[OOC: Der Brief ist IG zu finden (Invisfunktion bei der Tür im Gardeturm anschalten), aber auf der Rolle war nicht mehr genug Platz für den Schluss. Daher hier als Ganzes.]Es war zum Ende des 5. Hellzyklus, als eine Frau mit kurzen, roten Haaren sich auf dem Weg zum Schloss machte. Angewiderte Blicke trafen die Ratten, ansonsten schaute sie sich stets achtsam um, als befürchte sie angegriffen zu werden. Jegliche Wache auf dem Weg zum Schloss wurde lediglich wachsam angeblickt. Ein Gruß, außer man verlangte es von ihr, blieb stets aus. Letztlich klemmte sie eine Schriftrolle an der Gardetür fest.Zitat:
Die Viere mit euch, Herr Steinhauer.
Ihr wolltet Bedenken und Ansichten von den Bürgern, hier bekommt ihr eine.
Ich lebe seit fast 3 Götterläufen auf dieser Insel, davon die meiste Zeit in Falkensee. Im ersten Götterlauf leitete ich den Seiltänzer, in dem etliche Feste stattfanden. In diesem Götterlauf wiederum wirkte ich in zwei erfolgreichen Theaterstücken mit, schenkte aus und leitete schließlich den Kessel, organisierte für diesen Feste und Empfänge (es sollten noch mehr folgen) und durch meine Hand fand zum einen der erfolgreiche Astraelsmarkt wie auch der Bellumsmarkt kürzlich statt. Ich habe es sehr geschätzt, dass ihr und eure Mannen im Kessel vorbeigeschaut und gefragt hattet, ob alles in Ordnung wäre. Ich sah euch gerne als meine Gäste an. Sowohl euch, als auch Herrn Falkenhain, habe ich stets geschätzt. Ich betrachtete Falkensee als meine Heimat, fühlte mich hier, wo auf Kultur geachtet wurde und jeder brav zahlende Bürger zufrieden leben konnte, wohl und durchaus auch geborgen.
Diese Gefühle sind jedoch momentan dahin.
Ich habe die letzten Tage in Brandenstein verbracht, auch wenn ich da sicherlich kaum willkommen bin. Doch würden die Malthuster Vertreter des Königs, die sich als Vermittler anbieten, gnadenlos niedermetzeln bzw. niedermetzeln lassen? Würde der aktuelle Leutnant einen Sturm auf den Tempel zulassen? Denn auch wenn es nur Orken und Viertler gewesen sein mögen (ich kann es nicht beurteilen, da ich mich aus den Kämpfen raushielt und mich in mein Haus verbarrikadierte), lag dieser Vorfall unzweifelhaft in der Verantwortung des Hauptmannes der Ersonter Garde. Ihr allein hättet dieses Blutvergießen verhindern können, was aber nicht getan wurde. Seid mir nicht gram, dass ich diese drastischen Worte wähle, denn wie erwähnt hielt ich große Stücke auf die Garde und hoffe, dass ihr und eure Männer ein Einsehen habt und die aktuellen Verhältnisse zum Guten hin ändert.
Gestern betrat ich die Stadt Falkensee und war über alle Maßen entsetzt über den Anblick, der sich mir bot. All der Dreck, dazu diese Rattenplage und, was mich am meisten schockierte, enttäuschte und auch wütend machte, das Gebaren der Viertler, die sich als neue Herren der Stadt aufspielen! So gingen ich und Fräulein Bjara die Straße entlang, die breit genug war, doch schnauzte uns ein Viertler an, wir sollten Platz machen und bezeichnete uns wortwörtlich als "verdammte Dirnen". Ich, eine treu ihre Miete zahlende Bürgerin, will mir so etwas nicht anhören lassen müssen. Meine Miete war und ist es, die den euren und den Sold eurer Männer finanzierten. Dies werden sich auch gewiss andere Bürger nicht gefallen lassen. Viele sind schon fort, viele werden ihnen folgen, wenn sich die Verhältnisse nicht sofort wieder ändern!
Möge sich die Garde als Herz des Lehens betrachten und, sofern es je wieder einen Rat geben sollte, diesen als Hirn - was sind Herz und Hirn ohne Hände, Füße, Arme, Beine, Augen, Ohren etc.? Was sind Garde und Rat ohne Bürger, die treu ihre Miete zahlen? Wollt ihr eine Stadt bestehend aus Viertlern und Orken? Dann könnt ihr euch sicher sein, dass das alte Falkensee tatsächlich Geschichte sein wird.
Ich habe hier nun einiges geschrieben, was man mir als böswillig unterstellen könnte. Doch ich meine es nur gut. Ich habe das Leben hier geschätzt. Ich sehe es aber nicht ein, in einem verdreckten Rattenloch zu leben und mich von Menschen, deren Stand unter meinem bürgerlichen ist, rumschubsen zu lassen.
Bringt Ordnung in euer Lehen!
Astrael sei bei dieser Aufgabe mit euch,
Felis Andras
P. S.: Wenn ihr mir antworten wollt, so gebt einen Brief an der Ecclesia Elementorum in Brandenstein bei mir oder Hohepriester Lazalantin ab.