*ein einziges Exemplar, das von William Glaron geschrieben wurde*
I. DER BEGINN
Es ist der 27. Querler 21 Nach Hilgorad. Ich, William Glaron, Streiter und Adjutant der Ordensleitung des Ordens der wachenden Löwen, beginne diese Geschichte weil ich wo möglich einen großen Fehler begangen habe. Wir sind heute in die Ruinen von Rohehafen runter gestiegen. Trotz aller Gefahren haben wir das Schwert, von dem der Doppelgänger Dämon sprach, herausnehmen können. Wo möglich hatte ich und Erin Caoimme eine Krankheit aus der Krypta mitgenommen. Erst suchten wir nach einem Heiler in Falkensee, als wir keinen fanden kehrten wir zurück zum Wall. Ich wollte gerade etwas vom Schrank im Lazarett heraus holen, ehe ich eine Stimme hörte... Meine Stimme.
Ich wusste, dass die Klinge zu mir sprach.
"Du darfst mich nicht den Magiern zeigen, sie werden versuchen uns zu trennen."
Magier.. Hatten sie nicht mehr Fehler gemacht als wir? Was war mit dem Adeptus? Er legte sein Leben in die Hände eines Dämons. Für was? Für eine nichtsnutzige Frage und eine nichtsnutzige Antwort. Hatten sie selbst denn schon mal eine Information preisgegeben, ohne einen Vorteil zu erwarten?
Aber war es nicht auf der anderen Seite weise, die Klinge untersuchen zu lassen? Sicherlich... Aber es war ein schmaler Grad. Die Klinge würde uns voran bringen, endlich hätten wir die Chance die Diener des Einen zurückzuschlagen. Wir könnten wieder das Ödland zurück erobern, es verschönern, die Ruinen aufbauen!
Nein. Ich wusste nicht wessen Klinge es war, oder was für eine.
"Ja, es ist möglich, dass sie mich von dir trennen können. Das wirst du doch nicht zulassen oder?"
Ich hatte noch immer die Gelegenheit mich von der Klinge zu trennen. Gut. Und nein, ich würde es nicht zulassen, dass es ohne meinen Willen weggenommen wird. Sie ist stark, alt, einzigartig und wissend. Von Anfang an war es mir bewusst; es war eine Reise in das Dunkle. Würde das Dunkle es schaffen mich gänzlich zu verschlucken?
Mein Husten war weg. Ich zog meine Hand raus aus dem Schrank, ich brauchte keine Medizin mehr. Das Kratzen an meinem Hals war nicht mehr da. Auch das Gefühl der Schwäche ließ nach. Es war die Klinge die mich heilte. Die Klinge verstummte, die Stimme in meinem Kopf war auch weg.
Erin hatte noch immer den Husten, sie war noch Krank. Die Klinge hatte nur mir geholfen. Aurora Crux, eine Weißmagierin hat sie untersucht. Jedoch ohne Ergebnis. Die Weißmagierin konnte Erin nicht heilen. Erin kam zu mir, beschimpfte mich und gab die Schuld mir. Nur wegen einer scheiß Klinge wäre das ganze passiert. Ja, wegen einer Klinge..
"Ich kann sie heilen."
Wieder hallte meine eigene Stimme durch meinen Kopf.
"Nichts leichteres als das. Aber du musst mir beweisen, dass du es mit unserer Bruderschaft ernst meinst."
Bruderschaft? Eine Waffe, ein Träger. Nichts einfacheres als das zu verstehen, jedoch konnte niemand erahnen um was es sich dabei handelte.
"Ein Blutstropfen."
Ein Blutbund. Ich hatte meine Bedenken, sicherlich. Aber sie stand vor mir, laut hustend, besorgt und wütend zu gleich. Ich ging rauf in den obersten Stock.
Jetzt war ich alleine mit der Klinge. Ich hielt sie hinauf und fuhr mit meinem Zeigefinger über die scharfe Klinge. Ein schwacher Schmerz als sich die Haut riss. Plötzlich sah ich dann einen Mann aus mir treten. Es war als ob er aus meiner Brust raus stieg. Er drehte sich um, ich sah mich selbst.
"Ich werde sie heilen, keine Sorge, Bruderherz."
So sprach er zu mir. Bruderherz nannte er mich. Er ging runter, ich wartete oben. Auf Zinnen, blickte ich zu meinem Feind, in das Dunkle des Ödlands. Plötzlich spürte ich eine Kälte. Eiskalt war es für einen Moment, auch am Griff der Klinge spürte ich das gleiche. Für ein ganz kurzen Moment. Jetzt war es wieder da. Etwas fremdes. In mir drinnen.
"Ja, ich bin es."
Ich hatte einen Pakt mit einem Dämon gemacht.
"Das Schwert gehörte einst mir. Aber dann wurde ich versklavt. Aber jetzt, durch euch, bin ich frei. Ich fühle mich wieder fast wie ein Mensch."
Er war mal ein Mensch wie ich es gewesen bin. Und all meine Kameraden.. Dann wurde er versklavt, aber wie? Ich muss mehr mit ihm reden, herausfinden, wissen...
"Du brauchst keine Bedenken haben. Wir werden unsere Feinde vernichten, jenes das du als ein Feind siehst. Für mich reicht es, dass Blut vergossen wird."
Blut.. Die Klinge hatte Durst nach Blut. Aber egal was für eines. Sie akzeptierte auch die Kreaturen, die das Grünland bedrohten. Mit den ich jeden Tag kämpfte.
"Du musst stärker werden. Es gibt noch so viele Sachen, was ich dir zeigen werde.. Aber lassen wir es nicht überstürzen."
Sie Stimme wurde leiser und langsam entfernte sie sich.
"Ich habe sie geheilt."
II. DIE WAHRHEIT
Oft war sie still... Aber wenn sie begann zu reden, dann erzählte sie viel.
Heute wurde wieder Brandenstein angegriffen. Die Nachricht kam schnell durch einen Boten. Ich ritt mit meinem treuen Kameraden Benedict Rabenfels nach Kesselklamm, wo sich schon Streiter der Völker versammelt hatten. Die Armee war schon über Lilienwall hinweg und marschierte gen Brandenstein. Wir müssten uns beeilen, sonst wäre Brandenstein auf sich alleine gestellt. Wir kämpften uns durch die Nachzügler der Armee durch. Kurz vor den Toren Brandenstein's erreichten wir die Armee. Viele Männer und Frauen fielen. Die letzten schafften es noch sich dem Dämon zu stellen. Die Diener Bellum's hatten ihn eingesperrt. Sie versuchten ihn zu bannen. Es schien vergeblich. Immer wieder stürmten die Truppen des Dämons auf uns zu. Zwei der Diener Bellum's, Mythrandir und Maltheos Thorn kämpften mit dem Dämon. Doch das ganze dauerte zu lange... Unsere Reihen hatten sich schon gelichtet. Ich nahm die Klinge, die hinter meinem Umhang verborgen war, raus. Entschlossen ging ich zum Kreis, den die Bellum's Diener erschaffen hatten. Von hinten näherte ich mich an den Dämon. Ich hielt die Klinge mit beiden Händen fest. Mit aller Kraft rammte ich sie zwischen die Schwingen der Kreatur. Mit einem lauten Schrei verschwand er in einem großen Feuer. Weg war er... Ich drehte mich um, ging in die Dunkelheit rein.
"Ich sagte es ja."
Wieder hallte die Stimme in meinem Kopf. Ich konnte es nicht glauben, war ich es, der den Dämon vertrieb? Oder doch die Diener Bellum's? Nein... Der Dämon verschwand erst, wie ich die Klinge benutzt hatte.
"Nein. Er ist nicht vernichtet. Er ist weg, aber bald wird sein Meister ihn wieder zurück holen. Und alles wird wieder von Vorne anfangen."
Er war weg. Aber er wurde nicht vernichtet. Was müsste man tun?
"Du musst dich dem Dämon stellen und mich in das Herz des Dämons stechen."
Dann konnten wir den Dämon vernichten... Für immer.
"Wir werden noch vieles zusammen machen, Bruderherz. Du musst dich stärken."
Wieder verstummte die Klinge. Ich kehrte zum Schlachtfeld zurück. Ich sah wie die Verletzten auf dem Boden lagen. Es hätten viel mehr sein können. Die Bellum's Diener jubelten über ihren Sieg. Niemand hatte die Klinge bemerkt... Gut.
Zurück am Wall. Nun sprach sie wieder mit mir. Denn auch Benedict sprach über die Klinge...
"Du solltest mich nicht einem Magier zeigen. Sie werden mich entdecken."
Ich nippte an meinem Wein. Den Leuten am Tisch hörte ich lange nicht mehr zu. Warum hatte die Klinge den Orden ausgesucht? Was waren die Gründe?
"Ich kann mich nicht frei im Grünland bewegen. Und der Orden ist hier an der Grenze. Ihr wart leicht zu erreichen."
Die Seele in meiner Klinge war einst wie ich. Ein Mensch. Ein Ritter. Er kämpfte für seine Kameraden, für sein Land. Doch stürzte er in die Verdammnis als er in der Schlacht starb. Denn alles hatte seinen Preis. Er wurde zu einem Dämon, versklavt wurde er.
Das gleiche Schicksal erwartete also auch mich. Aber die Klinge sprach auch von einer Schlacht die uns erwarten würde. Ich hätte den Feind noch nie gesehen... Irgendetwas kommt auf die Insel zu. Etwas schreckliches. Und unsere größte Hilfe würde diese Waffe sein... Nein, es lügt mich wohl nicht an. Die Zeichen sind eindeutig. Der Feind hat einen Plan. Es gibt keine Alternative. Ich muss die Klinge hüten.
Doch Benedict... Er ist davon überzeugt die Klinge einem Magier zu zeigen. Was soll ich tun?
Die Klinge ist mächtig... Es zerschmettert unsere Feinde, es heilt Krankheiten und schließt Wunden, es kann Untote versklaven, Dämonen töten... Nur die Götter wissen, für was es noch allem fähig ist...
_________________ William Glaron
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