Du schlägst ein Logbuch auf und bleibst bei den letzten Einträgen stehen.

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Logbuch des Kapitän Thoralf Norfels
Sonnentag, 19. Carmar 18 nach Hilgorad
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Ich kann diesen neuen Küchenjungen an Bord nicht ausstehen. Gut ich bin sein Kapo. Was bei Thjarek heißt hier Vorarbeiter! Ich bin Kapitän! Ich sollte ihn eigentlich einfach von Bord werfen und die Sache wäre erledigt. Gut ist.

Die Sache ist nur so, eigentlich bin ich gar nicht der Kapitän. Also bin ich so gesehen ein ziemlich junger Kapitän, mit meinen 29 Wintern. Ich habe zwar jetzt Lesen und Schreiben gelernt, was ich einem Galadonier verdanke, aber der Eigentümer dieses Schiffes bin ich nicht so ganz offiziell. Dies ist ein gewisser Richard Ebenhart aus Rothenbucht, mit ihm Teile ich sozusagen dieses Schiff. Zumindest steht es so auf dem Pergament, das ich so zu Recht gebogen habe, damit es anerkannt werden kann. Sagen wir mal, ich war zur rechten Zeit am rechten Ort gewesen.

Ich habe Herrn Ebenhart noch nie zu Gesicht bekommen und wenn ist er wahrscheinlich ziemlich stinkig auf mich, schließlich habe ich sein Schiff für Lau. Ich möchte mich nicht als Dieb zu zählen, ganz und gar nicht! Aber er scheint wohl ein Schwachkopf als Händler gewesen zu sein.

Ich bin nach einer 5 winterjährigen Reise endlich nach Rothenbucht, damals allerdings über das Festland mit Pferd und abenteuerlustigen Bauern aus dem Norland. Am Kontor habe ich die Schiffe ent- und beladen. Eines Tages, als es soweit war, wieder zurück ins Norland mit einer Schaluppe zu Segeln, war bereits alles Vorbereitet.

Zu diesem Zeitpunkt, habe ich mich gut mit dem Kontorinhaber verstanden. Doch als er mal nicht da war und seine Dokumente frei auf dem Desk lagen, habe ich den Entschluss gefasst, ich Segel mit einer eigenen Mannschaft zurück nach Eskandar, meiner Heimatstadt. Dort wo der Hetmann das sagen hat und man nicht wie in Rothenbucht alles über den König jedes einzelne Detail vom königlichen Hintern erfährt.

Ja ich bin ein wenig abgeneigt von diesem König, aber dazu ein andern mal.

Und wie bereits erwähnt, ja, das Schiff gehört jetzt zu einem kleinen Teil mir. Zumindest hat es die damalige Mannschaft so akzeptiert. Ich wurde später in Kenntnis gesetzt, dass Ebenhart einen stellv. Kapitän angeheuert hat. Der bin dann wohl ich.

Gut, aber zurück zum Jungen. Ich schmeiß diesen Kaklappen über Board! Aber nein, ich bin mal wieder Hals über Kopf einer Verpflichtung eingegangen die ich mit meinem Gewissen überhaupt nicht in Einklang bringen kann. Ich habe diesen kleinen Lehrbur aufgenommen nur um meiner alles geliebten Svenja, ich war damals ziemlich in sie verschossen, einen gefallen zu tun. Wer konnte ahnen, dass er gleich drei linke Hände hat. Ich jedenfalls nicht! Heute hat er beim graben im Sand mit der Schaufel, der als Belast im Bug dient, gleich die ganze Schaufel über Board geworfen und da Frauen am Board bei mir rosa farbende Kleidung tragen, sind seine Handschuhe eben nun Rosa!

Was rege ich mich über diesen Jungen überhaupt auf. Wir sind weiterhin auf den Weg Richtung Rothenbucht. Diesmal aber geschäftlicher Natur und nicht aus reiner Interesse wie beim letzten mal.

Man könnte sagen, dass war mein größter Clue den ich je gedreht habe. Nicht das ich darauf Stolz bin, aber es kommt wie es kommt sage ich immer. Da geben mir die Götter bestimmt recht, denn schließlich Lenken sie den Wagen. Es wird schon einen tieferen Sinn haben warum Eydis es so wollte.

~Ende~


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Mondtag, 20. Carmar 18 nach Hilgorad
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Ich habe eine schlechte Nachricht zu verkünden. Wir haben den Weg leider nicht bewältigen können. Wieso mussten mir die Götter auch Piraten auf den Hals hetzen.

Ich sitze nun hier mit meinem dämlichen kleinen Lehrbur in einer kleinen Zelle. Warum? Weil ich der verdammte Kapitän bin. Mein Schiff wurde mir enteignet und ich stinke nach Rattenpisse.

Ich schreibe diese letzten Zeilen, in der Hoffnung dass meine unterbelichteten Schwestern Lesen und Schreiben lernen und ich ihnen sagen möchte. Ihr hattet Recht ich hätte Dahoim bleiben sollen.

Ich vermisse euch. Ganz besonders meine Mutter. Sie war schon eine ganz Tapfere, wenn ich bedenke was die alles mit uns durchgemacht hat. Besonders mit Orwa meiner ältesten Schwester, hat sich jeden nächst Besten an Land gezogen.

Das hätte vielleicht Krach gegeben zuhause, wenn das rausgekommen wäre. Sie hat ihre Geheimnisse aber nur mit ihren Geschwistern geteilt. Das heißt! Ich dürfte das gar nicht wissen, aber ich habe zu meiner Zwillingsschwester eben das beste Verhalten von allen mir bekannten Bruder - Schwester Verhältnissen. Aber in den 20 Jahren haben wir uns auseinander gelebt, naja sie wollte halt im Norland bleiben während es mich hinaus zog in's unbekannte von Tare.
Jetzt hab ich den Dreck am Stecken.

Meine Mutter ist jetzt leider Tod krank, wie ich erfahren habe. Ich spüre es zumindest, dass mich ein großer Kummer zurück zieht in die Heimat. Aber ich kann meiner Mutter nicht in die Augenblicken, viel zu groß wäre meine Schmach ihr gegenüber zu stehn. Ich habe meiner Familie viel Schande bereitet. Nicht dass ich das gewollt habe, aber ich hätte mein ganz leben für Svenja geopfert, für eine Frau die nie was von mir wollte, wie sich am Ende herausgestellt hat. Und! wegen ihr habe ich diesen struntz dummen Küchenjungen. Achja Mutter, ich hab dich lieb.

In den Händen von Piraten zu sein, hat irgendwie nichts Positives an sich, wofür man Thjarek danken dürfte. Konkret. Es fühlt sich beschissen an gefangen zu sein. Ich weis nicht wohin wir segeln, wie lange und warum sie mich nicht einfach aufschlitzen. Sie sagten was von einer Geheimnisvollen Insel "Siebenwind". Ich habe schon öfters davon gehört, klar sie ist in aller Munde. Aber mich hats dort nie hingezogen und wisst ihr auch warum? Es ist ein verfluchtes Land, das wissen selbst die Götter! In Eskandar sagt man, Thjarek schaut dort nicht mehr hin, deshalb herrscht dort Tod und verderben.
Habe ich übrigens erwähnt, dass ich diesen kleinen Bub hasse?

~Ende~

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Wandeltag , 21. Carmar 18 nach Hilgorad
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Fragt mich nicht wie. Ich habe es geschafft! Wir Feiern gerade an Deck. Ich kann meinem Charme verdanken, dass ich mit dem "König der Piraten", das wohl jeder größenwahnsinnige Mensch von sich denkt sich als König zu betiteln, auf Du bin. Wir haben mächtige Pläne miteinander vor. Gut halb so mächtig, weil ich dem ganzen ein Ende bereiten und nicht mit machen werde! Wäre ja noch schöner Piraten zu helfen, bey Thjarek. Hunde sind das! Vor ein paar Stunden wollten die mich Tod sehen und jetzt bin ich der stellv. Oberst.

An diesem Punkt, danke ich meinem Vater der mich mit Klingen unterwiesen hat. Er war ein sehr starker Nortrave. Gut das kann man von den meisten behaupten, auch von mir. Aber bedingt dadurch, dass er in einer Werft gearbeitet hat würde ich sagen, mein Vater gehört einer zu den stärksten. Nicht nur dass die Arbeit alleine Holz zu bearbeiten reicht, nein er sucht seine Kiefern im Wald selbst aus. In meinen Augen bleibt er mein digger starker und naturverbundener Vater, der mir den Umgang mit den Äxten beigebracht hat oder zum großen Teil. Danke, es hat mein Leben gerettet.

Ich habe mich in einem Duell mit einem seiner stinkenden Ratten, als es um Leben und Tod ging. Er war gut, viel zu gut. Ich frage mich bis heute wie ich diesen Kampf überleben konnte. Eigentlich hätte ich der Tote sein müssen.

Am Ende hat sich herausgestellt, er war der ehemalige Oberst. Das ich ihn getötet habe, den einzigen in meinem Leben, hat dem "König der Piraten" wohl imponiert und mich gezwungen den Posten neu zu besetzen. Wir einigten uns nach einem gelage der superlative auf ein stellv.

Also der Plan lautet folgender. Kein Plan für Thoralf, ich steige bei Siebenwind von Board und suche mein Glück.
Ursprünglich lautete er, ich kriege mein Schiff zurück unter seinem Kommando und muss mich spätestens in einem wochenlauf im Hafen von Brandenstein einfinden um dort einen Seemann zurück nach Rothenbucht zu bringen. Der Mann scheint wohl eine wichtige und mächtige Person in seinem Vorhaben zu sein. Er hat nämlich einige skrupellose Handelspläne, die die Beziehungen zwischen Endophal und Galadon verschärfen sollen. Ich sollte sie zwischen Norland und Galadon anstacheln mit Überfällen und Verrat.

Achja, der kleine Kerl, er ist jetzt Küchenjunge auf dem Piratenschiff, ich kann ihn ja nicht einfach sterben lassen. Ich hoffe er wird dort glücklich, mich jedenfalls wird er nicht mehr sehn.
Es liegt nun an ihm, was aus seinem Leben wird oder viel mehr gesagt, es liegt an den Göttern.

~Ende~