Den Vieren und dem König zur ewigen Ehr de hohen Herren!

Am heutigen Tage erreichte mich Kunde aus dem Dorfe der Nortraven die mich sehr verärjert stimmte. Ick hörte dett des Lehen von de Nortraven 400 Fische im Mond als Pacht erhalten solle.Ick weise euch hiermit darauf hin, dett ane derartige Menge de Fischbestände der Insel empfindlich stören wird und es beld uffgrund der massiven Überfischung kaane Fische mehr jeben wird.Des weeteren kenn ick de Dorffischerin und ick kann euch versichern dett an Mann oder ane Frau jarnicht im Stande ist ane derartige Menge zu fangen.
Desweeteren will ick ich hier necht unerwähnt lassen dett ick anen mündlichen Vertrag mit dem ehrenwerten Herrn Orla habe über eine wöchentliche Fischlieferung, die schon seyd längerem ausblieb und ick nun weeß warum.Keen Wunder wenn alle Fische an dett Lehen jehen. Dieser Vertrag um es uff den Punkt zu bringen, wird den Rückjang der Fischbestände verantworten und de Stöhrung jeglicher Handelsbeziehungen zu de Nortraven die mit Fisch zu tun hem.
Ick bitte hiermit darum ane Audienz bey der Ritterschaft zu bekimmen, uff der ick jerne alles in allen Einzelheiten noch anmal vorlejen und vortrajen möchte.

Hochachtungsvoll

Flaake Distelstein, Fischermeister & Zeugmeister des Löwenordens.

*ein recht schlichter Brief erreicht den ursprünglichen Absender unter seiner Tür hindurch geschoben*

Burg Finianswacht, 19. Triar 17 nach Hilgorads Krönung

Seiner allerheiligsten Majestät zum Grusse, Herr Distelstein,

es erfreut uns doch stets wieder um die Besorgnisse des Volkes zu erfahren. Und auch die Sorge um die Fischbestände der Insel mag für einen selbst verständlich sein.
Auf einige Dinge möchte man euch jedoch aufmerksam machen. Ein derartiger Vertrag befindet sich im Entwurf, ist also noch nicht vollzogen oder unterzeichnet noch gesiegelt.
Weiters hat man euch wohl nur die Hälfte erzählt, denn steht es dem Dorf Greifenklipp stets frei, die Menge an Fisch im Ganzen oder zu Teilen im entsprechend festgelegten Dukatenwert auszugleichen. Das Lehen sieht sich dem Schutz der Fischbestände natürlich auch in einer teilweisen Pflicht und heisst daher auch andere Naturalien als Ausgleich willkommen.
Man selbst ist im übrigen darüber etwas verärgert, dass solche Halbwahrheiten im Dorf verbreitet werden.

Mit Grüßen an Euch
Solos Nhergas
Lehenskämmerin zu Siebenwind