Dieser Brief erreicht die Burg der Ritterschaft in Falkensee und ist an mehreren Aushängen in Brandenstein zu lesen:
Werte Ritterschaft der Sieben Winde, meine Kandidatur zum Hafenvogt des Freihafens Brandenstein dürfte auch inzwischen an der Tafelrunde bekannt sein. Ich möchte an dieser Stelle noch einmal klar machen, dass sich mein persönliches Verhalten nicht ändern wird, falls es zu meiner Wahl kommen sollte. Immer wieder bin ich mit verschiedenen Rittern aneinander geraten, es kam sogar zu Duellforderungen von der Seite eines Ritters, was mich mit großer Ehre erfüllt hat. Auch die Schikanen, die mich immer wieder von der Seite der Regimentsführung persönlich erreichen, tragen etwas zu meiner Skepsis im Umgang mit der Obrigkeit aus Falkensee bei. Hierbei Namen zu nennen, wäre unfein, würde ich doch den Namen einer mir nahe stehenden Familie möglicherweise noch mehr durch den Schmutz ziehen, als es dieser Uniformierte schon tut. Da ich aber von mir behaupte ein kluger Mann und ein guter Führer zu sein, weiß ich auch sehr wohl, dass persönliche Befindlichkeiten auf die Tätigkeit als Hafenvogt keinen Einfluß haben dürfen. Ich kann diese Dinge sehr gut trennen im Gegensatz zur amtierenden Vogtess, die alles in allem doch eine sehr emotionale Persönlichkeit ist. Ich werde nicht in meinem Sinne versuchen Brandenstein zu verwalten, sondern im Sinne seiner Bewohner, und wenn dies Zusammenarbeit mit der Ritterschaft und dem Regiment bedeutet bin ich dazu gerne bereit. Wenn es allerdings Konfrontation mit diesen Institutionen bedeutet, dann bin ich sehr wohl bereit auch diesen Wind mir ins Gesicht wehen zu lassen, weiß ich doch die Bürger Brandensteins hinter mir. Brandenstein kann mit mir als Vogt ein starker Verbündeter für Falkensee werden, allerdings ist uns sehr wohl bewusst, dass wir auf einer Augenhöhe agieren, und nicht als Lakai der großen Stadt. Dieser Freihafen hat verbriefte Rechte, die mit der Wahl von der Baronin nochmals neu bestätigt wurden. Diese Rechte werde ich zu verteidigen wissen.
Ehr den Vieren und Heil dem König!
Guntram Sonnacker
*schwungvoll unterzeichnet*
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