So sich Sullin in der nächsten Zeit in Finsterwangen oder der Akademie zur Linken aufhält, wird ihm eine Nachricht überreicht. Es handelt sich um ein schlichtes Hadernblatt, akribisch gefaltet und mit Siegelwachs verschlossen. "Für Exzellenz Sullin" steht auf dem Brief in einer gleichmäßigen Frauenhand geschrieben. In das Wachs wurde ein ausdrucksloses, halbseitiges Gesicht geprägt. Sollte jemand das Siegel brechen, ohne dass der schlichte, aber kunstfertig darin verwoben arkane Schutz aufgehoben wird, bleibt das Pergament leer und nutzlos. Jemand wollte offenbar sicherstellen, dass kein unbegabter Geist die Nachricht öffnet. Für den Empfänger der Zeilen ist auf dem Pergament Folgendes zu lesen:



Exzellenz,

ich war einst Magistra der Akademie zur Linken auf Siebenwind, ausgebildet zur Zeit des Arcomagus Salpikor. Ihr werdet meinen Namen wenn, dann nur aus den Akten kennen, so diese den Fall der alten Hallen überstanden haben.

Ich erinnere mich an vieles, auch an geteilte Geschichte - auch wenn wir auf unterschiedlichen Seiten derselben standen.
Nostalgie führte mich zurück auf die Insel und der Wunsch zu sehen, ob in den Geistern der Vergangenheit mehr zu verstehen und zu lernen liegt, als meine Erinnerung preisgibt.

Eine alte Wegbegleiterin habe ich bereits aufgestöbert, ebenfalls eine Magistra zur Linken.

Vielleicht zieht ihr in Erwägung, mit zwei Kollegae ein Glas Wein zu trinken und über die Künste des Pfads zur Linken oder den allgemeinen Verfall der Welt zu philosophieren?
Ich werde die nächsten Wochen auf der Insel verweilen. Findet mich in der Akademie, wenn euch der Sinn nach einem Gespräch steht.

Ardis Daynar