*die Schrift wirkt überaus hastig. Schräg liegen die Buchstaben, als kippten sie gleich über.*
Die Viergötter mögen mir verzeihen,
ich schreibe Euch diese Zeilen um Euch mein Missfallen über die kürzlichen erheblichen Erweiterungsarbeiten in Brandenstein mitzuteilen! Scheinbar gingen diese ja allein von der Lehensverwaltung und der Malthuster Armee aus, ansonsten hättet Ihr ja sicherlich die Freundlichkeit besessen, die treuen Bürger und Pachtzahler auf mögliche Einschränkungen ihrer Wohnverhältnisse hinzuweisen.
Schaut Euch die Wohnräume der Nummer Elf bitte einmal an! Die ganze Westwand wurde mir binnen kurzer Frist, während derer ich bei einer Freundin ausserhalb Brandensteins weilte, zugemauert! Die Fenster wurden mir herausgerissen, eine kahle Mauer ist nun, auf was ich tagtäglich blicken muss. Nicht mehr mit Blick nach Draussen kann ich mein Frühstücksbrot einnehmen - Nein - ich starre auf kaltes Mauerwerk! Um etwaigen Missverständnissen zuvor zu kommen, weise ich noch darauf hin, daß meine Abwesenheit von Daheim schon vor der Quarantäne begann - ich mich also keinesfalls unerlaubt ausserhalb Brandensteins befand. Scheinbar hielt man meine Wohnstatt für verwaist und glaubte daher nicht einmal ein kurzes höfliches Schreiben an mein Nachrichtenbrett hängen zu müssen! Ich werde die offene Pacht noch zahlen, für den laufenden Mond aber aufgrund dieser erheblichen Einschränkung aber nur die halbe Pacht entrichten und mit sofortiger Wirkung den Pachtvertrag für das Haus Nummero Elf kündigen!
Selbst bei einer erheblichen Senkung der Pachtsumme, glaube ich nicht, dass diese Räumlichkeiten für mich weiterhin geeignet sind und schaue mich daher nach einer Alternative um.
zerknirscht Eure
Händlerin Jeska Raufels
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"In Falkenstein ist der König fern"
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