft bedeute. Sie strahlt Wärme und Glück aus, und dem geneigten Gläubigen wird sie besonders ins Augenmerk fallen.
Zwischen den beiden Kerzen steht ein einfacher Tonteller, in dessen Rändern schlichte Verzierungen eingraviert wurden.
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