Königstag, 15. Oner des Jahres 22 nach Hilgorad
Ewige Ehre sei seiner heiligen Majestät Rex Hilgorad ap Mer!Ich bekam zu hören, dass ein Streiter des Ordens der wachenden Löwen als Ketzer beschuldigt wird. Ein ehrbarer Mann, der einen starken Glauben an die Viere hat und der Krone und den Vieren treu dient. So ist es meine Pflicht als Ordensmeister, mich zu dieser Sachlage zu äußern.
Die Anschuldigung, die vom Edelmann Waldemar Delarie kommt, beruht meines Wissens nach weder auf Fakten noch auf sonst irgendwelchen Tatsachen. Bei allem Respekt, inselweit ist es bekannt, dass der genannte Edelmann eine aktive Propaganda gegen den Orden geführt hat, der stets pflichtbewusst seine Aufgaben und seine Tugenden befolgt hat. Ich sehe diese Behauptung als eine weitere Respektlosigkeit gegenüber dem Orden. Denn wäre es eine sorgenvolle Vermutung des Edelmannes, hätte er die Ordensleitung verständigen müssen und keine Gerüchte fernab von unserem Wissen verbreiten. Hätte man sich um die Sicherheit des Grünlandes gesorgt, wäre die einfachste Lösung mit der Ordensleitung zu kooperieren. Doch anscheinend gilt diese Anschuldigung des Edelmannes für den ganzen Orden und seiner Mitgliedern, wie es auch in den Auszügen seiner Ersonter Postille zu lesen ist.
Hier ist ein Auszug seiner Propaganda von der selbstverfassten Ersonter Postille, veröffentlicht am 9. Carmer des Jahres 21 nach Hilgorad;
Zitat:
„... Der Löwenorden ist eine Schande auf Siebenwind! Er ist schlecht geführt und von Verbrechern und Halunken durchzogen. Jeder Malthuster Bauer versteht mehr von Ehre als ein Löwe. Jeder Malthuster Bauer hat mehr Mut und Aufrichtigkeit im Leibe als ein Löwe. Lieber sollte man mit den Malthustern Seite an Seite fechten als sich auf Löwen zu verlassen, die einem die Krallen in den Rücken schlagen! Kehrt dem Löwenorden den Rücken zu und verachtet jene, die sich lieblich geben und wie ein Diener des Einen verhalten! ...“
Ein weiterer Auszug aus der Ersonter Postille, veröffentlicht am 27. Carmer des Jahres 21 nach Hilgorad;
Zitat:
„… Sie schützen Mörder, Verräter und Ketzer aus den Reihen der elementaren Orden vor der Rechtsbarkeit ... Mögen sie eines Tages erkennen, dass es die Löwen sind, die durch ihre blinde Wut nach Anerkennung, Ruhm und Ehre die Gefahren bringen ...“
Der Orden hat sich bis dato nie zu diesen Postillen geäußert, doch ist die Feindlichkeit des Edelmannes gegenüber unseren Orden nicht zu übersehen. Daher frage ich mich, ist dieses Verhalten des Edelmannes, trotz seinem Stand, angebracht? Denn die Aufgabe jedes Löwen ist nicht leicht, unser einziger Verdienst ist das Vertrauen der Krone und des Volkes, das hier unter die Füße genommen wird. Wenn wir auf dieser Seite der Insel sein wollen, werden wir auf die andere Seite geschickt, und umgekehrt; wollen wir schlafen, so müssen wir wachen, und standhaft müssen wir bleiben, wenn wir uns lieber verstecken wollen. Denn Anderes können wir uns nicht leisten. Unser Kampf gegen die Diener des Einen ist ein tag täglicher Kampf, wir sind die jenigen, die stets an der Front stehen. Wir arbeiten im Dunkeln, wir tun unser bestes um das Böse zu bekämpfen, weil es uns sonst zerstören würde.
Somit hoffe ich, dass diese potentiell kompromittierende Lage sobald neutralisiert wird. Die Ordensleitung steht stets zu Verfügung.
Ewige Ehre und Treue sei Orden, Lehen und Krone.
Ordensmeister William Glaron
Schwert der Kronmarkt
*Unter jenem Schreiben ist das Siegel des Löwenordens in blauem Wachs..*