Türe auf, türe zu, Türe auf und wieder zu.
Kunden kamen und gingen, in den kleinen Schneiderladen am Hafen.
Nur einer blieb und beobachtete, weniger mit den Augen, als mit seinen restlichen Sinnen.
Alte bekannte,ehemalige Kunden, die er an den Stimmen erkannte und kommen und gehen sah.
Seine Entscheidung stand fest und wurde nur weiter verstärkt.
Oder war es eher eine aufgezwungene Entscheidung?
Sheeban sprach noch von Hoffnung, doch welche Hoffnung besaß er noch?
Klare Gedanken schien er nicht mehr fassen zu können.
Als der raum sich leerte und er seine chance sah, sprach sie ihn unerwartet an.
Er solle vortreten oder gehen.
Der scheinbar gerechte Dank für seine Hilfsbereitschaft.
Dankbar verzichtete er darauf und verschwand wieder in der Gruft, wie er das Haus Nr. 7 nannte.
Einen Grund zu klagen hatte er eigentlich nicht, nur das eine Ziel, etwas neues, eigenes aufzubauen, verschwamm langsam vor seinen Augen.
Aufgeben, freiwillig aufgeben?
Wohl besser als fallengelassen zu werden.
Lärm vor seiner türe störte ihn bei seiner Suche in einer der Kisten im Hause.
Der Lärm stellte sich als eine Unterhaltung vor der Türe heraus, die er unsanft unterbrach, als er die Türe öffnete.
2 Frauen, die eine eine Kundin, die andere eine gute Freundin.
Eine Freundin die ihn noch nie enttäuscht hatte.
Vielleicht auch deswegen, weil sie keinen engeren Kontakt hatten und sich sonst auch nicht so oft begegnet sind.
Er ging ins Haus zurück, nahm einige Kleidungsstücke aus der Kiste und drückte sie der unbekannten Frau in die Hand.
Die andere, Alana, blieb hingegen und schien zu merken das etwas anders war.
Mag sein das es daran lag, das er eine auffällige LEderüstung trug.
Oder sein starrer Blick, der ins nirgendwo ging.
Zeit für eine Erklärung hatte er gehabt, doch wollte er erst noch die offene Einladung am Hause entfernen.
So ging er ohne viel zu sagen an ihr vorbei, stellte sich an die Hauswand und entfernte mit Hilfe eines Dolches das Schneiderschild.
Er betrachtete es, während er langsam auf die Tonne zuging.
Ein weiterer kurzer Blick, bis es in die dunkle Tonne fiel, Dunkelheit, die selbst am Tage vorhanden war.
Nicht unbedingt am Himmel, eher in den Herzen einiger Lebewesen, die Tag für Tag über die Insel schritten.
Gerrit war einer von ihnen, einer unter ihnen, einer unter vielen.
Wortlos ließ er Alana stehen, er wollte ihr es nicht erklären, vielleicht auch weil er es nicht konnte.
Selbst Vilandra, die sich noch im Hause aufhielt und die er so sehr liebte, wollte er nicht einweihen.
Er ließ sie gehen, so wie er auch ging.
Seine Füsse führten ihn am Hause vorbei, durch die Stadt, zum Felde, unter das große Stadttor und durch die Holztüren an der Palisade hinaus in das kalte und ungewisse was vor ihm lag.
"Es tut mir leid Vilandra, ich wollte uns etwas neues aufbauen.
Doch dadurch, das ich wem anderes half, nahm ich es mir selber wieder weg.
Mein schicksal sollte es sein.
Ich habe versagt".
Er verschwand in der verschneiten NAcht.
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Musik... )