Vierentag, der 4. Onar Ich kam heute auf der Insel an. Die Menschen sind freundlich, aber ich war noch nie der Stadttyp. Ich weiß nicht wie lange ich es hier aushalte.
Endtag, der 5. Onar Ich habe einen kleinen Park gefunden, an dem ich abseits des Treibens auf dem Markt etwas entspannen kann, aber es ist kaum ein Vergleich zur Freiheit in den Wäldern und der Natur. Ich werde mich weiter umsehen. Die Stadt will ich allerdings noch nicht verlassen, denn ich fühle mich noch etwas schwach.
Königstag, der 6. Onar Ich bin heute wieder aufgewacht und hatte das Gefühl, dass ich das Gewebe der Magie besser verstehe. Vielleicht kann ich es wagen die Stadt zu verlassen. Die Stadt wird mir auch zunehmend doch unsympathischer, denn ich habe heute auf dem Markt einen Mann gesehen, der ein großes Langschwert in einen kleinen Stoffbeutel schob. Ich konnte keine Anzeichen von Magie erkennen. Es ist mir ein Rätsel wie ihm das gelingen konnte.
Felatag, der 7. Onar Heute war ich erneut in der nähe des Marktes und habe einen anderen Mann beobachtet. Es war äußerst absonderlich, denn ich konnte nicht nur mit den Augen erkennen wie er Mund, Lippen, Arme und Beine bewegte. Vielmehr war es wie eine Eingebung eines mächtigen Puppenspielers der mir die Gewissheit über die Gedanken des fremden Mannes verlieh. Ich habe dabei kein gutes Gefühl.
Mondtag, der 8. Onar Es ist mir erneut widerfahren. Ich sah den Mann wie er das seltsame Langschwert aus dem kleinen Stoffbeutel nahm und ich sah nicht nur die Freude auf seinem Gesicht. Vielmehr hatte ich wieder eine dieser schaudernden Eingebungen in denen ich gar erfuhr, warum er sich so freute. Das verängstigt mich und ich bin fest entschlossen die Stadt im Schutz der Dunkelheit zu verlassen.
Wandeltag, der 9. Onar Ich hatte alle Sachen gepackt und habe mich aus der Stadt geschlichen im Dunkelzyklus, aber ich schien auf Bauernhöfe zu treffen. Es war so dunkel, das ich kaum die Hand vor Augen oder geschweige denn die Gatterzäune wahrnehmen konnte, aber jedes einzelne Tier schimmerte für einen kurzen Moment gelblich und ich sah es klar und deutlich vor meinen Augen. Ich muss weiter weg von dieser Stadt.
Mittentag, der 10. Onar Ich bin weiter in die Wildnis geflüchtet. Gelegentlich sehe ich noch diese gelblich aufschimmernden Tiere, aber es scheinen nicht mehr so viele zu sein wie auf den Höfen. Hoffentlich entkomme ich ihnen.
Endtag, der 12. Onar Ich bin zum zweiten Mal auf seltsames Gras getroffen. Es ist als wären diese Grashalme von Arkadon selbst aus Fethril geschmiedet. Gleich wie sehr ich mich bemühe, ich kann keinen einzigen Halm knicken oder bewegen. Sie scheinen mir robuster wie jede Stadtmauer, die ich je erblickte.
Königstag, der 13. Onar Lieber Leser meines Tagebuches, wenn du das hier liest, dann bin ich vermutlich gestorben und wenn du keinen Weg findest wie man diesen hochgewachsenen Gräsern beikommen kann, dann wird dich das gleiche Schicksal ereilen, denn es gibt in keine Himmelsrichtung mehr einen Weg.
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