Im Zwielicht des Dunkelzyklus streift eine filigrane Frauengestalt durch die sonst leeren Gassen Brandensteins und hinterlässt auf der Pforte des Tempels einen weißen, versiegelten Umschlag. Es fällt beim Öffnen einem ein goldenes Amulett in die Hand.
Auf dem sich in ihm befindlichen Brief sind folgende Zeilen zu lesen.Zitat:
Morsans Ruhe kehre mit Euch ein,
Bruder Iycheas Vrahn, alter Freund.
Ich lasse Euch durch diese Zeilen mein aufrichtiges Beileid zukommen und bitte Euch um Vergebung für die Verwüstung des Morsanangers zu Brandenstein. Es war mir eine ganz persönliche Notwendigkeit, der Gebeine der dort verbannten Toten habhaft zu werden. Da Ihr ein Mann des Intellekts seid, fernab der emotionalen Beweihräucherung und Rage der so zügellosen Siebenwindbewohner, gehe ich davon aus, dass Ihr mir diese Tat nachseht. Es soll nicht zu Eurem Schaden geschehen sein.
Anbei entsende ich Euch ein Schmuckstück, das von einem meiner Diener aus einem Grabe geraubt wurde. Niemand soll sagen, ich sei eine gemeine Grabräuberin. So nehmt es zurück - an welcher Stelle es lag und wem es einst gehörte, vermag ich nicht länger zu sagen. Die Gebeine sind nun Einerlei. Doch womöglich könnt Ihr hiervon Lakaien anheuern, welche Ordnung auf Euren Friedhof zurückbringen.
Fürderhin kam mir zu Ohren, Ihr würdet von einem des Nächtens umherwandernden Daimonen heimgesucht werden. Eine amüsante Vorstellung, wahrlich, seid Ihr doch gewiss mehr Herr einer solchen Lage, als die meisten anderen es sein könnten. Nichts desto trotz will ich Euch bezüglich dieses Ammenmärchens, sowie einer weiteren Angelegenheit, welche unser gemeinsames Vorgehen erfordern wird, in Balde aufsuchen. Erwartet mich zu den späteren Zyklen im Dunkel.
Ich verbleibe mit den besten Grüßen und hoffe auf Eure Nachsicht,
Exzellenz Sinistra