Zu früher Morgenstund’, während sich Fela träge und grell ihren Weg an den mit einigen weissen Wolkenfetzen durchzogenen Himmel bahnt, der Tau frisch von einzelnen, aus dem Schnee ragenden Grashalmen tropft, bringt die noch müde Torwache auf Bitte eines Herrn Pirro einen Brief in die warme Wachstube und legt ihn dort gut sichtbar auf einen Tisch. Keinerlei grüssende Anschrift ziert den Kopf des Schriebs, welcher in gar pedantisch regelmässigen Lettern, welche nur hie und da auszubrechen scheinen, verfasst wurde.

Achtbar sei die Leistung des Lehensbanners zu Siebenwind, sicher die Strassen und Wege. Ein Zustand welcher mit Bestimmtheit mehr Zeit in Anspruch nimmt als so manch treuer Bürger oder Freie zu denken im Stande ist. Als Diener des Herren der Flammen und des ew’gen Feuers und viel mehr als ehemaliger Schüler der taktischen Kriegskünste, der strategischen Möglichkeiten in so mannigfaltiger Hinsicht, möchte ich meine Dienste gerne als Berater an die Seite eurer Befehlshaber stellen. Es entzieht sich meinem Wissen ob bislang schon eine solche Position in Euren Strukturen vorgesehen war, doch appelliere ich an Eure scharfen Geister Euch mein Angebot und die damit verbundenen Möglichkeiten zumindest einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Verschlagenheit, Missgunst und falsche Zungen werden auch künftig an Kraft und Ausdauer des Lehensbanners zehren, lasst mich Euch während jenen Zeiten mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Sollte die Weisheit eure Entscheidung lenken, werde ich euch gnädigerweise zusätzlich, ohne auf eine Erhöhung meiner Entlöhnung zu bestehen, die Dienste meines Zöglings anbieten. Lästiges Wasserschleppen, das Kratzen des stinkenden Drecks aus den Hufen Eurer Pferde dürfte damit der Vergangenheit angehören.

Ich erwarte die Eure Antwort und bin mir sicher, dass sie mir der werte Obergefreite Damper mit Vergnügen aushändigen wird.

Solis Pirro

"Hier Rosker, wenn dieser Kerl nochmal auftaucht, gib ihm das." *ein Nicken bekräftigt die Worte des Uniformierten woraufhin der Wachmann salutiert und einen versiegelten Brief an sich nimmt. Kurz darauf verschwindet der Feldmeister wieder im Inneren der Festung. Wird man deb Brief öffnen lassen sich folgende Worte lesen.

Dem König zu allerhöchsten Ehren werter Herr Pirro,

man war überrascht und durchaus auch erfreut über euer Angebot und hat es gründlich durchdacht. Man ist zu dem Schluss gekommen euch anzuhören um eine etwaige Zusammenarbeit auszudiskutieren. Zu diesem Zwecke meldet euch alsbald bei mir, Feldmeister Lucius Travelian, in der Feste Seeberg oder in meinem Haus, zu dem euch der Obergefreite Damper gerne den Weg zeigen wird.

In hoffnungsvoller Erwartung einer Übereinkunft,

Feldmeister Lucius Travelian
Garnisonskommandeur Brandenstein