Im fallenden Schnee, schreitet eine in weiß gehüllten Gewändern hohe Gestalt langsamen Schrittes durch die Gassen Brandensteins. Kurz hält sie in ihrer Bewegung inne und sachte neigt sich ihr Haupt schweifenden Blickes durch die Umgebung und fixiert sich langsam an einem Anschlagbrett. Langsam nur scheint sie sich jenem zu nähern, alsbald sie es erreicht erhebt sie ihre beiden Arme und schmale lange Finger umschließen die Seiten ihrer tief ins Gesicht gezogenen Kapuze, nur ein Stück streift sie jene zurück, sodass ihr die Möglichkeit besteht mit musternden Blicken die Nachrichten zu überfliegen. Wispernd vernimmt man in ihrer näheren Umgebung einen tiefes Seufzen, der ihren warmen Atem hastig in den kalten Wind entsendet. Abermals mit einer gewissen Ruhe wandert ihre Hand zu ihrer linken Tasche und zieht einen kleines Pergament, sowie einen kohleartigen Stift hervor. Leicht lehnt sie ihre Hände gegen das Anschlagbrett und beginnt in zierlichen Lettern das Pergament mit folgenden Worten zu beschriften.
Vitama segne eure Wege werte Bürger die ihr jene Zeilen zu lesen gedenket.
Unverkennbar sind jene Zyklen des Leides und der Verzweiflung, so sind auch mir Menschen die jene Hoffnung in ihren Taten, etwas gegen das große Übel was uns bedrohet zu verrichten, verloren haben, begegnet.
Doch glaubet ihr in euren verbitterten Handlungen oder Anschauungen, sei es gegen ihre Obrigkeit der Ritterschaft, sei es gegen Diebe, Streuner oder gar den Gelehrten etwas an dieser Verzweiflung zu ändern?
Habet ihr nicht begriffen, dass eurer Hass, eure Ablehnung die Kräfte dessen stärket was wir allesamt zu bekämpfen versuchen?
Zuviel Leid vernahmen meine Augen, sodenn glaube ich zu gedenken das die eurigen das selbige sahen.
Begreifet, das die Zyklen des Lichtes und der Hoffnung weiter geschwächt worden sind, das dies wieder vermag zu passieren, solltet ihr nicht endlich einen Wege finden, das stark geschwächte Licht in euch einkehren zu lassen.
Jede Fähigkeit eines einzelnen ist von Nöten, um das Licht und die Hoffnung erneut zu stärken.
Verstehet das, dass was die Kraft der Schatten stärket in euch selbst steckt. Beginnet den Weg zu suchen das reine in eurem Herzen über Ablehnung und Hass triumphieren zu lassen, nur so werden wir in der Lage sein gemeinsam mit dem neuem Lichte und unserer reinen Kraft die Verzweiflung und das Leid zu bekämpfen und neue Hoffnung zu gebären.
Leugnet ihr jedoch Weiterhin euren Pfad des Lichtes...dann wird das restliche Licht erlöschen und die Hoffnung für immer schwinden, und kein Gelehrter, Geweihte oder sonstiges Wesen vermögen jenes wieder in eure Herzen und über die Insel zu bringen.
Gehabet euch wohl werte Bürger...und sehet den Pfad...der zwiespältig vor euren Füssen zu geruhen gedenkt...
Langsam heftet die hohe Gestalt das Pergament an die übrigen Nachrichten und zieht langsam ihre Arme erneut an ihre Kapuze. Kurz fahren jene die Kapuze erneut hinab und streifen sie ein Stück hinunter, alsbald sie beginnt sich vom Anschlagbrett zu entfernen und ihren schreitenden Schritt in den schneebedeckten Gassen Brandensteins fortzusetzen.
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Zuletzt geändert von Sylest: 24.12.02, 19:59, insgesamt 1-mal geändert.
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