...nämlich Brandensteins, Falkensees, Seebergs und Südfalls, finden in ihren Postfächern und Briefkästen (falls nicht vorhanden, an ihren Brettern) Briefe, die mit einem blutroten Siegel verschlossen sind. Ein weiteres Schreiben ergeht an die nortravische Siedlung. Auf den Umschlägen steht in roter Tinte und großen Lettern "EILT!"
Das Siegel zeigt einen halben, schreienden Falken mit erhobener Schwinge, die andere Hälfte trägt das Wappen der Lichtenfelser Grafschaft auf dem Festland.*


Verehrte Stadthalterinnen und Stadthalter,
verehrte Vogtsleut',
verehrte Stadträte,
möge die Liebliche Euch schützen und mit Euch wandeln.


Seit langem plage ich mich nun mit der Mühe, für mich und mein Geschäft den geeigneten Standpunkt zu finden.
Ich betreibe seit fast einem Umlauf meinen Handel mit Tieren aller Art; ebenso verstehe ich mich auf das Zureiten beinahe aller Pferderassen; weiterhin schule ich Lernwillige in der Kunst des Reitens; ferner bilde ich edelste Jagdfalken aus.

Da ich mittlerweile kurz vor der offiziellen Ernennung zum meisterlichen Abrichter durch die Grafschaft Lichtenfels stehe, steht mir der Sinn nach der Errichtung eines eigenen Hofes.

Ich bitte Euch nun mit meinem Schreiben darum, die Möglichkeiten zu überprüfen, auf den Territorien Eures Verwaltungsbereiches einen Hof zu errichten.

Die Kosten hierfür übernähme selbstverständlich ich, ebenso die Kosten zum Bau des Hofes. Primär im Vordergrund steht eine großflächige Möglichkeit zur Unterbringung meiner Tiere, derenthalber müsste ein Gatter aus mehreren Bereichen für Groß-, Klein- und Nutzvieh sowie Pferde als auch einer Voliere zur Vogelhaltung bestehen.

Antworten und Nachrichten ergehen an:
Tizian Falkenschwing,
Haus Nr. 16,
Brandenstein.


Ich danke Euch im Voraus für Eure Mühen und verbleibe
mit den besten Grüßen und dem Wunsch um Vitamas Segen,

Tizian Falkenschwing,
Freischaffender Tierhändler, -züchter, Falkner, Reitlehrer.

In den folgenden Tagen kann beobachtet werden, dass eine mürrisch dreinblickende Gestalt immer wieder auf einem braunen Waldhengst zu den Stadt- und Siedlungsverwaltungen trabt.
Briefe, die mittlerweile wegen Nässe unleserlich geworden sind, werden zeitnah gegen neue ausgetauscht, die denselben Wortlaut tragen.

Auch am heutigen Tage erscheinen Briefe mit dem selben Wortlaut und in leserlicher Form, frisch versiegelt, in den Briefkästen und an den Brettern der jeweiligen Stadtverwaltungen.
Der Reiter, der die Briefe einwirft und anbringt, wirkt umso mürrischer, je öfter er die Briefe erneuert.