An der Bank in Brandenstein und beim Flüchtlingslager vor der Stadt hängen folgende Bekanntmachungen aus:

Entsprechend der Bekanntmachung der Ritterschaft steht die Stadt unter Kriegsrecht. Für die Stadt und den Verwaltungsbezirk Brandenstein gelten desweiteren folgende Kriegsverordnungen.

§1 Jede waffen- oder arbeitsfähige Person über 15 Jahren hat sich bei der Stadtwache oder einem der Würdenträger zum Dienst in der Miliz zu melden. Je nach Fähigkeiten wird man einem der Krieger- oder Handwerkerbanner zugeteilt. Die Miliz trägt blaue Tuniken und rote Umhänge. Die Handwerkerbanner tragen zusätzlich ein weißes Stirnband.

§2 Weisungsrechte über die Miliz haben alle Mitglieder der Stadtwache, die Ritterschaft, Mitglieder d. königlichen Gerichtes oder hohe Vertreter der Geweihtenschaft sowie die Würdenträger der Stadt Brandenstein.

§3 In der Taverne "Zur roten Seeschlange" wird eine Feldküche eingerichtet. Jedes Mitglied der Miliz ist berechtigt, sich dort in einem vom Tavernenpersonal bestimmten Maße Essen austeilen zu lassen.

§4 Auf den Verkauf von Edelsteinen wird eine Kriegssteuer erhoben, welche vom Handelsbund Brandenstein entgegengenommen und an die Stadt weitergeleitet wird.

§5 Flüchtlinge finden Unterkunft in den Zelten vor der Stadt und haben sich zum Dienst in der Miliz zu melden.

§6 Alle Schiffe im Hafen bleiben weiterhin beschlagnahmt.

Diese Verordnungen gelten ab sofort, bis sie von dieser oder höherer Stelle wiederrufen werden.

gez.

Patrizier Langenbriehl

Hauptmann Totila

Nachträglich hinzugefügt:

Die Milizionäre Miran und Lysidia Silithelen erhalten zusätzlich Weisungsrechte über die anderen Milizionäre, unterstehen aber weiterhin der Wache.

Die Bekanntmachung hängt immernoch und flattert etwas im eisigen Wind...

*ein Uniformierter Meldereiter der Garde seiner Gnaden bringt sorgsam an ebenfalls diesen Brettern folgendes Schreiben an*

Bürger Brandensteins nehmet zur Kenntnis.

Der königlichen Lehensverwaltung sei es oberstes Anliegen den rechtschaffenen Brandensteinern, welche treu und ergeben in Vergangenheit dem Lehen beistanden, zukommen zu lassen die größtmögliche
Sicherheit um weiterhin der Stadt Reichtum und Wachstum zu gewährleisten.

Aus diesem und dem Grunde wachsender Unsicherheit in Brandensteins Strassen, zudem den damit verbundenen Gefahren für das rechtschaffene geschäftliche Treiben und den dadurch drohenden Einbussen für die Krone, geben wir gütigst unser Einverständnis dazu, die ehrenvolle Garde seiner Gnaden des Barons zum Zwecke der Sicherung und Wahrung der steuerlichen Einkünfte der königlichen Hafenstadt Brandenstein zu beordern.


Im Namen seiner Gnaden, des Barons von und zu Gerdenwald ergeht daher folgender Erlass.

Ab diesem Tage sei die Garde seiner Gnaden, des Barons Friedward von und zu Gerdenwald, dem Stellvertreter des Königs auf Siebenwind, mit dem Schutze und der Sicherung der königlichen Steuereinkünfte der Hafenstadt Brandenstein, unter Nutzung jedwed rechtschaffenen Mittels im Rahmen des geltenden königlichen Rechtes beauftragt.


Im Namen des Königs und des Barons.

*ein dunkelroter Wachstropfen ist mit dem Siegel der Familie von und zu Gerdenwald gestempelt*

Baroness Gerlinde von und zu Gerdenwald

*Durch das Dunkel der nächtlichen Gassen Brandensteins, gedämpften Lautes durch die weisse Pracht des Morsan, stapft ein Mann, sich immer wieder aufmerksam umschauend. Am Bankhause hält er inne, da er wohl jenen Anschlag sieht. Der Schnee knirscht unter seinem Schritt, als er die Stufe erklimmt, und den Anschlag liest.
Nach einer Weile verengen sich seine Augen etwas, ein harter Zug umspielt seinen Mund.*

"Wohl getan so ..." spricht er nickend.

*Dann richtet sich sein Blick stadteinwärts, und seine Rechte umfasst den Schwertknauf.*

"Für König, Lehen und Baron ..."

*Ein Windstoss von See trägt seine Worte gleich einer Mahnung fort, und bauscht den Umhang des Mannes auf, welcher vom Wappen derer von Gerdenwald geziert ist.*

Ein Mann, schlicht, jedoch nicht ungepfelgt gekleidet, steht vor der Wand und versucht die Zeichen zu entziffern. Er schüttelt leicht den Kopf und schaut sich danach ein wenig um.

Etwas leise spricht er jemanden an:

Entschuldige Sie bitte. Nun, ähm, wissen Sie....

An dieser Stelle senkt er verlegen den Kopf.

Nun, ich bin leider des lesens nicht mächtig. Und, naja, ...

Er hebt den Kopf ein wenig, so dass er gerade noch in die Augen der Person schauen kann.

Nun, könnten Sie mir vielleicht sagen, was auf diesen Zetteln dort...

Nun deutet er auf die Wand.

Was dort steht?