Am Aushang am Marktbrett Falkensees wurde folgendes Schreiben mit angeschlagen:Zitat:
Dem Schwertherren und der Krone zur Ehr.
Mit einigem Befremden mußte ich diese Zeilen doch lesen, enthalten sie unabhängig vom sonstigen Inhalt doch einige Spitzen, die man nur ungern unkommentiert im Raume stehen lasse.
Wie wohl nicht anders zu erwarten stimme mich vor allem der Passus über Malthust nachdenklich. Zwar sprecht ihr wahr, wenn ihr schreibt, dass man im Lehen Malthust zu Siebenwind beständig von Soldaten umgeben ist, erfreue sich die Armee doch über beständigen Zulauf und Rückhalt aus Kabinett und Volk, jedoch ist für mich dort der Vorwurf nicht recht ersichtlich, bzw. der Vorteil, den der Ersonter Bund zu Siebenwind dort zu bieten habe, da ich für meinen Teil bisher das Vorhandensein einer schlagkräftigen, königs- und viergöttertreuen Armee nicht als Nachteil ansehen konnte. Wenn ihr dies anders seht hilft mir dies zumindest aber den Ratschluß ihrer Durchlaucht nach zu vollziehen.
Ebenfalls befremde mich der Ausspruch, dass die Soldaten Malthusts nur für die Klinge arbeiten, aber vielleicht mangelt es mir auch einfach an ausreichenden Kenntnissen des Galad um diesen Ausspruch in seiner Gänze zu verstehen, schwingt diesen Worten doch dieser Hauch des Negativen mit, auf den ihr es abseht. Was insbesondere verwundert, wenn ihr Hektor Steinhauer als Soldaten bezeichnet und sein Vorgehen als vielleicht voreilig oder unüberlegt, aber immerhin soldatisch korrekt. Dies wirke, als seie es mal richtig und mal falsch Soldat seiner allerheiligsten Majestät zu sein und entsprechend zu handeln und das nennt man vornehm ausgedrückt bigott.
In diesem Zusammenhang weise ich gerne wiederholt darauf hin, dass die Soldaten des Lehens Malthust zu Siebenwind vereidigt sind auf Fürst, König und den Schwertherren. Dass ihr mit ersterem Eure Differenzen habt ist wohlbekannt, allerdings bleibt hier fest zu halten, dass seine allerheiligste Majestät ihm ihr Vertrauen aussprach, als er mit den Pflichten des Lehensherren zu Malthust betraut wurde und gerade ihr als Mann von Adel würdet gut daran tun, das Vertrauen seiner allerheiligsten Majestät nicht unbotmäßig in Frage zu stellen.
Dass ihr an einem Eid auf König und Schwertherren einen Hehl finden mögt mag ich Euch nicht unterstellen und entsprechendes habt ihr auch nie geäußert, dennoch bleibt zu bedenken, dass ein Abrücken vom Dienst an der Klinge hin zum Dienst für die Klinge kein allzu kluger Schachzug sein mag. Denn und dort werdet ihr mir als Soldatenbruder zwangsläufig zustimmen müssen, ihr werdet keinen Geweihten des Schwertherren finden, der nicht umhin kommt ein zu gestehen, dass ihm vielleicht ein Schwertbruder oder Tempelgardist immer näher stehen wird als der gemeine Soldat, dass es aber letzterer ist, der maßgeblich die viergöttliche Ordnung aufrecht erhält und die Bürger vor Übergriffen schützt, da die Kirche und damit die Viere zwar in den Herzen und Seelen der Menschen allgegenwärtig sein mögen, nicht aber in persona. Diesem Umstand tragen die Armeen, Garden, Banner und Wachen des galadonischen Großreiches Rechnung und diesen Beitrag zu schmälern stehe Euch schlicht nicht zu.
Zuguterletzt bleibt fest zu halten, dass die von Euch geschmähten Klingen aus Malthust auch von Eurer Person aus nur allzu willkommen waren und von Seiten Malthusts aus auch immerzu bereitwillig angeboten wurden, wenn es darum ging, Bedrohungen für ein königliches Lehen entgegen zu treten und dass es auch diese Klingen waren, die der von Euch beschriebenen Eskalation einen Riegel vor schoben und auf den Rücktritt von Gnaden Custodias pochten.
Somit bleibt für mich nur fest zu halten, dass die Spitze, mit der ihr auf uns zu zeigen versucht stumpf ist und dass zumindest bei mir der Eindruck zurück blieb, dass ihr nicht so recht wußtet, auf wen ihr sie richten solltet, so dass es zu einem recht ungezielten Rundumschlag ausartete, der das eigentliche Anliegen Eurer Entschuldigung verwässert.
Außerdem komme ich nicht um hin fest zu stellen, dass derartige Zustände wie ihr sie beklagt und zu ertragen hattet uns in Malthust vollkommen fremd sind, wo Lehensführung und Armee Hand in Hand arbeiten. Dass diese Hände bisweilen keine Handschuhe aus Samt, sondern aus Stahl tragen mag Euch befremdlich sein, aber so frage ich mich, wenn ihr nur tief genug in Euch hinein blickt, wünscht ihr Euch dann bisweilen nicht genau dies auch für Euer Lehen?
Bis es soweit ist wird das Lehen Malthust zu Siebenwind weiterhin jenen Zuflucht und Heimat anbieten, die an Ersont, nicht aber an ihrer allerheiligsten Majestät verzweifelt sind und so ich Euer Schreiben nur richtig deute wird dieser Zustand noch eine ganze Weile anhalten.
Für die Armee des Lehens Malthust zu Siebenwind
*Unterschrift* Soldatin Nadeeda al Nuribad