Immer häufiger hört man die Leute reden und tuscheln. Sie schaun unsicher um sich und scheinen auch ihre Häuser gewissenhafter abzuschließen. Denn in den letzten Wochen scheint ein neuer Dieb sein Unwesen in Brandstein zu treiben.
Bürger vermissten ihre Geldbeutel, Taschen der Packpferde waren offen und Haustüren standen Sperrangelweit offen.

Man soll ihn schon beobachtet haben, doch mehr als Umrisse in der Dunkelheit konnte noch keiner entziffern.

Wer er ist und wo er her kommt weiß man wohl nicht, doch sicher ist, das er sein Handwerk beherrscht und sehr flinke Finger hat.

*Eine kleine, zierliche Frau in zusammengewürfelten, auffällig bunten Kleidern lauscht aufmerksam den Gesprächen in der Taverne und auf dem Markt, ein spöttisches Lächeln huscht über ihre Lippen und abfällig kraust sich die sommersprossige Nase.*

Sieh an, sieh an... eine fremde Ratte stielt den Käse in unserem Gebiet.

*Kurz darauf sieht man einen unscheinbaren Schatten in durch die dunklen Gassen streifen*

*ein älterer Herr in feinem Gewand gekleidet sitzt ab und zu in der Taverne hinten in der Ecke, langsam durch den Bart streichend lauscht er den Gesprächen wobei er ein mürrisches Gesicht zieht und leise brummt *

Gefällt mir garnicht... ganz und garnicht, sowas lockt nur die Aufmerksamkeit der Obrigkeit an.
Hrm..hrm...könnte fatale Folgen haben...die Geschäfte müssen weiterlaufen.

Na mal schauen...

*unter einem dumpfen klatschen schlägt er mit der Faust in die andere Hand und lehnt sich wieder zurück in den Schatten*

Ein kleiner junge sitzt zappelig auf einem der Hocker am Tresen, ab und an sieht man ihn auch auf dem Marktplatz herumlaufen, dann und wann in begleitung eines kleinen mädchens. Ab und an wechseln in seiner Gegenwart Dinge den Besitzer...mal freiwillig, mal unfreiwillig. In den letzten Tagen aber scheint ihm das "Geschäft" nicht so locker von der Hand zu gehen.


Na mal sehen wer der Wilderer ist oder? *nuschelt er zu seiner kleinen Freundin*

Nur aufmerksamen Beobachtern mögen die Kinder auffallen, welche sich nun oft in der Menge herumtreiben, fangen spielen, herumtoben und ganz augenscheinlich das tun was durchschnittliche Kinder in diesem alter so tun. Aber irgendwie scheinen sie augen und ohren auch überall zu haben....und ein kleiner Junge der zu ihnen gehört, kritzelt langsam mit jedem Gerücht mehr das er erfährt ein Bild....zu dem bald nur noch der passende Name fehlt, um gewisse Revieransprüche von seinen Verwandten klären zu lassen....

Eine gross gewachsene Frau in einem Seidenkleid schreitet durch Brandenstein und hört beim vorbeigehen an einigen Bürgern immer wieder über Diebstähle und Raub. Während sie vorbei schreitet, schüttelt sie leicht ihren Kopf.

Leise murmelnd sieht sie sich um und erblickt die Menschen, die teilweise an kleinen Lagerfeuern nächtigen, da keine Unterkünfte vorhanden sind.

"Es ist die falsche Zeit dieses zu tun....
lieber sollten auch diese Kinder sich um das grössere Problem kümmern....."

Dabei verebben ihre Worte in der Leere und sie hebt den Saum ihres Kleides wieder und tritt langsam durch den Schnee.

Immer wenn er ab und an ein kleines Wörtchen wie "Dieb" oder "Einbruch" hört, beginnt er leicht zu lächeln. Und immer wieder denkt er: "Hach, das leben ist doch so schön."

Lächelnd geht er weiter und denkt gar nicht daran zu fragen, wer denn der Einbrecher war. Er wusste es bereits. Oder besser gesagt, er wusste was er wissen musste.

Nur der Kontakt fehlt noch. Der richtige Kontakt.